Google und der Deal mit der „bitteren“ Schokolade von Nestlé
Die nächste Android-Version heißt Kit Kat.
Dies ist das erste Mal, dass Google einen Marken-Namen für eine seiner Android-Versionen verwendet. In der Vergangenheit hießen sie ”Cupcake”, “Donut”, “Eclair”, “Froyo”, “Gingerbread”, “Honeycomb”, “Ice Cream Sandwich” und zuletzt “Jelly Bean”.
Die Idee für das Branding von Android 4.4 hat Google selbst entwickelt und sich daraufhin an Nestlé gewendet. Der Deal soll weder Google noch Nestle Geld gekostet haben. Das berichtet der britische Nachrichtensender BBC.
Der Deal sieht unter anderem vor, dass Nestle rund 50 Millionen KitKats mit Android-Branding in 19 Ländern weltweit ausliefert. Der offiziellen KitKat-Seite zufolge wird es auch ein Gewinnspiel geben, bei dem Käufer der Schokoriegel die Möglichkeit haben, ein neues Nexus 7 oder Google-Play-Guthaben zu gewinnen.
Nestlé und die bittere Schokolade
Seitdem bekannt wurde, dass Kindersklaverei (1,8 Millionen Kinder arbeiten alleine in Westafrika auf Kakaoplantagen) zum Alltag auf den Kakaoplantagen an der Elfenbeinküste gehört, kämpfen die großen Schokoladenhersteller, u. a. Nestle, um das Vertrauen der Verbraucher: Sie versprechen Schulen, medizinische Versorgung, Bildungsprogramme. So soll das Leben der Kinder und der Bauern vor Ort erträglicher werden, damit wir in Deutschland Schokolade wieder ohne schlechtes Gewissen genießen können. So wirbt auch Nestlé damit, dass sie Farmern beibringen, nachhaltigen Kakao ohne Kinderarbeit anzubauen.
Auf den Plantagen arbeiten dennoch Kinder, wie wir Ihnen in dem Bericht Bittere Schokolade – eine Nestlé – Geschichte zeigten.
Greenpeace hatte 2010 eine Kampagne gegen KitKat und Palmöl aus Urwaldzerstörung in Indonesien eingeleitet. Unter dem Titel: „Kitkat – Süßes mit bitterem Beigeschmack“ enthüllte die Organaisation, wie Nestlé zum Aussterben der Orang-Utans beitrug.
Des weiteren werden Nestlé von der Tierrechtsorganisation PETA Tierversuche für Nestea vorgeworfen. Dabei testet der Nahrungsmittelkonzern selber und bezahlt auch andere dafür.
Nestlé, das Wasser abgräbt – Kinderarbeit, u. v. m. nun eine Kooperation mit Google?
Die Benennung der Software nach dem Schokoriegel von Nestlé stieß im Netz auf gemischte Reaktionen. Zu sehr ist Nestlé mit dem, wie der Konzern seine Milliarden Euros verdient, in die Kritik geraten.
Das Betriebssystem Android steckt Google zufolge weltweit in mehr als einer Milliarde Smartphones und Tablets. „Weil diese Geräte unseren Alltag so versüßen, wird jede Android-Version nach einer Süßigkeit benannt“, teilte Android-Chef Sundar Pichai mit. Vielleicht hätte er vorher besser recherchiert, denn für viele ist es eine bittere Schokolade.
Stolz verkündete Google zusammen mit dem Namen lediglich, dass inzwischen insgesamt eine Milliarde Android-Geräte aktiviert worden seien. Das System läuft auf Smartphones, Tablets und anderen Geräten, beispielsweise der Daten-Brille Google Glass. Im Smartphone-Markt hat Android einen Marktanteil von knapp 80 Prozent.
Aber während wir darauf aufmerksam machen, dass auch Handys durch Kinderhände hergestellt werden, freuen sich viele Nutzer auf das neue Kit Kat von Google und Nestlé reibt sich die Hände über diesen Deal.
http://youtu.be/T7HCB4FwE2I?t=1s
Die schnelllebige Handywelt erfindet alle paar Monate ein neues, besseres Handy und wer sich immer das aktuellste, kleinste oder leistungsstärkste Mobiltelefon kauft, sollte sich die Frage stellen: Brauche ich es wirklich?
Netzfrau Doro Schreier