Es ist wie beim Kontoauszug: Da gibt es Einnahmen und Ausgaben. Und wer mehr ausgibt, als er einnimmt, der rutscht in die roten Zahlen, in die Schulden.
Und genau da sind wir mit der Welt ab heute. Das sagen zumindest die Umweltaktivisten vom Global Footprint Network. Sie berechnen dafür den sogenannten „ökologischen Fußabdruck“ der Menschheit.
Am Erdüberlastungstag sind die gesamten natürlichen und erneuerbaren Ressourcen wie Wasser, Brennmaterial, Bauholz und Getreide für das jeweilige Jahr aufgebraucht. Ab diesem Tag leben wir nur noch von den endlichen globalen Ressourcenvorräten. Die Folgen sind schrumpfende Wälder, überfischte Meere, Lebensmittelkrisen und die Überlastung der Erde mit Abfällen und Emissionen. Der Klimawandel ist eine der spürbarsten Auswirkungen der ökologischen Überlastung.
Der Mensch beutet die natürlichen Ressourcen der Erde gnadenlos aus. Immer mehr verdrängt er Tiere und Pflanzen und erobert ihre Lebensräume. Die Folgen sind Artensterben, Umweltkatastrophen, Überfischung, Wasserknappheit und Extremwetter. Lebt die Menschheit weiter wie bisher, benötigen wir bis zum Jahr 2030 zwei Planeten, um unseren Bedarf an Nahrung, Wasser und Energie zu decken. Bis zum Jahr 2050 wären es knapp drei.
Das Global Footprint Network berechnet jedes Jahr den ökologischen Fußabdruck der Menschheit. Nach diesen Berechnungen bräuchten wir mittlerweile rund 1,5 Erden, um unsere Bedürfnisse zu erfüllen. Würden alle so leben wie die Deutschen, bräuchten wir 2,6 Planeten.
Seit dem Jahr 2011 leben über sieben Milliarden Menschen auf der Erde. Das Weltbevölkerungswachstum wirkt sich auch auf den Wasserfußabdruck aus. Mindestens 2,7 Milliarden Menschen leben derzeit in der Nähe von Flüssen mit mindestens einem Monat Wasserknappheit im Jahr. In den letzten 20 Jahren ist der Anteil der bewässerten Flächen um 21% gestiegen. 92% unseres Brauchwassers gehen in die Landwirtschaft.
Auch auf dem Meer ist die Situation kritisch: Seit 1950 hat sich das durch Fischflotten befischte Gebiet weltweit verzehnfacht. Drei von vier Fischbestände in den europäischen Meeren gelten als überfischt und das gefährdet auf Dauer die gesamte Lebensgemeinschaft der Meere, die zugleich immer saurer werden.
Wie schaffen wir es, in Zukunft nachhaltig zu leben, ohne dabei unseren Planeten zu Grunde zu richten?
Das Ergebnis ist Lichtjahre entfernt von dem, was die Erde und die Menschheit brauchen.
In den folgenden Beiträgen haben wir für Sie die wichtigsten Informationen zum Thema veröffentlicht:
- Es gibt keinen Planeten B!
- Das weltweite unerklärliche Fischsterben
- Risiko Trinkwasser – Experten warnen vor Chemikalien-Rückständen
- Energie für die Ärmsten
- Sand – Die neue Umweltzeitbombe
- Die Müllproduktion könnte sich bis 2025 verdoppelnCradle-to-Cradle
- In Fukushima droht die nächste Katastrophe
- Verringerter Fleischkonsum hilft der Umwelt
- Palmöl als Vernichter des Regenwaldes
- Wie ewig ist das ewige Eis
- Die Geschichte der Solarenergie
- Forscher finden Pflanzengift in Mensch und Tier – Glyphosat
- Essen wir uns demnächst auch zu Tode?
- Das Recht auf Wasser ist ein Menschenrecht!
Nur erneuerbare Energie und nachhaltiger Verbrauch können die Welt langfristig bewohnbar erhalten. Der heutige Tag markiert leider den Punkt, ab dem wir über der Grenze des Nachhaltigen sind. Wir alle und insbesondere unsere Politiker sind gefordert, dafür zu sorgen, dass diese Grenze erst wieder nach dem 31. Dezember jeden Jahres erreicht wird, damit wir unseren Kindern und Kindeskindern eine bewohnbare Erde vererben können.
Ökobilanz Lebensmittel
Seit 25 Jahren über die Verhältnisse gelebt
Um unseren Verbrauch an Nahrungsmitteln und Energie zu decken, braucht es Acker- und Weideland, Fischgründe und Wälder. Was geerntet und gefangen wird, wächst normalerweise auch wieder nach. Normalerweise. Denn seit Mitte der 1980er-Jahre schon lebt die Menschheit über ihre Verhältnisse, verbraucht also mehr, als nachwächst oder sich regeneriert.
„Wir gehen mit dieser Welt um, als hätten wir noch eine zweite im Kofferraum.“ Jane Fonda
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