Erneuter Skandal bei Wiesenhof – Lieferant von McDonalds ?

Wiesenhof2

Seit Samstag heißt es wieder „O‘ zapft is“ – Rund eine viertel Million Hendl müssen wieder ihr Leben lassen, damit die Wiesnbesucher die richtige Grundlage für eine oder zwei süffige Maß Wiesnbier haben.

Und wer ist der Hähnchenlieferant des Münchener Oktoberfestes?

Welcher größte deutscher Geflügelzüchter und -verarbeiter hat seinen Sitz in Niedersachsen? Genau, Wiesenhof- Gruppe (PHW-Gruppe Lohmann & Co. AG), mit dem Hauptsitz in Visbek (Landkreis Vechta) und bekannt durch zahlreiche Skandale.

Und diese Skandale nehmen kein Ende…

Filmemacher der Tierschutzvereinigung SOKO-Tierschutz erheben erneut schwere Vorwürfe gegen einen Hähnchenmastbetrieb, der für Wiesenhof produziert. Der Betrieb liegt im Landkreis Altötting. Hier werden bis zu 80 000 Masthähnchen gehalten.

Gequälte Küken, die lebendig in die Tonne geschmissen werden. Rundherum Kadaver ihrer Artgenossen.  Es sind erschreckende Bilder: Hunderte toter Hühner auf einem Haufen, dazwischen sogar lebendige Tiere, die achtlos und gequält einfach in den Müll geschmissen wurden. Darunter verängstigte Küken, die um Hilfe piepsen. Das ist abscheulich!

Wieder gibt es schwere Vorwürfe gegen Wiesenhof – Quälerei im Putenstall – REPORT MAINZ

http://youtu.be/qvzXVunVgC8?t=1s

Das Unternehmen ist beziehungsweise war eines von insgesamt rund 800 Mastbetrieben, die für den Geflügelgiganten produzieren. Insgesamt schlachtet die PHW-Gruppe unter ihrem Wiesenhof-Label pro Jahr rund 240 Millionen Masthähnchen.

Noch 2012 lautete die Stellungnahme von WIESENHOF zum vorübergehenden Verzicht von McDonald´s auf WIESENHOF-Geflügelprodukte:

Zitat: „Den von McDonald’s kommunizierten vorübergehenden Verzicht auf Geflügelprodukte von WIESENHOF haben wir mit Befremden und mit Bedauern aufgenommen. Bis zum heutigen Datum liegt uns dazu von McDonald’s keine Mitteilung vor. In den Medien wird McDonald’s in der Form zitiert, dass die vorübergehende Stilllegung des Schlachtbetriebes in Möckern der Grund für den vorübergehenden Verzicht sei. Das ist insofern nicht nachvollziehbar, da McDonald’s aus diesem Betrieb niemals Geflügelprodukte bezogen hat. Tatsache ist – wie der Pressesprecher von McDonald’s in den Medien selbst betont –, dass McDonald’s bei seinen umfangreichen Kontrollen in den Verarbeitungsbetrieben von WIESENHOF niemals Mängel festgestellt hat. Der guten Ordnung halber weisen wir darauf hin, dass WIESENHOF McDonald’s nur in Österreich und Ungarn mit verhältnismäßig geringen Mengen beliefert. Für die kommende Woche liegen gegenwärtig Bestellungen für Geflügelprodukte vor.“ Zitatende

McDonald’s und Wiesenhof, dazu später mehr.

Wiesenhof

http://www.phw-gruppe.de/wiesenhof.html

Und gerade wegen den zahlreichen Skandale könnte nun vermutet werden, der Absatz von Wiesenhof würde schrumpfen, aber im Gegenteil: Wiesenhof verkauft noch mehr Geflügel!
Hier einige Zahlen:
Insgesamt ist der Absatz der Geflügelspezialitäten für Hähnchen, Pute, Ente, Convenience und Wurst um 1,1 Prozent von 494 541 t auf 500 168 t gestiegen. Geflügelfleisch bleibt weiter im Aufwind. Der Pro-Kopf-Verbrauch 2012 beträgt nach ersten Schätzungen 19 kg gegenüber dem Vorjahr von 18,9 kg.

Die polnischen Tochtergesellschaften BOMADEK und DROBIMEX haben ihren Umsatz um 36,2 Prozent von 111,7 Mio. Euro auf 148 Mio. Euro gesteigert.

Wie viele Skandale kann ein Verbraucher vertragen,? Demnach viele.

In der Hähnchenmast werden über 96 Prozent der Tiere mit Antibiotika behandelt – mit riskanten Folgen auch für den Menschen.

Wo Zigtausende Tiere auf engstem Raum untergebracht werden, z. B. 27 Hühner auf einem Quadratmeter, vermehren sich gefährliche Erreger blitzschnell. Da nicht jedes erkrankte Tier einzeln behandelt werden kann, wird schnell eine Dosis über das Trinkwasser verabreicht. So bekommen gleich auch die gesunden Tiere Antibiotika – praktisch , denn Antibiotika, so las ich kürzlich in einem Artikel, sind billige Mastbeschleuniger.

Die Tiere erreichen so in kürzerer Zeit mit weniger Futter das optimale Schlachtgewicht. Eigentlich verboten, soll aber vorkommen.

Aber ohne Antibiotika kein Billigfleisch, denn ein Weniger ist nur möglich durch eine radikale Wende, die da lautet:

Artgerechte Haltung, Fütterung und Züchtung.

Aber machen da die Verbraucher mit?

Sie sind es, die diese Vorgehensweise fördern, indem immer mehr Billigfleisch gekauft wird. Was nicht bedacht wird, Billigfleisch ist beim näheren Hinsehen gar nicht billig. Durch den Antibiotika-Missbrauch in den Ställen schreitet die Resistenzentwicklung ständig voran. Mit gefährlichen Folgen für den Menschen: Gängige Antibiotika versagen in der Behandlung infizierter Patienten, da die Medikamente gegen die krankmachenden Bakterien machtlos sind.

Billiges Fleisch? Falsch! In Wirklichkeit zahlen sogar Menschen mit ihrem Leben.

Negativ-Schlagzeilen über angebliche oder tatsächliche Tierquälerei, Hygieneprobleme, Billigarbeiter und Subventionsbetrügereien taten also dem Erfolg keinen Abbruch.

Peta

Peta

Wir können uns die teuren Bioprodukte nicht leisten, klagen die Konsumenten. Aber billige Lebensmittel haben auch ihren Preis: Jeder, der es fragwürdig findet, wenn 200 000 Hähnchen in einem Stall gehalten werden, und lieber „echte Mistkratzer“ auf dem Teller haben möchten – wie Alfred Biolek es mal formuliert hat –, muss auch bereit sein, dafür einen höheren Preis zu zahlen. Es muss ja nicht jeden Tag Fleisch sein – Spaghetti mit selbst gekochter Tomatensoße oder ein deftiger Wirsingeintopf mit gutem Brot dazu machen auch satt – und sind obendrein auch noch schweinelecker!

Und warum herrschen immer noch diese Zustände?
Weil dieser Konzern durch den Kauf der Konsumenten immer noch unterstützt wird!

Interessant ist, woher McDonald’s den Großteil seiner Hähnchenprodukte bezieht.

Nach eigenen Angaben bezog McDonald’s bislang etwa drei Prozent seines in Deutschland verkauften Geflügelfleischs von Wiesenhof. Die Geschäfte liefen laut „SZ“ allerdings über den Zwischenhändler OSI Food Solutions.

Die OSI Food Solutions Germany GmbH ist als Lieferant für eine breite Palette an Fleischprodukten für McDonald’s Deutschland und andere Gesellschaften der McDonald’s-Gruppe in Europa tätig. Das Produktions- und Vertriebsprogramm umfasst dabei die Produktgruppen „Beef“ (z. B. Hamburger und Hamburger Royal), „Pork“ und „Chicken“ (z. B. McChicken und Chicken McNugget). McDonald’s bezieht seine Chicken McNuggets von OSI Food Solutions, welche wiederum von Wiesenhof (!!) beliefert wird.

Folglich entspricht  die Aussage von McDonalds nicht der Wahrheit, sie wird demnach von Wiesenhof weiterhin beliefert!

McDonald’s und Chicken McNuggests

Wir haben schon einmal über Chicken Mc Nuggets berichtet und ein Familienvater schrieb uns, auch wenn er sich bei seinen Kindern unbeliebt machen würde, McDonald’s wird nicht mehr betreten.
Wer auf Burger und Pommes steht, tut seinem Körper mit übermäßigem Genuss keinen Gefallen. Denn den zusätzlichen Pfunden auf der Waage folgen meist weitere Erkrankungen.
Es kann zu Adipositas führen, der krankhaften Fettsucht.
In vielen Ländern der Erde hat die Adipositas mittlerweile epidemieartige Ausmaße. Weltweit betrachtet hat Übergewicht die Unterernährung in seiner medizinischen Bedeutung bereits überrundet. Weltweit gelten mittlerweile rund 400 Millionen Menschen als adipös. Allein in Deutschland haben etwa 20 Prozent der Erwachsenen Übergewicht beziehungsweise Adipositas.
Die vermehrte Belastung begünstigt das Entstehen von Arthrose in den Gelenken. Wesentlich gefährlicher sind jedoch die durch die Fettleibigkeit verursachten Begleit- und Folgeerkrankungen. Dazu gehören: Bluthochdruck und Gefäßverkalkung, Herzinfarkt und Herzrhythmusstörungen, erhöhte Blutfette, Lebererkrankungen, Gallensteine, Schlafapnoe (lebensgefährliche Atempausen beim Schlafen), Krebs (Gebärmutterkrebs, Darmkrebs), Unfruchtbarkeit (Polyzystisches Ovarsyndrom) und psychische Erkrankungen (beispielsweise Depressionen).

Die bekannteste Fastfood-Kette ist McDonald’s:
– Jeden Tag, jede Sekunde, betreten fast 700 Menschen ein McDonald’s-Restaurant irgendwo in der Welt.
– Die Fastfood-Kette ist in 118 Ländern vertreten.
Erneut freute sich der weltweit führende Fast-Food-Konzern über ein Umsatz- und Gewinnplus im Jahre 2012 um 7 Prozent auf 6,55 Mrd. US-Dollar.
Die neue Masche: McDonald’s wird „GRÜN“.
Das Rot im Hintergrund seines Logos gegen Grün austauschen, das reicht noch lange nicht, um auch „grün“ zu sein.
Viele lieben es: Burger, Fritten oder Chicken McNuggets von der Fastfood-Kette mit dem goldenen M. Doch ist Euch eigentlich schon einmal aufgefallen, dass dort nicht mehr die Farbe Rot dominiert, sondern ganz bewusst bei Neueröffnungen das Logo auf grünem Grund firmiert?

Und wisst ihr auch wieso? „Aus Respekt vor der Umwelt“ – so zumindest die Unternehmensführung um den Clown Ronald McDonald. Schlecht hört sich das ja nicht gerade an – Respekt vor der Umwelt.

Aber warum behauptet dann eigentlich Greenpeace, dass McDonald’s an der Vernichtung des Regenwalds Mitschuld hätte?

Und gleicht sich dieser Effekt vielleicht dadurch aus, dass eine bekannte Biermarke damit wirbt, pro verkauften Kasten Bier ein Stück Regenwald wieder aufzuforsten?

Irgendetwas ist seltsam an diesen Werbeversprechen und wohlklingenden Worten.
Ach ja, Greenpeace, wusstet ihr, dass Dr. Gerd Leipold, ehemaliger Geschäftsführer von Greenpeace International, ein weltweit anerkannter Redner zu Nachhaltigkeits-, Umwelt- und Green Economy-Themen, nun zu dem Expertenrat von McDonald’s zählt?
Er berät das Unternehmen bei der Ausarbeitung einer Nachhaltigkeitsstrategie.
Ob der Farbwechsel im Logo wirklich einer neuen Unternehmensphilosophie entspricht, ist bei genauerem Hinsehen unwahrscheinlich.

Zum Beispiel wird der Kaffee bei McCafé laut McDonald’s zu 100 Prozent nachhaltig angebaut, da er ausschließlich aus Farmen mit Rainforest Alliance-Zertifikaten stammt. Tatsächlich werfen Menschenrechts- und Umweltschutzorganisationen der Rainforest Alliance seit langem vor, Greenwashing zu betreiben. Und zu den Hauptgeldgebern der Organisation gehört neben Nestlé, Kraft und Chiquita nicht zufälligerweise eben auch McDonald’s selbst.
Abgesehen davon fördert McDonald’s den Konsum von Fleischprodukten, was de facto eine massive Verschwendung von Lebensmitteln bedeutet: Für die „Erzeugung” von einem Kilo Fleisch wird mehr als die 7-fache Menge an Getreide verfüttert. Allein McDonald’s Deutschland verarbeitet pro Jahr etwa 24 000 Tonnen Huhn und 36 000 Tonnen Rind.
Um wirklich ein “grünes” Unternehmen zu werden, müsste McDonald’s zunächst einmal die desaströsen Folgen einer Jahrzehnte dauernden Unternehmenspraxis, in der Umwelt- und Naturschutz keine Rolle spielten, kompensieren (bspw. durch Wiederaufforstung und Renaturierung). Zudem müssten das Fleischangebot reduziert und akzeptable Tier- und Umweltschutzstandards eingeführt werden. Eine solche grundsätzliche Kehrtwende wäre konsequent, ist aber unwahrscheinlich. Schließlich würden die Burger dann sicherlich mehr als einen Euro kosten.
Das Rot im Hintergrund seines Logos gegen Grün austauschen, das reicht noch lange nicht, um auch „grün“ zu sein.

McDonald’s und Wiesenhof

McDonald’s bezog nach eigenen Angaben bislang etwa drei Prozent seines in Deutschland verkauften Geflügelfleisches von Wiesenhof.

Das macht gemessen am hohen Verbrauch immerhin 20 Tonnen pro Woche aus – hochgerechnet auf ein Jahr sind das mehr als 1000 Tonnen.

Fakt ist: Zu den Lieferanten der Kette gehört unter anderem die Firma „Wiesenhof“, die in der Vergangenheit bereits mit angeblicher Tierquälerei für Negativschlagzeilen gesorgt hat.

McDonald’s wirft Wiesenhof-Hähnchenfleisch aus seinem Sortiment, hieß es noch 2012 – Doch die Realität sieht, wie schon erwähnt,  anders aus. Der McDonald’s-Sprecher sagte, der Abnahmestopp sei befristet. „Wir wollen Wiesenhof Zeit geben, die Vorfälle gründlich aufzuklären“, erklärte er. McDonald’s wolle einen Imageschaden für das eigene Unternehmen verhindern. Die Imbisskette bezieht dem Bericht zufolge über einen Zwischenhändler pro Jahr mehr als 1000 Tonnen Fleisch von Wiesenhof.

Hähnchen für McDonalds zu schlecht – für Handel gut genug?

Die Fast-Food-Kette tritt mit dieser Aussage damit nicht für artgerechte Tierhaltung ein, es ging nur um den teuer beworbenen Ruf. Kunden, die in den schicken Schnellrestaurants von ihrem Burger abbeißen, sollen an Kühe auf der grünen Weide und an freilaufende Hühner denken, aber bitte nicht an schwarzen Schimmel an den Fenstern und totgetretene Küken in überfüllten Ställen. Wiesenhof kann diese Illusion nicht mehr verkaufen. Zu oft wurde der Name mit Hygienemängeln und Massentierhaltung in Verbindung gebracht. Das stört in der heilen McDonald’s-Welt. Also wird der Lieferant ausgetauscht und das Marketing kann weiter am gesunden Anstrich basteln. Mit immer raffinierteren Ideen. Kürzlich holte man gar einen Sternekoch ins Boot. Um Gourmets, die Fast Food-Küche schmackhaft machen? Trotz all dieser öffentlichen Bemühungen, dem Verbraucher Qualität vorzugaukeln: An der Massentierhaltung wird die Kette nicht rütteln. Nur so kann sie 20 Hähnchen-Nuggets für weniger als sieben Euro verkaufen. Denn auch das ist bei McDonald’s eine Imagefrage.

Ob McDonald’s weiterhin Hähnchen von Wiesenhof in seinen Ketten verkauft, ist nirgends zu recherchieren, doch es gibt ja den Zwischenhändler OSI Food Solutions – Ein Betrieb für die Fleischverarbeitung, insbesonders vorgefertigte Produkte für Fastfood-Ketten. Als Hauptabnehmer gilt McDonald’s. Und OSI Food Solutions wird von Wiesenhof beliefert. So schließt sich der Kreis.

Und als Hähnchenlieferant des Münchener Oktoberfestes ist Wiesenhof ebenfalls präsent, wie auf deren Homepage zu entnehmen ist. Zu dem Angebot gehören neben  Wies’n Hendl und Hendl-Schenkel auch Puten-Haxx`n und halbe Wies’n-Enten.

Und zum Schluss:
Bolivien ist das erste Land Lateinamerikas ohne McDonald’s-Filialen und das erste Land weltweit, in dem die Fast-Food-Kette ihre Geschäfte wegen anhaltend roter Zahlen endgültig einstellte.

Während Sie diesen Artikel gelesen haben, waren in der Zeit wieder Hunderttausende bei McDonald’s mit dem Risiko, durch Fast Food den Körper zu vergiften und krank zu werden.

Genauso viele haben sicher ein  Wiesenhofhähnchen gegessen, mit dem Risiko, durch gefährlichen Keime zu erkranken – Guten Appetit.

Netzfrau Doro Schreier

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