Schlechte Zeiten für Monsanto – App Buycott

AppMonsanto

Es läuft zu unserer Freude nicht gut für den Saatgutkonzern Monsanto.

Seit ein paar Wochen ist die App Buycott auf dem Markt.

Mit dem iPhone lassen sich nun Lebensmittel scannen. Die App schlägt Alarm, wenn dort Monsantos genmanipulierte Inhaltsstoffe enthalten sind. Das Miniprogramm ist so beliebt, dass die Internetseite von Buycott mehrfach zusammenbrach, weil sie dem Besucheransturm nicht standhielt.

Die Macht, die die neue Technologie einer Bewegung gibt, rückt in den Fokus. Es hat gezeigt, wenn die Menschen sich versammeln, dass es eine enorme Wirkung hat. Ob als ägyptische Anti-Regierungs-Demonstranten, in der Türkei oder die Occupys ihre Aktionen über Facebook und Twitter koordinierten und ihnen viele folgten. Auch wenn Medien sich weigern, solche Veranstaltungen vorher zu veröffentlichen, wie bei der weltweiten Monsantodemo: Die Demonstrationen sind nicht aufzuhalten.

Nun auch gegen Monsanto und Co!

Eine neue App soll ein Motor für Verbraucher-Aktivismus werden. Sie hilft den Nutzern durch einfache Anwendung, den Konzernen den finanziellen Umsatz für deren Produkte zu schmälern, die sie gemeinsam mit einer solchen App boykottieren. Die Hauptziele sind im Moment Monsanto und Koch-Brüder.

Buycott ist keineswegs die erste mobile App, die dabei hilft, gezielt zu boykottieren oder zu kaufen. Aber es hat offenbar als erste Ziel, neutral zu bleiben, und ermöglicht den Nutzern die Wahl, welche Konzerne sie bekämpfen wollen.

Im Moment sind die beliebtesten Kampagnen die gegen die Unternehmern Charles und David Koch. Das Mischunternehmen ist in 50 Ländern unter anderem in den Produktionsbereichen Erdöl, Chemie, Energie, Asphalt, Erdgas, Kunstdünger, Nahrungsmittel und Kunststoff tätig,  und Monsanto.

Zurzeit gibt es bei beiden Konzernen mehr als 20 000 Nutzer dieser App – Tendenz steigend.

Der Aktienkurs brach zusammen und die Aktionäre machen sich Sorgen um rätselhaften genmanipulierten Weizen.

Aber auch sonst laufen die Geschäfte von Monsanto nicht rosig.

Die Geschäftszahlen des amerikanischen Konzerns enttäuschten die Erwartungen. Die Rekorddürre aus dem vergangenen Sommer machte Monsanto im abgelaufenen Quartal zu schaffen. Da wegen der Dürre weniger Saatgut in Amerika zur Verfügung stand, musste Monsanto mehr aus Südamerika einschiffen, das kostet Geld. Der Gewinn fiel zwischen März und Mai auf 909 Millionen Dollar, im Vorjahreszeitraum waren es noch 937 Millionen. Der Umsatz stieg leicht auf 4,25 Milliarden Dollar, Analysten hatten mehr erwartet.

Der Aktienkurs brach nach der Veröffentlichung der Zahlen ein. Das Papier hat im vergangenen Monat fast vier Prozent an Wert verloren, weil sich Aktionäre Sorgen um rätselhaften genmanipulierten Weizen machen, der auf einem Feld in Oregon aufgetaucht ist. Monsanto hatte die Weizensorte vor Jahren entwickelt und zwischen 1998 und 2004 auf verschiedenen Feldern in den USA getestet, aber nie eine Zulassung dafür bekommen und sie nie auf den Markt gebracht. Die Ermittlungen des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums laufen noch. Der Landwirt aus Oregon hat Monsanto verklagt.

Ja, Monsanto kommt nicht aus den Negativschlagzeilen raus, was uns bei dem Boykott sehr behilflich ist.

Nun wurde bekannt: Irish Monsanto zahlt keine Steuern – Die Firma in Dublin hat ihren steuerlichen Sitz in Bermuda!

Monsanto Finance Holdings gehört Monsanto von St Louis Missouri, die irische Firma bezahlte keine Steuern im Jahr 2011 oder 2012 und hat keine Mitarbeiter(!!)

Die Firma machte 2011 einen Gewinn in Höhe von € 3 690 000 und zahlte erneut keine Steuern.

Monsanto Finance Holdings ist “befreit von allen Formen der Besteuerung einschließlich der Einkünfte, Kapitalerträge und Quellensteuern, weil sie steuerlich auf Bermuda ansässig ist.

Die Firma hat keine Angestellten und seine drei Direktoren haben Adressen in Bermuda.

Die Firmen-Bilanz zeigt, dass sie Ende August 2012 finanzielle Vermögenswerte von 50 800 000 € hatte. Bilanzgewinn in diesem Stadium waren 53 300 000 € und Eigenkapital waren 103 000 000 €. Die Firma Monsanto gehört einer Firma Monsanto in der Schweiz, und Haupteigentümer ist Monsanto  St. Louis, Missouri, USA.

So machen es die Konzerne: Firmensitz in Irland anmelden, dann Bermudas u. s. w. – so zahlen sie keine Steuern, trotz enormer Millionen-Gewinne.

Die EU-Kommission will nun erstmals eine Langzeitstudie zu den gesundheitlichen Folgen der Gentechnik durchführen lassen. Für eine zwei Jahre lange Fütterungsstudie mit einem Monsanto-Mais stehen drei Millionen Euro bereit – nun können sich Forscher bewerben. Bislang verlangt die Kommission im Zulassungsverfahren von transgenen Pflanzen keine solchen Untersuchungen.

Ob die Studien aus England kommen? Denn da hat Monsanto sein eigenes Forschungsinstitut, dem Plant Breeding International Cambridge Limited A UK, ursprünglich in öffentlichem Eigentum, dann im Besitz von Unilever und seit 1998 im Besitz von Monsanto.

Das Institut besitzt eine große Sammlung von Gras- und Baumarten mit zahlreichen Zuchtprogrammen einschließlich Kartoffeln, Gerste, Winterweizen und Raps.

Auf weitere Negativschlagzeilen über Monsanto – wir werden berichten.

Netzfrau Doro Schreier

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