Netzfrauen
Mittlerweile arbeiten viele Frauen aus unterschiedlichen Nationen an dem Projekt Netzfrauen mit.
Warum nenne ich es Projekt?
Als ich mich vom Klimaschutz-Netz verabschiedete, wo ich 3 Jahre auf die Umweltzerstörung hinwies, aber auch über Gentechnik, Belo Monte, Lebensmittelskandale, CO2– Emissionen, erneuerbare Energien u. s. w. berichtete, gab es einen Aufschrei – und die Bitte, doch weiter zu machen.
Nach langem Überlegen kam mir die Idee mit den Netzfrauen. Ich hätte auch Netzfrau nehmen können und hätte allein weitergemacht, doch mit engagierten Frauen macht es mehr Spaß und: Was eine nicht schafft – schaffen viele.
Danach lebe ich schon mein Leben lang. Ich habe Genossenschaftsrecht unterrichtet, da ich von dieser Hilfe nach dem Selbsthilfe-Prinzip des alten Raiffeisen überzeugt bin.
Viele von euch kenne ich schon über drei Jahre, eure Projekte, die ebenfalls mit einer Idee anfingen, verfolge ich mit Interesse, also warum nicht uns vernetzen, so haben wir eine Plattform, auf der interessierte Menschen sehen können, was Frauen leisten und was es schon für tolle Projekte – sprich gemeinnützige Vereine gibt.
Auch habe ich in den drei Jahren feststellen können, dass ich nicht alleine auf weiter Flur bin, nein, es gibt viele engagierte Frauen, die durchaus etwas zu SAGEN haben.
So kam mit die Idee mit der Vernetzung.
Wofür stehen die Netzfrauen?
Wir sind Mütter und Großmütter, wir sind Frauen und Ehefrauen, wir haben Vieles gemeinsam und wir machen uns Sorgen um die Zukunft.
Um die Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder und um die folgenden Generationen.
Bis vor 100 Jahren war es Frauen fast überall in Deutschland verboten, politischen Vereinen oder Parteien beizutreten. Erst der engagierte Kampf der Frauenbewegung hatte die politische Mehrheit für das neue Vereinsgesetz in ganz Deutschland auf den Weg gebracht.
Als sich Clara Zetkin vor genau 100 Jahren am 8. März 1913 zum Weltfrauentag äußerte, schien die Sache klar. In der Zeitschrift „Die Gleichheit“ verwies sie auf die Lage der Frauen als Nebenwiderspruch im Spiel ungleich mächtigerer Kräfte: Im Hauptwiderspruch fand sich der Kapitalismus gegenüber dem Menschen, im Nebenwiderspruch des Kapitalismus fand sich die Lage der Frauen gegenüber Männern.
Nun sind wir im Jahr 2013 und wo stehen wir? Nichts ist erledigt.
Wir sprechen von Gleichberechtigung, aber muss es noch sein, dass wir betonen müssen, dass Frauenrechte Menschenrechte sind?!
Und das im 21. Jahrhundert?!
Ich bin keine Feministin, dazu hat mir immer die Zeit gefehlt. Meine Tochter sagte mal, sie hätte ihre Mutter als eine emanzipierte Frau kennengelernt. Zuerst war ich erschrocken und fragte, warum sie den Eindruck von mir hatte.
Sie meinte: „Mama, du hast, seit ich es bewusst wahrgenommen habe, für meine Zukunft gekämpft. Du hast hart arbeiten müssen, damit du mir die supertolle Bildung hast zukommen lassen. Du hast mich zu einem sozialen Menschen erzogen und mir den Umgang mit der Natur näher gebracht. Du hast immer deine Meinung vertreten, auch wenn man dir Steine in den Weg legte. Du warst und bist eine emanzipierte Frau.“
So manches Mal denke ich an diese Worte meiner Tochter, heute ist sie selber eine emanzipierte Frau und geht ihren Weg, so wie sie es für sich geplant hat. Stolpersteine schiebt sie einfach zur Seite.
Warum fällt mir die Geschichte ein? Ach ja, für Feminismus fehlte mir immer die Zeit, aber nicht für die Frauenarbeit.
Darum Netzfrauen, ich bin der Meinung, dass es Zeit ist, zu sagen: Es reicht!
Und wer kann es besser auf den Punkt bringen als wir Frauen?
Wie sagte mal ein Mitkandidat in der Bürgermeisterwahl: „Er leitet ein Familienunternehmen“. Da musste ich schmunzeln, denn er war neben seinem Beruf Fussballtrainer und seine Frau war Hausfrau und versorgte die 3 Kinder.
Leiten wir nicht alle unser Familienunternehmen, haben wir nicht alle zig Berufe oder besser noch: Wir sind Kanzlerin, Bildungsministerin, Verbraucherministerin, Familienministerin, Gesundheitsministerin, Finanzministerin, Verteidigungsministerin, Wirtschaftsministerin, Umweltministerin und sogar Entwicklungsministerin in einer Person.
Denk mal darüber nach, wen fragen die Kinder?
Und wenn wir NEIN sagen, dann wird der Papa gefragt.
Oder könnt ihr euch an den Satz erinnern „Mama hat aber gesagt…“?
Wir sollten nun sagen: Es reicht. Wir würden gern unsere Aufgaben unserer Ministerien erfüllen, aber schaffen wir das wirklich noch, sind die Rahmenbedingungen wirklich so, dass wir mühelos alles erledigen können?
Was wird aus unseren Töchtern und unseren Söhnen?
Was wird aus unseren Enkelkindern?
Was wird aus unseren Männern, wenn sie ihren Job verlieren und sich nutzlos fühlen?
Was wird aus uns, wenn wir unsere Kinder allein großziehen müssen?
Was wird aus uns, wenn wir alt sind?
Was wird aus uns, wenn wir krank werden?
Was wir aus uns, wenn unsere Ministerien auseinanderbrechen?
Als ich mir diese Fragen beantwortete, stellte ich fest, dass die Zukunft ungewiss ist, ok, das ist sie sowieso, aber mit der momentanen Situation auf der Welt ist sie schlimmer als je zuvor.
147 Konzerne regieren die Welt, wir retten Banken anstatt die Bildung unserer Kinder,
wir zahlen immer mehr für den Lebensunterhalt, aber das Gehalt reicht immer weniger.
Ich könnte die Liste noch vervollständigen, aber ich denke, diese Argumente reichen, dass wir Frauen nun einschreiten sollten.
Denn was eine nicht schafft, schaffen viele.
Und wo sind die Männer in diesem Projekt?
Sie unterstützen uns, denn ohne sie geht es gar nicht.
Mein Mann kocht samstags das Essen, damit ich den Haushalt erledigen kann, wenn ich in der Woche vor dem PC saß und viel Zeit in die Netzfrauen investierte. Er spricht mir Mut zum Weitermachen zu und nimmt mich in den Arm, wenn ich vom Schreiben, Kommentieren oder Organisieren müde bin.
Ja, ich sehe mein Mann als großen Unterstützer der Netzfrauen.
Und es gibt viele Männer, die bereit sind, mit uns diesen Weg zu gehen, so war es schon bei jeder Frauenbewegung.
Wo wollen die Netzfrauen hin?
Nachdem die Netzfrauen zurzeit das Netz rocken und sich einer wahnsinnigen Aufmerksamkeit erfreuen können, sehe ich die Netzfrauen durchaus als eine Art Bewegung.
Ob als Verein oder Organisation, das muss gemeinsam geklärt werden.
Fakt ist: Wir sind nicht zum Kaffeekochen hier, sondern wir wollen handeln.
Unsere Forderungen gehen bis in den Bundestag. Noch sind wir nicht genug, aber wenn ich bedenke, dass der „Offene Brief an Frau Merkel“ 1,5 Millionen Mal gelesen wurde, ist unser Ziel gar nicht euphorisch.
Vielleicht schaffen wir es auch , Gruppen in Städten zu bilden, wo Frauen „Face to Face“ diskutieren können, oder über Beschlüsse beraten. Oder einfach „Hilfe zur Selbsthilfe“ einführen werden.
Das Grundgerüst ist gebaut, das Fundament ist fest und stark.
Es liegt nun an uns, wie wir weiter vorgehen werden.
Sogar international sind wir, also sollte es auch hier möglich sein, über den Tellerrand zu schauen.
Wir werden die Einrichtung unseres Hauses „Netzfrauen“ mit vielen tollen Artikeln schmücken. Wir werden die Außenmauern mit Stärke und Mut aufbauen und erhalten.
Wir sind gekommen, um zu bleiben – und wir werden viele.
Was eine nicht schafft, schaffen viele.
Wir fordern: alles dafür zu tun, um für die künftigen Generationen eine lebenswerte Umwelt zu erhalten!
Eure Doro Schreier und die Netzfrauen
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