SCHWARZ UND TÖDLICH! – Ölkatastrophe

ThailandEin Ölteppich hat die thailändische Ferieninsel Ko Samet erreicht.

Das Öl bedeckt den Strand Ao Phrao auf etwa 300 Metern. Hunderte Helfer sind im Einsatz, um den Strand zu reinigen.

Das Öl war vergangenen Samstag aus einer Pipeline ausgetreten. Experten schätzen, dass etwa 50 000 Liter ins Meer gelangten, die nun den schönen Sandstrand in einen schwarzen tödlichen Ölteppich verwandelt haben.

Ko Samed, die kleine Insel an der Ostküste des Golfs von Thailand ist 230 Kilometer von Bangkok entfernt und vor der Südostküste der Provinz Rayongs gelegen.

Dieses Paradies gehört mit ihren umliegenden Gewässern zu einem der sieben thailändischen Marine-Nationalparks. Sie steht seit 1981 unter Naturschutz. Samet ist für seine besonders weißen und feinsandigen Strände berühmt. Die Natur kann als einzigartig beschrieben werden, sodass die Behörden entschieden haben, diese Insel als Nationalpark auszuweisen. Der offensichtliche Grund hierfür ist, die atemberaubende Flora und Fauna nicht zu gefährden.

SCHWARZ UND TÖDLICH!

Nun bemühen sich Helfer und das Militär, die Strände zu reinigen. Beteiligt an dieser schrecklichen Ölkatastrophe ist die Ölgesellschaft PTT Public Company Limited durch seine Tochtergesellschaften.

Laut Greenpeace haben sich Im Golf von Thailand in den letzten drei Jahrzehnten bereits mehr als zweihundert Ölunfälle ereignet, verursacht unter anderem durch Schiffe, Öltransporte und Bohrungen. Ply Pirom von Greenpeace Thailand verlangt ein Ende von Ölbohrungen im Golf von Thailand, wie sie auch an der Insel Koh Samui geplant werden.

„Ölbohrungen bringen unser Naturerbe und die Verdienstmöglichkeiten von Menschen in Gefahr“, sagte Greenpeace-Sprecher Ply Pirom. Viele Touristen haben ihre Hotelbuchung auf Ko Samet auf Grund des Ölunfalls bereits storniert. Was bleibt von der einzigartigen Natur?

Ölbohrungen und der Transport von Öl stellen ein enormes Risiko für Mensch und Natur dar.

Deepwater-Horizon-Katastrophe im Golf von Mexiko

Am 20. April 2010 explodierte die Bohrplattform „Deepwater Horizon“ im Golf von Mexiko – und es dauerte 88 Tage, bis die Ölquelle in der Tiefe verschlossen werden konnte. Rund 780 Millionen Liter Öl strömten derweil aus, auf mehr als 1000 Kilometern Küste mussten Helfer gegen die Folgen der Katastrophe kämpfen. Unzählige Tiere starben – Fische, Pelikane, Schildkröten.

68 Prozent der untersuchten Korallen-Kolonien waren geschädigt, so die Forscher. Bei 64 Prozent sei mindestens die Hälfte der Korallen einer Kolonie betroffen gewesen, bei 23 Prozent sogar mehr als 90 Prozent.

Da die Tiefseekorallen sich sehr langsam entwickeln und Hunderte bis Tausende Jahre alt werden können, sind die Folgeschäden nicht absehbar.

Was kostet  die Natur ?

BP schätzt die Gesamtkosten des Bohrinsel-Unfalls mittlerweile auf 42,4 Milliarden Dollar, inklusive der Kosten für Aufräumarbeiten und Strafzahlungen.

Bei der Explosion der Ölplattform „Deepwater Horizon“ im Golf von Mexiko am 20. April 2010 waren elf Menschen ums Leben gekommen. 87 Tage lang liefen bis zu 4,9 Millionen Barrel (je 159 Liter) Öl ins Meer. Ganze Küstenstreifen wurden verwüstet.

BP hat bereits mehrere tausend Zivilklagen außergerichtlich beigelegt und verpflichtete sich dabei zu Schadenersatz in Höhe von 7,8 Milliarden Dollar. Außerdem akzeptierte der Konzern in einer Vereinbarung mit der US-Justiz Strafzahlungen von 4,5 Milliarden Dollar.

BP bekannte sich wegen Totschlags in elf Fällen sowie Verstößen gegen Umweltschutzgesetze schuldig – im Gegenzug stellte die US-Justiz das Strafverfahren ein.

Deepwater Horizon im Golf von Mexiko – Weiterer Übeltäter

Halliburton wird einmal mehr seinem Ruf gerecht, keine sauberen Geschäfte zu machen. Diesmal sprichwörtlich. Sollte der Konzern 2010 wissentlich Zement für das Bohrloch der Deepwater Horizon im Golf von Mexiko geliefert haben, dessen Beschaffenheit ungeeignet war, trägt er Mitverantwortung an der größten Umweltkatastrophe im Golf von Mexiko. Mit dem Eingeständnis, Beweismittel beseitigt zu haben, zieht Halliburton strafrechtlich den Kopf aus der Schlinge.

Das mag die Motivation für den Vergleich mit dem Justizministerium gewesen sein. Die 200 000 Dollar Strafe sind für ein Haus dieser Größe Peanuts. Ebenso die 55 Millionen Dollar, die Dick Cheneys Freunde an die „Fish- and Wildlife Foundation“ zahlen.

Ab sofort richten sich nun alle Scheinwerfer auf Halliburton. Die Firma hatte es bisher geschickt verstanden, dem Ölkonzern BP die Alleinverantwortung für das Desaster im Golf von Mexiko zuzuweisen. Das geht nun nicht mehr. Die über drei Jahre gehaltene Verteidigungslinie bricht zusammen, nach der nichts passiert wäre, wenn die Briten nur nicht die Empfehlungen über das Design der Macondo-Quelle in den Wind geschlagen hätten. Tatsächlich wusste Halliburton auf Grund eigener Simulationen, dass es daran nicht lag. BP ist damit nicht entlastet. Der Konzern muss sich genügend andere Fehler und Straftaten vorhalten lassen. Mit Halliburton hat es nun einen weiteren Übeltäter zur Seite, der seine Hände nicht weiter in Unschuld waschen kann.

SCHWARZ UND TÖDLICH! Kei­ne For­de­rung kann groß ge­nug sein, um die Natur zu retten

„Aus der Geschichte der Völker können wir lernen, das die Völker aus der Geschichte nichts gelernt haben.
Georg Wilhelm Hegel

 © Netzfrau Doro Schreier

4 Kommentare » Schreibe einen Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.