Kenia macht es vor! Die kenianische Regierung hat den Import von Gentechnik-Lebensmitteln mit sofortiger Wirkung untersagt. Dies teilte Gesundheitministerin Beth Mugo auf einer Pressekonferenz mit. Das Verbot gelte, bis die nötigen wissenschaftlichen Erkenntnisse bereit stünden, die Sicherheit von gentechnisch veränderten Organismen zu bewerten. Zu diesem Zweck gab das Kabinett beim medizinischen Forschungsinstitut Kenias eine Studie in Auftrag.
„Wenn es Zweifel und Ungewissheiten an der Sicherheit von Lebensmittelprodukten gibt, müssen Vorsorgemaßnahmen getroffen werden, um die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen“, erklärte Mugo. Sie bezog sich dabei auf die erneute Debatte über die Risiken gentechnisch veränderter Lebensmittel, die in Europa durch eine Langzeitstudie an Ratten ausgelöst wurde. Die Ministerin drohte mit Sanktionen bei Verstößen gegen das Importverbot.
Zusätzlich forderte Sie alle zuständigen Stellen auf, dafür Sorge zu tragen, dass das Verbot der Einfuhr von gentechnisch veränderten Lebensmitteln in Kenia durchgesetzt wird. Außerdem sollen alle Dokumente von Lebensmittel-Importen überprüft werden, um festzustellen, dass diese mit „GVO-frei“ zertifiziert sind. Gegen die, die gegen diese Richtlinien verstoßen, droht Mugo mit rechtlichen Schritten.
Laut Reuters sind die afrikanischen Länder bemüht, die Ernteerträge zu verbessern, den Hunger zu reduzieren und haben mit den Schutzvorkehrungen vor dem Klimawandel begonnen. Ihre Einwände gegen gentechnisch veränderte Pflanzen wollen sie jetzt noch einmal überdenken, nachdem nun auch ein Teil Europas die Führungsrolle des Verbotes der genmanipulierten Lebensmittel übernommen hat.
Gemäß des African Biosafety Network of Expertise, eines durch eine afrikanische Union geführtes Netzwerks für die Regulierungsbehörden in Kamerun, lassen Ghana, Kenia, Malawi und Uganda eigene Studien mit genetisch veränderten Pflanzen durchführen.
Afrika fordert: Genfreier Kontinent!
Das ‚African Centre for Biosafety‘ hat die Afrikanische Union aufgefordert, gentechnisch veränderte Lebensmittel zu verbieten.
Laut ACB werden genmanipulierte Organismen (GMO) die Ernährung auf dem schwarzen Kontinent nicht dauerhaft sichern. Das Zentrum hat sich hinter den Aufruf der afrikanischen Zivilgesellschaft gestellt, die für Südafrika und die gesamte Region ein Genmaisverbot fordert. Es sammelt Online-Unterschriften, um seiner Forderung Nachdruck zu verleihen. Bisher haben 656 Menschen die Petition unterschrieben, darunter auch die Mitarbeiter von 160 afrikanischen Organisationen.
„Wir haben im Oktober einen offenen Brief an unseren Agrarminister geschickt und ihn darin aufgefordert, Genmais aus Südafrika zu verbannen“, berichtet Haidee Swanby vom ACB. „Wir in Südafrika pflanzen, importieren und exportieren GM-Saatgut bereits seit 14 Jahren, ohne dass unsere Ernährung gesichert wäre. Vielmehr hat sich ein Sack Maismehl auf Grund der hohen internationalen Preise und der extensiven Verwendung von Mais für die Biotreibstoffproduktion um 84 Prozent im Vergleich von vor vier bis fünf Jahren verteuert.“
Unterstützt wird die ACB-Forderung nach einem genfreien Afrika von der internationalen Umweltorganisation ‚Friends of the Earth‚, die sich ebenfalls für einen genfreien Kontinent einsetzt. Neben Genmais werden in Südafrika auch unkrautresistentes Gensoja sowie insekten- und unkrautresistente Genbaumwolle angebaut.
Wie der Koordinator von Friends of the Earth, Nnimmo Bassey, gegenüber IPS erklärte, halten die GMOs bei weitem nicht das, was die Biotechnologieindustrie versprochen hat. Der Hunger in Afrika werde von diesen Unternehmen gern als Argument verwendet, um die afrikanische Landwirtschaft zu kontaminieren und die genetische Vielfalt des Kontinents zu zerstören.
Bassey zufolge sind Gennahrungsmittel weder besonders nahrhaft noch bringen sie bessere Erträge hervor. Auch seien sie nicht sparsamer, was die Verwendung von Pestiziden und Herbiziden angehe, und somit sehr wohl eine Gefahr für die menschliche Gesundheit und die Umwelt. Aktuelle Infos von African Centre for Biosafety finden Sie hier: African Centre for Biosafety
Wir sagen Bravo! und bedanken uns bei den Regierungen, denen die Gesundheit ihrer Bevölkerung am Herzen liegt.
Netzfrau Doro Schreier
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