Update Fukushima – Niemand weiß, wo das enden wird – Der Brief einer japanischen Mutter

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Das nächste Unheil kommt

Laut der Japan Meteorological Agency folgt ein weiterer Taifun „LEKIMA“ dem schon auf Kurs befindlichen Taifun „FRANCISCO“.

Noch ist er Südost offshore-Japan und wird auf der Skala mit „stark“ angegeben – im Moment. Durch die gegenseitige Aktion ist eine Vorhersage im Augenblick schwierig.

Eines kann mit Bestimmtheit gesagt werden: Eine so große Freisetzung von Radioaktivität ins Meer hat es bisher noch nicht gegeben.

Der Brief einer japanischen Mutter

Der Ursprung dieses Briefes ist nicht eindeutig nachvollziehbar. Es wird angegeben, dass Tomoko Hatsuzawa aus Fukushima City, eine Mutter von zwei Kindern, das folgende Schreiben jemandem ausgehändigt hat, der über die Intensität radioaktiver Strahlung in den Schulen in der Nähe des Atomkraftwerkes berichten wollte. Der Übersetzer ins Englische wird als Hiroko Tabuchi genannt. Doch ungeachtet der mangelnden Überprüfbarkeit der Authentizität sprechen die Worte für sich. Und sie zeigen auf, wie sich das tägliche Leben im Umkreis von Fukushima abspielt.

An die Menschen in den Vereinigten Staaten und rund um die Welt!

Ich entschuldige mich für das Uran und das Plutonium, das Japan in die Umwelt abgegeben hat. Der radioaktive Niederschlag hat die Welt bereits viele Male umrundet und dabei Hawaii, Alaska und sogar New York erreicht.

Wir leben 60 km vom Kraftwerk entfernt und unsere Heimat wurde schlimmer verseucht als es in Tschernobyl der Fall war. Das Cäsium-137, das in der Erde gefunden wird, bleibt für die nächsten 30 Jahre hier. Doch die Regierung wird uns nicht helfen. Sie sagen uns, wir sollen einfach hier bleiben. Unseren Kindern sagen sie, sie sollen Hüte aufsetzen, Gesichtsmasken tragen und weiter zur Schule gehen.

In diesem Sommer wird es unseren Kindern nicht möglich sein, schwimmen zu gehen. Sie werden nicht im Freien spielen können. Sie können nicht Fukushimas leckere Pfirsiche essen. Nicht einmal den Reis können sie essen, der von den Bauern in Fukushima geerntet wird. Sie können Fukushimas wunderschöne Flüsse, Berge und Seen nicht mehr besuchen. Es macht mich so traurig. Es erfüllt mich mit so viel Bedauern.

Stattdessen werden unsere Kinder den Sommer in ihren Klassenzimmern verbringen. Ohne Klimaanlage. Im Schweiß gebadet, während sie sich auf den Unterricht konzentrieren. Wir wissen nicht einmal, wie viel Strahlung sie bereits ausgesetzt wurden.

Ich war acht Jahre alt, als das Fukushima-Dai-ichi-Kernkraftwerk eröffnet wurde. Hätte ich damals verstanden, was sie bauten, dann hätte ich dagegen angekämpft. Ich begriff damals nicht, dass es eine Gefahr in sich birgt, die meine Kinder bedrohen sollte, die Kinder meiner Kinder und deren Kinder.

Ich bin dankbar für all die Hilfe, die uns von der Welt gesandt wurde.

Worum wir euch jetzt bitten, wäre gegen die japanische Regierung Stellung zu nehmen. Sagt ihnen doch, sie sollen dem Schutz der Kinder höchste Priorität einzuräumen.

Meinen verbindlichsten Dank,

Tomoko Hatsuzawa

Natürlich wird die „internationale Gemeinschaft“ keinen Druck auf die japanische Regierung ausüben. Natürlich war Tomoko Hatsuzawa als Achtjährige nicht in der Lage, etwas gegen den Bau des Atomkraftwerks zu unternehmen. Und vermutlich fehlt es dem dicht besiedelten Land Japan auch wirklich an Möglichkeiten, den Bewohnern von Fukushima eine neue Heimat in sicherer Entfernung zu bieten. Doch gerade diese Unstimmigkeiten in diesem Schreiben zeigen auf, dass es sich einfach um die verzweifelten Gedanken einer Mutter handelt, die sich – und zwar durchaus berechtigt – um die Zukunft ihrer Kinder sorgt.

Die Wissenschaftler des Ozeanographischen Instituts Woods Hole kommen zur Erkenntnis:

In Fukushima wird die Kernschmelze noch über viele Jahre weiter bestehen. In der Kernschmelze läuft die Kettenreaktion mit den Brennstoffen (Uran, Plutonium) unter ständiger Freisetzung von Neutronen weiter. Die Bevölkerungsdichte in dieser Region Japans ist etwa 15 Mal höher als in der Ukraine. Ein Großteil der Radioaktivität entweicht in Fukushima über das Kühlwasser direkt ins Meer, verteilt sich dort über die Meeresströmungen mit unvorhersehbaren Folgen für den Pazifik, die Nahrungsketten und damit auch für den Menschen. Äußerst fischreiche Bestände vor der Nordostküste Japans sind betroffen, eine Ausbreitung auf z. B. Seelachs in der Beringsee liegt im Bereich des Möglichen.

Eines kann mit Bestimmtheit gesagt werden: Eine so große Freisetzung von Radioaktivität ins Meer hat es nach unserer Kenntnis bisher noch nicht gegeben. Auch wenn Tepco es erst vor kurzem zugab: Seit der Havarie im März 2011 haben die Meiler in Fukushima-Daiichi nie aufgehört, Radioaktivität ins Meer abzugeben:

„Zwar wird erst seit einigen Monaten in den Medien über die Probleme mit dem radioaktiven Wasser berichtet, aber im Grunde hat sich die Lage seit Juni 2011 nicht verändert. In den ersten Wochen nach dem Unfall waren extrem viele radioaktive Partikel ins Meer gelangt. Dann fielen die Werte stark ab: Zwischen Juni 2011 und September 2012 gelangte im Vergleich zur ersten Phase weniger als ein Prozent an Radioaktivität ins Meer. Aber es hörte niemals auf“, erklärt Jota Kanda, Meeresbiologe an der Tokyo University of Marine Science and Technology. Tag für Tag fließt radioaktiv verseuchtes Wasser in den Hafen der Anlage – und von dort ins Meer, wo es sich mit dem Pazifikwasser vermischt. Weil den Fischern immer wieder erstaunlich hoch belastete Fische ins Netz gehen, fragten sich Jota Kanda und seine Kollegen, ob da ein Zusammenhang bestehen könnte:

„Es geht um radioaktives Cäsium, das Fische in belasteten Gewässern aufnehmen und in ihre Körper einbauen. Hält sich das Tier danach in sauberen Gewässern auf, sollte es durch den Stoffwechsel abgebaut werden, sodass nach ein bis zwei Monaten nur noch halb so viel radioaktives Cäsium in seinem Körper vorhanden ist und ein bis zwei Monate später wieder nur die Hälfte. Auf Grund dieser biologischen Halbwertzeit müsste die Konzentration in den Fischen eigentlich recht schnell sinken.“

Das jedenfalls legte die Erfahrung aus dem Betrieb von Sellafield nahe: Dort seien über das ganze Jahr 1975 hinweg ähnlich große Mengen an Radiocäsium freigesetzt worden wie in der ersten Phase nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima:

„In Fukushima geschah das hingegen innerhalb weniger Wochen, danach sank die Kontamination des Meerwassers schnell ab. Aber trotzdem geht die Kontamination der Fische in Fukushima nur sehr langsam zurück. Das bedeutet: Seit zweieinhalb Jahren muss immer wieder neues radioaktives Cäsium in die Nahrungskette gelangen.“

Drei Ursachen kommen in Frage. Erstens: kontaminiertes Grundwasser. Zweitens: die Flüsse und Bäche, die die mit dem Regen im Umland abgespülten Radionuklide ins Meer schaffen. Und drittens: der Meeresboden. Kanada:

„Während sich das kontaminierte Meerwasser schnell verteilt hat, sieht es bei den Sedimenten in Küstennähe anders aus: Auch sie wurden damals stark belastet und bei unseren Analysen fanden wir heraus, dass sie heute die mit Abstand größte Quelle für das radioaktive Cäsium sind. Im Vergleich dazu sind die Leckagen aus dem Kernkraftwerk und die Einträge aus den Flüssen moderat. Durch diesen Nachschub aus den Sedimenten werden die Tiere anscheinend über die Nahrungskette immer wieder neu kontaminiert.“

Das Problem der belasteten Sedimente am Meeresgrund dürfte lange erhalten bleiben:

„Da die Kontamination des Ozeanwassers in der Nähe des Kernkraftwerks am höchsten war, ist dort auch der Meeresboden immer noch am stärksten belastet, und zwar bis in eine Wassertiefe von 200 Metern. Mit der Entfernung sinkt die Radioaktivität im Sediment: 150 Kilometer nördlich oder südlich der Anlage ist sie nur noch gering.“

Bis heute sei die kommerzielle Fischerei in den kontaminierten Gebieten verboten, führt Jota Kanda weiter aus. Und: Werde außerhalb der Sperrzone ein Tier gefangen, das die Grenzwerte überschreite, werde die Fischerei auf diese Art ausgesetzt:

„Ich glaube nicht, dass über die Grenzwerte hinaus belasteter Fisch auf den Markt gelangt.“

Für die Fischer ist das nur ein schwacher Trost: Sie sehen durch die fortwährenden Schreckensmeldungen aus Fukushima Daiichi ihre Existenz bedroht.

Fukushima ersäuft in verseuchtem Wasser

Nachdem bekannt wurde, dass täglich etwa 300 000 Liter kontaminiertes Wasser im havarierten Atomkraftwerk aus einem Kühltank austreten, fürchten Experten aktuell ein weit größeres und gefährlicheres Problem. Riesige Mengen des verstrahlten Wassers könnten sich schon bald unkontrolliert und unaufhaltsam in Richtung Pazifik bewegen.

Die Experten sind besorgt, dass sich das verseuchte Kühlwasser durch Risse in den Tanks unterirdisch mit dem Grundwasser vermischt hat. Da man in Fukushima davon ausgeht, dass die Menge des unterirdisch fließenden Wassers größer ist als die Wassermenge in den Kühlwasserauffangbecken, gilt eine Durchspülung des verseuchten AKW-Untergrunds als wahrscheinlich. Dieses könnte dann in den nahe gelegenen Ozean gelangen.

Kontaminierung an Reaktoren und Turbinen

Etwa eine Million Liter fließen jeden Tag von den Bergen unterirdisch in das Gelände, rund 400 000 Liter davon direkt in die Fundamente der Reaktoren und Turbinen, wo sie kontaminiert werden. Die übrigen 600 000 Liter treffen zunächst nicht auf diese Bereiche, doch die Behörde für Naturressourcen und Energie schätzt, dass mindestens die Hälfte davon an anderen Stellen mit radioaktivem Material in Kontakt kommt.

Tepco will dieser These nicht folgen. „Bislang haben wir keine überzeugenden Daten, die eine undichte Stelle in einem der Turbinengebäude belegen“, sagt Sprecher Yoshimi Hitosugi. „Aber wir sind offen, jede Spur einer möglichen Kontamination zu verfolgen.“

„Es ist ein Rennen gegen die Zeit“

Die Turbinengebäude liegen nur 150 Meter entfernt vom Meer. Das Untergrundwasser bewegt sich laut einem Papier der japanischen Atombehörde mit einer Geschwindigkeit von etwa vier Metern pro Monat Richtung Ozean, sodass das verseuchte Wasser in den kommenden Wochen dort angekommen sein müsste.

„Es ist ein Rennen gegen die Zeit“, sagt Atsunao Marui, Wissenschaftler vom Nationalen Institut für Moderne Industriewissenschaft und Technologie, der sich im Auftrag der Regierung mit der Untergrundwasser-Problematik befasst. „Wir müssen das Problem so schnell wie möglich in den Griff bekommen“, warnt er.

Tanks bereiten Sorgen

Dass die überirdischen Tanks auch noch massive Probleme bereiten, verschärft die Situation. Auch hier gibt es scharfe Kritik an Tepco. Der Betreiber habe überstürzt die ungeprüften und teilweise ungeeigneten Tanks eingebaut und sie auch danach nicht ausreichend gewartet, erklärt Shinji Kinjo, einer der zuständigen Regulierungsbeamten für die Fukushima-Katastrophe. Zuletzt entdeckten Arbeiter bei einer Inspektion zwei weitere Tanks mit Problemen.

„Jede Kontaminierung im Grundwasser könnte am Ende in den Ozean fließen. Das lässt sich schwer stoppen, nicht mal mit Barrieren“, sagt Ken Buesseler, ein Meereswissenschaftler aus dem US-Staat Massachusetts.

„Niemand weiß, wo das enden wird“

Auch die Angst bei der japanischen Bevölkerung wächst. „Niemand weiß, wo das enden wird“, sagt der unmittelbar betroffene Fischer Masakazu Yabuki aus dem südlich vom AKW gelegenen Iwaki. Nach zuletzt ermutigenden Tests hatten er und seine Kollegen sogar schon wieder gehofft, bald wieder mit ersten Probefängen beginnen zu dürfen.

Diese Hoffnung hat sich nun zerschlagen. Von Anfang an hätten die Fischer vermutet, dass verseuchtes Wasser ins Meer fließe, aber Fukushima-Betreiber Tepco habe immer wieder abgewiegelt. „Tepco macht es uns sehr schwer, ihnen zu vertrauen“, schimpft Yabuki.

AKW-Betreiber Tepco mauert

Bei Untersuchungen von Fischen, die vor der Küste von Fukushima gefangen wurden, fand Buesseler heraus, dass die Belastung mit radioaktivem Caesium in der Zeit seit der Katastrophe im März 2011 nicht zurückgegangen ist – ein Indiz dafür, dass verseuchtes Wasser aus den Bereichen der Reaktoren und Turbinen bereits kontinuierlich ins Meer gelangt. Um die Hintergründe näher aufzuklären, bräuchten er und andere Wissenschaftler weitere Daten. Doch Tepco mauert und gibt dazu keine Informationen heraus.

Im März 2013 warnte Science China davor, dass die Meeresströmungen die radioaktiven Teilchen nicht nur an die Westküste Amerikas, sondern auch nach China befördern könnten und veröffentlichten dazu eine Studie.

Auf Grund der Statistiken über alle an der Oberfläche treibenden Bojen von 1978–2011 und anhand von Lagrange-Tracers, simuliert aus hochwertigen Reanalyse Meeresströmungen, den Auswirkungs-Zeiten und der Stärke der radioaktiven Verseuchung von Fukushima wurden die Auswirkungen an der Ostküste Chinas und der Westküste von Amerika geschätzt. Unter Berücksichtigung der Annahme, dass die radioaktiven Schadstoffe an der Ozeanoberfläche treiben, zeigen vorläufige Forschungsergebnisse, dass während der Tracer ca. 4 Jahre benötigte, um der Westküste der USA anzukommen, es zwei Arten von Tracern gibt, welche die radioaktiven Schadstoffe aus Fukushima an die Ostküste von China transportieren; diese entsprechen einer Transportzeit von 1, 5 respektive 3,5 Jahren, je nachdem in welche Strömung sie gelangen.

Die Verteilungen der Stärke der Auswirkungen in diesen Zeiträumen sind entsprechend der Veränderung der relativen Anzahlkonzentration mit der Zeit, kombiniert mit der Verfallszeit der radioaktiven Materie gegeben. Beispielsweise von 1 % bei 1,5 jährigen der ursprünglichen Ausgangslage auf dem ursprünglichen Gelände der Fukushima-Verseuchung, die Stärke der Auswirkung von Cäsium-137 erhöht sich im Südchinesischen Meer kontinuierlich bis zu 3 % in 4 Jahren, während die Stärke der Auswirkungen von Cäsium-137 an der Westküste von Amerika bis zu 4 % durch die Rolle der starken Strömungen der Kuroshio-Erweiterung als wichtiger Transportmechanismus von nuklearen Schadstoffen für diesen Bereich ist.

Misstrauen gegenüber Fukushima-Bericht

Inspektoren der Internationalen Atomenergiebehörde verließen am 21.Oktober 2013 Fukushima. Ob sie einen ehrlichen Bericht vorlegen werden, bezweifeln Umweltorganisationen. Über den ständigen Pannen bei der Lagerung von Kühlwasser aus den zerstörten Reaktoren gerät derweil das Hauptproblem aus dem Blick: Noch ist unklar, wie die beim GAU außer Kontrolle geratenen hoch radioaktiven Brennelemente gesichert werden sollen.

Im japanischen AKW Fukushima gingen Montag die Untersuchungen der internationalen Atomenergiebehörde IAEA zu Ende. Auf der Grundlage ihrer Ergebnisse wird das Komitee der Vereinten Nationen für die Folgen von Strahlung der UN-Vollversammlung am kommenden Freitag seinen Jahresbericht präsentieren. Die IAEA ist allerdings keine neutrale Organisation. In ihrem Statut heißt es: „Die Behörde versucht, den Beitrag von Atomenergie zu Frieden, Gesundheit und Wohlstand in der Welt zu beschleunigen und auszuweiten.“

Deshalb befürchtete die atomkritische Ärztevereinigung IPPNW eine Verharmlosung der gesundheitlichen Folgen der Fukushima-Katastrophe. „So heißt es in der Zusammenfassung des noch in Arbeit befindlichen Berichts, dass in der betroffenen Bevölkerung keine messbar erhöhte Anzahl von strahlungsbedingten Neuerkrankungen erwartet werde“, kritisiert die Organisation. Ähnlich habe die IAEA auch die Folgen von Tschernobyl verharmlost. Schon heute kündigt die Ärzteorganisation deshalb an, am Freitag ihre Kritik an dem Bericht vorzutragen und über neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zu berichten.

Anlässlich der zu Ende gehenden IAEA-Untersuchung fordert der Naturschutzbund Deutschland (NABU) einen internationalen Rettungsplan für den Katastrophen-Reaktor. „Schlimm genug, dass die japanische Regierung mehr als zwei Jahre brauchte, um die internationale Gemeinschaft um Hilfe zu bitten. Bis heute ist Japan nicht in der Lage, die Schäden rund um die havarierte Atomanlage in Fukushima einzudämmen“, kritisiert NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.

Auch Miller fordert als erstes eine ehrliche Einschätzung der Lage in Fukushima. Die japanische Betreiberfirma Tepco, die nationalen Behörden und internationale Experten der Vereinten Nationen, der Weltgesundheitsorganisation WHO und der IAEO müssten jetzt effektiv zusammenarbeiten, um schnellstmöglich die Kontrolle über das zerstörte Atomkraftwerk zu erhalten. Miller warnt auch vor den Folgen des immer weiter in den Ozean fließenden kontaminierten Kühlwassers: „Die ausgetretenen radioaktiven Nuklide lagern sich im Sediment am Meeresboden ab und werden von Muscheln und Röhrenwürmern aufgenommen und teilweise wieder ausgeschieden. Mit den Strömungen des Pazifiks breitet sich die Kontamination über belastete Fische und Algen in die Welt aus.“ Im maroden Reaktor 4 müssten über tausend hochradioaktive Brennelemente gesichert werden, erinnert der NABU-Geschäftsführer. „Noch ist aber völlig unklar, wie das gelingen soll das Kraftwerk wiederherzustellen.

Auch am Montag gab es wieder Zwischenfälle. Tepco gibt zu, dass Wasser an 12 Stellen ausfließt. Mehr als 1000 Wassertanks enthalten radioaktives Wasser, die schweren Regenfälle tun ein Übriges und strafen somit Japans Premierminister Abe Lügen, der fortfährt zu behaupten, alles sei unter Kontrolle.

Und auch für Japans Wirtschaft gibt keinen Grund zum Jubel.

Japan meldet einen neuen Rekord des Defizits für September 2013, da die Kosten für die Einfuhr von Nahrungsmitteln und anderen Versorgungsgütern auf nie erreichte Höhen anstiegen.

Nach vorläufigen Zoll-Angaben, veröffentlicht am 21. Oktober beläuft sich das Handelsbilanzdefizit auf 932 Milliarden Yen ($ 9,5 Milliarden), der 15. aufeinander folgende monatliche Fehlbetrag. Das Defizit für April-September stieg auf fast 5 Billionen Yen ($51 Milliarden).

Importe stiegen um 16,5 % im September gegenüber dem Vorjahr, Exporte nur 11,5 %.

Der Yen hat im vergangenen Jahr gegenüber dem US $ um fast 25% verloren, was Japans Exporte verbilligte, die Importe jedoch verteuerte.

Einfuhr von Öl und Gas, die fast ein Drittel aller Importe ausmachen, fielen um 1%. Aber der Import von Sojabohnen und anderen Lebensmitteln sowie Maschinen sind im zweistelligen Bereich gestiegen.

Das nächste Unheil kommt

http://www.jma.go.jp/

http://www.jma.go.jp/

Laut der Japan Meteorological Agency folgt ein weiterer Taifun „LEKIMA“ dem schon auf Kurs befindlichen Taifun „FRANCISCO“. Noch ist er Südost offshore-Japan und wird auf der Skala mit „stark“ angegeben – im Moment. Durch die gegenseitige Aktion ist eine Vorhersage im Augenblick schwierig. (sh. http://www.jma.go.jp/en/typh/index.html)

Tepco schwächt Befürchtungen ab.

Sie hatten ja bereits am letzten Wochenende so agiert. TEPCO hatte zwischen 30 und 40 Millimeter Regen über den ganzen Tag (20. Okt.) prognostiziert. Die Firmen-Vorhersage war leicht unterschätzt.

Tatsächlich betrug die Niederschlagsmenge mehr als 120 mm, was auch erneut zum Auslaufen von radioaktivem Wasser führte.

Die Behälter waren bereits mit dem alten Regenwasser gefüllt, aber die verfügbaren Pumpen reichten nicht aus, um das nachkommende Wasser abzupumpen. TEPCO steht vor einer weiteren unmittelbaren Herausforderung: Taifun Nr. 27 wird voraussichtlich am Wochenende auf Fukushima treffen.

Die Firma sagte, dass sie zusätzliche 19 Pumpen mit einer Leistung von 60 t/h installieren würden, um damit so viel Wasser wie möglich in die Lagertanks zu befördern. Aber Imaizumi sagte, dass eine „schwierige Situation“ zu erwarten sei, wenn die Niederschläge auch nur denen vom 20. Oktober ähneln.

Große Lachen an Wasser blieben in sieben von elf Überflussarealen stehen. Als der Regen um 3 Uhr nachmittags zunahm, war der Wasserstand mehr als 20 cm hoch und durch diese Zunahme wurden die 30-cm-Barrieren, die fünf von den Wassertank-Arealen umgeben, überflutet.

TEPCO plant auch, 60 bis 130 cm hohe Betonwände außerhalb der bestehenden 30-cm-hohen Hindernisse um das Gelände der Tanks bis Ende des Jahres zu errichten.

Tepco riskiert die Gesundheit seiner Arbeitskräfte

http://youtu.be/g8PEyCYz5Gc?t=1s

„Der Mensch erfand die Atombombe, doch keine Maus der Welt würde eine Mausefalle konstruieren.“ Albert Einstein

Fortsetzung folgt.

Netzfrau Lisa Natterer

Alle bislang gesammelten Infos zu Fukushima hier

Fukushima- Der gefährlichste Moment in der Geschichte der Menschheit: Wir zählen auf, was noch nie in Medien berichtet wurde

The Ocean is Broken – a Fukushima reality – Deutsche Übersetzung!

Update Fukushima: Kalifornien – erhöhte Strahlenwerte – Das Meer ist kaputt!- The ocean is broken!

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