Liebe Leserinnen und Leser,
seit gestern schwirrt die Meldung durch alle Medien, Video-Texte und TV-Sender:
„Neuer Rekord-Preis! Der Fußballspieler Gareth Bale wechselt von Tottenham Hotspur zu Real Madrid. Die Transfersumme beträgt 100 Millionen Euro! Barcelona bot „nur“ 90 Millionen €“
100 Millionen Euro für einen Fußballspieler! Ein talentierter Kicker, der auch nichts weiter macht als alle anderen Fußballspieler, nämlich das Runde ins Eckige zu schießen, wird für diese völlig unangemesse hohe Summe abgelöst.
Als dem Sport zugewandter Mensch, der vielerlei Aspekte und ebenso viele Auswüchse zu kritisieren hat, muss ich sagen:
Sind denn Alle verrückt geworden?
Ihr Manager und Präsidialen von Real Madrid, geht es eigentlich noch überzogener, noch geschmackloser, noch instinktloser, noch obszöner?
Real Madrid ist ein Verein in Spanien – klingelt da was bei Ihnen?
Spaniens Bevölkerung wird von einer katastrophalen Wirtschaftskrise gebeutelt, die weite Teile der Bevölkerung in Armut stürzt, eine Jugendarbeitslosigkeit von über 50 % fabriziert hat, den gesamten Mittelstand erschüttert und teilweise auslöscht und zu heftigen Verwerfungen im Rest Europas führt.
Ich muss sicher keine großen Nachforschungen anstellen, um behaupten zu können, dass etliche der Vorstände von Real Madrid und etliche der sogenannten VIP- Mitglieder zu den Verantwortlichen der Banken- und Wirtschaftskrise in Spanien gehören. Einer Krise, deren Finanz-Desaster von anderen Bürgern der EU bezahlt werden muss. Und da können EZB, alle möglichen Troikas und sonst wer noch so angestrengt versuchen, den sprichwörtlichen Ball flach zu halten : Es wird so sein, dass die Bürger Europas für die Zockerei der Banken und den absurd aufgeblähten Immobilien-Markt werden zahlen müssen.
Real Madrid wird nichts bezahlen. Real Madrid wird diese 100 Millionen Euro als Betriebsausgaben steuermindernd geltend machen. Real Madrid wird sich den Einkauf dieses Spielers vom spanischen Bürger und den Steuerzahlern Europas subventionieren lassen.
Diese obszön hohe Transfersumme ist ein Schlag ins Gesicht all der Spanier,
– die ihre Wohnungen und Häuser verloren haben, z. Teil an Banken, die sich „retten lassen“;
- die ihre Arbeit wegen des Zusammenbruchs vieler Firmen verloren haben;
- die nicht wissen, wie sie auch nur das Nötigste finanzieren sollen
- und all der Menschen, die jetzt schon den zweiten Winter in den Slums der großen Städte mit ihren Kindern unter unsäglichen Bedingungen überstehen müssen.
Wer es nicht glauben will, dass es riesige Slums im ach so reichen und zivilisierten Europa gibt, der werfe einen Blick in den unten angehängten Weltspiegel-Beitrag. (siehe LINK)
Nur 10 Kilometer von der Metropole Madrid entfernt, mit den feinen Prachtstraßen, Edel-Boutiquen und teuersten Adressen befindet eine neue „Stadt“: Canada Real (gesprochen Canjada Real) . Europas größter Slum mit geschätzten 30 000 Menschen.
Ohne Strom, ohne geregelte Wasserversorgung , ohne geregelte Abwasserbeseitigung!
Und die Herren von Real Madrid zahlen 100 Millionen Euro – für einen Kicker! Einfach obszön!
Eure Netzfrau, Fee Strieffler
Cañada Real – Der größte Slum Europas