Der US-Journalist Nick Turse hat die vielen verdeckten Aktivitäten des AFRICOM, des in Stuttgart residierenden US-Regionalkommandos für Afrika, genauer untersucht.
Dieser interessante, gut recherchierte, sehr faktenreiche Artikel wurde komplett übersetzt und mit Ergänzungen und Links in runden Klammern und Hervorhebungen im Text versehen.Der gigantische „kleine Fußabdruck“ des AFRICOM
Von Nick Turse – TomDispatch.com, 02. 10. 13 ( http://www.tomdispatch.com/blog/175743/ )
Zunächst möchte ich eine Frage stellen: Können Militärs auf Zehenspitzen einen ganzen Kontinent unterwandern? Das mag sehr unwahrscheinlich klingen, ist aber eine angemessene Beschreibung dessen, was das US-Militär getan hat, seit das Pentagon 2007 (in Stuttgart) sein neues Regionalkommando AFRICOM gegründet hat. [s. http://www.africom.mil/about-the-command ] (und http://fluglaerm-kl.de/dl/luftpost_info-2007-10-18.pdf ). Die US-Streitkräfte haben sich in Afrika eingeschlichen, auf leisen Sohlen über den ganzen Kontinent verteilt und treiben sich jetzt fast überall herum; Sie schicken immer mehr Soldaten in immer mehr Länder und errichten immer mehr Stützpunkte in ganz unterschiedlichen Gegenden – und das alles geschieht so still und so verdeckt, dass die US-Bürger überhaupt nicht mitkriegen, was da läuft. Wenn das bereits weitgehend destabilisierte Afrika [s. http://www.tomdispatch.com/blog/175714/ ] eines Tages explodiert und überall Gewalt ausbricht, wird das US-Militär dabei mitmischen und die US-Bürger werden sich plötzlich fragen, wie es dazu kommen konnte.
In den Jahren des Kalten Kriegs, als in Angola und anderen afrikanischen Staaten Stellvertreterkriege zwischen von den USA und von der Sowjetunion unterstützen gegnerischen Kräften tobten, war das US-Militär, das sich bereits in vielen Regionen unseres Planeten eingenistet hatte, in Afrika noch kaum präsent. Das ist heute nicht mehr so. Trotzdem wird in den schrumpfenden Medien nicht darüber berichtet, weil sich niemand für die künftigen Kriege der USA zu interessieren scheint. Tatsächlich hat sich außer Craig Whitlock von der Washington Post bisher kein anderer (für die Mainstream-Medien arbeitender) Journalist mit dem wachsenden Engagement der USA in Afrika beschäftigt. [Einschlägige Artikel von Craig Whitlock sind nachzulesen unter http://articles.washingtonpost.com/2012-06-13/world/35462541_1_burkina-faso-air-bases-sahara und http://articles.washingtonpost.com/2013-02-14/world/37100512_1_africa-command-djibouti-west-africa .]
Wenden wir uns deshalb Nick Turse von TomDispatch.com zu. Mit den militärischen Plänen der USA für Afrika, für die sich eigentlich alle Auslandskorrespondenten der US-Medien hätten interessieren müssen, hat sich bisher nur Nick Turse beschäftigt. In den letzten beiden Jahren seit Veröffentlichung seines Bestsellers über den Vietnam-Krieg mit den Titel „Kill Anything That Moves“ (Tötet alles, was sich bewegt!) hat er sehr gründliche Recherchen über die wachsende US-Militärpräsenz in Afrika betrieben und sie auch kartografiert. [weitere Infos dazu unter http://www.tomdispatch.com/blog/175567/tomgram%3A_nick_turse,_america%27s_shadow_wars_in_africa_] Dabei hat er nachgewiesen, dass US-Militärs den ganzen Kontinent destabilisieren; Er hat alles getan, um sicherzustellen, dass die US-Pläne für künftige Kriege in und um Afrika nicht unbemerkt bleiben und veröffentlicht nun seine Erkenntnisse.
Heute stellt er die Ergebnisse seiner Arbeit – und seiner hartnäckigen Bemühungen, verschwiegenen AFRICOM-Sprechern Informationen zu entlocken [s. http://www.tomdispatch.com/blog/175721/nick_turse_the_classic_military_runaround ] – in einer Zusammenfassung vor, die alles enthält, was ein findiger Reporter und Außenseiter über die von Washington betriebene fortschreitende Militarisierung Afrikas herausfinden konnte. Es ist ein erschreckender Bericht über die gut kaschierte, geheime Taktik, mit der das AFRICOM im Auftrag des Pentagons Afrika in ein Schlachtfeld der Zukunft verwandelt. Sagen Sie nicht, TomDispatch hätte nicht davor gewarnt. Ihr Tom (Tom Engelhardt, s. http://en.wikipedia.org/wiki/Tom_Engelhardt )
Die Unterwanderung Afrikas
Die in Ausmaß und Aufgabenstellung erschreckende Zunahme von US-Militäreinsätzen auf dem afrikanischen Kontinent Von Nick Turse
Sie sind in Algerien und Angola, in Benin und Botswana, in Burkina Faso und Burundi, in Kamerun und auf den Kapverdischen Inseln zu
finden. Und das sind nur die Länder, mit deren Anfangsbuchstaben das Alphabet beginnt. Mit Anfangsbuchstaben am Ende des Alphabets geht es weiter: Sie treiben sich auch im Senegal und auf den Seychellen, in Togo und Tunesien und in Uganda und Sambia herum. Im Norden und im Süden, im Osten und im Westen, vom Horn von Afrika bis zum Sahel, vom Herzen des Kontinents bis zu den Inseln vor seinen Küsten – überall sind US-Militärs am Werk. Sie errichten Stützpunkte, kooperieren bei Sicherheitsproblemen, veranstalten Militärmanöver, führen Beratungen durch, setzen Spezialkräfte ein und bauen ein Logistik-Netz auf, das sich immer weiter verzweigt; das alles sind stichhaltige Beweise für die ständig wachsende US-Militärpräsenz in Afrika, die AFRICOM, das US-Regionalkommando für Afrika (in Stuttgart), einfach abstreitet. (s. dazu auch http://www.luftpost-kl.de/luftpost-archiv/LP_13/LP00813_140113.pdf )
Nach Aussagen des AFRICOM sind die militärischen Aktivitäten der USA auf dem afrikanischen Kontinent völlig unbedeutend, sie lägen sozusagen „im mikroskopischen Bereich“. AFRICOM besteht darauf, nur „eine einzige Militärbasis in ganz Afrika“ zu betreiben: das Camp Lemonnier in Dschibuti (weitere Infos dazu unter http://www.luftpost-kl.de/luftpost-archiv/LP_13/LP01013_170113.pdf ). Der Chef des Kommandos (s. http://www.luftpost-kl.de/luftpost-archiv/LP_13/LP05213_210413.pdf ) hat versichert, das US-Militär habe nur „einen kleinen Fuß“ auf Afrika gesetzt. [s.http://www.voanews.com/content/us-military-pays-close-attention-to-boko-haram-militants/1681488.html ] Außerdem hat der Chefsprecher des AFRICOM ständig versucht, den Umfang der Operationen des Kommandos und die Anzahl der Einrichtungen, die es in verschiedene Gastgeberländern betreibt, herunterzuspielen; es handle sich immer um wenige US-Soldaten, die jeweils nur kurzzeitig an unterschiedlichen Orten auf dem Kontinent eingesetzt würden.
Nachdem der Krieg im Irak beendet ist und der Konflikt in Afghanistan zu Ende geht, setzt das US-Militär seine Soldaten weit entfernt von den bisherigen Kampfzonen ein. [s. http://articles.washingtonpost.com/2013-07-20/world/40695383_1_drone-bases-unarmed-drones-drone-attacks ] In letzter Zeit wurde in Washington wiederholt öffentlich verkündet, „man richte die Aufmerksamkeit jetzt stärker auf Asien“ und verlege deshalb US-Truppen weiter nach Osten [s. http://www.theatlantic.com/china/archive/2013/04/what-exactly-does-it-mean-that-the-us-is-pivoting-to-asia/274936/ ], ohne tatsächlich eine größere politische Neuorientierung durchzuführen. Anderswo – vom Mittleren Osten bis nach Südamerika – führt das Pentagon jedoch zunehmend verdeckte Operationen durch [s.http://www.tomdispatch.com/blog/175557/tomgram%3A_nick_turse%2C_the_changing_face_of_empire], die nur teilweise bekannt und nur in den seltensten Fällen genauer untersucht werden. Das gilt vor allem auch für Afrika. Gegenüber den Medien und der US-Bevölkerung bestehen Offizielle darauf, dass die US-Streitkräfte dort nur kleinere, harmlose Operationen durchführen. Im vertraulichen Gespräch geben Offiziere, die für die verdeckten Kriege der USA zuständig sind, aber zu, dass sie „in Afrika heute schon das Schlachtfeld für morgen vorbereiten“.
Den Beweis dafür liefern viele kleine Details – eine endlos erscheinende Kette von Projekten, Operationen und Engagements. AFRICOM mag mit seiner Behauptung, es handle sich immer nur um eng begrenzte Maßnahmen, schon Recht haben. Für sich genommen kann jede einzelne Aktivität „klein“ sein, aber insgesamt gesehen sind die US-Militäreinsätze (in Afrika) flächendeckend und ausufernd. Beweise für ein wachsendes Interesse der USA an Afrika sind fast überall auf dem Kontinent zu finden. Aber nur sehr wenige erregen auch Aufmerksamkeit. [s. dazu auch http://articles.washingtonpost.com/2012-06-13/world/35462541_1_burkina-faso-air-bases-sahara ]
Wenn das sprichwörtliche Bild schon mehr als tausend Worte sagt, wie wertvoll ist dann erst eine Landkarte? Nehmen Sie zum Beispiel die (auf S. 1 abgedruckte) von Tom Dispatch erstellte Karte, die militärische Stützpunkte, Baumaßnahmen, Sicherheitsprojekte und Einsätze des US-Militärs in Afrika zeigt. Sie sieht aus wie eine Ansammlung von Pilzen nach einem Monsunregen. AFRICOM ist für 54 afrikanische Staaten zuständig, weigert sich aber anzugeben, in welchen es gerade operiert. Eine von TomDispatch durchgeführte Untersuchung hat ergeben, dass derzeit in insgesamt 49 afrikanischen Staaten US-Militäreinsätze stattfinden. [s.http://www.africacheck.org/reports/how-many-countries-in-africa-how-hard-can-the-question-be/ ]
In einigen Ländern betreibt das US-Militär Basen, wenn auch manchmal unter anderen Namen. In anderen trainiert es die lokalen Streitkräfte oder auch Söldner, die Rebellen wie die Al-Shabab in Somalia (s. http://de.wikipedia.org/wiki/Al-Shabaab_%28Somalia%29 ), Boko Haram in Nigeria (s. http://de.wikipedia.org/wiki/Boko_Haram ) oder Splittergruppen der Al-Qaida im islamischen Maghreb bekämpfen sollen (s. http://www.luftpost-kl.de/luftpost-archiv/LP_13/LP01213_200113.pdf ). Anderswo errichtet es Stützpunkte für seine Verbündeten oder baut die Infrastruktur für die einheimische Bevölkerung aus. In vielen afrikanische Staaten gibt es sogar mehrere Projekte des US-Militärs. Auch wenn es Vertreter des AFRICOM bestreiten, durch eine sorgfältige Lektüre von internen Anweisungen, Verträgen, anderen offiziellen Dokumenten und offenen Quellen, zu denen auch die Pressemitteilungen und Veröffentlichungen des AFRICOM selbst gehören, lässt sich nachweisen, dass es bereits eine große Anzahl von US-Militäreinsätzen in Afrika gibt, die in naher Zukunft noch ansteigen wird.
Militärbasen können auch ganz andere Namen haben
Wie sieht der Fußabdruck des US-Militärs in Afrika also aus? Col. (Oberst) Tom Davis, der Direktor für Öffentlichkeitsarbeit des AFRICOM behauptet steif und fest: „Außer dem Camp Lemonnier in Dschibuti haben wir keine festen Militärbasen in Afrika und planen auch nicht, weitere zu errichten.“ Er gibt nur zu, dass die USA „mit kleineren Einheiten für spezielle Aktivitäten vorübergehend auch andere Einrichtungen nutzen“. [s. http://www.tomdispatch.com/blog/175574/ ]
Benjamin Benson, der bei AFRICOM für Kontakte zu den Medien zuständig ist, hat diese Aussage bestätigt und mir mitgeteilt, dass es fast unmöglich sei, eine Liste von „Forward Operating Bases“ (vorgeschobenen Stützpunkten) zu erstellen. „Wenn ich Ihnen alle Plätze nenne, an denen wir schon einmal aktiv waren, könnte ein schiefes Bild entstehen, weil wir nur an wenigen Plätzen länger andauernde Operationen durchführen. Wenn ich Ihnen nur eine bestimmte Anzahl von Plätzen nenne, sagt diese Zahl nichts aus über die Art und Häufigkeit der Nutzung.
Aus einer Information, die Captain (Hauptmann) Rick Cook, der Chef der Bauabteilung des AFRICOM, bereits im vergangenen Jahr erstellt hat, ergibt sich ein ganz anderes Bild; darin nennt er „Forward Operating Sites, abgekürzt FOSes“ zur Langzeitnutzung, „Cooperative Security Locations, abgekürzt CSLs“, die periodisch von rotierenden US-Truppen genutzt werden, und „Contigency Locations, abgekürzt CLs“, die nur während laufender Operationen gebraucht werden. In einer anderen Information, die auch schon im vergangenen Jahr von Lt. Col. (Oberstleutnant) David Knellinger erarbeitet wurde, ist von sieben CLSs die Rede, die über ganz Afrika verteilt sind und deren Lage geheim gehalten wird. Aus einer dritten Information, die im Juli 2012 von der U.S. Army Africa (s. http://www.luftpost-kl.de/luftpost-archiv/LP_12/LP14512_130812.pdf ) verbreitet wurde, geht hervor, dass sich in Entebbe, einer Stadt in Uganda, eine CSL befindet; von dort aus hat nach einem Bericht in der Washington Post ein US-Privatunternehmen (im Auftrag des AFRICOM) geheime Überwachungsflüge mit unverdächtigen weißen Turbo-Prop-Flugzeugen vom Typ Pilatus PC-12 (s.http://de.wikipedia.org/wiki/Pilatus_PC-12 ) durchgeführt. [s. dazu auch http://articles.washingtonpost.com/2012-06-14/world/35462335_1_contractors-missions-central-african-republic ]
Aus dem Informationsmaterial der U.S. Army Africa aus dem Jahr 2012, das Tom Dispatch vorliegt, geht hervor, dass die „Location“ sechs neue Tore, elf neue Wohncontainer, neue Wachhäuser, eine neue Umzäunung, eine Sicherheitsbeleuchtung, neue betonierte Zufahrtsrampen und andere Verbesserungen erhalten soll. Satellitenfotos zeigen, dass einige, wenn nicht sogar alle Veränderungen tatsächlich vorgenommen wurden.
Auf einem (im Originaltext abgedruckten) Satellitenfoto aus dem Jahr 2009 ist ein verlottertes, mit Gras bewachsenes Areal auf einem Flugplatz in Uganda zu sehen, auf dem einige Flugzeuge herumstehen. Ein (ebenfalls im Originaltext abgedrucktes) Satellitenfoto, das Anfang 2013 aufgenommen wurde, zeigt ein gut ausgebautes, aufgeräumtes Camp mit deutlich mehr weißen Flugzeugen und Hubschraubern.
Anfangs wollte sich Benjamin Benson von AFRICOM nicht über den Ausbau und die größere Anzahl von Flugzeugen äußern und bestand darauf, dass es darüber „keine öffentlich zugänglichen Informationen“ gebe. Als ich ihn mit dem Satellitenfoto aus dem Jahr 2013 konfrontierte, prüfte er es und sagte dann, er könne weder bestätigen noch dementieren, dass es sich dabei um eine US-Einrichtung handele. Dann warnte er mich vor der Verwendung „unbestätigter Daten“. Auf meinen Vorschlag, die „Daten“ durch einen Besuch der Anlage zu verifizieren, ging er nicht ein. „Ich kann nicht feststellen, wo das Foto aufgenommen wurde und ob es nicht jemand bearbeitet hat,“ äußerte er. „Auch wenn das die ‚Location‘ in Entebbe wäre, wie Sie behaupten, kann ich dagegenhalten, dass die Flugzeuge auch jemand anderem gehören könnten … . Es wäre unverantwortlich von mir, darüber zu spekulieren, wozu diese Flugzeuge gebraucht werden und wem sie gehören.“ Er fügte hinzu, die Flugzeuge könnten auch im Besitz der Vereinten Nationen sein und bei deren Stabilisierungsmission in der Demokratischen Republik Kongo / MONUSCO eingesetzt werden, in die auch der Flugplatz Entebbe einbezogen sei. Eine diesbezügliche Anfrage an MONUSCO (s. http://de.wikipedia.org/wiki/Mission_de_l%E2%80%99Organisation_des_Nations_Unies_en_R%C3%A9publique_D%C3%A9mocratique_du_Congo) war beim Erscheinen dieses Artikels noch nicht beantwortet.
Die bisherige Erweiterung könnte nur der Anfang des Ausbaus der CSL in Entebbe sein. Aus von TomDispatch ausgewerteten Ausschreibungen geht hervor, dass AFRICOM den Flugbetrieb in Entebbe ausweiten und eine Privatfirma damit beauftragen will, für das US-Verteidigungsministerium eine „Flugbereitschaft mit Starrflügel-Maschinen zum Transport von Personen und Ladung in Zentralafrika“ aufzubauen. Diese private Luftwaffe, die angeheuert werden soll, müsste in der Lage sein, ständig drei Maschinen flugbereit zu halten und 70 bis 100 Flugstunden pro Woche zu übernehmen. Wenn der Plan realisiert wird, könnte das US-Militär mit diesen Flugzeugen Truppen, Waffen und andere Ausrüstung innerhalb Ugandas und in die Zentralafrikanische Republik, die Demokratische Republik Kongo oder den Südsudan transportieren.
Ein anderer wichtiger, aber wenig beachteter US-Vorposten in Afrika liegt in Ouagadougou, der Hauptstadt von Burkina Faso. Auf einem Flugplatz bei dieser Stadt sind eine Abteilung der Air Force für „Joint Special Operations“ (für gemeinsame Spezialeinsätze) und die „Trans-Sahara Short Take-Off and Landing Airlift Initiative“ (die Initiative zur Unterstützung von Lufttransporten, bei denen die Sahara überquert und Flugplätze mit verkürzten Start- und Landebahnen angeflogen werden müssen) zu Hause. Nach militärischen Dokumenten unterstützt diese „Initiative“ die „riskanten Unternehmen“ von Elitetruppen der „Joint Special Operations Task Force Trans-Sahara“ (der Sondereinsatzgruppe der Spezialkräfte für das Trans-Sahara-Gebiet). Lt. Col. (Oberstleutnant) Scott Rawlinson, ein Sprecher des „Special Operations Command Africa / SOCAFRICA“ (des ebenfalls in Stuttgart residierenden Kommandos der Spezialkräfte für Afrika, s. http://www.socafrica.africom.mil/), sagte mir, dabei gehe es vorwiegend darum, „Partnerländer in der Sahelzone mit kleinen US-Teams bei der Evakuierung von Verwundeten zu unterstützen“. Aus offiziellen Dokumenten ist aber zu ersehen, dass für solche Hilfsaktionen nur 10 Prozent der monatlichen Flugstunden dieser „Initiative“ aufgebraucht werden.
Unter Berufung auf Sicherheitsvorschriften verweigerte Rawlinson Auskünfte über sonstige Aktivitäten dieser „Initiative“. Militärische Dokumente belegen aber, dass ihre geheimen Aktivitäten schnell zunehmen. Zwischen März und Dezember 2012 führte die „Initiative“ 233 Flüge durch. In den ersten drei Monaten dieses Jahres waren es schon 193.
Im Juli wurde mit Berry Aviation, einer Fluggesellschaft in Texas, die schon Geschäftspartner des Pentagons ist, ein Vertrag im Wert von fast 50 Millionen Dollar über die Bereitstellung von Flugzeugen und Personal für die „Trans-Sahara Short Take-Off and Landing Services“ abgeschlossen. Der Vertrag verpflichtet die Firma Berry dazu, im gesamten Trans-Sahara-Gebiet Flüge zum Transport von Verwundeten, Fluggästen und Ladung durchzuführen. Aus dem Vertrag geht hervor, dass u. a. Algerien, Burkina Faso, Kamerun, der Tschad, Libyen, Mali, Mauretanien, Marokko, Niger, Nigeria, Senegal und Tunesien angeflogen werden müssen.
US-Spezialeinsätze in Afrika
In Ouagadougou befindet sich nur einer von mehreren Stützpunkten, die für US-Luftoperationen in Afrika genutzt werden. Im letzten Jahr hat der 435th Military Construction Flight / MCF (eine in der Bundesluftwaffe als „Schwarm“ bezeichneten Einheit, die auf der US-Air Base Ramstein in der Westpfalz stationiert ist, weitere Infos dazu unter http://www.ramstein.af.mil/news/story.asp?id=123353279 ) – ein mobiles Bauteam, das schnell reagieren kann – einen Flugplatz im Südsudan für das Special Operations Command Africa, abgekürzt SOCAFRICA, wieder betriebsbereit gemacht; [s. http://themilitaryengineer.com/index.php/component/k2/item/204-answering-the-call-across-continents ] das hat der Kommandeur der Einheit, Lt. (Leutnant) Alexander Graboski von der U.S. Air Force, mitgeteilt. Zuvor hat sein Team schon „ein Beleuchtungssystem für die Start-und Landebahn“ installiert, damit der Vorposten rund um die Uhr genutzt werden kann. Nach Graboskis Angaben wurden schon häufig kleine Teams der 435th MCF der Air Force vom SOCAFRICA für Arbeiten in abgelegenen „Locations“ angefordert. Dieser Trend scheine sich fortzusetzen. Nach einer Anfang des Jahres von Hugh Denny von der Bauabteilung der Army erstellten Instruktion sind an verschiedenen Orten weitere Stützpunkte für verdeckte Operationen des SOCAFRICA geplant.
AFRICOM-Sprecher Benjamin Benson hat sich geweigert, Fragen nach Stützpunkten des SOCAFRICA zu beantworten und wollte sich auch nicht zu Ausgangspunkten für schnelle Einsätze einer Eliteeinheit der U.S. Navy mit dem Namen Naval Special Warfare Unit 10 / NSWU 10 äußern. (s. dazu auch http://de.wikipedia.org/wiki/United_States_Naval_Special_Warfare_Command ) Nach Angaben des Capt. (Kapitän) Robert Smith, der die Naval Special Warfare Group 2 kommandiert, wurde die NSWU 10 „in strategisch besonders wichtigen Staaten wie Uganda, Somalia und Nigeria“ eingesetzt. [s. dazu auch http://www.africom.mil/Newsroom/Article/8250/nswu-10-commissioning-provides-socafrica-operation ]
Capt. J. Dane Thorleifson, der scheidende Kommandeur der NSWU 10, sprach kürzlich von sechs Einsätzen an abgelegenen Orten in Afrika und weiteren Sondereinsätzen, die „durchschnittlich alle zwei Monate in Libyen, Tunesien und während POTUS“ stattgefunden hätten. POTUS steht wohl für „President Obama’s Three Nation Trip to Africa“ (Präsident Obamas Reise in drei afrikanische Staaten) im Juli (2013). [s. dazu auch http://edition.cnn.com/2013/07/02/politics/obama-africa-trip ] Thorleifson, der die Einheit von Juli 2011 bis Juli 2013 führte, sagte weiter, die NSWU 10 sei auch „an der Ausbildung von Söldnern beteiligt gewesen, die einheimische Kräfte bei der Bekämpfung terroristischer Gruppen wie Al-Shabaab (in Somalia), AQIM (Al-Qaida im islamischen Maghreb) und Boko Haram (in Nigeria)“ unterstützen sollen.
Nzara im Südsudan gehört zu einer ganzen Kette getarnter Vorposten auf dem afrikanischen Kontinent, von denen aus in den letzten Jahren US-Spezialkräfte operiert haben. Weitere Vorposten sind Obo und Djema in der Zentralafrikanischen Republik und Dungu in der Demokratischen Republik Kongo. [weitere Infos dazu unter http://bangordailynews.com/2012/04/30/news/wheres-joseph-kony-us-troops-have-yet-to-find-him/ ] Nach Aussage des Lt. Col. (Oberstleutnant) Guillaume Beaurpere, des Kommandeurs des 3. Bataillons der 10th Special Forces Group, „ging die Initiative zur Gründung von gemeinsamen Operationszentren von den US-Vorposten aus; in diesen Operationszentren können militärische Kommandeure, lokale Sicherheitsbeauftragte und Vertreter internationaler nichtstaatlicher Organisationen Informationen über regionale Aktivitäten von Aufständischen austauschen und militärische Operationen mit den zivilen Behörden absprechen“.
Es werden auch immer mehr Drohnen-Basen angelegt. Im Februar gaben die USA die Errichtung einer neuen Drohnen-Basis in Niger bekannt. Im Frühjahr 2013 bestätigte Benjamin Benson, der Sprecher des AFRICOM, gegenüber TomDispatch, dass vom Flugfeld 101 des Internationalen Flughafens Diori Hamani in Niamey, der Hauptstadt der Republik Niger, aus US-Luftoperationen „zur Gewinnung geheimdienstlicher Erkenntnisse“ durchgeführt werden, mit denen die in Mali operierenden Truppen Frankreichs und anderer Staaten unterstützt werden können. Erst kürzlich hat die New York Times berichtet, dass die eine Predator-Drohne, die zunächst von Niger aus operierte, inzwischen durch zwei größere, besser ausgestattete und ferngesteuerte Reaper-Drohnen ersetzt wurde, von denen täglich eine zu Erkundungsflügen aufsteigt; die Reaper-Drohnen werden von 120 Soldaten der U.S. Air Force vor Ort betreut. [s. auch http://www.nytimes.com/2013/07/11/world/africa/drones-in-niger-reflect-new-us-approach-in-terror-fight.html?pagewanted=all&_r=1& ] US-Drohnen starten auch auf den Seychellen und auf dem Flugplatz Arba Minch in Äthiopien. [Informationen über weitere Drohnen-Basen sind nachzulesen unter http://www.washingtonpost.com/world/national-security/the-african-network/2012/06/13/gJQAmozvaV_graphic.html .]
An der Errichtung neuer Vorposten in Afrika ist auch die U.S. Navy beteiligt. Sie betreibt eine Forward Operation Location (vorgeschobene Operationsbasis) in Dire Dawa, Äthiopien, die unter dem Namen Camp Gilbert bekannt ist [s. http://www.tomdispatch.com/blog/175567/tomgram%3A_nick_turse%2C_america%27s_shadow_wars_in_africa_/] und mit „SeaBees“ (s. http://de.wikipedia.org/wiki/SeaBees ), Zivilbeschäftigten und Wachsoldaten besetzt ist. Seit 2004 sind US-Soldaten auch in Camp Simba auf dem kenianischen Flottenstützpunkt in der Manda Bay stationiert. AFRICOM-Sprecher Benson beschrieb die dortigen Aktivitäten als „kurzzeitige Ausbildungseinsätze“. Die Stammbesatzung bestehe aus rund 60 Personen und setze sich aus Zivilbeschäftigten, SeaBees und Sicherheitskräften zusammen; sie organisiere die Zusammenarbeit mit den Streitkräften Kenias und humanitäre Initiativen.
Aus einer AFRICOM-Ankündigung aus diesem Jahr geht jedoch hervor, dass diese Basis ausgebaut werden soll. Die Wasser- und Energieversorgung sollen verbessert und die Startbahn des Flugplatzes verlängert werden, damit dort künftig mehr US-Soldaten eingeflogen und untergebracht werden können. Einer zweiten, von der Navy kommenden Ankündigung, die TomDispatch vorliegt, sind Details über neun bereits durchgeführte oder geplante Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur zu entnehmen.
Neben der Verlängerung und Ausbesserung der Startbahn werden dort auch mehr Trinkwassertanks, Latrinen und Unterkünfte angekündigt, damit mehr Soldaten aufgenommen werden können. Deshalb werden auch die Kapazität der Waschmaschinen und Trockner verdoppelt, der Speisesaal vergrößert, das Wegenetz und der Schiffsanleger verbessert, das Treibstofflager erweitert und ein neuer Generator zur Sicherung der Stromversorgung installiert. James Kitfield, der im März diese Basis besucht hat, schrieb in einem Artikel für das National Journal: „SeaBee-Bauleute der Navy arbeiten seit Monaten rund um die Uhr, um die Startbahn-Verlängerung noch vor Beginn der Regenzeit abzuschließen. Wenn alles fertig ist, werden auch größere Flugzeuge wie die (in Ramstein stationierten) C-130 (Hercules) hier starten und landen und Truppen der USA oder der Afrikanischen Union einfliegen können.“ [Der Artikel ist nachzulesen unter http://www.nationaljournal.com/magazine/outsourcing-the-fight-against-terrorism-20130307 .]
AFRICOM-Sprecher Benson teilte TomDispatch mit, das US-Militär benutze auch sechs Gebäude auf einer kenianischen Militärbasis am Flug- und Seehafen von Mombasa. Außerdem bestätigte er, dass der internationale Flughafen Léopold Sédar Senghor in Senegal für Tankstopps und beim Transport kleiner Teams verwendet werde, die an Sicherheits- oder Trainingsmissionen teilnehmen. Auch der internationale Flughafen Addis Abeba Bole in Äthiopien werde für ähnliche Zwecke genutzt.
Zu weiteren Auskünften war Benson nicht bereit; offizielle Dokumente belegen aber, dass die USA auch Vereinbarungen über die Nutzung des Nsimalen Airport und des Douala International Airport in Kamerun, des Amílcar Cabral International Airport und des Praia International Airport in Kap Verde, des N’Djamena International Airport im Tschad, des Kairo International Airport in Ägypten, des Jomo Kenyatta International Airport und des Moi International Airport in Kenia, des Kotoka International Airport in Ghana, des Marrakesch-Menara Airport in Marokko, des Nnamdi Azikiwe International Airport in Nigeria, des Seychelles International Airport auf den Seychellen, des Sir Seretse Khama International Airport in Botswana, des Bamako-Senou International Airport in Mali, und des Tunis-Carthage International Airport in Tunesien geschlossen haben. Nach Angaben von Sam Cooks, einem Verbindungsoffizier der Defense Logistics Agency (in Kaiserslautern, s. http://www.kaiserslauternamerican.com/dla-europe-africa-marks-grand-opening/ ), hat das US-Militär mit insgesamt 29 internationalen Flughäfen in Afrika die Möglichkeit von Tankstopps vereinbart.
Außerdem hat das AFRICOM ein hoch entwickeltes Logistik-System aufgebaut, das im offiziellen Sprachgebrauch als „AFRICOM Surface Distribution Network“, umgangssprachlich aber als „die neue Gewürz-Route“ bezeichnet wird (s.http://www.almc.army.mil/alog/issues/MarApril12/New_Spice_Africa.html ). Sie verbindet US-Vorposten in Manda Bay, Garissa und Mombasa in Kenia, Kampala und Entebbe in Uganda und Dire Dawa in Äthiopien mit dem wichtigen Hafen Dschibuti, der dem Commander der Task Force Five Three / CTF-53 der Navy untersteht (s. dazu auch http://www.cusnc.navy.mil/ctf53/ ). Andere für das US-Militär wichtige Häfen auf dem afrikanischen Kontinent sind nach Angaben des Lt. Col. (Oberstleutnants) Wade Lawrence vom U.S. Transportation Command auch Thema in Ghana und Dakar im Senegal.
Nach Angaben der Defense Logistic Agency betreibt die U.S. Navy insgesamt 10 Betankungsanlagen für Gas und Schiffsdiesel in acht afrikanischen Staaten. [s.http://www.dla.mil/DLA_Media_Center/Archive/newsarticle0906.aspx ] Benjamin Benson von AFRICOM weigerte sich, die Staaten zu nennen; in aktuellen Vertragsunterlagen des US-Militärs werden aber Douala in Kamerun; Mindelo in Kap Verde, Abidjan an der Elfenbeinküste, Port Gentil in Gabun, Sekondi in Ghana, Mombasa in Kenia, Port Luis auf Mauritius, Walvis Bay in Namibia, Lagos in Nigeria, Port Viktoria auf den Seychellen, Durban in Südafrika und Dar-Es-Salaam in Tansania als Häfen mit Betankungsanlagen der U. S. Navy genannt.
Die USA haben auch seit langem eine Naval Medical Research Unit (eine Einheit der Navy für medizinische Forschungen), die NAMRU-3, in der ägyptischen Hauptstadt Kairo stationiert. [s. http://www.med.navy.mil/sites/namru3/Pages/Naval%20Medical%20Research%20Unit3.aspx ] Eine weniger bekannte medizinische Forschungseinheit der U.S. Army arbeitet in Kisumu und Kericho in Kenia.
Im Innern und außerhalb Afrikas
Wer sich mit dem Umfang und der schnellen Ausweitung der militärischen Aktivitäten der USA in Afrika befasst, muss auch berücksichtigen, dass für diese Aktivitäten äußerst wichtige Basen nicht auf dem afrikanischen Kontinent liegen. Weil der Anschein eines nur „leichten Fußabdrucks“ in Afrika gewahrt werden soll, residiert das AFRICOM-Hauptquartier in Deutschland, und zwar in den Kelley-Baracks in Stuttgart-Möhringen (s. http://de.wikipedia.org/wiki/Kelley_Barracks ). Im Juniberichtete die Süddeutsche Zeitung, dass vom AFRICOM-Hauptquartier in Stuttgart und vom Air Operation Center der U. S. Air Force auf der Air Base Ramstein die Drohnen-Operationen in Afrika angeordnet und durchgeführt werden. (Weitere Infos dazu sind nachzulesen unter http://www.luftpost-kl.de/luftpost-archiv/LP_13/LP07413_020613.pdf .)
Weitere wichtige Basen für die logistische Unterstützung des AFRICOM liegen in Rota in Spanien (s. http://www.luftpost-kl.de/luftpost-archiv/LP_11/LP19211_271011.pdf), in Aruba auf den Kleinen Antillen, in der Souda Bay in Griechenland (s. http://www.luftpost-kl.de/luftpost-archiv/LP_13/LP12813_040913.pdf ) und auf der Air Base Ramstein (s. http://www.luftpost-kl.de/luftpost-archiv/LP_11/LP06111_040411.pdf). AFRICOM hat auch einen Vorposten auf der britischen Insel Ascension, die ungefähr 1000 Meilen von der afrikanischen Küste entfernt im Südatlantik liegt, gibt aber keine Auskunft über dessen Rolle bei Operationen in Afrika.
Eine andere Basis, die wichtig für die Logistik ist, liegt in Sigonella auf der Insel Sizilien (s. http://www.luftpost-kl.de/luftpost-archiv/LP_13/LP06813_260513.pdf). Italien hat ohnehin eine besondere Bedeutung für die US-Operationen in Afrika. Eine „Marine Air Ground Task Force“ (eine Spezialtruppe des U.S. Marine Corps für Luft-Boden-Einsätze), die kleine Teams von Marineinfanteristen für kurze kooperative Ausbildungsvorhaben auf dem ganzen afrikanischen Kontinent zur Verfügung stellt, ist auf der Naval Air Station Sigonella stationiert. Nach Aussage des AFRICOM-Sprechers Benjamin Benson waren Teams dieser Einheit zuletzt in Botswana, Liberia, Dschibuti, Burundi, Uganda, Tansania, Kenia, Tunesien und im Senegal tätig.
In Zukunft wird die U. S. Army Africa, die identisch mit der 173rd Air Borne Brigade (Luftlandebrigade) ist, komplett in der noch nicht ganz fertiggestellten Caserma Del Din (bei Vicenza) in Norditalien untergebracht sein (s. dazu auch http://www.luftpost-kl.de/luftpost-archiv/LP_13/LP05013_140413.pdf ). Aus einer 2012 von der U.S. Army Africa verbreiteten Information geht hervor, dass die Bauarbeiten in der Caserma Del Din erst 2018 beendet und insgesamt 310 Millionen Dollar kosten werden.
Eine große Basis wird noch größer
Diese hohe Bausumme wird aber weit übertroffen von den Summen, die bisher schon in den Ausbau der einzigen, offiziell bestätigten US-Basis auf afrikanischem Boden geflossen sind – in das Camp Lemonnier in Dschibuti. Dieser ehemalige Stützpunkt der französischen Fremdenlegion wurde im letzten Jahrzehnt immer wieder erweitert.
2002 haben die USA als Teil der „Combined Joint Task Force-Horn of Africa / CJTF-HOA“ (s. http://en.wikipedia.org/wiki/Combined_Joint_Task_Force_%E2%80%93_Horn_of_Africa ) erstmals Soldaten nach Afrika entsandt. 2003 hat die CJTF-HOA das Camp Lemonnier übernommen und residiert dort auch heute noch. 2005 haben die USA einen fünfjährigen Pachtvertrag mit der Regierung Dschibutis abgeschlossen, der 2010 erstmals um weitere fünf Jahre verlängert wurde und 2015 nochmals um fünf Jahre verlängert werden kann. 2006 haben sich die USA in einem separaten Vertrag die Vergrößerung das Camps auf 500 Acres (202 ha) genehmigen lassen.
Nach Auskunft von AFRICOM-Sprecher Benson wurden zwischen 2009 und 2012 insgesamt 390 Millionen Dollar im Camp Lemonnier verbaut. In den letzten Jahren wurde das Camp durch die Errichtung eines Elektrizitätswerkes, größerer Trinkwassertanks, neuer Behandlungsräume, einer größeren Kantine, zusätzlicher Räumlichkeiten für das „Special Operations Command“ sowie den Ausbau des Rollfeldes und der Abstellflächen für Flugzeuge aufgewertet.
In einer Aufstellung des „Naval Facilities Ingeneering Command“ (der Bauabteilung der U.S. Navy) aus diesem Jahr ist eine ganze Reihe von Projekten aufgeführt, die bereits fertig oder noch im Bau sind, darunter ein Wartungshangar für (große) Flugzeuge, eine Telekommunikationseinrichtung, eine Feuerwache, ein zusätzlicher Sicherheitszaun, ein Munitionsdepot, der Ausbau der Straßen im Camp, eine Allzweck-Lagerhalle, Wartungshallen für (kleinere) Flugzeuge, Equipment zum Be- und Entladen von Flugzeugen, der Ausbau der Rollbahnen, eine Unterkunft für Durchreisende, ein Platz zum Beladen von Kampfflugzeugen und eine Verlängerung der Start- und Landebahn auf der Ostseite des Flugplatzes.
Nach Dokumenten der Navy aus diesem Jahr wird zusätzliches Geld für weitere Projekte gebraucht: 7,5 Millionen Dollar für Wohn- und Arbeitscontainer, 22 Millionen Dollar für ein Kühlhaus und die Erweiterung des Speisesaales, 27 Millionen Dollar für ein Fitnesscenter, 43 Millionen Dollar für ein gemeinsames Hauptquartier und die riesige Summe von 220 Millionen Dollar für eine Einrichtung des „Special Operations Command“ – für ein sogenanntes „Task Force Compound“ (ein Areal für Sondereinsatzgruppen, eine Planskizze dazu ist im Originaltext enthalten).
Nach einer 2012 von Lt. Col. (Oberstleutnant) David Knellinger vorgelegten Planskizze werden für das „Special Operations Compound“ mindestens 18 neue Gebäude errichtet, darunter ein zweistöckiges gemeinsames Operationszentrum, ein zweistöckiges taktisches Operationszentrum, zwei fünfstöckige Kasernen, eine große Fahrzeughalle, ein Versorgungslager und ein Flugzeughangar mit einem angrenzenden Luftoperationszentrum.
In einem Anfang dieses Jahres von Lt. (Leutnant) Troy Gilbert, einem Infrastruktur-Planer der Bauabteilung des AFRICOM, vorgelegten Dokument, werden insgesamt fast 400 Millionen Dollar für dringend notwendige militärische Baumaßnahmen im Camp Lemonnier gefordert: u. a. für das „Special Operations Compound“ und allein 150 Millionen Dollar für einen neuen Beladungsplatz für Kampfflugzeuge. In Dokumenten der Navy wird der Ausbau des Camps Lemonnier mit 70 bis 100 Millionen Dollar jährlich veranschlagt. Als künftige Bauprojekte werden eine Kläranlage für 20 Millionen Dollar, ein Zentrum zur ärztlichen und zahnärztlichen Versorgung für 40 Millionen Dollar und Truppenunterkünfte für mehr als 150 Millionen Dollar genannt.
Engagement für Verbündete
Außerdem unterstützt das US-Militär auch Baumaßnahmen von Verbündeten in ganz Afrika. In einem Bericht von Hugh Denny von der Bauabteilung der U.S. Army aus diesem Jahr werden 79 solcher Projekte in 33 Staaten aufgezählt, die zwischen 2011 und 2013 realisiert wurden: u. a. in Benin, Botswana, Burkina Faso, Kamerun, Kap Verde, im Tschad, an der Elfenbeinküste, in Dschibuti, Äthiopien, Ghana, Guinea, Kenia, Lesotho, Liberia, Malawi, Mali, Mauretanien, Mauritius, Mosambik, im Niger, in Nigeria, Ruanda, im Senegal, in Sierra Leone, Swaziland, Tansania, Tunesien, Gambia, Togo, Uganda und Sambia. Die Gesamtbausumme wird mit 48 Millionen Dollar angegeben.
Der Senegal hat zum Beispiel aus dem „U.S. Africa Contingency Operations Training and Assistance Programm / ACOTA“ (einem Programm zur Ausbildung der Streitkräfte afrikanischer Staaten, weitere Informationen s. http://en.wikipedia.org/wiki/African_Contingency_Operations_Training_and_Assistance ) 1,2 Millionen Dollar für den Bau eines „Ausbildungszentrums für Friedenserhaltungsmaßnahmen“ bekommen. ACOTA hat auch den Bau solcher Ausbildungszentren in Benin, Burkina Faso, Burundi, Dschibuti, Äthiopien, Kenia, Malawi, Nigeria, im Niger, in Ruanda, Sierra Leone, Südafrika, Tansania, Togo und Uganda unterstützt.
Die USA wollen außerdem den Bau von Kasernen und anderen Einrichtungen für die Streitkräfte Ghanas finanzieren. AFRICOM-Sprecher Benson hat gegenüber TomDispatch auch bestätigt, dass die Bauabteilung der U.S. Army plant, in Dschibuti fünf militärische Grenzsicherungsposten entlang der Grenze zu Somalia/Somaliland „zu renovieren und besser auszustatten“. In Kenia haben die „U.S. Special Operations Forces“ (die US-Spezialkräfte) einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Infrastruktur für die Spezialkräfte Kenias geleistet, besonders durch die Errichtung einer „Ranger School“; das geht aus einer Information hervor, die Lt. Col. (Oberstleutnant) Guillaume Beaurpere vom 3. Bataillon der 10th Special Forces Group verbreitet hat.
Für die „humanitäre Hilfe“ des AFRICOM wird viel weniger Geld ausgegeben. Nach einer Aufstellung der Navy aus dem Jahr 2013 wurden für „humanitäre Projekte“ wie Schulen, Waisenhäuser und Krankenstationen in 19 Staaten von den Komoren bis nach Guinea-Bissau und Ruanda nur 7,1 Millionen Dollar aufgewendet. In dem Bericht von Hugh Denny werden neun „Sicherungsmaßnahmen“ aus den Jahren 2012 und 2013 aufgelistet, die etwas mehr als 12 Millionen Dollar gekostet haben sollen – außerdem 15 „kooperative Sicherheitsprojekte“, die über ganz Afrika verteilt waren und 22 Millionen Dollar gekostet haben.
Ein Flut von Ausbildungs- und Beratungsmaßnahmen
Zusätzlich zum Bau neuer und zur Erhaltung bestehender US-Basen und zu den militärischen Baumaßnahmen für Verbündete, führt das US-Militär in ganz Afrika ständig irgendwelche Ausbildungs- und Beratungsmissionen durch. Nach Angaben von Col. (Oberst Tom Davis wird das AFRICOM bis zum Jahresende 14 multilaterale und bilaterale Militärmanöver in Afrika durchgeführt haben. Eins dieser Manöver war „Saharan Express 2013“ [s. http://www.africom.mil/Newsroom/Article/10462/saharan-express ], an dem Streitkräfte der Kapverdischen Inseln, der Elfenbeinküste, aus Gambia, Liberia, Mauretanien, Marokko, aus dem Senegal, aus Sierra Leone und andern Staaten teilgenommen und Sicherungsmaßnahmen auf dem Meer geübt haben. An dem Manöver „Obangame Express 2013“ [s. http://www.africom.mil/Newsroom/Article/10389/exercise-obangame-express-2013 ], einer Übung zur Piratenbekämpfung, waren Streitkräfte aus vielen Staaten, darunter Benin, Kamerun, die Elfenbeiküste, Äquatorialguinea, Gabun, Nigeria, die Republik Kongo, São Tomé e Príncipe und Togo beteiligt. An dem Manöver „Africa Endeavor 2013“ [s. http://www.dvidshub.net/news/111991/national-guard-reserves-bring-more-africa-endeavor#.Ug6YbG2wWpk ] haben Streitkräfte aus Dschibuti, Burundi, von der Elfenbeinküste, aus Sambia und 34 anderen afrikanische Staaten teilgenommen.
Und das ist noch lange nicht alles. Col. Davis (von AFRICOM) teilte TomDispatch außerdem mit: „Wir trainieren die Streitkräfte fast aller afrikanischen Staaten und unterhalten gute Beziehungen zu ihnen.“ Schon ein flüchtiger Blick auf einige der US-Aktivitäten im Frühling dieses Jahres zeigt das wahre Ausmaß des ständig wachsenden US-Engagements in Afrika.
Im Januar hat die U.S. Air Force zum Beispiel französische Truppen zur Bekämpfung von Islamisten nach Mali geflogen. [s. http://www.africom.mil/Newsroom/Article/10206/us-airlift-of-french-forces-to-mali ] In einem Stützpunkt in Nairobi, Kenia hat AFRICOM jüngere Offiziere aus Kenia, Uganda, Burundi, Äthiopien, Tansania und dem Südsudan in die Arbeit eines militärischen Geheimdienstes eingeführt. Im Januar und Februar haben Soldaten der Special Operations Forces (der US-Spezialkräfte) unter dem Decknamen „Silent Warrior“ (Stiller Krieger) eine gemeinsame Übung mit Soldaten aus Kamerun abgehalten. [s. dazu http://www.africom.mil/Newsroom/Article/10915/silent-warrior-strengthens-partner-development ] Im Februar haben Truppen aus Südafrika in dem weit entfernten Chiang Mai in Thailand an dem Manöver „Cobra Gold 2013“, einer multinationalen Übung, die vom US-Militär mitfinanziert wurde, teilgenommen.
Im März haben Matrosen der Navy die Streitkräfte der Kapverdischen Inseln trainiert, während Nationalgardisten aus Kentucky eine Woche lang Soldaten von den Komoren berieten. [s. http://www.africom.mil/Newsroom/Article/10570/military-to-military-engagement ] Im gleichen Monat haben Soldaten der „Special-Purpose Marine Air-Ground Task Force Africa“ (einer Sondereinsatzgruppe der US-Marineinfanterie) im Singo Peace Support Center in Uganda ugandischen Soldaten auf ihre Teilnahme an dem Kampfeinsatz der Afrikanischen Union in Somalia vorbereitet. [weitere Informationen dazu s. unter http://www.africom.mil/Newsroom/Article/10628/ugandan-forces-train-with-us-marines-for-somalia-mission ] Anschließend trainierten die Marineinfanteristen der Sondereinsatzgruppe auch noch Truppen in Burundi, Kamerun, Ghana, Burkina Faso, auf den Seychellen, in Mosambik, Tansania und Liberia.
Im April bildeten Soldaten der Sondereinsatzgruppe auf der Militärbasis Bel Air in Dakar auch noch senegalesische Kommandotrupps aus [s. http://www.africom.mil/Newsroom/Article/10846/us-marines-sailors-train-senegalese-military ], während Matrosen der Navy in Mosambik Zivilisten das Räumen von Minen beibrachten. [s. dazu auch http://www.navy.mil/submit/display.asp?story_id=74347 ] Andere Marineinfanteristen führten inzwischen mit den Streitkräften Marokkos das Manöver „African Lion 13“ durch. [s. http://www.africom.mil/Newsroom/Article/10743/artllerymen-help-make-convoy-a-success-during-exercise-african-lion-13 ] Im Mai instruierten Soldaten der Army in Lomé die Truppen Togos [weitere Informationen dazu unter http://www.africom.mil/Newsroom/Article/10926/us-army-africa-sponsors-african-deployment-partnership-training-in-togo ] und in Senga Bay die Truppen Malawis. [s. http://www.africom.mil/Newsroom/Article/10798/malawi-defense-force-soldiers-complete-final-phase-of-pre-deployment-instruction ]
Ebenfalls im Mai führte die Navy mit der ägyptischen Marine ein gemeinsames Manöver im Mittelmeer durch. [s. http://www.navy.mil/submit/display.asp?story_id=74301 ] Im Juni berieten Nationalgardisten aus Kentucky in Dschibuti Militärs dieses Landes in Methoden zur Grenzsicherung [s. http://www.africom.mil/Newsroom/Article/10861/2-138th-fsc-shares-best-ecp-practices-with-djiboutian-army ], während SeaBees zusammen mit Soldaten der Streitkräfte Tansanias an der maritimen Infrastruktur arbeiteten. [s. http://www.africom.mil/Newsroom/Article/10899/seabees-and-tpdf-team-up-for-boat-ramp-project-in-tanzania ] Ebenfalls im gleichen Monat transportierte die Air Force über eine Luftbrücke Truppen aus Liberia nach Bamako in Mali, damit sie an einer sechsmonatigen Friedenssicherungsmission teilnehmen konnten.
Eingeschränktes oder uneingeschränktes Engagement?
Wenn alle afrikanischen Staaten, in denen es US-Basen, US-Vorposten oder US-Bauvorhaben gibt, mit denen zusammengefasst werden, in denen vom AFRICOM initiierte Militärmanöver, Beratungs- oder Trainingseinsätze stattfinden oder mit denen bei Sicherheitsproblemen kooperiert wird, ist das US-Militär nach einer Analyse von TomDispatch in mehr als 90 Prozent der 54 Staaten Afrikas präsent. Obwohl der AFRICOM-Kommandeur David Rodriguez immer noch behauptet, die USA hätten nur einen „kleinen Fußabdruck“ auf dem afrikanischen Kontinent hinterlassen, lässt die Verfolgung der vielen kleinen Fußabdrücke den Atem stocken.
Es ist nicht schwer zu begreifen, warum das US-Militär die Mär von dem „kleinen Fußabdruck“ aufrechterhalten will. Gelegentlich geben Militärkommandeure sogar preis, warum sie das tun. „Eine direkte und offene Präsenz der US-Streitkräfte auf dem afrikanischen Kontinent könnte Ablehnung … bei unseren Partnern hervorrufen; sie sind sehr stolz auf ihre postkolonialen Errungenschaften und wollen unabhängig bleiben,“ schrieb (Lt. Col. (Oberstleutnant) Guillaume Beaurpere Anfang des Jahres in der Militärzeitschrift Special Warfare (s. http://www.dvidshub.net/publication/issues/11420 ). Er fügte hinzu: „Deshalb müssen unsere Spezialkräfte bei der Ausbildung und bei ihren Operationen diskret auftreten und die kulturellen Normen des Gastgeberlandes achten.“
Als AFRICOM-Kommandeur Rodriguez Anfang Sommer das Pentagon besuchte, äußerte er sich gegenüber dem US-Radiosender Voice of America (Infos dazu s. http://de.wikipedia.org/wiki/Voice_of_America ) ganz ähnlich: „Die Geschichte der afrikanischen Staaten, die Kolonialpolitik und alles, was damit zusammenhängt, liefern die Gründe dafür, dass wir es bei einem kleinen Fußabdruck belassen sollten.“
Auch wenn das Pentagon diesen Eindruck gern aufrechterhalten möchte, ist der Fußabdruck des US-Militärs in Afrika schon lange nicht mehr klein. Der ständig wiederholten Behauptung, US-Truppen führten nur begrenzte, schnell wieder endende Einsätze in Afrika durch, wurde sogar schon offiziell widersprochen. Im Juli diese Jahres sagte ein Redner bei einer Zeremonie zum Kommandowechsel bei der „Naval Special Warfare Unit 10“ (bei der Navy-Einheit 10 für spezielle Kriegsführung), durch die Entwicklung „einer Einsatzstrategie für fünf Jahre“ sei in fünf wichtigen afrikanischen Staaten aus gelegentlichen Trainingseinsätzen ein regional fixiertes, dauerhaftes Engagement des „Special Operations Command“ geworden.
In einem Frage-und-Antwort-Spiel, das Anfang des Jahres in Special Warfare veröffentlicht wurde, prahlte Col. (Oberst) John Deedrick, der Kommandeur der „10th Special Forces Group“, mit dem großen Einsatzgebiet seiner Einheit: „Wir werden überall auf dem afrikanischen Kontinent gebraucht,“ tönte er. „Und nicht nur gelegentlich. Wir sind dort 365 Tage pro Jahr aktiv, um die Last zu teilen, bei der Umgestaltung zu helfen und sich bietende Gelegenheiten auszunutzen.“
„Ausnutzung“ [s. http://concernedafricascholars.org/bulletin/issue85/ifeka/ ] und ein „dauerhaftes Engagement“ [Weitere Informationen dazu sind aufzurufen unter http://studies.aljazeera.net/en/reports/2013/05/2013521122644377724.htm .] – genau deshalb lehnen die Kritiker US-Militäreinsätze in Afrika ab [s. http://www.tomdispatch.com/blog/175714/ ]; ungeahnte Folgen der US-Militäreinsätze haben bereits zu Rückschlägen und zu einer katastrophalen Destabilisierung Afrikas geführt.
Obwohl an verdeckten Operationen beteiligte Offiziere hinter vorgehaltener Hand etwas Anderes berichten, hält das AFRICOM daran fest, dass nur zeitlich begrenzte Militäreinsätze stattfinden. Unabhängige Recherchen vor Ort werden allerdings nicht zugelassen. AFRICOM-Sprecher Benson sagte, die „Combined Joint Task Force-Horn of Africa“ habe kein Medien-Besuchsprogramm und könne keine Journalisten beherbergen.
Meine Anfrage, über US-Operationen auf dem afrikanischen Kontinent berichten zu dürfen, wurde tatsächlich mit einem kurzen Bescheid abgewiesen. „Wir werden auch in Ihrem Fall keine Ausnahme machen,“ schrieb Benson in seiner jüngsten E-Mail, in der er erneut betonte, dass die US-Streitkräfte in Afrika nur „sehr eingeschränkt und zeitlich befristet eingesetzt werden“. Die Analyse von TomDispatch und ein nur flüchtiger Blick auf die eingangs abgedruckte Karte mit den jüngsten Aktivitäten zeigen, dass die US-Streitkräfte in Wirklichkeit unbefristet und in ganz Afrika operieren.
Während Washington offen über eine Neuorientierung seiner Streitkräfte auf Asien redet [s. http://thediplomat.com/2012/05/03/pivot-out-rebalance-in/ ], ist die militärische Unterwanderung Afrikas insgeheim aber unbestreitbar schon länger im Gange. Weil es bei den vielen verdeckten Operationen auch Rückschläge gibt, wird der breit angelegte US-Militäreinsatz in Afrika immer erkennbarer, auch wenn viele US-Bürger das (noch) nicht sehen wollen. Hinter verschlossenen Türen sagen die Militärs: „In Afrika wird heute schon das Schlachtfeld für morgen vorbereitet.“ Es bleibt abzuwarten, wann sie das auch der US-Bevölkerung mitteilen.
Nick Turse ist Leitender Redakteur bei TomDispatch.com und Mitarbeiter des Nation Institute (s. http://www.nationinstitute.org/ ). Er wurde für journalistische Beiträge ausgezeichnet und hat schon für die Los Angeles Times, das Magazin The Nation (s. http://de.wikipedia.org/wiki/The_Nation_%28Vereinigte_Staaten%29 ) und die BBC gearbeitet; er schreibt regelmäßig Artikel für TomDispatch und ist der Autor des kürzlich von der New York Times gewürdigten Bestsellers „Kill Anything That Moves: The Real American War in Vietnam“ (Tötet alles, was sich bewegt: Wie der US-Krieg in Vietnam wirklich war). Sein Gespräch mit Bill Moyers über dieses Buch ist aufzurufen unter http://billmoyers.com/segment/nick-turse-describes-the-real-vietnam-war/ . Er betreibt die Website http://www.nickturse.com/ .
(Wolfgang Jung hat den gut recherchierten, sehr faktenreichen Artikel komplett übersetzt und mit Ergänzungen und Links in runden Klammern und Hervorhebungen im Text versehen. Die Links in eckigen Klammern hat der Autor selbst eingefügt. Anschließend drucken wir den Originaltext ab.)
Netzfrau Fee Strieffler
AFRICOM’s Gigantic „Small Footprint“
Posted by Nick Turse
Here’s a question for you: Can a military tiptoe onto a continent? It seems the unlikeliest of images, and yet it’s a reasonable enough description of what the U.S. military has been doing ever since the Pentagon created an Africa Command (AFRICOM) in 2007. It’s been slipping, sneaking, creeping into Africa, deploying ever more forces in ever more ways doing ever more things at ever more facilities in ever more countries — and in a fashion so quiet, so covert, that just about no American has any idea this is going on. One day, when an already destabilizing Africa explodes into various forms of violence, the U.S. military will be in the middle of it and Americans will suddenly wonder how in the world this could have happened.
In the Cold War years, while proxy battles took place between U.S.- and Soviet-backed forces in Angola and other African lands, the U.S. military, which by then had garrisoned much of the planet, was noticeably absent from the continent. No longer. And no one who might report on it seems to be paying attention as a downsizing media evidently sees no future in anticipating America’s future wars. In fact, with the exception of Craig Whitlock of the Washington Post, it’s hard to think of any journalist who has dug into the fast-expanding American role in Africa.
Enter TomDispatch’s Nick Turse. When it comes to American military plans for that continent, he has been doing the work of the rest of the American foreign press corps on his own. For the last two years, while his bestselling book on the Vietnam War, Kill Anything That Moves, was being published, he has been carefully tracking and mapping the growing American military presence in Africa, exploring the way those moves may actually be helping to destabilize the continent, and doing his best to make sure that U.S. planning for future wars there doesn’t go unnoticed and unreported.
Today, he puts his work — and his efforts to mine resistant AFRICOM spokespeople for information — into a single panorama of everything a fine reporter and outsider can possibly know now about Washington’s ongoing militarization of Africa. It’s a grim tale of the way, via a hush-hush version of mission creep, the Pentagon and AFRICOM are turning Africa into a battlefield of the future. Don’t say you weren’t warned — at TomDispatch. Tom
The Pivot to Africa
The Startling Size, Scope, and Growth of U.S. Military Operations on the African Continent
By Nick Turse
They’re involved in Algeria and Angola, Benin and Botswana, Burkina Faso and Burundi, Cameroon and the Cape Verde Islands. And that’s just the ABCs of the situation. Skip to the end of the alphabet and the story remains the same: Senegal and the Seychelles, Togo and Tunisia, Uganda and Zambia. From north to south, east to west, the Horn of Africa to the Sahel, the heart of the continent to the islands off its coasts, the U.S. military is at work. Base construction, security cooperation engagements, training exercises, advisory deployments, special operations missions, and a growing logistics network, all undeniable evidence of expansion — except at U.S. Africa Command.
To hear AFRICOM tell it, U.S. military involvement on the continent ranges from the miniscule to the microscopic. The command is adamant that it has only a single “military base” in all of Africa: Camp Lemonnier in Djibouti. The head of the command insists that the U.S. military maintains a “small footprint” on the continent. AFRICOM’s chief spokesman has consistently minimized the scope of its operations and the number of facilities it maintains or shares with host nations, asserting that only “a small presence of personnel who conduct short-duration engagements” are operating from “several locations” on the continent at any given time.
With the war in Iraq over and the conflict in Afghanistan winding down, the U.S. military is deploying its forces far beyond declared combat zones. In recent years, for example, Washington has very publicly proclaimed a “pivot to Asia,” a “rebalancing” of its military resources eastward, without actually carrying out wholesale policy changes. Elsewhere, however, from the Middle East to South America, the Pentagon is increasingly engaged in shadowy operations whose details emerge piecemeal and are rarely examined in a comprehensive way. Nowhere is this truer than in Africa. To the media and the American people, officials insist the U.S. military is engaged in small-scale, innocuous operations there. Out of public earshot, officers running America’s secret wars say: “Africa is the battlefield of tomorrow, today.”
The proof is in the details — a seemingly ceaseless string of projects, operations, and engagements. Each mission, as AFRICOM insists, may be relatively limited and each footprint might be “small” on its own, but taken as a whole, U.S. military operations are sweeping and expansive. Evidence of an American pivot to Africa is almost everywhere on the continent. Few, however, have paid much notice.
If the proverbial picture is worth a thousand words, then what’s a map worth? Take, for instance, the one created by TomDispatch that documents U.S. military outposts, construction, security cooperation, and deployments in Africa. It looks like a field of mushrooms after a monsoon. U.S. Africa Command recognizes 54 countries on the continent, but refuses to say in which ones (or even in how many) it now conducts operations. An investigation by TomDispatch has found recent U.S. military involvement with no fewer than 49 African nations.
In some, the U.S. maintains bases, even if under other names. In others, it trains local partners and proxies to battle militants ranging from Somalia’s al-Shabab and Nigeria’s Boko Haram to members of Al-Qaeda in the Islamic Maghreb. Elsewhere, it is building facilities for its allies or infrastructure for locals. Many African nations are home to multiple U.S. military projects. Despite what AFRICOM officials say, a careful reading of internal briefings, contracts, and other official documents, as well as open source information, including the command’s own press releases and news items, reveals that military operations in Africa are already vast and will be expanding for the foreseeable future.
A Base by Any Other Name…
What does the U.S. military footprint in Africa look like? Colonel Tom Davis, AFRICOM’s Director of Public Affairs, is unequivocal: “Other than our base at Camp Lemonnier in Djibouti, we do not have military bases in Africa, nor do we have plans to establish any.” He admits only that the U.S. has “temporary facilities elsewhere… that support much smaller numbers of personnel, usually for a specific activity.”
AFRICOM’s chief of media engagement Benjamin Benson echoes this, telling me that it’s almost impossible to offer a list of forward operating bases. “Places that [U.S. forces] might be, the range of possible locations can get really big, but can provide a really skewed image of where we are… versus other places where we have ongoing operations. So, in terms of providing a number, I’d be at a loss of how to quantify this.”
A briefing prepared last year by Captain Rick Cook, the chief of AFRICOM’s Engineering Division, tells a different story, making reference to forward operating sites or FOSes (long-term locations), cooperative security locations or CSLs (which troops periodically rotate in and out of), and contingency locations or CLs (which are used only during ongoing operations). A separate briefing prepared last year by Lieutenant Colonel David Knellinger references seven cooperative security locations across Africa whose whereabouts are classified. A third briefing, produced in July of 2012 by U.S. Army Africa, identifies one of the CSL sites as Entebbe, Uganda, a location from which U.S. contractors have flown secret surveillance missions using innocuous-looking, white Pilatus PC-12 turboprop airplanes, according to an investigation by the Washington Post.
The 2012 U.S. Army Africa briefing materials obtained by TomDispatch reference plans to build six new gates to the Entebbe compound, 11 new “containerized housing units,” new guard stations, new perimeter and security fencing, enhanced security lighting and new concrete access ramps, among other improvements. Satellite photos indicate that many, if not all, of these upgrades have, indeed, taken place.
A 2009 image (above left) shows a barebones compound of dirt and grass tucked away on a Ugandan air base with just a few aircraft surrounding it. A satellite photo of the compound from earlier this year (above right) shows a strikingly more built-up camp surrounded by a swarm of helicopters and white airplanes.
Initially, AFRICOM’s Benjamin Benson refused to comment on the construction or the number of aircraft, insisting that the command had no “public information” about it. Confronted with the 2013 satellite photo, Benson reviewed it and offered a reply that neither confirmed nor denied that the site was a U.S. facility, but cautioned me about using “uncorroborated data.” (Benson failed to respond to my request to corroborate the data through a site visit.) “I have no way of knowing where the photo was taken and how it was modified,” he told me. “Assuming the location is Entebbe, as you suggest, I would again argue that the aircraft could belong to anyone… It would be irresponsible of me to speculate on the missions, roles, or ownership of these aircraft.” He went on to suggest, however, that the aircraft might belong to the United Nations Organization Stabilization Mission in the Democratic Republic of the Congo (MONUSCO) which does have a presence at the Entebbe air base. A request for comment from MONUSCO went unanswered before this article went to press.
This buildup may only be the beginning for Entebbe CSL. Recent contracting documents examined by TomDispatch indicate that AFRICOM is considering an additional surge of air assets there — specifically hiring a private contractor to provide further “dedicated fixed-wing airlift services for movement of Department of Defense (DoD) personnel and cargo in the Central African Region.” This mercenary air force would keep as many as three planes in the air at the same time on any given day, logging a total of about 70 to 100 hours per week. If the military goes ahead with these plans, the aircraft would ferry troops, weapons, and other materiel within Uganda and to the Central African Republic, the Democratic Republic of Congo, and South Sudan.
Another key, if little noticed, U.S. outpost in Africa is located in Ouagadougou, the capital of Burkina Faso. An airbase there serves as the home of a Joint Special Operations Air Detachment, as well as the Trans-Sahara Short Take-Off and Landing Airlift Support initiative. According to military documents, that “initiative” supports “high-risk activities” carried out by elite forces from Joint Special Operations Task Force-Trans Sahara. Lieutenant Colonel Scott Rawlinson, a spokesman for Special Operations Command Africa, told me that it provides “emergency casualty evacuation support to small team engagements with partner nations throughout the Sahel,” although official documents note that such actions have historically accounted for only 10% of its monthly flight hours.
While Rawlinson demurred from discussing the scope of the program, citing operational security concerns, military documents again indicate that, whatever its goals, it is expanding rapidly. Between March and December 2012, for example, the initiative flew 233 sorties. In the first three months of this year, it carried out 193.
In July, Berry Aviation, a Texas-based longtime Pentagon contractor, was awarded a nearly $50 million contract to provide aircraft and personnel for “Trans-Sahara Short Take-Off and Landing services.” Under the terms of the deal, Berry will “perform casualty evacuation, personnel airlift, cargo airlift, as well as personnel and cargo aerial delivery services throughout the Trans-Sahara of Africa,” according to a statement from the company. Contracting documents indicate that Algeria, Burkina Faso, Cameroon, Chad, Libya, Mali, Mauritania, Morocco, Niger, Nigeria, Senegal, and Tunisia are the “most likely locations for missions.”
Special Ops in Africa
Ouagadougou is just one site for expanding U.S. air operations in Africa. Last year, the 435th Military Construction Flight (MCF) — a rapid-response mobile construction team — revitalized an airfield in South Sudan for Special Operations Command Africa, according to the unit’s commander, Air Force lieutenant Alexander Graboski. Before that, the team also “installed a runway lighting system to enable 24-hour operations” at the outpost. Graboski states that the Air Force’s 435th MCF “has been called upon many times by Special Operations Command Africa to send small teams to perform work in austere locations.” This trend looks as if it will continue. According to a briefing prepared earlier this year by Hugh Denny of the Army Corps of Engineers, plans have been drawn up for Special Operations Command Africa “operations support” facilities to be situated in “multiple locations.”
AFRICOM spokesman Benjamin Benson refused to answer questions about SOCAFRICA facilities, and would not comment on the locations of missions by an elite, quick-response force known as Naval Special Warfare Unit 10 (NSWU 10). But according to Captain Robert Smith, the commander of Naval Special Warfare Group Two, NSWU 10 has been engaged “with strategic countries such as Uganda, Somalia, [and] Nigeria.”
Captain J. Dane Thorleifson, NSWU 10’s outgoing commander, recently mentioned deployments in six “austere locations” in Africa and “every other month contingency operations — Libya, Tunisia, [and] POTUS,” evidently a reference to President Obama’s three-nation trip to Africa in July. Thorleifson, who led the unit from July 2011 to July 2013, also said NSWU 10 had been involved in training “proxy” forces, specifically “building critical host nation security capacity; enabling, advising, and assisting our African CT [counterterror] partner forces so they can swiftly counter and destroy al-Shabab, AQIM [Al-Qaeda in the Islamic Maghreb], and Boko Haram.”
Nzara in South Sudan is one of a string of shadowy forward operating posts on the continent where U.S. Special Operations Forces have been stationed in recent years. Other sites include Obo and Djema in the Central Africa Republic and Dungu in the Democratic Republic of Congo. According to Lieutenant Colonel Guillaume Beaurpere, the commander of the 3rd Battalion, 10th Special Forces Group, “advisory assistance at forward outposts was directly responsible for the establishment of combined operations fusion centers where military commanders, local security officials, and a host of international and non-governmental organizations could share information about regional insurgent activity and coordinate military activities with civil authorities.”
Drone bases are also expanding. In February, the U.S. announced the establishment of a new drone facility in Niger. Later in the spring, AFRICOM spokesman Benjamin Benson confirmed to TomDispatch that U.S. air operations conducted from Base Aerienne 101 at Diori Hamani International Airport in Niamey, Niger’s capital, were providing “support for intelligence collection with French forces conducting operations in Mali and with other partners in the region.” More recently, the New York Times noted that what began as the deployment of one Predator drone to Niger had expanded to encompass daily flights by one of two larger, more advanced Reaper remotely piloted aircraft, supported by 120 Air Force personnel. Additionally, the U.S. has flown drones out of the Seychelles Islands and Ethiopia’s Arba Minch Airport.
When it comes to expanding U.S. outposts in Africa, the Navy has also been active. It maintains a forward operating location — manned mostly by Seabees, Civil Affairs personnel, and force-protection troops — known as Camp Gilbert in Dire Dawa, Ethiopia. Since 2004, U.S. troops have been stationed at a Kenyan naval base known as Camp Simba at Manda Bay. AFRICOM’s Benson portrayed operations there as relatively minor, typified by “short-term training and engagement activities.” The 60 or so “core” troops stationed there, he said, are also primarily Civil Affairs, Seabees, and security personnel who take part in “military-to-military engagements with Kenyan forces and humanitarian initiatives.”
An AFRICOM briefing earlier this year suggested, however, that the base is destined to be more than a backwater post. It called attention to improvements in water and power infrastructure and an extension of the runway at the airfield, as well as greater “surge capacity” for bringing in forces in the future. A second briefing, prepared by the Navy and obtained by TomDispatch, details nine key infrastructure upgrades that are on the drawing board, underway, or completed.
In addition to extending and improving that runway, they include providing more potable water storage, latrines, and lodgings to accommodate a future “surge” of troops, doubling the capacity of washer and dryer units, upgrading dining facilities, improving roadways and boat ramps, providing fuel storage, and installing a new generator to handle additional demands for power. In a March article in the National Journal, James Kitfield, who visited the base, shed additional light on expansion there. “Navy Seabee engineers,” he wrote, “…have been working round-the-clock shifts for months to finish a runway extension before the rainy season arrives. Once completed, it will allow larger aircraft like C-130s to land and supply Americans or African Union troops.”
AFRICOM’s Benson tells TomDispatch that the U.S. military also makes use of six buildings located on Kenyan military bases at the airport and seaport of Mombasa. In addition, he verified that it has used Léopold Sédar Senghor International Airport in Senegal for refueling stops as well as the “transportation of teams participating in security cooperation activities” such as training missions. He confirmed a similar deal for the use of Addis Ababa Bole International Airport in Ethiopia.
While Benson refused additional comment, official documents indicate that the U.S. has similar agreements for the use of Nsimalen Airport and Douala International Airport in Cameroon, Amílcar Cabral International Airport and Praia International Airport in Cape Verde, N’Djamena International Airport in Chad, Cairo International Airport in Egypt, Jomo Kenyatta International Airport and Moi International Airport in Kenya, Kotoka International Airport in Ghana, Marrakech-Menara Airport in Morocco, Nnamdi Azikiwe International Airport in Nigeria, Seychelles International Airport in the Seychelles, Sir Seretse Khama International Airport in Botswana, Bamako-Senou International Airport in Mali, and Tunis-Carthage International Airport in Tunisia. All told, according to Sam Cooks, a liaison officer with the Defense Logistics Agency, the U.S. military now has 29 agreements to use international airports in Africa as refueling centers.
In addition, U.S. Africa Command has built a sophisticated logistics system, officially known as the AFRICOM Surface Distribution Network, but colloquially referred to as the “new spice route.” It connects posts in Manda Bay, Garissa, and Mombasa in Kenya, Kampala and Entebbe in Uganda, Dire Dawa in Ethiopia, as well as crucial port facilities used by the Navy’s CTF-53 (“Commander, Task Force, Five Three”) in Djibouti, which are collectively referred to as “the port of Djibouti” by the military. Other key ports on the continent, according to Lieutenant Colonel Wade Lawrence of U.S. Transportation Command, include Ghana’s Tema and Senegal’s Dakar.
The U.S. maintains 10 marine gas and oil bunker locations in eight African nations, according to the Defense Logistics Agency. AFRICOM’s Benjamin Benson refuses to name the countries, but recent military contracting documents list key fuel bunker locations in Douala, Cameroon; Mindelo, Cape Verde; Abidjan, Cote D’Ivoire; Port Gentil, Gabon; Sekondi, Ghana; Mombasa, Kenya; Port Luis, Mauritius; Walvis Bay, Namibia; Lagos, Nigeria; Port Victoria, Seychelles; Durban, South Africa; and Dar Es Salaam, Tanzania.
The U.S. also continues to maintain a long-time Naval Medical Research Unit, known as NAMRU-3, in Cairo, Egypt. Another little-noticed medical investigation component, the U.S. Army Research Unit – Kenya, operates from facilities in Kisumu and Kericho.
(In and) Out of Africa
When considering the scope and rapid expansion of U.S. military activities in Africa, it’s important to keep in mind that certain key “African” bases are actually located off the continent. Keeping a semblance of a “light footprint” there, AFRICOM’s headquarters is located at Kelley Barracks in Stuttgart-Moehringen, Germany. In June, Süddeutsche Zeitung reported that the base in Stuttgart and the U.S. Air Force’s Air Operations Center in Ramstein were both integral to drone operations in Africa.
Key logistics support hubs for AFRICOM are located in Rota, Spain; Aruba in the Lesser Antilles; and Souda Bay, Greece, as well as at Ramstein. The command also maintains a forward operating site on Britain’s Ascension Island, located about 1,000 miles off the coast of Africa in the South Atlantic, but refused requests for further information about its role in operations.
Another important logistics facility is located in Sigonella on the island of Sicily. Italy, it turns out, is an especially crucial component of U.S. operations in Africa. Special-Purpose Marine Air-Ground Task Force Africa, which provides teams of Marines and sailors for “small-footprint theater security cooperation engagements” across the continent, is based at Naval Air Station Sigonella. It has, according to AFRICOM’s Benjamin Benson, recently deployed personnel to Botswana, Liberia, Djibouti, Burundi, Uganda, Tanzania, Kenya, Tunisia, and Senegal.
In the future, U.S. Army Africa will be based at Caserma Del Din in northern Italy, adjacent to the recently completed home of the 173rd Airborne Brigade Combat Team. A 2012 U.S. Army Africa briefing indicates that construction projects at the Caserma Del Din base will continue through 2018. The reported price-tag for the entire complex: $310 million.
A Big Base Gets Bigger
While that sum is sizeable, it’s surpassed by spending on the lone official U.S. base on the African continent, Camp Lemonnier in Djibouti. That former French Foreign Legion post has been on a decade-long growth spurt.
In 2002, the U.S. dispatched personnel to Africa as part of Combined Joint Task Force-Horn of Africa (CJTF-HOA). The next year, CJTF-HOA took up residence at Camp Lemonnier, where it resides to this day. In 2005, the U.S. struck a five-year land-use agreement with the Djiboutian government and exercised the first of two five-year renewal options in late 2010. In 2006, the U.S. signed a separate agreement to expand the camp’s boundaries to 500 acres.
According to AFRICOM’s Benson, between 2009 and 2012, $390 million was spent on construction at Camp Lemonnier. In recent years, the outpost was transformed by the addition of an electric power plant, enhanced water storage and treatment facilities, a dining hall, more facilities for Special Operations Command, and the expansion of aircraft taxiways and parking aprons.
A briefing prepared earlier this year by the Naval Facilities Engineering Command lists a plethora of projects currently underway or poised to begin, including an aircraft maintenance hangar, a telecommunications facility, a fire station, additional security fencing, an ammunition supply facility, interior paved roads, a general purpose warehouse, maintenance shelters for aircraft, an aircraft logistics apron, taxiway enhancements, expeditionary lodging, a combat aircraft loading apron, and a taxiway extension on the east side of the airfield.
Navy documents detail the price tag of this year’s proposed projects, including $7.5 million to be spent on containerized living units and workspaces, $22 million for cold storage and the expansion of dining facilities, $27 million for a fitness center, $43 million for a joint headquarters facility, and a whopping $220 million for a Special Operations Compound, also referred to as “Task Force Compound.”
According to a 2012 briefing by Lieutenant Colonel David Knellinger, the Special Operations Compound will eventually include at least 18 new facilities, including a two-story joint operations center, a two-story tactical operations center, two five-story barracks, a large motor pool facility, a supply warehouse, and an aircraft hangar with an adjacent air operations center.
A document produced earlier this year by Lieutenant Troy Gilbert, an infrastructure planner with AFRICOM’s engineer division, lists almost $400 million in “emergency” military construction at Camp Lemonnier, including work on the special operations compound and more than $150 million for a new combat aircraft loading area. Navy documents, for their part, estimate that construction at Camp Lemonnier will continue at $70 million to $100 million annually, with future projects to include a $20 million wastewater treatment plant, a $40 million medical and dental center, and more than $150 million in troop housing.
Rules of Engagement
In addition, the U.S. military has been supporting construction all over Africa for its allies. A report by Hugh Denny of the Army Corps of Engineers issued earlier this year references 79 such projects in 33 countries between 2011 and 2013, including Benin, Botswana, Burkina Faso, Cameroon, Cape Verde, Chad, Cote D’Ivoire, Djibouti, Ethiopia, Ghana, Guinea, Kenya, Lesotho, Liberia, Malawi, Mali, Mauritania, Mauritius, Mozambique, Niger, Nigeria, Rwanda, Senegal, Sierra Leone, Swaziland, Tanzania, Tunisia, The Gambia, Togo, Uganda, and Zambia. The reported price-tag: $48 million.
Senegal has, for example, received a $1.2 million “peacekeeping operations training center” under the auspices of the U.S. Africa Contingency Operations Training and Assistance (ACOTA) program. ACOTA has also supported training center projects in Benin, Burkina Faso, Burundi, Djibouti, Ethiopia, Kenya, Malawi, Nigeria, Niger, Rwanda, Sierra Leone, South Africa, Tanzania, Togo, and Uganda.
The U.S. is planning to finance the construction of barracks and other facilities for Ghana’s armed forces. AFRICOM’s Benson also confirmed to TomDispatch that the Army Corps of Engineers has plans to “equip and refurbish five military border security posts in Djibouti along the Somalia/Somaliland border.” In Kenya, U.S. Special Operations Forces have “played a crucial role in infrastructure investments for the Kenyan Special Operations Regiment and especially in the establishment of the Kenyan Ranger school,” according to Lieutenant Colonel Guillaume Beaurpere of the 3rd Battalion, 10th Special Forces Group.
AFRICOM’s “humanitarian assistance” program is also expansive. A 2013 Navy briefing lists $7.1 million in humanitarian construction projects — like schools, orphanages, and medical facilities — in 19 countries from Comoros and Guinea-Bissau to Rwanda. Hugh Denny’s report also lists nine Army Corps of Engineers “security assistance” efforts, valued at more than $12 million, carried out during 2012 and 2013, as well as 15 additional “security cooperation” projects worth more than $22 million in countries across Africa.
A Deluge of Deployments
In addition to creating or maintaining bases and engaging in military construction across the continent, the U.S. is involved in near constant training and advisory missions. According to AFRICOM’s Colonel Tom Davis, the command is slated to carry out 14 major bilateral and multilateral exercises by the end of this year. These include Saharan Express 2013, which brought together forces from Cape Verde, Cote d’Ivoire, The Gambia, Liberia, Mauritania, Morocco, Senegal, and Sierra Leone, among other nations, for maritime security training; Obangame Express 2013, a counter-piracy exercise involving the armed forces of many nations, including Benin, Cameroon, Cote d’Ivoire, Equatorial Guinea, Gabon, Nigeria, Republic of Congo, São Tomé and Príncipe, and Togo; and Africa Endeavor 2013, in which the militaries of Djibouti, Burundi, Cote d’Ivoire, Zambia, and 34 other African nations took part.
And that’s just the tip of the iceberg. As Davis told TomDispatch, “We also conduct some type of military training or military-to-military engagement or activity with nearly every country on the African continent.” A cursory look at just some of U.S. missions this spring drives home the true extent of the growing U.S. engagement in Africa.
In January, for instance, the U.S. Air Force began transporting French troops to Mali to counter Islamist forces there. At a facility in Nairobi, Kenya, AFRICOM provided military intelligence training to junior officers from Kenya, Uganda, Burundi, Ethiopia, Tanzania, and South Sudan. In January and February, Special Operations Forces personnel conducted a joint exercise code-named Silent Warrior with Cameroonian soldiers. February saw South African troops travel all the way to Chiang Mai, Thailand, to take part in Cobra Gold 2013, a multinational training exercise cosponsored by the U.S. military.
In March, Navy personnel worked with members of Cape Verde’s armed forces, while Kentucky National Guard troops spent a week advising soldiers from the Comoros Islands. That same month, members of Special-Purpose Marine Air-Ground Task Force Africa deployed to the Singo Peace Support Training Center in Uganda to work with Ugandan soldiers prior to their assignment to the African Union Mission in Somalia. Over the course of the spring, members of the task force would also mentor local troops in Burundi, Cameroon, Ghana, Burkina Faso, the Seychelles, Mozambique, Tanzania, and Liberia.
In April, members of the task force also began training Senegalese commandos at Bel-Air military base in Dakar, while Navy personnel deployed to Mozambique to school civilians in demining techniques. Meanwhile, Marines traveled to Morocco to conduct a training exercise code-named African Lion 13 with that country’s military. In May, Army troops were sent to Lomé, Togo, to work with members of the Togolese Defense Force, as well as to Senga Bay, Malawi, to instruct soldiers there.
That same month, Navy personnel conducted a joint exercise in the Mediterranean Sea with their Egyptian counterparts. In June, personnel from the Kentucky National Guard deployed to Djibouti to advise members of that country’s military on border security methods, while Seabees teamed up with the Tanzanian People’s Defense Force to build maritime security infrastructure. That same month, the Air Force airlifted Liberian troops to Bamako, Mali, to conduct a six-month peacekeeping operation.
Limited or Limitless?
Counting countries in which it has bases or outposts or has done construction, and those with which it has conducted military exercises, advisory assignments, security cooperation, or training missions, the U.S. military, according to TomDispatch’s analysis, is involved with more than 90% of Africa’s 54 nations. While AFRICOM commander David Rodriguez maintains that the U.S. has only a “small footprint” on the continent, following those small footprints across the continent can be a breathtaking task.
It’s not hard to imagine why the U.S. military wants to maintain that “small footprint” fiction. On occasion, military commanders couldn’t have been clearer on the subject. “A direct and overt presence of U.S. forces on the African continent can cause consternation… with our own partners who take great pride in their post-colonial abilities to independently secure themselves,” wrote Lieutenant Colonel Guillaume Beaurpere earlier this year in the military trade publication Special Warfare. Special Operations Forces, he added, “must train to operate discreetly within these constraints and the cultural norms of the host nation.”
On a visit to the Pentagon earlier this summer, AFRICOM’s Rodriguez echoed the same point in candid comments to Voice of America: “The history of the African nations, the colonialism, all those things are what point to the reasons why we should… just use a small footprint.“
And yet, however useful that imagery may be to the Pentagon, the U.S. military no longer has a small footprint in Africa. Even the repeated claims that U.S. troops conduct only short-term. intermittent missions there has been officially contradicted. This July, at a change of command ceremony for Naval Special Warfare Unit 10, a spokesman noted the creation and implementation of “a five-year engagement strategy that encompassed the transition from episodic training events to regionally-focused and persistent engagements in five Special Operations Command Africa priority countries.”
In a question-and-answer piece in Special Warfare earlier this year, Colonel John Deedrick, the commander of the 10th Special Forces Group, sounded off about his unit’s area of responsibility. “We are widely employed throughout the continent,” he said. “These are not episodic activities. We are there 365-days-a-year to share the burden, assist in shaping the environment, and exploit opportunities.”
Exploitation and “persistent engagement” are exactly what critics of U.S. military involvement in Africa have long feared, while blowback and the unforeseen consequences of U.S. military action on the continent have already contributed to catastrophic destabilization.
Despite some candid admissions by officers involved in shadowy operations, however, AFRICOM continues to insist that troop deployments are highly circumscribed. The command will not, however, allow independent observers to make their own assessments. Benson said Combined Joint Task Force-Horn of Africa does not “have a media visit program to regularly host journalists there.”
My own requests to report on U.S. operations on the continent were, in fact, rejected in short order. “We will not make an exception in this case,” Benson wrote in a recent email and followed up by emphasizing that U.S. forces are deployed in Africa only “on a limited and temporary basis.” TomDispatch’s own analysis — and a mere glance at the map of recent missions — indicates that there are, in fact, very few limits on where the U.S. military operates in Africa.
While Washington talks openly about rebalancing its military assets to Asia, a pivot to Africa is quietly and unmistakably underway. With the ever-present possibility of blowback from shadowy operations on the continent, the odds are that the results of that pivot will become increasingly evident, whether or not Americans recognize them as such. Behind closed doors, the military says: “Africa is the battlefield of tomorrow, today.” It remains to be seen just when they’ll say the same to the American people.
Nick Turse is the managing editor of TomDispatch.com and a fellow at the Nation Institute. An award-winning journalist, his work has appeared in the Los Angeles Times and the Nation, on the BBC, and regularly at TomDispatch. He is the author most recently of the New York Times bestseller Kill Anything that Moves: The Real American War in Vietnam. You can catch his conversation with Bill Moyers about that book by clicking here. His website is NickTurse.com.