Verringerter Fleischkonsum hilft der Umwelt
Earth Day – 22. April
Der Tag der Erde findet alljährlich weltweit am 22. April statt und soll die Menschen dazu anregen, die Art ihres Konsumverhaltens zu überdenken.
Dieser Tag macht auf die Problematik Umweltverschmutzung und Klimawandel weltweit aufmerksam.
Wer gar nicht mehr weiß, wie er den Klimawandel noch aufhalten kann, sollte auf seinem Teller anfangen.
Unsere Ernährung verursacht beachtliche Emissionen von Treibhausgasen. Denn unsere Nahrungsmittel werden zunächst angebaut, dann geerntet, transportiert, gelagert, eventuell noch weiterverarbeitet, bis sie schließlich im Verkauf landen.
Im Privathaushalt angekommen, werden sie ebenfalls gelagert, oft gekühlt, dann zubereitet und verzehrt – oder enden im Abfall, der wiederum entsorgt werden muss.
Die entlang dieser Kette frei werdenden Emissionen werden „direkte“ Emissionen genannt. Daneben existieren sogenannte „indirekte“ Emissionen, die in der öffentlichen Diskussion oft unberücksichtigt bleiben, unseren persönlichen „Klima-Fußabdruck“ aber erheblich erhöhen können. Diese entstehen, wenn durch Landnutzungsänderungen, also etwa bei Umwandlung von Grünland in Ackerland oder von tropischem Regenwald in Weideland, Treibhausgase freigesetzt werden.
Nahezu 70 % der direkten Treibhausgasemissionen unserer Ernährung sind auf tierische Produkte zurückzuführen, auf pflanzliche Produkte dagegen nur knapp ein Drittel. Unser Hunger auf Fleisch bedingt also nicht nur einen höheren „Landverbrauch“, sondern verursacht auch wesentlich mehr Treibhausgase.
Geringer Mehrverzehr der Deutschen verursacht über 200 000 Hektar Landumbrüche.
So werden für ein Kilo Rind- und Kalbfleisch knapp 21 Kilo Kohlendioxid in die Luft geblasen, bei Geflügel sind es 4,22 Kilo, bei Schwein knapp 8 Kilo. Ein Kilo Reis emittiert 6,20 Kilo Kohlendioxid, ein Kilo Kartoffeln dagegen nur 0,62 Kilogramm.
Der gestiegene Fleischkonsum ist auch einer der wichtigsten Gründe für den Welthunger. Weil auch in den Schwellenländern oder China immer öfter Fleisch auf den Teller kommt, gibt es eine massive Nachfrage nach mehr Tierfutter.
So wird nur noch ein Viertel der Getreideernte in Europa direkt zu Nahrung verarbeitet, der Rest wird als Tierfutter verwendet. Weltweit landet die Getreideproduktion mittlerweile zu einem Drittel in den Futtertrögen für Schwein, Rind, Geflügel oder Schaf.
Greifen Sie bei allen kleinen oder größeren Hungerattacken außerhalb der Essenszeiten einfach zu Äpfeln. Millionenteure Werbekampagnen der Snack- und Süßwarenindustrie haben uns fast schon vergessen lassen, dass es gegen den kleinen Hunger auch noch etwas anderes gibt als kalorienreiche Schokoriegel oder Industriejoghurts.
Wir gehen mit dieser Welt um, als hätten wir noch eine zweite im Kofferraum – damit muss nun Schluss sein!
Wir fordern: alles dafür zu tun, um für die künftigen Generationen eine lebenswerte Umwelt zu erhalten!
Doro Schreier
http://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/Publikationen-PDF/Klimawandel_auf_dem_Teller.pdf
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