Klare Ansage: Formulieren Sie Ihre Antwort eindeutig.
Ausweichende Floskeln wie „Wenn ich dazu komme, werde ich vielleicht“ oder „Schauen wir mal…“, fördern Missverständnisse, vertagen den Konflikt und verschärfen ihn.
Gerade in der Arbeitswelt leiden immer mehr Menschen unter Druck und Überforderung.
Der Schreibtisch ist voll, ebenso der Terminkalender.
Im Gegensatz zu den geforderten Verkaufszahlen, gerade diese Statistik weist noch enorme Lücken auf.
Zumeist in Momenten, in denen Sie so und so schon viel zu tun haben hören Sie dann: „Ich weiß, Sie haben aktuell viel zu tun – aber …“
Spontan würden Sie „Nein“ sagen – viele von Ihnen sagen letztlich aber doch „Ja“.
Doch wie fühlen Sie sich anschließend – insbesondere, wenn Sie häufiger etwas tun, was Sie eigentlich nicht wollten oder was Ihren Zeitplan komplett durcheinander bringt. Unter Umständen entwickeln Sie nach und nach einen Groll, fühlen sich ausgenützt oder bauen innerlich eine negative Haltung auf, die irgendwann in einer verbalen Auseinandersetzung heftig zum Ausdruck kommt.
Gehen Sie prinzipiell nicht davon aus, dass Ihr Chef oder Ihre Kollegen es Ihnen krumm nehmen, wenn Sie „Nein“ sagen. Das Gegenteil ist häufig der Fall, vorausgesetzt Sie lehnen die jeweilige Aufgabe begründet ab, treten selbstsicher auf und stehen zu Ihrer Entscheidung.
Wenn Sie nämlich immer nur „Ja“ sagen, gewinnen Ihr Vorgesetzter und Ihre Kollegen den Eindruck, dass Sie offenkundig mit Ihrer eigentlichen Arbeit nicht richtig ausgelastet sind. Mit der Zeit gewöhnen sie sich daran, dass sie bei Ihnen immer noch etwas „draufladen“ können – bis Sie irgendwann komplett am Ende Ihrer Kräfte sind. Und so kommt es dann zu diesem „Burn Out“.
Nein sagen ist leichter, als Sie denken.
Sie hören sich, wie Sie höflich NEIN sagen, und was geschieht?
Es ist nichts passiert! Sicher ist es mit einem Gegenüber schwieriger. Erst mal sind die anderen es nicht gewohnt von Ihnen, werden erstaunt sein, vielleicht lästern, „was ist denn mit der los“. Lassen Sie sich nicht einschüchtern. Sie wollten nicht mehr der Mülleimer für andere sein, wollten, dass man Sie respektiert und Ihre Meinung anhört. Dafür müssen Sie aufhören, nett und angepasst zu sein
und sich was trauen. Was könnte schlimmstenfalls passieren? Sie werden sehen, mehr als dass sich die anderen wundern, wird nicht passieren. Tun Sie es einfach –
es wird Ihnen und Ihrem Selbstwert gut tun. Und mit jedem Mal werden Sie Erfahrungen sammeln und die Angst wird kleiner werden.
Nein sagen will gelernt sein – Ausprobieren ist eigentlich das Zauberwort.
Dazu eine kleine Geschichte:
Das große und das kleine NEIN
Das kleine Nein sitzt auf einer Bank im Park und isst Schokolade. Es ist wirklich sehr klein, richtig winzig und ganz leise. Da kommt eine große, dicke Frau und fragt: „Darf ich mich zu dir setzen?“ Das kleine Nein flüstert leise: „Nein, ich möchte lieber allein sitzen.“ Die große dicke Frau hört nicht hin und setzt sich auf die Bank.
Da kommt ein Junge angerannt und fragt: „Darf ich deine Schokolade haben?“ Das kleine Nein flüstert wieder: „Nein, ich möchte sie gerne selber essen.“ Aber der Junge hört nicht hin, nimmt dem kleinen Nein die Schokolade weg und beginnt, sie zu essen.
Da kommt ein Mann vorbei, den das kleine Nein schon oft im Park gesehen hat und sagt: „Hallo, Kleine. Du siehst nett aus, darf ich dir einen Kuss geben?“ Das kleine Nein flüstert zum dritten Mal: „Nein. Ich will keinen Kuss!“ Aber auch der Mann scheint nicht mehr zu verstehen, geht auf das kleine Nein zu und macht schon einen Kussmund.
Nun verliert das kleine Nein aber endgültig die Geduld. Es steht auf, reckt sich in die Höhe und schreit aus vollem Hals: „Neiiin!“ Und noch mal: „Nein, Nein, Nein! Ich will allein auf meiner Bank sitzen, ich will meine Schokolade selbst essen, und ich will nicht geküsst werden. Lasst mich sofort in Ruhe“
Die große, dicke Frau, der Junge und der Mann machen große Augen: „Warum hast du das nicht gleich gesagt!“ und gehen ihrer Wege. Und wer sitzt jetzt auf der Bank? Nein, nicht ein kleines Nein, sondern ein großes Nein. Es ist groß, stark und laut, und es denkt: “ So ist das also. Wenn man immer leise und schüchtern Nein sagt, hören die Leute nicht hin. Man muss schon laut und deutlich Nein sagen.“
So ist aus dem kleinen Nein ein großes Nein geworden. (Verfasser der Geschichte: unbekannt)
Alle Hindernisse und Schwierigkeiten sind Stufen, auf denen wir in die Höhe steigen — Friedrich Nietzsche
© Netzfrau Doro Schreier