Ethylcellulose ist der Hauptbestandteil von lichtechten Celluloseetherlacken, Packmitteln, thermoplastischen Kunststoffen, künstlichem Schnee für Weihnachtsbäume, Kabelisolierungen, Schutzhäuten und Dichtungen – demnächst auch in Frankfurter Würstchen?
In die Wurst kommt minderwertiges Fleisch, das zwar für den Genuss tauglich ist, das aber niemand kaufen würde. So findet man in mittleren und »einfachen« Wurstqualitäten auch Innereien wie Hirn, Leber, Nieren, Magen, Euter und Knorpel und viele Zusatzstoffe, das ist bekannt, aber nun gibt es bald was Neues – Kraft Foods macht es möglich!
Kraft Foods ist ein globaler Lebensmittelkonzern mit 159 Werken in 72 Ländern. Das Unternehmen ist in den Bereichen Getränke, Süßwaren und Nahrungsmittel-Produkte aktiv. Zu den führenden Marken in Deutschland zählen die Schokolade-Produkte Milka, Côte d’Or und Toblerone, die Kaffee-Marken Jacobs, Kaffee HAG, Carte Noire sowie die Lebensmittel-Produkte Philadelphia Frischkäse, Miracel Whip, Mirácoli und Kraft Ketchup.
Im Jahre 2011 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 54 Milliarden US-Dollar.
Am 1. Oktober 2012 wurde Kraft Foods Inc. in Mondelez International Inc. umbenannt. Diese Umbenennung betrifft fast sämtliche Tochterfirmen und Niederlassungen, ausgenommen die in München ansässige Kraft Foods R&D Inc. und zwei Grundstücksverwaltungsgesellschaften sowie den nordamerikanischen Lebensmittelzweig, die Kraft Foods Group.
Zu Mondelez werden weltweit auch die Snacks und Süßwaren wie Oreo- und Lu-Kekse gehören. Bei Kraft Foods verbleiben unter anderem die Wurstwaren der in den USA beliebten Marke Oscar Mayer, das amerikanische Philadelphia oder auch Kaffee von Maxwell House.
Kurz vor der Aufspaltung hat Kraft überdies noch die Nudel- und Fertiggericht-Marke Mirácoli an den Konkurrenten Mars verkauft.
Bis 2007 gehört Kraft zu Altria – die wiederum gehört Philip Morris USA.
Kraft distanzierte sich durch die vollständige Trennung auch von den Raucherklagen gegen Altria. Die wichtigste Altria-Zigarettenmarke ist Marlboro.
Kritik:
Im Schwarzbuch Markenfirmen – Die Machenschaften der Weltkonzerne werden der Schokoladenindustrie und auch Kraft Foods schwere Menschenrechtsverletzungen wie Ausbeutung und Kindersklaverei bei den Kakao-Zulieferern der Elfenbeinküste vorgeworfen. Reportagen der ARD aus den Jahren 2010 und 2012 kamen zu dem Schluss, dass große Firmen wie Mars Inc., Kraft Foods oder Nestlé Kindersklaverei „zumindest dulden.“
Im Greenpeace Magazin 1.07 ist folgende Kritik zu lesen:
Gentechnik: „Im Jahr 2000 wurde nicht zugelassener genmanipulierter Mais in Kraft-Produkten entdeckt, die Firma zog daraufhin alle betroffenen Produkte zurück. Auch als kürzlich genveränderter Reis in Lebensmitteln auftauchte, waren Kraft- Produkte betroffen, doch auch hier reagierte der Konzern schnell. Für China beispielsweise sicherte Kraft eine gentechnikfreie Produktion zu, in anderen Ländern ist das noch nicht der Fall“.
Kraft hat ganz „edle“ Motive! Es geht um die Wurst!
Sie sind um unsere Gesundheit besorgt. Die neuen Frankfurter Würstchen werden wie bisher schmecken, aber keine mehrfach gesättigten tierischen Fette mehr aufweisen. Aber was dann?
Wie erst jetzt bekannt wurde, hat Kraft Foods eine Studie in der University of Guelph, Guelph, Kanada, beauftragt, die im März 2012 vorgestellt wurde.
Die kanadische Universität von Guelph ist bestens bekannt für ihre Arbeit in der Forschung von Gentechnik, sie hat auch für Monsanto schon einiges auf den Weg gebracht.
Wissenschaftler der kanadischen Universität von Guelph arbeiten seit 1999 an der Entwicklung eines gentechnisch veränderten Schweins, das Phosphat besser verwerten kann.
Forschungsauftrag von Kraft Food: Mechanische Eigenschaften von Ethylcellulose Oleogel und ihr Potenzial für die Reduktion der gesättigten Fettsäuren in Würstchen
[Gesündere Öle in Cholagensynthese als Fettersatzstoffe in n-3 PUFA angereicherte Würstchen stabilisiert./Healthier oils stabilized in konjac matrix as fat replacers in n-3 PUFA enriched frankfurters.]
Nun erst einmal wird es wie im Chemieunterricht!
Ethylcellulose hat vor kurzem bewiesen, ein ausgezeichneter Organogelator für pflanzliche Öle zu sein. Die entstehenden Gele unterstützen das Fettsäureprofil des verwendeten Pflanzenöls, besitzen aber eine solide Struktur, die für den Ersatz von gesättigten Fetten in Lebensmitteln nützlich sein kann.
Texturanalyse, Profil und Fließverfahrensstechnik wurden verwendet, um die mechanischen Eigenschaften von Raps, Soja und Leinsamen-Öl-Oleogels bestehend aus 10 % Ethylcellulose und 90 % Pflanzenöl zu bewerten. Öle mit einem höheren Maß an Entsättigung produzierten härtere Gele.
Oleogele mit Ethylcellulose aus drei Molekular-Einheiten und reduzierten Polymer-Konzentraten von 4-10 % Ethylcellulose wurden ebenfalls mit der Fließverfahrenstechnik getestet und dabei wurde ein Anstieg der Gelstärke bemerkt, wenn die Polymer-Konzentration und und das Molekulargewicht anstiegen.
Daher zeigte sich, dass die Oleogel-Stärke abhängig ist von der Polymer-Molekulargewichts-Konzentration und der Fettsäurezusammensetzung des Pflanzenöls. Raster-Elektronenmikroskopie wurde auch verwendet, um ein besseres Verständnis der Gel-Mikrostruktur herzustellen.
Darüber hinaus wurden Frankfurter (bzw. Wiener) Würsteln mit Raps-Öl-Oleogels hergestellt, um beurteilen zu können, ob die Möglichkeit besteht, dabei die mehrfach gesättigten tierischen Fette in einem solchen Produkt zu ersetzen. Gekochte Würstchen aus Oleogels zeigten keine signifikanten Unterschiede in Kaukonsistenz oder Härte gegenüber den Kontrollprodukten, die mit Rinderschmalz gemacht wurden.
Diese Ergebnisse liefern die erste detaillierte Charakterisierung der Ethylcellulose Oleogels und könnte potenziell Hilfe bei der Gestaltung/Herstellung von Ethylcellulose-Oleogels mit bestimmten strukturellen Eigenschaften sein, um gesättigte Fettsäuren in einer Vielzahl von Lebensmitteln zu ersetzen.
Soweit, so gut. Klingt gar nicht echt nach Frankenstein. Aber weil ich nur diese Meldung fand und kein Lebensmitteltechniker bin, musste ich jeden dieser Begriffe erst mal recherchieren.
Und weil vielleicht auch nicht alle unsere Leserinnen und Leser Fachleute im Functional Food oder Convenience Food Design sind, wie das heute so hübsch heißt, wenn man zu naturbelassenem Essen irgend etwas zufügt oder austauscht, halte ich hier fest, was ich heraus fand.
Jetzt wird es grausig!
Ethylcellulose ist der Hauptbestandteil von lichtechten Celluloseetherlacken, Packmitteln, thermoplastischen Kunststoffen, künstlichem Schnee für Weihnachtsbäume, Kabelisolierungen, Schutzhäuten und Dichtungen. Ethylcellulose wird auch als Zusatz von Kunstharzen und Wachsen zum Lackieren von gefärbten Ostereiern und als Zusatz für Stempelfarben in der Lebensmittelindustrie (Stempeln von Eiern oder Käse) verwendet. Sie ist eine vielfältig einsetzbare Verbindung, die als Verdickungs-, Binde-, Klebe-, Dispergier-, Suspendier-, Emulgier-, Sedimentations-, Filterhilfs-, Flockungs-, Quell-, Gleit- und Wasserrückhaltemittel sowie als Schutzkolloid und Filmbildner eingesetzt wird.
Ethylcellulosen (Zusatzstoffnummer E 462) wie auch andere chemisch modifizierte Abkömmlinge der Cellulose (E 461 sowie 463 bis 469) sind in der EU als Lebensmittelzusatzstoff für verschiedene Verwendungszwecke zugelassen. Weitere Infos zu den Zusatzstoffen finden Sie hier: Liste: Zusatzstoffe in Lebensmitteln
Ach ja und weil ich selber ja kaum einen Schatten werfe und mich das Thema Zunehmen folglich nicht interessiert, hab ich auch noch nachgeschaut, ob die Vermeidung von Fett im Allgemeinen eigentlich einen Einfluß auf Körpergewicht und/oder Gesundheit hat.
Weder die Meidung gesättigter Fettsäuren durch Fettreduktion noch durch Fettmodifikation wirken präventiv in Bezug auf
– Herzinfarkt
– Hirninfarkt
– Herz-Kreislauf-Sterblichkeit
– Krebs-Sterblichkeit
– Gesamtsterblichkeit
Die europäischen Gesundheitseinrichtungen werden das begrüßen und im Zuge des drohenden Freihandelsabkommens willkommen heißen, vielleicht sogar vorschreiben. Weitere Infos in unserem Artikel: Die Schattenseite des Freihandelsabkommens.
Nach der Verringerung des Salzgehaltes (was durch Zusatz von Chemie in Form einiger Zusatzstoffe, erkenntlich an ihren E-Bezeichnungen wettgemacht wird) und dem Rauchverbot kommt dann vermutlich auch das Fettverbot.
Die Veganer wird’s freuen, die Welt zwar nicht vom Hunger befreien, die Aktien von Kraft Foods aber vermutlich weiter steigen lassen. Was wiederum Kraft Foods freuen wird, weil erst einmal noch viel Geld in die weitere Forschung gesteck wird.
Mein Mitleid gehört aber uns, und nicht ihnen. Weil ich keine Würsteln mag, in denen außer Pflanzenöl nur Chemie drinnen ist. Selbst wenn der Senf derselbe bleibt.
Und da Kraft Food nun Mondelez heißt, was sich zusammen aus „Monde“ für „Welt“ und „delēz“, einem Kunstwort für „köstlich“ setzt, können wir auch davon ausgehen, dass „Köstlich auch „chemisch“ bedeuten kann.
Fortsetzung zu Mondelez folgt oder ist schon vorab in unserem Beitrag: Kampf der Giganten – Wenige Konzerne beherrschen die weltweite Lebensmittelproduktion informieren, denn Mondelēz International ist nach Nestlé und PepsiCo der drittgrößte Nahrungsmittelhersteller der Welt.
Netzfrau Lisa Natterer
Essen wir uns demnächst auch zu Tode?
Geiz ist NICHT geil – Wie an europäischen Lebensmitteln die Welt verhungert
Lebensmittelskandale: Alles im Griff? Käse wegen Listerinbefall zurückgerufen !
Wir haben es satt: Lebensmittel-Lügen der Lebensmittelindustrie
Pingback: Tag #6 – Zeena
Pingback: » Monsanto – altes Gift unter neuem Namen - Querdenken.TV