Nun, jeder, der mich kennt, weiß, dass ich tierlieb bin. Wenn es um Tiere geht, bin ich kompromisslos. Es gibt nur eines, das für mich zählt: der Schutz dieser wundervollen Geschöpfe. Ob sie nun Nacktmull heißen oder Berggorilla.
Mit den Berggorillas fing es an. Ich weiß nicht, warum, aber ich weiß, dass ich seit dem Film „Gorillas im Nebel“ wie infiziert war von einem Virus, der mich bis heute nicht losgelassen hat, und es auch in Zukunft nicht tun wird.
Ich engagiere mich für einen Verein, Endangered, der sich um die Berggorillas in Ruanda kümmert. Aber nicht nur um die Tiere, sondern in gleichem Maße auch um die Menschen.
Nun läuft dieses Projekt wunderbar, es wurden sogar, ich glaube mittlerweile drei Wasserzisternen gebaut für die Bauern dort, es wurden Rinder angeschafft, damit die Pygmäen nicht mehr in den Urwald wildern gehen müssen.
Es wurde ein Waisenhaus gebaut, in dem ca. 25 Kinder wohnen und auch unterrichtet werden.
Das nenne ich Erfolg.
Und ganz nebenbei haben diese Kinder zum ersten Mal in ihrem Leben Gorillas in ihrem Lebensraum erleben dürfen.
Diese Thematik ließ mich, wie gesagt, niemals mehr los.
In Zeitungen fand ich vor Jahren immer wieder Bilder aus Indonesien, von Frauen, die Orang Utan Babies in Wäschekörben halten und pflegen. Meine Aufmerksamkeit war – selbstredend – erweckt. Dort will ich hin!!
Der Initiator dieser Auffangstation, Dr. Willie Smits, war mir damals noch nicht wirklich ein Begriff. Erst, als ich durch Zufall davon hörte, dass er nach Wien kommen wird, um in einem kleinen Theater einen Vortrag zu halten, musste ich dort hin.
Es ging schließlich um Primaten. Die, nebst Löwen und Elefanten, zu meinen Lieblingstieren gehören.
Was ich bei diesem Vortrag lernte, beeinflusste mein Leben. Und letztlich auch das meiner Mitmenschen, weil ich nicht aufhöre, jeden, der es hören will (oder manchmal auch nicht), auf die Problematik im Umgang mit den Ressourcen der Erde aufmerksam zu machen.
Es war mir immer bewusst, dass Regenwald zerstört wird, immer mehr und immer schneller. Nur, ich dachte, dass das passiert, weil Menschen das Holz der Regenwaldriesen für Möbel verwenden.
Nun, das ist natürlich auch der Fall. Aber es gibt Landstriche, die klimatisch bestens geeignet sind, um Palmölplantagen anzubauen.
Und da ist leider der Regenwald im Weg. Und den gilt es, für die Industrieländer dieser Erde zu fällen.
Damit noch mehr Palmöl produziert werden kann, noch mehr Palmöl für die Kosmetik-, die Nahrungsmittel-, die Reinigungsmittelindustrie und – Torheit letzter Schrei: Biosprit.
Es geht um Profit. Und da ist der Wald im Weg. In den Tageszeitungen finden sich Inserate, wie man sich finanziell beteiligen kann, mit hohem Gewinn, an dieser Industrie, die den so wichtigen Regenwald zerstört.
Es geht um Profit.
Und noch jemand (ich betone: JEMAND) ist da im Weg: der Orang Utan (der Waldmensch, wie er von den Indonesiern genannt wird). Der Orang Utan sucht naturgemäß nach Futter, nach Blättern, um sein allnächtliches Ritual zu wiederholen, sich sein gemütliches Schlafnest zu bauen.
Nur, wenn er nur noch eintönige Plantagen findet, sucht er eben dort weiter.
Leider sehr zum Ärger der Bauern oder Plantagenarbeiter. Die scheuen sich nicht, die Tiere einfach abzuknallen oder einzufangen und gegen teures Geld an irgendwelche dubiosen Interessenten zu verkaufen.
Sollte eine Mutter mit ihrem Baby den Fehler begehen, sich in die Plantagen zu begeben, dann hat leider die Orang Utan Mutter das Nachsehen. Babys stehen nämlich hoch im Kurs. Die Mütter sind im Weg.
Ich glaube, ich brauche nicht beschreiben, was dann passiert.Und genau diese Babies, wenn sie das Glück hatten, gefunden zu werden, bevor sie eingefangen werden, landen sie dann in Kalimantan, in der Auffangstation von Dr. Willie Smits.
Ich werde die Netzfrauen-Seite dazu nutzen, künftig ein bisschen mehr Aufklärung zum Thema Palmöl zu bringen. Und wie wir als Konsumenten dazu beitragen können, den Regenwald zu retten mitsamt seinen Einwohnern, zu denen ja nicht nur Tiere gehören.
Netzfrau Karin Hackl
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