Unilever – Verbrauchertäuschung : Fisch mit wasserbindenden Zusatzstoffe u. v. m.

Zeit.de

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Vorweg zwei Fragen:

1. Würden Sie einen Fisch essen, wenn Sie wüssten, dass dieser aus einer Zucht kommt, wo Fischkadaver und Unmengen an Futterresten an der Wasseroberfläche eines Teiches schwimmen?

2. Würden Sie einen Fisch essen, wenn Sie wüssten, dass dieser mit Phosphaten, Zitronensäure und Nitraten angereichert wurde, damit er mit Wasser „stabilisiert“ werden kann?

Übrigens, wenn Sie auf der Verpackung diese E-Nummern : E339, E340, E341, E450, E451, E452  entdecken, dann ist Vorsicht geboten. Das steht für Lebensmittelzusätze, genauer für künstliches Phosphat, das die EU-Gesetzgebung erlaubt. Denn im Jahre 1998 erfolgte die Umsetzung der EG-Richtlinien über Farbstoffe, Süßungsmittel und andere Zusatzstoffe ins nationale Recht. Diese Neuordnung des Zusatzstoffrechtes beinhaltete eine Ausweitung der Verwendungsmöglichkeiten von Zusatzstoffen und pflanzlichen Lebensmitteln bei Fleischerzeugnissen. Zahlreiche Substanzen, die in Deutschland bisher nicht erlaubt waren, wurden zugelassen.

Und auch hier wie bei so vielen andere Zusatzstoffen gibt es Gesundheitsrisikien. Durch Phosphatzusätze in Nahrungsmitteln kommt es zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Den Studien zufolge ist damit das Risiko zu sterben bei Nierenkranken deutlich erhöht.

Was bewirken die o .g. Stoffe?

Sie dienen ganz einfach dazu, dass wir Verbraucher mal wieder „übers Ohr gehauen werden können“.  Denn mit Phosphaten, Zitronensäure und Nitraten wird das Wasser gebunden und so das Verkaufsgewicht des Fisches bis zu 20 Prozent über dem tatsächlichen Gewicht aufpoliert. Auch wenn sie sich nicht unbedingt auf den Geschmack auswirken – einen Nachteil haben die Stabilisatoren: Die so behandelten Filets schrumpfen beim Braten, weil sie das darin gebundene Wasser verlieren. Dies kennen wir aus der Küche, da finden wir plötzlich den Fisch in der Pfanne nicht mehr, es sei denn wir benutzen eine Lupe.

Und wie bei fast allen unserer Artikel bekommen Sie gleich den Patentinhaber dazu, diesmal ist es Unilever!

Patent von Unilever Veröffentlichungsnummer EP0307232 B1

Beschreibung aus dem Patent. Fischprodukt und Verfahren zur Herstellung EP 0307232 B1:

Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die rohen Scheiben (1, 3) in eine wässerige Lösung oder Dispersion einer essbaren wasserbindenden Substanz getaucht werden.

1. Verfahren zur Herstellung eines Fischproduktes, dadurch gekennzeichnet, dass roher gemahlener Fisch zu Scheiben mit einer Dicke von 0,5 bis 7 mm geformt wird, wonach eine Mehrzahl von rohen Scheiben (1, 3) vereinigt und durch Pressen, Formen oder Extrudieren in die gewünschte Form gebracht wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche der rohen Scheiben (1, 3) vor dem Vereinigen oder Formen in die gewünschte Form mit Wasser behandelt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche der rohen Scheiben (1, 3) vor dem Vereinigen oder Formen in die gewünschte Form mit einer essbaren wasserbindenden Substanz behandelt wird. http://www.google.com/patents/EP0307232B1?cl=de

Stabilisatoren werden zum Beispiel oft Pangasius bei der Verarbeitung zugesetzt. Der Pangasius (Pangasianodon hypophthalmus) ist ein Süßwasserfisch aus der Familie der Haiwelse oder Schlankwelse (Pangasiidae), der die Flusssysteme des Mekong und Chao Phraya in Thailand, Vietnam, Laos und Kambodscha besiedelt. Neben der traditionellen Befischung des Wildbestands wird Pangasius zunehmend in Aquakultur gezüchtet. Die Hauptproduktionsländer sind Vietnam und Thailand.

Die Tiere werden in eigens ausgehobenen Teichen oder in Käfigen innerhalb bestehender Gewässer in Mono- oder Mischkultur gehalten und vorwiegend mit Neben- und Abfallprodukten der Land- und Fischwirtschaft wie Reis- und Fischmehl gefüttert. Teilweise wird in den Teichen auch durch Zugabe von Stickstoffdünger oder Fäkalien ein starker Algenwuchs angeregt. Im Rahmen der intensiven Zucht kommt aber auch vermehrt industriell gefertigtes Hochleistungsfutter zum Einsatz.

Die Fische wachsen schnell und sind in sehr hohen Dichten von bis zu 150 Tieren je Kubikmeter haltbar, dann allerdings anfällig gegenüber verschiedenen Krankheiten und Parasiten, gegen die teilweise mit hohem Medikamenteneinsatz vorgegangen werden muss. Nach acht Monaten erreichen die Tiere das Schlachtgewicht von etwa einem Kilogramm. Da die Weibchen in Gefangenschaft nicht von alleine ablaichen, sind Hormoninjektionen zum Auslösen der Eiablage oder das Auffüllen des Bestands über Wildfänge notwendig. Aus den Produzentenländern werden tiefgefrorene Filets in den Rest der Welt exportiert. Hauptabnehmer sind heute die Länder der Europäischen Union, wo die Art vorwiegend als „Pangasius“, im deutschsprachigen Raum seltener auch als „Schlankwels“ im Handel erhältlich ist. Das Fleisch ist weiß, wasserreich, fett-, cholesterin- und grätenarm und mild im Geschmack. Nach verbreiteter Auffassung weist der Fisch wenig bis keinen Eigengeschmack auf.

Auf Grund des geringen Preises sind Filets von P. hypophthalmus zuweilen als teurerer Fisch, zum Beispiel Scholle oder als Pangasius bocourti, ausgegeben worden. Des Weiteren wurden zuweilen bei Importfischen aus Südostasien in Europa verbotene Antibiotika oder auch Malachitgrün nachgewiesen, welche in der intensiven Zucht zur Behandlung von Erkrankungen verwendet werden. 

uNILEVER!

Wie Sie dem Screenshot der Seite von Unilever Unilever Food Solutions Schweiz entnehmen können, steht als Information nur wasserreich. Da Unilever im Besitz des o. g. Patents ist, kann sich jeder selber eine Meinung bilden, wie dieser Fisch bearbeitet wurde und wie er evtl. gezüchtet wurde.

Werden die Verbraucher wirklich über den Einsatz von Stabilisatoren auf dem Etikett informiert? Der NDR widerlegt das. Fisch in Supermärkten ist oft «gepanscht». Das heißt: Das Fischfilet wird aufgebläht und gewinnt dadurch bis zu 20 Prozent an Gewicht. Die Täuschung hat den gleichen Effekt, als würde man beim Fischkauf ein paar Eiswürfel auf die Waage legen und diese mit bezahlen.

Beim Pangasius, der in Deutschland zu einem der beliebtesten Speisefische gehört, gibt es noch weitere Probleme. In der Reportage „Die Pangasius-Lüge“ zeigen die NDR-Reporter, wie die Zucht in Vietnam den Fluss Mekong verschmutzt.

Und wem das alles noch nicht ausreicht, der schaue sich bitte das Video an.

Ein kleiner Ausschnitt aus „Das große Geschäft mit dem Billigfisch“

Das Bild vom Fischkutter auf der Gefrierverpackung mit dem Hinweis auf schnellfließende Gewässer als Produktionsort entpuppt sich als reine Werbefantasie.

Die Autoren können auch mit der Legende aufräumen, dass dieser Zuchtfisch geeignet sei, die Überfischung der Meere zu stoppen. Das Gegenteil ist der Fall. Als ein Kutter seinen Fang in einer Fischfabrik abliefert, wird das Team Zeuge, wie unterschiedliche Fischarten aus dem südchinesischen Meer zu Pangasius-Futter verarbeitet werden. Vor der Schlachtung muss der Pangasius ein wahres Martyrium erleiden. 24 Stunden dauert der quälende Transport zur Fischfabrik.

Doch nicht nur für Tier und Umwelt hat die Aquakultur in Vietnam Folgen. In den Fischfabriken werden die Pangasius-Filets häufig mit Phosphaten angereichert, damit das Fleisch Wasser speichert und schwerer wird: Ein umstrittenes Verfahren, das auf der Packung deklariert werden muss. Der Kunde erhält nicht nur eine Mogelpackung, was das Gewicht anbelangt, zu viele Phosphatzusätze können auch der Gesundheit schaden.

http://youtu.be/avO8VFUpT_A?t=1s
Pangasius

Als Folge des Besuchs des NDR kam es zu Verhandlungen der vietnamesischen Regierung und des WWF über die Umstellung der Produktionsmethoden. Die vietnamesische Seite verpflichtete sich, bis 2015 wenigstens 50 Prozent der Fischzucht auf nachhaltige Produktion umzustellen.

Nachhaltig – da kennen sich der WWF und Unilever ja aus.

Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis soll Unternehmen ermuntern, auf Umweltschutz und soziale Standards zu achten. 2012 erhielt Unilever diesen Preis. Unilever verarbeitet große Mengen von Palmöl. Ein Umstand, der mit einem Nachhaltigkeitspreis nicht viel zu tun hat. 

Gibt es nachhaltiges Palmöl? NEIN! Solange für Palmölplantagen Regenwälder gerodet werden, ist Palmöl nicht nachhaltig. Der neue Greenpeace Report entlarvt das Siegel als Etikettenschwindel. United Plantations z. B. lässt sich sein Palmöl in Malaysia zertifizieren, rodet aber gesetzeswidrig in Indonesien den Regenwald. Nicht einmal die kleinsten der freiwilligen Kriterien werden eingehalten. Wälder werden vernichtet, Torfböden trockengelegt, Indigene vertrieben. 

Unilever und der WWF – man kennt sich.

RSPO-Zertifikat. Vor genau fünf Jahren haben Palmöl-Hersteller, Plantagenbesitzer, Händler und Investoren sowie Verbraucher- und Umweltschutzorganisationen wie WWF und OXFAM International diesen „Runden Tisch für nachhaltiges Palmöl“ – RSPO gegründet. Unilever war von Beginn an mit dabei.

Die internationale Tierrechtsorganisation PETA forderte 2007 in einem Brief den Manager von WWF Deutschland, Eberhard Brandes, auf, „die 225 000 Euro sofort zurückzugeben, die WWF Deutschland  im Juni 2007 von Unilever übergeben wurden, gesammelt durch den Verkauf von Fischstäbchen. Es ist sehr widersprüchlich, dass der WWF Geld akzeptiert, das durch Töten von Fischen gewonnen wurde, um andere Fische zu retten“, so Bruce Friedrich, Vize Präsident von PETA.

Nach Angaben des WWF überreichte der Geschäftsführer von Iglo Deutschland, Udo Perenz, dem WWF-Geschäftsführer Eberhard Brandes am 21. Juni in Hamburg einen Scheck in Höhe von 224 834,56 Euro. Für jede verkaufte Packung Iglo-Fischstäbchen zwischen Oktober 2006 und April 2007 ging ein Cent an den WWF für dessen Projekt für bestandserhaltende Fischerei im Atlantik.
Die Tierrechtsorganisation PETA kann diesen Deal nicht nachvollziehen. „Der Verkauf von Fischstäbchen für die Erhaltung der Fischbestände ist ebenso widersprüchlich wie der Verkauf von Pudel-Burgern, um Geld für ein Hunde-Tierheim zu sammeln“, so Friedrich.

LACHSFIEBER: Wie der WWF das Sterben der Meere unterstützt (Marine Harvest)

WDR-Autoren Wilfried Huismann und Arno Schumann über Lachsfarmen im Meer. Nun sollte man ja meinen, dass Zuchtlachs weitaus ökologischer ist als gefangener Wildlachs – doch weit gefehlt. Wenn wir uns die Kernaussagen des Films ansehen, wird das eigene Weltbild zurechtgerückt: Für 1 kg Zuchtlachs müssen 5 kg Frischfisch aus dem Meer gefangen werden. Diese werden dann zu Fischfutter (!) verarbeitet und an die Lachse, die in Käfigen in bis zu 40 Meter Tiefe im Meer gehalten werden, verfüttert. WWF kooperiert gegen Bezahlung.
Und das besonders Erschreckende an der ganzen Situation: Im Jahr 2008 ging der für dieses ganze ökologische Desaster verantwortliche Konzern Marine Harvest (der weltweit größte „Hersteller“ von Zuchtlachs) eine Kooperation mit dem WWF ein. Seit damals prangt das „Gütesiegel“ mit dem Panda-Bären auf den Produkten von Marine Harvest. Dafür bekommt der WWF (nach offiziellen Eigenangaben!) 100 000 Euro pro Jahr an Spenden von Marine Harvest.

fischinfo.de

fischinfo.de

Der Fischkonsum unterliegt leider immer noch einen anhaltenden Aufwärtstrend. Nach Angaben des Fisch-Informationszentrums (FIZ) ist der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch von Fischen in den letzten Jahren auf mehr als 15 Kilogramm gestiegen. Demgegenüber steht die dramatische Abnahme der weltweiten Fischbestände in den Meeren, verursacht durch die stark ansteigende Fischerei und die Fangmethoden. Kritisiert wird vor allem die Fischerei mittels Grundschleppnetzen wegen des hohen Anteils an Beifang und der Zerstörung des Meeresbodens. Diese Praxis ist verknüpft mit unabsehbaren Folgen für das Leben im Meer und die Zukunft der Fischerei.

1,2 Millionen Tonnen Fisch und Fischereierzeugnisse wurden im Jahr 2012 in der Bundesrepublik Deutschland gegessen; das sind 15,2 kg (Fanggewicht) pro Einwohner. In Deutschland gab es eine klare Vorliebe für Fische aus dem Meer. Alaska-Seelachs (26,0 %), Hering (18,1 %), Lachs (15,0 %), Thunfisch (10,9 %) und Pangasius (3,5 %) waren die am meisten konsumierten Fische. Diese fünf Fischarten deckten rund zwei Drittel des Fischverbrauches in Deutschland ab.

Würden Sie einen Fisch essen, wenn Sie wüssten, dass dieser mit Phosphaten, Zitronensäure und Nitraten angereichert wurde, damit er mit Wasser „stabilisiert“ werden kann?

Netzfrauen Doro Schreier

Wir haben es satt! Lebensmittelskandale, Pestizide, Genpflanzen, Freihandelsabkommen, Lebensmittel-Monopoly, die Macht der Agrarlobby!

Weitere Artikel finden Sie unter TIERSCHUTZ und Palmöl  und natürlich unter Kampf der Giganten – Wenige Konzerne beherrschen die weltweite Lebensmittelproduktion

Mondelez statt Kraft Foods – Es geht um die Wurst und noch mehr Chemie!

Einfach ekelhaft: In vielen Restaurants kommen Gläser auf den Tisch, an denen Darmkeime, Eitererreger und Bakterien kleben.

Karottensäfte und Babygläschen enthalten giftiges und krebserregendes Benzol

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