Die Griechenland-Krise löst bei vielen Bürgern ein Gefühl der Resignation aus: Die modernen Finanzinstrumente ermöglichen die hemmungslose Spekulation gegen ein angeschlagenes Land. Schon wieder wird mit der Rettung Griechenland spekuliert – US-Hedgefonds setzen auf eine Erholung Griechenlands. Es wird Zeit, dass irgendjemand von den Staatsoberhäuptern Alarm schlägt!
Griechenland – Investmentbanker wetten auf die Rettung. Es hat sich nichts geändert, schon wieder Wetten auf die Rettung.
Statt Unternehmen mit Krediten zu versorgen, spekulieren viele Geldinstitute lieber auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten. Gehen diese Geschäfte schief, muss allzu oft der Steuerzahler die Rechnung begleichen.
Hedgefonds
Der Unterschied zwischen Hedgefonds und Banken besteht darin, dass Banken mit eigenem Kapital arbeiten, die Fonds sich das Geld aber borgen / leihen. Also Hedgefonds arbeiten ausschließlich mit Fremdkapital. Wobei ich mir bei den Banken auch nicht mehr sicher bin, denn schließlich haben die Spekulationen der Banken die Finanzkrise 2008 ausgelöst, die wir immer noch zu tragen haben.
Die klassische Variante der Hedgefonds ist die, sich in fremde Unternehmen einzukaufen, um dann am Wertzuwachs zu profitieren. Nun sieht das in erster Linie wie ein klassisches Investment aus. Allerdings, bei einem Investment gibt es ein Input an Know-How, Kapital oder sonstiger Zugaben. Hedgefonds haben aber die Absicht, bei einem günstigen Wertzuwachs die Anteile wieder zu verkaufen. Die Beteiligungen von Hedgefond sind kurzfristig angelegt.
Weitere Spekulationsobjekte sind die Derivate oder Leerverkäufe.
Leerverkäufe, so finde ich, sind das widerwärtigste Instrument der Spekulation. Als Beispiel. Ein Hedges Fond hat an einer Firma 5000 Anteile, von vielleicht 500 000 Anteilen insgesamt, zu einem Anteilspreis von 100 $ urspünglich erworben. Von den 5000 verkaufen sie plötzlich 4500 Stück. Es gibt ein Überangebot an der Börse, der Wert fällt. „Oh Schreck“, denken die Anderen und verkaufen dann eben auch ihre Anteile. Der Preis je Anteil sinkt immer weiter, zum Beispiel auf 60 $. Jetzt schlägt der Hedgefond wieder zu und kauft seine 4500 zuzüglich weiterer (Beispiel 5000 Stück zusätzlich ) Aktien für 60$ wieder auf.
Also ursprünglich 5000 Aktien für 100 $ investiert = 500 000 $ bezahlt
4500 Stück für 100$ verkauft = Einnahme 450 000 $ aufs Konto zurück.
Rückkauf der Aktie 9500 Aktien zu 60$ = 570 000 $ wieder bezahlt.
Das Angebot verknappt sich und der Aktienpreis geht auf 150 $ hoch.
Also der Wert der Anteile des Hedgefond komplett 1 425 000 $
Das ergibt ein Vermögenszuwachs um 925 000 $
Bei dieser Rechnung hat der Hedgefond sein Vermögen fast verdoppelt.
Nachdem ein Hedgefond letzes Jahr eine halbe Milliarde Dollar mit dem Rückkaufprogramm für griechische Staatsanleihen verdiente, wollten andere Investoren auch so ihr Geld verdienen. Also – auf die Rettung von Griechenland spekulieren. Es ist nichts anderes wie das oben genannte Beispiel.
Schon im Dezember 2012 stieß ich bei meinen Recherchen auf einen Artikel, welcher mich total entsetzte. Es handelte sich um einen Anlagetipp für zockerfreudige Börsianer, die profitieren, wenn sie auf die griechische Alpha-Bank wetten.
Das erste Rettungspaket für Griechenland aus dem Frühjahr 2010 umfasste Zusagen über 110 Milliarden Euro. Das zweite Rettungspaket für Griechenland aus dem Jahr 2012 umfasst Hilfen des EFSF und des IWF in Höhe von insgesamt 164,4 Milliarden Euro – einschließlich 24,4 Milliarden Euro noch nicht ausgezahlter Kreditzusagen aus dem ersten Programm. Die Euro-Finanzminister gaben am 13. Dezember 2012 Kredite in Höhe von zunächst 34,3 Milliarden Euro frei, die noch im Dezember überwiesen wurden. Weitere Überweisungen in Höhe von 14,8 Milliarden Euro sollten im ersten Quartal 2013 folgen, wenn Griechenland verschiedene Maßnahmen umgesetzt hatte. – Und das ist der Punkt: Die Spekulanten rechneten damit, dass Griechenland gerettet wird, und fingen zu wetten an.
Um zu verstehen, wie so ein Anlage-Tipp erfolgt, hier aus Dezember 2012
Alpha Bank – Wetten auf die Rettung
„Allein die jüngste Griechenland-Rettung kostet den deutschen Steuerzahler 730 Millionen Euro, das sind pro Kopf 8,90 Euro. Diese Ausgaben können sich zockerfreudige Börsianer wieder zurückholen, indem sie auf die griechische Alpha-Bank wetten. Der Kurs des Papiers schwankt schon mal um 15 bis 20 Prozent – pro Tag, wohlgemerkt. Letztes Beispiel war die Ankündigung, dass Hellas-Anleihen zurückgekauft werden. Das sollte für die Alpha-Bank verkraftbar sein, da die Banken aus den zweistelligen Milliarden-Überweisungen an Griechenland Kapital auch erhalten, um Abschreibungen auf die Staatsanleihen wegstecken zu können.
Die Banken liefen noch schlechter als der griechische Gesamtindex und sind jetzt eine Art Optionsschein darauf, dass es zumindest vor der deutschen Bundestagswahl im Herbst 2013 keinen Schuldenschnitt mehr gibt und vielleicht doch einmal Signale einer Stabilisierung aus Griechenland kommen. Wer sich auf diese heiße Wette einlässt, sollte unbedingt außerbörslich kaufen, bei Lang & Schwarz etwa, weil dort mehr gehandelt wird. Lang & Schwarz ist zum Beispiel über Broker wie Comdirect und Cortal Consors zugänglich….“
Zur Info: Comdirect gehört der Commerzbank. Mutterkonzern von Cortal Consors. ist BNP Paribas .
Die BNP Paribas Gruppe ist in mehr als 80 Ländern vertreten. Von ihren insgesamt 200 000 Mitarbeitern sind mehr als 105 000 in den Heimatmärkten (Belgien, Frankreich, Italien und Luxemburg) beschäftigt. In ihren drei Kern-Geschäftsfeldern belegt BNP Paribas Schlüsselpositionen: Retail Banking, Investment Solutions und Corporate & Investment Banking.
Die Alpha Bank ist die zweitgrößte griechische Bank. Ihr Firmensitz befindet sich in Athen. Sie hat in Griechenland 426 Filialen, 120 in Bulgarien und 26 in Albanien sowie Auslandsniederlassungen in Zypern (Alpha Bank Cyprus LTD), Rumänien (Alpha Bank Romania), Serbien (Alpha Bank Srbija A.D.), Ukraine (OJSC Astra Bank), Mazedonien (Alpha Bank A.D. Skopje) und Großbritannien (Alpha Bank London Ltd).
Wetten auf Rettung, ein Spiel wo es Gewinner und Verlierer gibt, nur sind die Gewinner nicht die Griechen selber, sondern die Banken oder eben diese Hedgefonds. Ich kenne noch Zeiten, da wussten wir nicht mal, wer hinter diesen Fonds steckt, heute sind sie allesamt öffentlich bekannt. Aber trotzdem unternimmt keiner etwas, dabei gibt es bei diesem Spiel genug Opfer. Schauen wir nach Griechenland, bitte lesen Sie dazu unseren Beitrag: Die neue Armut in Griechenland hat ein weibliches Gesicht
Jugendarbeitslosigkeit – besonders schlimm sieht es in südeuropäischen Ländern wie Spanien und Griechenland aus, wo die Quote bei 56 beziehungsweise sogar knapp 63 Prozent liegt.Wenn eine ganze Generation ihren Mut verliert – Europas Jugend braucht eine Perspektive – nicht morgen, sondern heute!
Kein Witz: Für den Bau eines Hotel im Spielerparadies Las Vegas mit 3000 Zimmern gab Deutsche Bank rund vier Milliarden Dollar + 1 Milliarden Schuldenübernahme aus. Die Summe von rund fünf Milliarden Dollar ist fast so hoch wie die gesamten Investitionen der Deutschen Bank 2011 in Anleihen europäischer Krisenstaaten, darunter Griechenland, Italien, Irland, Spanien und Portugal, alle die in die laufende Schuldtitel- staatlicher Kreditnehmerkrise miteinbezogen werden. Dazu der Bericht: Milliarden-Investment..Deutsche Bank besitzt ein Casino in Las Vegas ! Mittlerweile wurde das Casino in Las Vegas an Blackstone verkauft: Siehe:Das große Fressen: Blackstone und Qatar – Deutsche Bank verzockt Milliarden
Nun sind sie wieder da, die sogenannten Superstars und wetten auf die Erholung Griechenlands.
Als die Welt in den Abgrund blickte, wurde John Paulson, der aktuell wieder auf Griechenland wettet, einer der größten Gewinner der Finanzkrise. Wie kein anderer hat sein Hedgefonds in der Krise verdient. Als in den heißen Wochen des Herbstes 2007 von der Großbank bis zum Kleinsparer fast alle Geld verloren, da machte er Kasse. Und wie. Rund 15 Milliarden Dollar soll „Paulson & Co“ im Krisenjahr gescheffelt haben – 3,7 Milliarden davon strich der Chef persönlich ein, so viel wie kein anderer. Seitdem wird der Spekulant von vielen in einem Atemzug mit Warren Buffett und George Soros, den Superstars der Finanzwelt, genannt.
John Paulson und andere Hedgefondsmanager haben sich angeblich stark in Griechenlands Geldhäusern engagiert und wer wird gewinnen? Übrigens Goldman Sachs und diese Herren kennen sich! Die USA verklagten Goldman Sachs wegen Anlegerbetrugs. Im Mittelpunkt des Skandals stand dieser Mister Paulson, der während der Finanzkrise Milliarden scheffelte.
Wie immer:KEINE PANIK: DAS GELD IST NICHT WEG, ES HAT NUR JEMAND ANDERES
..und wir haften ja nur pro Kopf mit 8,90 Euro.
Ein Gipfel nach dem anderen in der EU..sie sollten solche Wetten verbieten..damit das Geld, welches zur Rettung gezahlt wird, auch in die „richtigen Hände“ kommt. Nur dafür braucht es Gesetze und die scheinen in weiter Ferne…
Netzfrau Doro Schreier
Börsenpanne Goldman Sachs – „höher, weiter, schneller“ – Finanzkrise einfach erklärt!
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