Zweiklassenmedizin? Genexpressionstest – Unnötige Chemotherapie bei Brustkrebspatienten vermeiden

Pink_ribbon.svgNachdem mich nun Doro Schreier dazu verleitet hat, einen Bericht für die Homepage der Netzfrauen zu erstellen, möchte ich bemerken, dass einige von Brustkrebs betroffene Frauen die Initiative ergriffen haben, sich zu wehren und für die in Zukunft betroffenen Frauen und Männer etwas zu bewegen. Aus diesem Grund werde ich also ein wenig „ausholen“

Der überwiegende Teil von uns hat eine Chemo hinter sich und leidet noch heute unter den Spätfolgen. Es gibt mittlerweile hoch entwickelte diagnostische Verfahren, sogenannte Genexpressionstests, mit denen die Aggressivität eines Tumors festgestellt werden kann. Frauen mit einer weniger aggressiven Brustkrebserkrankung kann auf dieser Basis eine für sie sinnlose Chemotherapie erspart bleiben, ohne dass sie dadurch weniger wirksam behandelt würden.

Leider hat der Bewertungsausschuss der Kassenärztliche Bundesvereinigung (KVB) trotz Einsprüche renommierter Ärzte, Experten und Fachkliniken beschlossen, dass ab dem 01. 10. 2013 gesetzlich versicherten Frauen diese Tests nicht mehr zur Verfügung stehen. Angeblich seien die Tests noch nicht hinreichend durch Studien belegt sowie erfüllten sie nicht den Leistungsinhalt der entsprechenden Leistungsziffern im Einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM) – entspricht der offiziellen GKV-Gebührenordnung.

Nach Expertenschätzungen ermöglichen die Genexpressionstests jedes Jahr allein in Deutschland ca. 12 000 bis 15 000 weniger Brustkrebspatientinnen als bisher mit einer überflüssigen und belastenden Chemotherapie zu behandeln, ohne dabei ihre Prognose zu verschlechtern.

Ältere, bislang gültige Tests, erlauben es Ärzten nicht, eine objektive Beurteilung darüber zu stellen, wie weit Frauen einen Nutzen aus einer Chemotherapie erzielen können.

Diese neuen Tests stellen für Ärzte ein wichtiges Instrument dar, betroffene Frauen wesentlich besser beraten und individueller behandeln zu können als in der Vergangenheit. Ihnen im besten Fall eine Chemotherapie ersparen zu können, ohne dass die von Brustkrebs betroffene Frau fürchten muss, weniger gut therapiert zu werden.

Einige dieser Tests besitzen laut Analyse der Arbeitsgemeinschaft gynäkologische Onkologie den höchsten wissenschaftlich-klinischen Evidenzgrad 11. Dieser Evidenzlevel 1 (nach Simon et al 2009) wird erreicht, wenn entweder die Ergebnisse einer prospektiven Studie vorliegen, oder die retrospektive Analyse zweier prospektiv geplanter Studien zum gleichen Ergebnis kommen.

Renommierte Ärzte2, Pathologen3 und Institutionen4 sowie von #Brustkrebs betroffene Frauen sind der Ansicht, dass es unabdingbar ist, dass bei Ersterkrankung betroffene Frauen auch in Zukunft diese vielfach renommierten Genexpressionstests zur Verfügung stehen sollten und Frauen eine Chemo erspart bleiben sollte, wenn dies möglich ist, um ihnen ein gesünderes Überleben nach dem Krebs zu ermöglichen. Diesen Frauen kann großes, unnötiges Leid erspart werden.

Fünf Prozent der Betroffenen aus der Gruppe von 12 000 bis 15 000 Frauen, denen man mit den bisherigen älteren Tests von einer Chemo abraten würde, da sie vermeintlich an einem weniger aggressiven Tumor erkrankt sind, empfiehlt man mithilfe der neueren Tests doch zu einer Chemo, da ihre Tumordaten zwar weniger aggressiv erscheinen mögen, aber eben doch dazu neigen, früh zu metastasieren. Ihnen könnte diese Art von Test ihr Leben auf lange Sicht retten.

Jeder gesetzlich versicherten Frau sollte auf Grund dessen das Recht an Genexpressionstest im Falle einer Brustkrebsdiagnose offen stehen dürfen.

Genexpressionstests helfen unter anderem dabei, hohe Kosten im deutschen Gesundheitswesen einzusparen. Jährlich geschätzte 100 Millionen Euro.

Daraufhin schrieb Rebecca L. einen Brief an den Minister Bahr, Nicole Kultau hat eine Online Petition im Deutschen Bundestag eingereicht, die bis zum 23. Oktober mit Ihrer Stimme unterstützt werden kann:

https://epetitionen.bundestag.de/content/petitionen/_2013/_09/_12/Petition_45688.html

Wir benötigen jede Unterschrift, um in Kürze 50 000 Stimmen für unser Anliegen zu gewinnen! Nach zu lesen wäre es auch auf der Webseite http://www.prinzessin-uffm-bersch.de/blog/ .

Ich hoffe sehr, dass ihr unser diesbezügliches Anliegen unterzeichnet und möglichst zusätzlich
unseren Flyer (http://glueckspilzchen.com/onewebmedia/Home/FlyerOnlinePetition.pdf) verteilt, damit wir viele Stimmen für unser Anliegen gewinnen können.

Vielen Dank

Manuela als ein Survivor 

1,2, 3,4

(http://www.ago-online.de/fileadmin/downloads/leitlinien/mamma/2013_02_Februar/AGO_Mamma_2013/pdf/AGO_Version_2013_D.pdf

http://www.welt.de/regionales/hamburg/article120076585/Chemo-oder-Hormone-Streit-um-Therapie-Gentest.html

http://www.abendblatt.de/ratgeber/wissen/article120047346/Streit-um-Gentests-fuer-Frauen-mit-Brustkrebs.html

http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/55778

http://www.apotheken-umschau.de/Brustkrebs/Chemotherapie-bei-Brustkrebs-Ja-oder-nein-230303.html

http://www.krebsgesellschaft.de/ip_pat_tdm_201310-tests-brustkrebs-artikel,236825.html

http://www.dgap-medientreff.de/news/wirtschaft/brustkrebs-chemotherapie-vermeiden-genexpressionstest-endopredict-im-phz-pathologie-hannover-zentrum-307381/

http://www.arrows-biomedical.de/WN_3April2012-Minister_Bahr_bei_Arrows.jpg

http://www.arrows-biomedical.com/node/35 – Unnötige Chemotherapien vermeiden: Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr informiert sich in Münster

http://www.gkv-spitzenverband.de/presse/pressemitteilungen_und_statements/pressemitteilung_73792.jsp

http://www.gkv-spitzenverband.de/media/dokumente/presse/interviews/2013_2/Interview_Stackelberg_mamma-mia_3-2013.pdf

http://mammamia-online.de/wordpress-mu/2013/07/15/offener-brief-an-johann-magnus-freiherr-von-stackelberg/

http://www.allianz-gegen-brustkrebs.de/index.php/diagnostik/101-dem-rueckfallrisiko-auf-der-spur

http://www.allianz-gegen-brustkrebs.de/index.php/78-startseite/191-mitzeichnen-petition-kostenerstattung-von-genexpressionstests

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