Ab 2014 gibt es für die Präimplantationsdiagnostik, kurz PID-Test, in Deutschland eine neue Regelung. Dieses Verfahren, das bis 2011 verboten war, steht nun werdenden Müttern zur Verfügung, bei denen z. B. auf Grund erblicher Vorbelastungen die Gefahr „droht“, ein behindertes Kind zur Welt zu bringen.
Auf der Internetseite des Bundesministeriums für Gesundheit, findet man zur Begriffserklärung folgenden Artikel:
„Präimplantationsdiagnostik (PID)
Als Präimplantationsdiagnostik (PID) bezeichnet man die genetische Untersuchung von Zellen eines nach künstlicher Befruchtung gezeugten Embryos in vitro vor seiner Übertragung in die Gebärmutter. Dazu werden dem Embryo zu einem sehr frühen Zeitpunkt einzelne Zellen entnommen, die dann auf das Vorliegen bestimmter Erkrankungen (z. B. Chromosomenstörungen oder durch Genveränderungen verursachte und ererbte genetische Erkrankungen) hin untersucht werden. Nach dem Embryonenschutzgesetz (ESchG) darf die PID nur an pluripotenten Zellen des Embryos durchgeführt werden, das heißt an solchen Zellen, die sich auch bei Vorliegen der dafür erforderlichen weiteren Voraussetzungen nicht mehr zu einem Individuum zu entwickeln vermögen.“
(Quelle:http://www.bmg.bund.de/praevention/praeimplantationsdiagnostik.html)
Darf der Mensch so über das Leben entscheiden?
Hätten die Eltern von Nick Vujicic einen PID-Test gemacht und sich dann für eine Abtreibung entschieden, wäre der Welt ein wahrhaft großer Mensch entgangen. Ohne Arme und Beine auf die Welt gekommen, könnte man meinen, er wäre doch „nur“ ein Krüppel. Dieser Mensch aber schafft es trotz oder vielleicht gerade wegen seiner Behinderung, Menschen Mut zu machen. Ja, er reist um die Welt und motiviert, zum großen Teil eben auch sehr viele „gesunde“, Menschen zu einem glücklichen Leben.
Nick wurde ohne Arme und Beine geboren. Doch das hindert ihn nicht daran, ein Leben ohne Limits zu leben!
Jedes Mal, wenn ich mir seine Videos anschaue, muss ich weinen und ich schäme mich. Ich schäme mich, weil ich am Jammern bin, weil mir mindestens zweimal am Tag, auf Grund meiner Erkrankung an Multipler Sklerose, nach Aufgeben ist.
Alleine der Gedanke, nicht mehr zu wollen, ist schon Verrat am Leben und macht die Situation nicht wirklich besser, eher wird das, was man verflucht, noch unerträglicher.
Behinderung, egal ob angeboren, durch Krankheit oder Unfall verursacht, wird meist erst mal als Feind betrachtet und nach allen Mustern bekämpft, bis der Betroffene bzw. sein Umfeld merkt, dass es so auf gar keinen Fall weitergeht, der Weg führt ins Nichts.
Louise L. Hay, eine Autorin aus den USA, beschreibt das sehr schön in einem ihrer Bücher, welches da heißt „Gesundheit für Körper und Seele“. Ich gebe die Zeilen mal sinngemäß wieder:
‚Wenn wir gesunden wollen, dann müssen wir unserem Körper liebevoll zureden, wie wir es mit einem kranken Kind tun würden.‘
Und wenn der Betroffene eben dieses nicht selber kann, dann müssen es eben die Menschen tun, die auserwählt sind, sich um ihn zu kümmern. Liebe muss also zum Gesetz werden. Ich selber habe, was das betrifft, auch noch einen weiten Weg vor mir.
Nick Vujicic ist ganz bestimmt kein Ausnahmefall in Sachen „behindert und glücklich“. Und da liegt doch der Hase begraben. Darf der Mensch tatsächlich entscheiden über lebenswert oder nicht lebenswert? Hier muss ich unwillkürlich an einen grauenvollen Diktator denken, den man heute mit Recht verachtet, weil unter seiner Führung nicht nur anders denkende Menschen, sondern auch behinderte Menschen umgebracht wurden.
Ich möchte Behinderung auf gar keinen Fall schön reden. Gerade was die Last im Alltag angeht, werden direkt oder indirekt Betroffene oft auf ein harte Probe gestellt. Aber da ist doch das Problem nicht mit „Wegmachen“ gelöst. Hier ist die Gesellschaft gefragt. Was soll man von einer Gesellschaft halten, die sich von ihren schwächeren Teilen distanziert, die gerne mal auf Benefitveranstaltungen die Hände von Behinderten schüttelt, sich aber im Alltag nicht wirklich der Sorgen von Benachteiligten annimmt.
Behinderte leben oft am Rand der Gesellschaft, meistens sind sie ein lästiges Anhängsel, damit kann man, gesund, nicht wirklich was anfangen. Auf der anderen Seite gibt es auch die Menschen, die sich aufopfernd um behinderte Mitmenschen kümmern und die brauchen wiederum Hilfe.
Am ungeborenen Leben Tests zu machen, die genau genommen nichts anderes sind als russisches Roulette, ist pure Verachtung dem Leben gegenüber.
Und noch etwas frage ich mich die ganze Zeit. Erst werden die Menschen aussortiert nach guten Genen und schlechten Genen und dann werden u. a. Impfungen (in der Schwangerschaft und dann an den kleinen Babys, deren Nervensystem gerade erst dabei ist, sich zu entwickeln) durchgeführt, bei denen nur eines so sicher ist wie das Amen in der Kirche, nämlich dass sie mehr schaden als nützen und außerdem zu Behinderungen führen können.
Ich hätte gerne mal eine Statistik, wie viele Kinder tatsächlich behindert auf die Welt kommen oder wie oft erst am Leben rummanipuliert wird, bis die Betroffenen behindert oder chronisch krank geworden sind.
Letztendlich entscheiden nicht wir über unser Leben, sondern eine „höhere“ Macht, einige nennen es Gott, andere Natur. Am Anfang war das Wort und von der Warte aus sollte sich mal jeder das Wort weg-ge(h)-macht anschauen.
Der Weg, den wir gehen, ist von nur einer Macht bestimmt. Weg gemacht. Es gibt keine Zufälle, alles ist vorbestimmt, selbst wenn der Mensch sich z. B. für Abtreibung entscheidet – der Vorgang an sich wird irgendwo an anderer Stelle fortgesetzt, bis wir begriffen haben, was Gott mit uns vor hat, nämlich nichts anderes als bedingungslose Liebe zu allem was IST.
Gott hat den Weg gemacht.
(Anmerkung: Gott darf auch ersetzt werden durch Lebensplan, Allmacht, wie immer man SEIN nennen möchte.)
Netzfrau MiLo
Abtreibung – eine Frage des Geschlechts
Contergan-Skandal geht weiter – Brasiliens neue Contergan-Kinder