Keine Transparenz – Monsanto droht mit Klage!
Netzfrau Liane schreibt:
Vorgeschichte :
Die Europäische Agentur für Ernährungssicherheit (EFSA) rang sich im Februar 2013 zu einem erstaunlichen Schritt durch :
Sie veröffentlichte die Unterlagen, die MONSANTO im Rahmen des Zulassungsantrags für die Genmais-Sorte NK603 zur Verfügung gestellt hatte. In Anbetracht der jüngsten Studienergebnisse zu den erheblichen Gesundheitsrisiken, die der Einsatz gentechnisch veränderter Pflanzen birgt, ein sehr löblicher Vorstoß. Die Daten zu Gen-Veränderungen, chemischen Zusatzprodukten, Risikountersuchungen etc. stehen der Öffentlichkeit und unabhängigen Wissenschaftlern normalerweise nicht zur Verfügung. Dieser verblüffende Akt der Transparenz kam aber wohl durch den zunehmenden Druck von Wissenschaftlern und Öffentlichkeit zustande. Denn im Allgemeinen ist die EFSA eher für Intransparenz und Nähe zu den Gentech-Riesen bekannt. Den MONSANTO-Bossen dürften die Augen aus den Höhlen gequollen sein, als sich ihre dürftigen Studien im Netz wieder fanden. Da hatte eine popelige EU-Behörde es glatt gewagt, die Omertà (Mafiapakt des Schweigens) zu brechen.
MONSANTO droht der EFSA mit Klage
In unzähligen Fällen hat Monsanto unzufriedene Kunden mit seiner Armada von Rechtsanwälten platt gemacht. Da war es zu erwarten, dass auch die EFSA nicht ungeschoren davon kommen würde. Nun ist es soweit: Monsanto droht der EFSA mit einer Klage wegen der Veröffentlichung der Daten zu Genmais NK603. Das europäische Recht ermöglicht aber die Veröffentlichung solcher Dokumente, die die Auswirkungen der Gentechnik auf Gesundheit und Umwelt aufzeigen. Die EFSA ist damit rechtlich nicht angreifbar.
Das Fachmedium Food Navigator berichtete unter Berufung auf nicht näher benannte Quellen, Monsanto habe der EFSA einen Brief geschrieben und darin mit rechtlichen Schritten gedroht. Die Gentechnik-Kritikerin Claire Robinson von GM Watch verteidigte das Zugänglichmachen der Monsanto-Dokumente. Der Konzern zeige durch seine Drohung, dass er „viel zu verstecken“ habe. „Jedes seriöse Unternehmen wäre stolz auf seine Produkte und offen bezüglich der Forschung, die der Entwicklung zugrunde liegen“, so die Britin. Sie ermunterte Wissenschaftler, die Daten herunterzuladen und kritisch zu überprüfen.“
Die Netzfrauen sind der Meinung: Monsanto – nein danke!
Text und Foto © Doro Schreier
Links zum Thema: Keine Gentechnik, Planet Burgenland, GM Watch
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