TaskForce für effektive Prävention von Genitalverstümmelung e. V. – In unserer Eigenschaft als „WatchDog“-Organisation decken wir immer wieder auf erschreckende Weise auf, in welchem Ausmaß westliche Organisationen die Anstrengungen für ein Ende der Genitalverstümmelungen unterwandern und ein wirksames Vorgehen gegen diese Gewalt behindern.
Aktuelles Beispiel ist (wieder einmal) der Verein Terre des Femmes und dessen unfassbare Anbiederung an eine Verstümmelungs-Mittäterin und deren strafrechtlich relevantes Filmwerk „The Cut“:
Nachdem wir bereits im Februar dieses Jahres über die moralische Verwerflichkeit und strafrechtliche Relevanz des unter deutscher Leitung entstandenen filmischen Machwerks “The Cut” der Kenianerin Beryl Magoko berichteten, sehen wir uns veranlasst, das Thema erneut aufzugreifen, da sich jetzt der Verein Terre des Femmes intensiv an der Propaganda für diesen unsäglichen Film beteiligt, der Mittäterin Magoko den roten Teppich ausrollt und für deren Anwesenheit bei den Screenings kräftig die Werbetrommel rührt:
So wird die Hälfte der in Deutschland/Schweiz geplanten Aufführungen von Terre des Femmes organisiert und beworben!
Die Hintergründe von “The Cut” haben wir in unserem Artikel aus dem Februar ausführlich erörtert. Hier noch einmal die Zusammenfassung:
Strafrechtlich relevantes Machwerk
Werfen wir erst einmal einen pragmatischen Blick auf die Fakten: Die Genitalverstümmelung an Mädchen ist in Kenia – dem Entstehungsort des Filmes, der 2010 gedreht wurde – seit 2001 mit dem Children’s Act unter Strafe gestellt und zum Verbrechen erklärt. Im Kuria-Distrikt – wo der Film realisiert wurde – agierte die Polizei bereits seit 2005, um Verstümmelungstäter ihrer Bestrafung zuzuführen.
Die Filmemacherin Beryl Magoko nahm sowohl an der Planung als auch Vorbereitung und Durchführung der Straftat “Massenverstümmelung an 300 Mädchen” teil. Sie wusste nach Aussagen der deutschen Förderer des Filmes den genauen Ort und Zeitpunkt des Verbrechens.
Doch anstatt internationale Organisationen oder das Inter-African-Committee oder lokale Behörden einzuschalten, um die Taten zu verhindern, hielt sie – ohne Wissen oder Einverständnis der Opfer (!) – munter ihre Kamera auf die gepeinigten Opfer und raubt ihnen den letzten Rest an Würde. Diese Entwürdigung und Retraumatisierung wird jedes Mal, wenn der Film irgendwo gezeigt wird, erneut vollzogen. Magoko hat somit einen klassischen Rollenwechsel vollzogen:
Vom Opfer zur Täterin.
Auf die Spitze getrieben wird die Perversion durch die Tatsache, dass mit dem Frankfurter Verein Vefjo.org deutsche Förderer und mit Andreas Frowein ein deutscher Produzent die Verantwortung für diese Beihilfe zu einem hundertfachen Verbrechen und Unterlassung von Hilfe zu tragen haben, deren strafrechtliche Erörterung interessant wäre – abgesehen von der offensichtlichen moralischen Verderbtheit.
Voyeurismus und Entwürdigung der Opfer statt Aufklärung…
Mit “Aufklärung” – wie von Vefjo.org als Rechtfertigungsversuch vorgebracht – hat dieses widerwärtige Filmwerk nicht das Geringste zu tun, sondern taugt höchstens zur Befriedigung sadistisch-voyeuristischer Neigungen.
Der Film und seine Macher/in ergötzen sich auf niederträchtige Weise an dem Leid der gequälten Kinder, während sie sich gleichzeitig zum Sprachrohr der Täter und ihrer Rechtfertigungen machen, diese Gewalt relativieren und bagatellisieren, kulturrelativistisch verbrämen und vor allem wirksame Lösungen verschweigen, die einen umfassenden, messbaren Schutz für die potentiellen Opfer herbeiführen können.
Verlogene Doppelmoral bei Terre des Femmes
Die Tatsache, dass nun ausgerechnet Terre des Femmes als Haupt-Promoter für diesen Film agiert, steht für die selektive Doppelmoral, mit der wir schon mehr als ein Mal diesen Verein charakterisieren mussten:
Denn bis zum Exzess echauffierte man sich einst bei dem Verein über Rüdiger Nehberg, weil er für seinen Film “Karawane der Hoffnung” die Verstümmelung eines Mädchens bei den äthiopischen Afar filmen ließ und das deutsche/westliche Publikum mit den sadistischen Bildern konfrontierte. Da war es völlig egal, dass Nehberg und seine Lebensgefährtin selbst beim besten Willen keine Möglichkeit gehabt hätten, der in Äthiopien damals legalen Verstümmelung Einhalt zu gebieten, in einer abgeschiedenen Wüstenregion, umringt von MG-bewaffneten männlichen Clan-Mitgliedern.
Jetzt – da eine schwarze Protagonistin mit zugewiesener Opferrolle die Kamera hält – ist der gleiche Tatbestand in hundertfacher Potenzierung für Terre des Femmes plötzlich ehrenwert und Grund, der Filmerin den roten Teppich auszurollen, ungeachtet der Tatsache, dass Magoko diverse, realistische Türen offenstanden, das Verbrechen zu verhindern und die Kinder zu schützen.
Im Grunde steht die verlogene Doppelmoral, die Terre des Femmes damit demonstriert, für eine Politik, mit der dem Thema “Genitalverstümmelung” seit Jahren ein Bärendienst durch den Verein erwiesen wird. Da werden auch Verstümmelungstäter vor Strafverfolgung geschützt und gefährdete Mädchen diesem Verbrechen überlassen.
Vor diesem Hintergrund fällt es schon fast nicht mehr ins Gewicht, dass Terre des Femmes im Zuge der “The Cut”-Werbung mit Fadumo Korn als Vorzeige-Betroffenen einer weiteren kritikwürdigen Figur eine Bühne bereitet.
Netzfrau Ines Laufer
Zusatz: aus unsere Bericht: Stoppt Genitalverstümmelungen!
Was wenige wissen: Der Genitalbereich kann rekonstruiert werden. Aus einem Artikel von Fanny Jimenez Zitat:
Zehntausende Mädchen und Frauen, die genital verstümmelt wurden, leben in Deutschland. Der Chirurg Dan mon O’Dey, leitender Oberarzt an der Klinik für Plastische Chirurgie des Universitätsklinikums Aachen, ist der erste Arzt, der den Betroffenen hierzulande mit einer rekonstruktiven OP hilft… … Das kann gelingen, weil der größte Teil dieses Organs im Innern des Körpers liegt und somit nie vollständig entfernt werden kann… ….So entwarf der Mediziner seine eigenen Operationsmethoden – und habilitierte dazu. Ihm ist wichtig, den Frauen nicht nur die Funktion, sondern auch das Aussehen wiederzugeben, das ihnen einst von anderen genommen wurde. “Das Thema begleitet die Frauen immer ein Leben lang”, erläutert O’Dey. “Sie wünschen sich die Normalität ihres Geschlechts – sie wollen sich nicht verstümmelt fühlen.” …. ….Die Kosten für die Operation übernahm dabei die Krankenkasse.
Waris Dirie ging bis vor die Vereinten Nationen, erschütterte mit ihrem Buch „Wüstenblume“ Menschen auf der ganzen Welt.
Seit dem bemühen sich betroffene Länder mit Aufklärung, schärferen Gesetzen mehr oder weniger erfolgreich um einen Schutz der Betroffenen.
“Ich bete darum, dass eines Tages keine Frau mehr diese Qual erleiden muss. Sie soll zu etwas längst Vergangenem werden. Die Menschen sollen sagen: “Hast du schon gehört, die Genitalverstümmelung von Frauen ist in Somalia gesetzlich verboten und unter Strafe gestellt worden?” Und dann dasselbe auch im nächsten Land und im nächsten, und so weiter, bis die ganze Welt für alle Frauen sicher ist. Was für ein glücklicher Tag wird das sein – und darauf arbeite ich hin. So Gott will, wird dieser Tag kommen.” Waris Dirie
Netzfrau Antje Klein
Weiterführende Artikel:
Genitalverstümmelung: Deutsche Filmemacher als voyeuristische Mittäter & das Lob von Humanisten (2013)
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