Welttag der Suizidprävention – I remember you!

Heidrun5Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rief 2003 erstmals den 10. September als Welt-Suizid-Präventionstag aus.

Die WHO begründet die Ausrufung dieses Aktionstages damit, dass Suizid eines der größten Gesundheitsprobleme der Welt darstelle. Jährlich nehmen sich rund 1 Million Menschen das Leben. Das bedeutet, dass dabei jährlich mehr Menschen ums Leben kommen als durch alle Kriege der Welt zusammen. Bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind Suizide sogar die zweithäufigste Todesursache nach Unfällen.

Auch ältere Menschen sind sehr stark suizidgefährdet. So ist beispielsweise jeder zweite Suizid einer Frau in Deutschland der einer über 60-Jährigen.

Etwa alle 53 Minuten nimmt sich in Deutschland ein Mensch das Leben, alle 5 Minuten, schätzen Fachleute, versucht es jemand.

Puzzleteile zu einem Thema, das mich immer wieder umtreibt.

Warum (für D.)

Warum traust du dich nicht
mir alles zu sagen,
direkt ins Gesicht
nach all diesen Jahren,
die wir uns schon kennen?
Du könntest die Dinge
beim Namen nennen.

Warum traust du dich nicht
mich alles zu fragen,
mir ungeschminkt
dein Leid zu klagen,
mir all deinen Schmerz
zu Füßen zu legen,
meine Liebe zu fordern
meine Hand, mein Leben?

Warum wolltest du gehen
ohne Gruß, ohne Wort,
dich heimlich verdrücken,
als sei dies ein Ort,
wo nur die Dunkelheit
herrscht, die dich umfängt
und alle Liebe, alles Licht
sich in Spinnweben drängt?

Warum lässt du feige
alle andren zurück,
die so oft um dich weinten
und mit dir lachten vor Glück?
Die dir wieder und wieder
versuchten zu zeigen:
In dieser Welt ist nicht nur Leiden!

Wie kannst du es wagen
so einfach zu gehen?
Dafür braucht es doch Mut,
kannst du das nicht sehen?
Da ist so viel Kraft, so viel Stärke in dir.
Du musst dies nur nutzen,
dich umdrehen, verstehen:
Das Leben ist ein Geschenk
ist deins und trotz allem wunderschön!
(H. M.)

Suizid – Zahlen und Fakten

» Es ist falsch zu glauben, dass Menschen, die von Selbstmord sprechen, es nie tun!

» In Deutschland nehmen sich jedes Jahr etwas mehr als 10 000 Menschen das Leben.

» Pro Jahr unternehmen 100 000 bis 150 000 Deutsche einen Selbstmordversuch.

» Selbstmord ist die zweithäufigste Todesursache bei jungen Menschen zwischen 10 und 24 Jahren (WHO 2009).

» Etwa alle 53 Minuten nimmt sich in Deutschland ein Mensch das Leben, alle 5 Minuten, schätzen Fachleute, versucht es jemand.

» In Deutschland sterben mehr als doppelt so viele Menschen durch Selbstmord wie durch einen Verkehrsunfall.

» Es gibt weiche Suizidmethoden wie das Vergiften mit Tabletten und harte Suizidmethoden wie Erschießen oder Erhängen.

» Jungen und Männer greifen häufiger auf harte Methoden zurück, Mädchen und Frauen wählen statistisch gesehen öfter weiche Methoden.

» Weitaus mehr Jungen und Männer begehen tatsächlich Suizid. Eine mögliche Erklärung dafür ist, dass sie bei Suizidversuchen zu den härteren Methoden greifen und deshalb seltener gerettet werden können.

» Obwohl knapp zwei Drittel aller Selbstmörder männlich sind, ist die Rate der Suizidversuche bei Mädchen und Frauen viel höher.

» Von einem Suizid sind etwa sechs Menschen (Angehörige, Freunde, Bekannte) direkt betroffen, die oftmals kaum wissen, wie sie weiterleben können.

» Laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation nehmen sich jährlich etwa 1 Million Menschen weltweit das Leben. Dies entspricht fast 2800 Selbstmorden pro Tag.

» Schätzungen zufolge liegt die Zahl der Suizidversuche bei Jugendlichen um ein Zehnfaches höher als der eigentliche Suizid.

» In acht von zehn Fällen kündigt der Betroffene seine Suizidabsichten vorher an.

» 80 % aller Bundesbürger haben schon einmal mit dem Gedanken gespielt, sich umzubringen (BDP)

» Jeder dritte Selbstmord wird von Menschen über 65 Jahre verübt.

Ja, ich bin ein Arsch. Bin einfach so gegangen. Hab nicht mal ein paar Zeilen der Erklärung irgendwo hinterlegt. Hab Fäden durchschnitten, Zukunftspläne zerstört, Unvollendetes in den Raum gestellt und ’ne Menge Dreck herum liegen lassen.

Du hast also allen Grund, mit mir sauer und auf mich wütend zu sein. Trotzdem hätte es mich gefreut, wenn du auch nach meinem freiwilligen – jesses, was ist daran schon jemals ein freier Wille gewesen? – Tod etwas loyaler zu mir gestanden hättest.

Wenigstens für ein paar Augenblicke. Was hast du dir bloß dabei gedacht, meine Beerdigung meinen Eltern zu überlassen. Ich könnt kotzen. Du weißt doch, dass ich schon seit Jahrzehnten nix mehr mit denen zu tun hatte. Die haben mich damals als junger Mensch mit ihrer Bigotterie, ihrem aufgesetzten Kirchengängertum, ihrer Verlogenheit und ihrer unterschwelligen Aggression und Gewalt aus dem Hause getrieben.

Und jetzt lässt du es zu, dass sie mich im Namen ihres verdammten Gottes beerdigen, sich für die Anwesenden schniefend jammernd einem Verlust hingeben, den sie schon vor Jahrzehnten selbst initiiert hatten und nimmst an dieser Farce auch noch heulend teil? Welch ein Vertrauensbruch. Ne, da braucht es keinen Abschiedsbrief, keine größeren Erklärungen mehr und keine Absolution für die Hinterbliebenen oder für dich. Du nimmst mich nicht einmal jetzt wahr.

Verrätst mich an die Konventionen, die ich immer abgelehnt und bekämpft habe.

Ich habe mich nie verraten wollen, darum bin ich gegangen und ein Tschüss, das wirst du von mir nicht bekommen.

Keine Absolution, keine Erleichterung, jetzt erst recht nicht mehr“

©Netzfrau Heidrun Müller

©Foto: Heidrun Müller

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