Risiko Trinkwasser – Experten warnen vor Chemikalien-Rückständen

Wasser8Trinkwasser ist Süßwasser, das insbesondere zum Trinken und zur Zubereitung von Speisen geeignet ist. Trinkwasser darf keine krankheitserregenden Mikroorganismen enthalten. Die Güteanforderungen an Trinkwasser sind in Deutschland in der DIN 2000 und der Trinkwasserverordnung (TrinkwV) festgelegt.

Und dennoch:

Erhöhte Belastungen des Trinkwassers mit Schadstoffen (z. B. Arsen, Blei, Cadmium, Chlorid, Eisen, Kupfer, Nitrat, Phosphat, Uran, Zink) können vorkommen.

Im März 2013 berichtete das ZDF über erhöhte Belastung des Trinkwassers mit chemischen Abfällen wie Antibiotika, Pestiziden oder Desinfektionsmitteln.

Risiko Trinkwasser

Experten warnen vor Chemikalien-Rückständen

Die Anzeichen verdichten sich dafür, dass auch geringste Chemikalienmengen gesundheitsschädlich sein können, wenn die Substanzen jahrelang täglich aufgenommen werden. Zum Beispiel über unser Trinkwasser. Es gilt zwar als das am besten kontrollierte Lebensmittel überhaupt. Aber wirklich sauber ist es nicht. Wie hoch ist das Risiko?

planet e. trägt die Fakten zusammen, fragt nach und sucht nach Lösungsansätzen.

Die chemische Industrie ist erfinderisch. Sehr sogar. Rund eine Million künstlich hergestellte Substanzen hat sie hervorgebracht. Daraus wurden bisher weit mehr als 80 000 Industriechemikalien. Jedes Jahr kommen etwa 1000 weitere hinzu.

Chemikalienflut im Wasser

Durch Verwendung in der Landwirtschaft sickern Pestizide und andere Gifte in den Boden und ins Grundwasser. Hilfsstoffe in Textilien, Reinigungsmitteln und Kosmetika landen im Abfluss.

Auch wenn alle Vorschriften und Grenzwerte eingehalten werden: Selbst modernste Kläranlagen kommen gegen die Chemikalienflut nicht mehr an. 20 bis 30 Prozent der synthetischen Rückstände verbleiben im Trinkwasser. Dieser Chemikalienmix kommt bei uns dann aus dem Wasserhahn, landet in Kaffee und Tee oder wird beim Zähneputzen aufgenommen. Es sind zwar nur geringste Mengen, aber es geschieht unaufhörlich und unbemerkt, jeden Tag.

Hormonell wirksame Stoffe

Das Problem: Es ist schwierig zu beweisen, welche Rolle der chemische Cocktail im Wasser genau spielt. Aber es gibt Indizien, Anzeichen für schleichende Veränderungen. So weisen Untersuchungen darauf hin, dass hormonell wirkende Substanzen im Trinkwasser für die zunehmende Zeugungsunfähigkeit von Männern eine Rolle spielen könnten. Auch die Stoffwechselfunktion der Schilddrüse kann beeinträchtigt werden. Andere Forscher glauben deshalb, dass die wachsende Zahl der Übergewichtigen und Diabetiker mit dem Chemikalienmix aus dem Wasserhahn möglicherweise zusammenhängt. Auch neurologische Störungen wie ADHS könnten auf die Daueraufnahme von winzigen Chemikalienspuren zurückzuführen sein.

Beispiel:

Am 09. 04. 2013 erhielten die Bürger von Schacht-Audorf ein Rundschreiben.
Es lag irgendwann abends im Postkasten und war auf den 04. 04. 2013 datiert.
In dem Schreiben wurde den Bürgern mitgeteilt, dass der Grenzwert für Desphenylchloridazon überschritten wurde.
Noch heute darf die Kommune weiterhin die Bürger mit dem Wasser versorgen, trotz Überschreitung der Grenzwerte.

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Trinkwasser

Was bedeuten Grenzwertüberschreitungen?

Kommen Grenzwertüberschreitungen vor, so bedeuten sie nicht in jedem Falle eine Gefährdung der Gesundheit. Dies hängt vom Parameter ab sowie von der Höhe und Dauer der Überschreitung. So zeigt zum Beispiel das Auftreten coliformer Bakterien im Trinkwasser eine allgemeine Verschlechterung der Wasserqualität an und damit die Notwendigkeit weiterer Untersuchungen, um die Ursache zu klären und vorbeugende Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit der Bevölkerung einzuleiten. Grenzwertüberschreitungen beim Parameter Blei sind zum Beispiel ein Indiz für noch vorhandene Bleileitungen in der Trinkwasser-Installation oder für Armaturen, die nicht die allgemein anerkannten Regeln der Technik erfüllen.

Risiko Pestizide im Trinkwasser

Die Antwort der verantwortlichen Gremien lautet:

„Die festgestellte Grenzwertüberschreitung von „Desethylatrazin“ im Trinkwasser ist für die Gesundheit der Verbraucher unbedenklich.

Die Pestizidgrenzwerte der Trinkwasserverordnung sind als Vorsorgestandards einzuordnen, bei denen die für einen Reinheitsgebotsstandard charakteristische Erwägung im Vordergrund steht, das Trinkwasser von Pestiziden weitgehend freizuhalten. Die Trinkwasserverordnung sieht eine befristete Zulassung einer Abweichung von den Grenzwerten für Pflanzenschutzmittel vor, die im Rahmen einer Ausnahmegenehmigung erteilt werden kann.“

Laut Trinkwasserverordnung ist es Wasser, das für den menschlichen Gebrauch nutzbar ist. Wasser, das im ursprünglichen Zustand oder nach Aufbereitung zum Trinken, zum Kochen, zur Zubereitung von Speisen und Getränken oder zu anderen häuslichen Zwecken bestimmt ist. Rund 70 Prozent des Trinkwassers wird aus Grundwasser gewonnen, der Rest aus Quellwasser oder Oberflächenwasser. Trinkwasser gehört zu den am besten überwachten Lebensmitteln in Deutschland.

Die gesetzliche Grundlage zur Sicherung und Überwachung der Qualität des Trinkwassers ist das „Gesetz zur Verhütung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten beim Menschen (Infektionsschutz-Gesetz – IfSG)”.

Im § 37 Abs.1 IfSG wird die Qualität des Trinkwassers im Hinblick auf die menschliche Gesundheit grundsätzlich definiert:

„Wasser für den menschlichen Gebrauch muss so beschaffen sein, dass durch seinen Genuss oder Gebrauch eine Schädigung der menschlichen Gesundheit, insbesondere durch Krankheitserreger, nicht zu besorgen ist”.

Weiterhin wird die Verpflichtung der Überwachung der Wassergewinnungs- und Wasserversorgungsanlagen an die Gesundheitsämter übertragen. Die Überwachung der Trinkwasserqualität obliegt somit den Bundesländern und ihren nachgeordneten Behörden.

Auf Grund der Ermächtigung aus § 38 IfSG hat das Bundesministerium für Gesundheit, mit Zustimmung des Bundesrates, die „Verordnung über die Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch (Trinkwasserverordnung)” PDF / 80 KB erlassen. In ihr werden Anforderungen detailliert festgelegt für

  • die Beschaffenheit des Trinkwassers,
  • die Aufbereitung des Wassers,
  • die Pflichten der Wasserversorger sowie
  • die Überwachung des Trinkwassers.
Änderung der Trinkwasserverordnung zum 1. November 2011

Grenzwerte Wasser (3)

Grenzwerte legt die Trinkwasserverordnung fest, doch für viele Schadstoffe existieren noch keine Grenzwertfestlegungen!

Welche Folgen eine Dauerbelastung auf den menschlichen Organismus hat, muss schnellstmöglich geklärt werden.

Das Recht auf Wasser ist ein Menschenrecht!

© Netzfrau Doro Schreier

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