Naturkosmetik punktet

http://www.kosmetik-ohne-tierversuche.de/

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In der letzten Zeit haben Marken wie Penaten und Nivea für Wirbel gesorgt.

Wie kommt es, dass diese Marken, denen schon unsere Großmütter vertrauten, plötzlich negative Schlagzeilen machen?

Auslöser hierfür war die BUND-Studie zu hormonell wirksamen Stoffen in Kosmetika. Über 60 000 Pflege- und Kosmetikprodukte wurden auf 15 verschiedene Chemikalien untersucht, die von der EU in ihrer Prioritätenliste für hormonell wirksame Stoffe mit der höchsten Priorität belegt worden waren. Die Studie ergab, dass eine Vielzahl von Kosmetikprodukten mit hormonell wirksamen Stoffen wie Parabenen belastet sind. Marktführer wie Beiersdorf (Nivea) und Johnson & Johnson (Penaten) gehören zu den Herstellern von Produkten, die Parabene enthalten.

Mehr über die Bund-Studie können Sie hier nachlesen: Bund-Studie

Unsere Haut nimmt auf, was mit ihr in Berührung kommt. Skin Deep, eine Studie der  Environmental Working Group, hat festgestellt, dass der Mensch pro Tag durchschnittlich fast 10 Körperpflegeprodukte benutzt, die durchschnittlich 126 einzelne Inhaltsstoffe enthalten. In der Studie hat  man außerdem herausgefunden, dass von den rund 10 000 Inhaltsstoffen, die für Körperpflegemittel benutzt werden, nur ca. 89% als sicher bewertet werden.

Die Alternative zu konventioneller Kosmetik ist Naturkosmetik.

Was macht Naturkosmetik anders?

Natürliche Kosmetik nutzt Inhaltsstoffe aus der Natur. Zum Einsatz kommen haut- und umweltfreundliche Rohstoffe: pflanzliche Öle, Fette und Wachse, Kräuterextrakte und Blütenwässer sowie ätherische Öle und Aromen aus kontrolliert biologischem Anbau oder Wildsammlung.

Neben der sorgfältigen Auswahl der pflanzlichen Rohstoffe spielen umwelt- und ressourcenschonende Herstellungsverfahren, die Abbaubarkeit von Rohstoffen sowie der sparsame Einsatz recycelbarer Verpackungsmaterialien eine wichtige Rolle. Auf Tierversuche wird verzichtet.

Die  Begriffe Naturkosmetik oder Biokosmetik sind bisher nicht eindeutig rechtlich definiert und geschützt. Daher können Kosmetikhersteller ihre Kosmetik als Naturprodukt bewerben, auch wenn nur eine geringfügige Menge an natürlichen Rohstoffen enthalten ist.

Damit der Verbraucher beim Kauf der Produkte auf der sicheren Seite ist und um mehr Transparenz zu schaffen, gibt es inzwischen zur Kennzeichnung von Naturkosmetik verschiedene Systeme.

Die Naturkosmetik-Siegel

BDIHBDIH – Kontrollierte Natur Kosmetik: Das Label des Bundesverbands deutscher Industrie- und Handelsunternehmen für Arzneimittel, Reformwaren, Nahrungsergänzungsmittel und Körperpflegemittel e.V. (=BDIH) wurde 2001 eingeführt. Es ist das in Deutschland am meisten genutzte Siegel, um echte Naturkosmetik zu kennzeichnen.

Produkte, die mit diesem Label versehen sind, müssen überwiegend aus kontrolliert biologischem Anbau kommen. 15 pflanzliche Rohstoffe müssen stets von zertifiziert ökologisch angebauten Pflanzen stammen. Der Einsatz von Rohstoffen, die aus lebenden Tieren stammen (z. B. Milch oder Honig) ist erlaubt. Der Einsatz von Rohstoffen aus toten Wirbeltieren (z. B. Emuöl, tierische Fette, Collagen) ist verboten. Tierversuche sind grundsätzlich nicht erlaubt.

demeterdemeter: Das Siegel zertifiziert Lebensmittel und Kosmetik, die besonders strenge Anforderungen erfüllen. Mehr als 90 Prozent der Inhaltsstoffe müssen dazu nach den Demeter-Vertragskriterien gewonnen werden, die auf dem ganzheitlichen Konzept der Anthrosophie von Rudolf Steiner basieren.
ecoECOCERT (aus Frankreich, seit 1995 auch in Deutschland): Für das Siegel “Ökologische Naturkosmetik” müssen mindestens 95 Prozent der Inhaltsstoffe eines Produkts natürlichen Ursprungs sein und 95 Prozent pflanzliche Bio-Rohstoffe. Das Siegel “Naturkosmetik” sieht vor, dass mindestens 95 Prozent der Inhaltsstoffe Naturstoffe sind und mindestens 50 Prozent aus ökologischem Anbau stammen.
IHTK

IHTK e.V.: Das Logo „Hase mit schützender Hand“ dürfen Produkte tragen, die nach den Richtlinien des Deutschen Tierschutzbundes hergestellt werden. 

  • Die Auflagen für dieses Siegel zusammengefasst:
  • Bei der Entwicklung und Herstellung der Produkte wurden keine Versuche an Tieren durchgeführt.
  • Es werden keine Rohstoffe verarbeitet, die nach dem 01. 01. 1979 erstmals im Tierversuch getestet wurden.
  • Es werden keine Rohstoffe verwendet, die durch Tierquälerei gewonnen werden oder Tiere eigens für getötet wurden (bspw. Schildkrötenöl, Nerzöl, Walrat, Seide). Ausgenommen sind Bienenwachs, Honig, Wollfett und Milchprodukte
  • Es besteht keine wirtschaftliche Abhängigkeit zu Firmen. die Tierversuche durchführen oder in Auftrag geben.

leaping Leaping Bunny: Dieses Siegel garantiert, dass in keiner Phase der Produktentwicklung Tierversuche durchgeführt wurden. Dies wird durch regelmäßige, strenge und unabhängige Prüfungen gewährleistet.

Der „Leaping Bunny“ ist einzigartig, da dieses Qualitätssiegel die erste internationale Initiative für tierversuchsfreie Kosmetik darstellt und somit repräsentativ für eine globale Tierschutzpolitik ist.

trueNaTrue: Das NaTrue-Label aus Brüssel besteht seit 2008 und wurde von namhaften Herstellern wie WALA (Dr. Hauschka), Weleda und LOGOCOS gegründet. Es bietet drei Qualitätsstufen. Sie entsprechen ungefähr den Kriterien des BDIH und sind an der Zahl der Sterne im Logo erkennbar. Bei drei Sternen muss der Bio-Anteil der Naturstoffe eines Produktes 95 Prozent und bei zwei Sternen mindestens 70 Prozent betragen.

  • Nicht erlaubt sind:
  • Synthetische Duft- oder Farbstoffe
  • Inhaltsstoffe aus der Erdölchemie (Paraffine, PEG, -propyle-, -alkyle-, etc.)
  • Silikonöle- und –derivate
  • Genetisch modifizierte Inhaltsstoffe (auf Grundlage der EU Regelungen)
  • Bestrahlung von Endprodukten oder pflanzlichen Inhaltsstoffen
  • Tierversuche

veganDas Siegel der Vegan Society existiert seit 1944. Produkte die mit der Vegan-Blume gekennzeichnet sind, sind garantiert vegan. Sowohl Produkt, als auch Produktionsprozess sind tierbestandteil- und tierversuchsfrei. Viele Firmen kennzeichnen Produkte mit diesem Siegel. Eine vollständige Liste der Unternehmen findet man auf der Website der Vegan Society.
Ungiftige Biokosmetik zu benutzen vermindert nicht nur die Schadstoffaufnahme, sondern reduziert auch die Zahl der Schadstoffe, die durch unsere Abwasserrohre in die Umwelt gelangen. Je mehr Naturkosmetikprodukte gekauft werden, desto mehr natürliche Inhaltsstoffe werden benötigt. Das wiederum führt dazu, dass der biologische Landbau gefördert wird.

Es ist wahr, dass natürliche Kosmetik häufig etwas teurer ist als ihre Gegenspieler aus dem Drogeriemarkt. Es ist aber auch wahr, dass die konventionellen Kosmetikprodukte potentiell gesundheitsschädliche Chemikalien enthalten, da diese billiger sind als hochwertige pflanzliche Inhaltsstoffe.

Aber was nützt das Sparen, wenn es doch um unsere Gesundheit geht? Es bleibt natürlich jedem von uns selbst überlassen, was wir als wichtig ansehen. Mir ist jedenfalls meine Gesundheit wichtig und ich denke dabei ganzheitlich.

Vertrauen Sie nicht ausschließlich Ihren eigenen Recherchen, finden Sie Gleichgesinnte, die bereits umgedacht haben und Naturkosmetikprodukte benutzen und sich auskennen.

Sozialisieren Sie Ihre Shoppingtouren
Checkliste: 

Haben Sie gedanklich immer eine Checkliste von Punkten  parat, die Sie nachprüfen, bevor Sie ein Produkt kaufen.

Recherche:

Geben Sie den Produktnamen bei codecheck  oder TOXFOX ein und schauen Sie bei Wikipedia nach, wenn Ihnen ein Inhaltsstoff total unbekannt ist.

Kommunizieren Sie

Fragen Sie die Verkäuferin nach mehr Informationen über ein Produkt, bitten Sie um Proben! Sprechen Sie Bedenken an und fragen Sie alles, was Ihnen wichtig ist. Wenn man Ihre Fragen nicht zufriedenstellend beantworten kann, ist das indirekt auch eine Aussage. Seien Sie skeptisch gegenüber Produkten, zu denen es keinen ehrlichen Kundenservice gibt.

Diskutieren Sie

Es gibt eine ganze Reihe von Beauty-Foren im Netz, wo sich Frauen zum Thema Kosmetik austauschen. Dort gibt es vieles zum Thema natürliche Kosmetik und viele Erfahrungsberichte über Naturkosmetikprodukte.

Am Anfang scheint es vielleicht unmöglich, sich  z. B. durch den Dschungel der INCI (= Internationale Nomenklatur für Kosmetik Inhaltsstoffe) zu kämpfen. Die Begriffe auf den Etiketten der Produktverpackungen werden Ihnen zunächst nicht viel sagen. Doch ich kann Sie beruhigen. Ich habe vor Jahren auch so begonnen und man muss nicht wirklich jeden einzelnen Inhaltsstoff auswendig kennen.

Netzfrau Carolina Dlugosch

Quellen: kontrollierte Naturkosmetik BUND

Wir schminken uns zu Tode

Tacheles! Wisst ihr, ich frage mich in der letzten Zeit, warum wir immer noch alle glauben, wir werden einmal 100 Jahre alt

Quecksilber im wahrsten Sinne des Wortes in aller Munde …

 

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