Philip Morris und die unhaltbaren Zustände der dort geleisteten Kinderarbeit brachten mich wieder auf dieses Thema. English version below!
Zu Philip Morris International gehören die Marken / Firmen: Chesterfield – L&M – Malboro
Vorwürfe Philipp Morris aus der Homepage: Aktiv gegen Kinderarbeit
- Es gab im Jahr 2008 Vorwürfe der “Tobacco Tenants and Allied Workers Union of Malawi” (TOTAWUM), dass die Besitzverhältnisse der Tabakbauern in Malawi Kinderarbeit bedingen würden. Dafür sei die Lohn- und Preispolitik von PMI indirekt verantwortlich (mehr dazu in der Rubrik “Bemerkenswertes”) .
- In Malawi arbeiten zeitweilig bis zu 80 000 Kinder auf den Tabakplantagen. Wegen des Pestizideinsatzes kommt es zu Vergiftungserscheinungen. PMI ist der Hauptabnehmer von Tabak aus Malawi.
- Im Jahr 2010 dokumentierte Human Rights Watch 86 Fälle von Kinderarbeit auf kasachischen Tabakplantagen. Viele Tabakplantagen in Kasachstan sind vertraglich an Philip Morris International gebunden.
Die Dokumentation Die Philip Morris Story zeigt erschreckende Aufnahmen über Kinderarbeit und nicht nur das:
Der Tabakkonzern Philip Morris ist mit seiner Top-Marke „Marlboro“ einer der mächtigsten Zigarettenproduzenten der Welt. Obwohl in den vergangenen Jahren die Nichtraucher- und Jugendschutzgesetze in vielen Ländern verschärft wurden, hat es Philip Morris geschafft, seine Vormachtstellung und seinen Umsatz weiter auszubauen. Wie ist so etwas möglich? Mit welchen Methoden arbeitet das Unternehmen?
Kinderarbeit
Mein Mann erzählte mir von einem Flug nach Peking mit Zwischenlandung in Karachi / Pakistan, weil die Besatzung gewechselt werden musste. In seiner Freizeit besuchte er mit dem Flugpersonal den Basar, Ziel waren die Teppichhändler. Die Gäste wurden sehr zuvorkommend empfangen und alle erhielten zur Begrüßung eine Tasse Chai und einen kleinen Zierteppich. Nachdem die Crew sehr großzügig eingekauft hatte, wurden sie vom Besitzer des Geschäftes eingeladen, sich die Produktionsstätten im Inneren des Landes anzusehen. Nach einer langen Fahrt gelangten die Interessierten an ein mit Stacheldraht umzäuntes Gelände mitten in der Landschaft, ohne Infrastruktur im Umfeld.
Wieder wurden sie mit einem Zierteppich beschenkt, den aber einige wiederum ablehnten.
Zitat meines Mannes: „Es war wie in einem Gefängnis, der Stacheldraht sollte die „Insassen“ davon abhalten, das Gelände zu verlassen. Die Arbeitsräume waren leer, nur die Webstühle standen da, einer neben dem Anderen. Und es gab so viele kleine Gestelle, selbst eine kleinwüchsige Frau hätte davor keinen Platz gefunden.“….
Dieses Erlebnis ist über 20 Jahre her, schon damals war dem Inhaber dieser Einrichtung klar, dass sich Europäer über diese Form von Kinderarbeit entsetzt hätten, keine gute Werbung, also wurden sie versteckt. Nur die kleinen Teppiche zeugten von ihnen, Übungsstücke, von kleinen Händen hergestellt…unter welchen Bedingungen?
Kinderarbeit heute:
Einmal gegoogelt und mit Links zu diesem Thema erschlagen worden. Das ist die Kurzfassung zu Kinderarbeit heute.
In der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948 sind Recht auf Essen, Unterkunft und ärztliche Versorgung (Art. 25), recht auf Bildung ( Art. 26 ), Recht auf Freiheit ( Art. 4) und noch 27 andere Grundrechte in der Generalversammlung der Vereinigten Nationen beschlossen wurden.
Rechte, auf die aber gerade Kinder anscheinend keinen Anspruch haben.
Zitat:“Teppiche knüpfen, Steine hauen, als Haussklaven schuften, auf Plantagen ackern – weltweit arbeiten nach Schätzungen zwischen 158 (Unicef) und 218 Millionen (terre des hommes) Kinder regelmäßig mehrere Stunden am Tag. 126 Millionen von ihnen schuften unter gefährlichen und ausbeuterischen Bedingungen. Die oft viel zu schwere Arbeit und Misshandlungen verursachen bei vielen Kindern bleibende Schäden an Körper und Seele. Für Kinderhändler, Fabrikbesitzer und ganze Industrien ist das Geschäft mit Kinderarbeitern sehr lukrativ. Kinder lassen sich leicht ausbeuten, können sich nicht wehren und sind fast nie gewerkschaftlich organisiert. Und sie sind wesentlich billiger als erwachsene Arbeiter.“
Ulla Rehbein, Stand vom 07. 08. 2012 Sendung: Reiches Deutschland – Arme Kinder, 07. 08. 2012
Da stellt man sich doch die Frage, wer tut denn so was Böses, warum können die im Ausland nicht für ihre Kinder sorgen?
Klare Antwort: Weil wir es nicht zulassen. Und damit meine ich wirklich jeden von uns in den westlichen Industriestaaten. „Gut und billig“ muss es sein.
Orangensaft, 1L für 0,89€….Kinderarbeit
Kaffee, 500g für 3,59€…..Kinderarbeit
T-shirt mit Stickerei, 5,90€…..Kinderarbeit
Gabbeh-Teppich beim Möbeldiscounter 2x3m. 499,- €……Kinderarbeit
Die Liste lässt sich endlos weiterführen. Wir beuten aus. Die Eltern dieser Kinder verdienen nicht genug um auch nur ansatzweise für eine Lebensgrundlage zu sorgen, also müssen die Kinder schon sehr früh mitverdienen, egal wie, egal unter welchen Bedingungen.
„Die Unicef hat Kriterien festgelegt, die zeigen, wann Kinderarbeit als schädliche Ausbeutung bezeichnet werden muss. Dies ist der Fall, wenn:
• die Kinder vollbeschäftigt werden,
• sie zu viel Verantwortung tragen, unter langen Arbeitszeiten und schlechter Bezahlung leiden,
• die Arbeit langweilig und monoton ist,
• das Arbeitsumfeld gefährlich ist, zum Beispiel unter Tage oder auf der Straße,
• die Arbeit sie körperlich oder seelisch zu stark belastet,
• keine Zeit und Kraft mehr für die Schule und zum Lernen bleiben.“
Na dann, kaufen wir keine Billigprodukte mehr – als ob die Markenhersteller es anders machen würden.
Nein, so einfach ist es nicht. Diese Familien sind darauf angewiesen, dass sie ihre Arbeit behalten. Wird den Kindern gekündigt, dann landen sie auf der Straße, müssen Steine klopfen oder werden zur Prostitution gezwungen.
Unreflektierter Boykott setzt an der falschen Stelle an, wohlgemerkt: unreflektiert.
Ich als Käufer habe die Möglichkeit, auf zertifizierte Waren zurück zu greifen. Das heißt, dass ich mich weitreichend informieren muss, das heißt, ich übernehme die Verantwortung für das was ich tue.
Firmen wie GEPA, Fairtrade, El Puente, dwp eG, DW Shop etc. sind Firmen, die Preise zahlen, die über dem Welthandelspreis liegen und die sich für die Änderung sozialer Bedingungen verbürgen.
Zitat: „Kinderarbeit muss von umfangreichen Sozial- und Bildungsmaßnahmen begleitet werden. Erfolgreiche Projekte gegen Kinderarbeit bieten Kompromisslösungen mit flexiblen Schulen an, sodass die Kinder ihre Arbeit nicht ganz aufgeben müssen und trotzdem zum Unterricht gehen können. Die Arbeitgeber verpflichten sich, in solchen Projekten die Arbeits- und Gesundheitsbedingungen in ihren Betrieben zu verbessern.“ Zitat Ende.
Ob das ausreicht?
Nein, noch nicht, noch denken zu wenige global, noch bekommen die Kinder und ihre Eltern zu wenig.
Denn Globalisierung heißt nicht nur, dass wir von den Schätzen aus aller Welt profitieren, sie ausbeuten dürfen, global denken heißt in aller erster Linie, dass wir uns für das, was wir tun, verantwortlich erklären, egal wo auch immer in der Welt das sein mag!
Einer der kleinen Teppiche aus Pakistan hat den Weg doch hierher gefunden. Ich hoffe, dass das Kind, welches ihn damals hergestellt hat, zu einem erwachsenen Menschen herangereift ist und die Chance bekam, selber etwas aus seinem Leben zu machen.
English version:
Child labor – Philip Morris Please share so many people out there!
Philip Morris and the intolerable conditions of working children worked there, put me back on this issue.
My husband told me about a flight to Beijing with a stopover in Karachi / Pakistan, because the crew had to be changed. In his spare time he visited with the crew the bazaar target was the carpet dealer. The guests were received very courteous and all were welcome to a cup of chai and a small decorative rug. After the crew had bought very generous, they were invited by the owner of the shop, to see the production inside the country. After a long drive the interested parties came to a fenced area with barbed wire in the middle of the countryside, with no infrastructure in the area.
Again, they were presented with a decorative rug, but the turn rejected some.
My husband’s quote: „It was like a prison, the barbed wire was the“ inmates „disincentive to leave the premises. The work spaces were empty, only the looms were standing there, one next to the other. And there were so many small frames, even a diminutive woman had previously found no place. „….
This experience has been over 20 years already at that time was the owner of this means clear that Europeans had appalled by this form of child labor, no good publicity, so they were hidden. Only the rugs testified to them, Exercises, made by little hands … under what conditions?
Child labor today:
Once googled and was killed with links about this topic. This is the abstract of child labor today.
In the Universal Declaration of Human Rights of 1948 are entitled to food, accommodation and medical assistance (Article 25), right to education (Article 26), right to liberty (Article 4), and even 27 other fundamental rights in the General Assembly of the United nations were decided.
Rights, but the kids just seem to have no claim.
Quote: „knot carpets, cut stones, toiling as domestic slaves on plantations plow – work worldwide estimated to be between 158 (UNICEF) and 218 million (Terre des Hommes) children regularly for several hours a day. 126 million of them toil in dangerous and exploitative conditions. The often much too hard work and abuse cause many children permanent damage to body and soul. For child traffickers, factory owners and entire industries do business with child laborers is very lucrative. Children are easy to exploit, can not defend themselves and are almost never unionized. And they are much cheaper than adult workers. “
Ulla Rehbein, as of 07.08.2012
Shipping: Germany Empire – Poor children, 07.08.2012
Since it begs the question of who would do such evil thing, why can not they take care of their children abroad?
Clear answer: Because we do not allow it. And I do mean all of us in the Western industrialized countries. „Good and cheap“ it must be.
Orange Juice, 1L for € 0.89 …. child labor
Coffee, 500g for € 3.59 ….. child labor
T-shirt with embroidery, € 5.90 child labor …..
Gabbeh carpet at Furniture Discounters 2x3m. 499, – € …… child labor
The list is endlessly continue. We exploit. The parents of these children do not earn enough to even begin to provide a livelihood, so the children have to earn very early, no matter how, no matter what the conditions.
Quote:
„The UNICEF has established criteria that indicate when child labor must be described as malicious exploitation. This is the case if:
• the children are fully employed,
• they carry too much responsibility, suffer long hours and low pay,
• the work is boring and monotonous,
• the working environment is dangerous, for example, underground or on the road,
• the work they physically or mentally too heavily loaded,
• no more time and energy for school and stay to learn. „End quote
Well then, we do not buy cheap products …… more – As if the brand manufacturer would do it differently.
No, it’s not so simple. These families rely on to keep their job. Terminated the children, they end up on the street, have to break stones or are forced into prostitution.
Unreflective boycott is in the wrong place at, mind you unthinkingly.
I as a buyer have the possibility to rely on certified products. This means that I have to inform far-reaching, that is, I take responsibility for what I do.
Companies such as GEPA, Fair Trade, El Puente, dwp eG, DW shop etc. are companies that pay the prices that are higher than the world market price and vouch for changing social conditions. Quote:
„Child labor must be accompanied by extensive social and educational measures. Successful projects against child labor offer compromise solutions with flexible schools so that children do not have to completely give up their jobs and can still go to class. Employers undertake in such projects to improve the working and health conditions in their factories. „End quote.
If this is enough?
No, not yet, still thinking about a few globally, yet the children and their parents get too little.
Because globalization is not only that we benefit from the treasures from around the world, they can exploit global thinking is to first and foremost, that we explain ourselves responsible for what we do, no matter where ever may be the world !
One of the rugs from Pakistan has found its way here yet. I hope that the child who has made him then has grown into an adult and got the chance to make something of his own life.
Netzfrau Antje Klein
Nestlé, das Wasser abgräbt – Kinderarbeit, u.v.m.