Uns schmecken Milch, Käse und Fleisch. Die meisten Menschen wollen nicht darauf verzichten.
Und wenn wir uns beim Genuss unseres täglichen Joghurts vorstellen, dass der Joghurt von einer glücklichen Kuh stammt, die auf einer grünen Weide steht und ebenso genüsslich Gras genießt, dann schmeckt er uns noch besser.
Diese Wunschvorstellung hat allerdings nichts mit der Realität der modernen Massentierhaltung zu tun.
Von Natur aus haben Kühe einen großen Raumbedarf und zum Abgrasen von Wiesen legen freilaufende Kühe täglich bis zu mehreren Kilometern zurück. Zwischen den Phasen der Nahrungsaufnahme legen sie sich hin, um die vorverdaute Nahrung wiederzukäuen und am wohlsten fühlen sie sich in Kontakt mit ihren Artgenossen.
Die Massentierhaltung von Nutzkühen
Die Bindung zwischen einer Kuh und ihrem neugeborenen Kalb ist sehr stark, die Mutterkuh kümmert sich intensiv um ihr Neugeborenes. Jedoch werden nicht nur in der Massentierhaltung die Kälber nach der Geburt von der Mutter getrennt, sie werden mit Milchersatzprodukten weiter genährt und wachsen zu Milchkühen heran, die männlichen Tiere kommen in die Kälber- oder die Rindermast.
Da Kühe nur so viel Milch geben, wie sie zur Ernährung ihrer Kälber benötigen, das sind etwa acht Liter am Tag, und zudem nur dann Milch produzieren, wenn sie ein Kalb geboren haben, werden sie jährlich künstlich befruchtet, um eine gute Milchproduktion zu garantieren. Auch während der neunmonatigen Schwangerschaft werden die Kühe gemolken, lediglich die letzten zwei Monate vor der Geburt des neuen Kalbs wird das Melken unterbrochen.
Die industrielle Milchproduktion muss auf Hochtouren laufen, um unserem unersättlichen Milchkonsum nachzukommen. So helfen die Züchter mit zweckmäßig gezüchteten Rassen nach, die bis zu 50 Liter und mehr am Tag produzieren. Diese Höchstleistung der Milchproduktion führt zu zahlreichen Erkrankungen bei den Tieren. Die Milchkühe sind nach einigen Jahren körperlich nicht mehr in der Lage, ihre Milchproduktion aufrecht zu erhalten und sind somit nicht mehr rentabel. Sie landen auf dem Schlachthof; das sind in Deutschland jährlich ca. 1,3 Millionen Kühe und nach Stand des Statistischen Umweltamtes von Mai 2013 werden über 4 Millionen Milchkühe gehalten.
Wohlbefinden und Krankheiten
Nach einem wissenschaftlichen Gutachten der efsa (European Food Safety Authority) von 2009 über die allgemeinen Auswirkungen landwirtschaftlicher Betriebssysteme sind die Krankheiten von Milchkühen in erster Linie eine Folge fehlenden Wohlbefindens. Zu diesen Krankheiten zählen insbesondere solche der Haut, der Gliedmaßen, der Fuß- und Beinkrankheiten, Mastitis (u. a. verursachen die Eutermaschinen Euterverletzungen) und Stoffwechsel- und Verhaltensprobleme.
Eine langfristige genetische Auswahl mit dem Ziel hoher Milchleistung wird als Hauptfaktor für Gesundheitsstörungen genannt. Um das Wohlbefinden der Milchkühe zu verbessern, sollte mehr Gewicht auf Fitness und Wohlbefinden gelegt werden.
Was sagte Frau Aigner zum Doping von Kühen mit dem neuen Medikament?
Während die efsa von Fitness und Wohlbefinden der Milchkühe träumt, hat die Pharmaindustrie längst andere Pläne erfolgreich und lukrativ realisiert. Seit Januar 2013 gibt es ein Medikament, zugelassen und abgesegnet mit dem Namen Kexxtone und u.a. mit dem Wirkstoff Monensin, der bereits 2006 als Futterzusatz verboten wurde. (1)
Laut einer Berichterstattung vom ARD – Doping für Turbokühe wird, um den bereits oben genannten Krankheiten vorzubeugen und um die Milchproduktion zu steigern, vorsorglich auch gesunden Kühen diese Arznei verabreicht. So können die Tiere bis zu 500 Liter Milch mehr im Jahr „produzieren“. Doping für Sportler ist allseits bekannt. Der Unterschied liegt bei der Verabreichung des Medikamentes, denn Kexxtone wird mit einer Druckluftpistole in den Schlund der Kühe gespritzt.
Der Mensch und sein Milchkonsum
Kühe aus Massentierhaltung liefern qualitativ schlechtere Milch (Mangel an Omega-3-Fettsäuren, Vitamin D, Rückstände von Medikamenten, u. a. Hormone, Antibiotika …) als solche aus der Weidewirtschaft. Hinzu kommen technische Neuerungen, mit denen die Milch und die Folgeprodukte haltbar gemacht werden.
Weitere Zusammenhänge von Milchprodukten und Krankheiten (Parkinson, Krebs, Diabetes, Milchunverträglichkeiten u. a.) nachzulesen bei Wikipedia zum Thema Milch.
© 2013 Netzfrau Birgitt Becker
(1) Name und Anschrift des Zulassungsinhabers:
Eli Lilly and Company Limited
Elanco Animal Health
Priestley Road
Basingstoke
Hampshire RG24 9NL
Vereinigtes Königreich
Elanco Animal Health
Priestley Road
Basingstoke
Hampshire RG24 9NL
Vereinigtes Königreich
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