Fukushima: kommt es zur Kernspaltung, bedroht es die ganze Menschheit – für Tausende von Jahren

Fukushima nuclear plant operators prepare for dangerous procedure – Hundreds of radioactive rods must be removed at Fukushima without exposing them to air
http://fukushima.grs.de/

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Die schlechten Nachrichten aus dem havarierten Atomkraftwerk Fukushima reißen nicht ab.

„Die Freisetzung der Radioaktivität von allen Brennelementen emittiert, wenn sie nicht ständig gekühlt  und berührungsfrei gelagert werden, würde das die Evakuierung der umliegenden Gebiete einschließlich Tokio erfordern“, sagte Perrow, Professor an der Yale Universität. „Wenn nicht eine kontinuierliche Kühlung der  6375 Brennelemente (Stangen) in den gemeinsamen Speicherbecken gewährleistet werden kann, könnte es zu einer Kernspaltung kommen und damit die ganze Menschheit bedrohen –  für Tausende von Jahren.“

„Die Bedingungen im Reaktor-4-Becken, 100 Meter über dem Boden, sind gefährlich, und wenn zwei der Stäbe sich berühren, könnte es zur einer Kernreaktion kommen, dass wäre unkontrollierbar „, sagte Perrow, Professor an der Yale University, in der South China Morning Post .

Große Mengen verseuchten Wassers laufen immer wieder aus der zerstörten Atomanlage und den Auffangbehältern aus, versickern in der Erde oder fließen in den Pazifik

Weder Tepco noch die japanische Regierung haben die Ressourcen, das Risiko zu kontrollieren. Den früheren japanischen Botschafter Mitsuhei Murata zitiert Wasserman mit den Worten, dies sei „eine Frage des Überlebens der Menschheit“.

Im Internet hat Havey Wasserman eine Petition gestartet, die die Vereinten Nationen auffordert, die Aufgabe von Fukushima zu übernehmen. Fast 104 000 Menschen haben schon unterschrieben.

Harvey Wasserman ist ein  langjähriger Anti-Atomkraft-Aktivist und betreibt die Webseite www.nukefree.org. Er ist außerdem Berater bei Greenpeace USA und Autor des Buches “Solartopia! Our Green-Powered Earth”. Außerdem ist er Chefredakteur der “Columbus Free Press”  und der “Free Press“.

Der amerikanische Autor und Aktivist Harvey Wasserman sorgt derzeit mit seinem Artikel („Der gefährlichste Moment für die Menschheit“) zur Lage in Fukushima für Aufsehen. Die 400 Tonnen schweren Brennstäbe in dem Abklingbecken in Reaktor 4 könnten 15 000 Mal so viel radioaktive Strahlung freisetzen wie bei der Atombombe von Hiroshima, schreibt Wasserman. Wir haben diesen Beitrag übersetzt und Ihnen zur Verfügung gestellt. http://netzfrauen.org/2013/09/25/gefaehrlichste-moment-in-geschichte-menschheit/

 Petition: The World Community Must Take Charge at Fukushima

By Harvey Wasserman

To be delivered to: Ban Ki-Moon, Secretary-General, United Nations and Barack Obama, President, United States of America

PETITION STATEMENT
At Fukushima Unit 4, the impending removal of hugely radioactive spent fuel rods from a pool 100 feet in the air presents unparalleled scientific and engineering challenges. With the potential for 15,000 times more fallout than was released at Hiroshima, we ask the world community, through the United Nations, to take control of this uniquely perilous task.

Petition Background

The danger of huge radiation releases from Fukushima 4 has taken on a new dimension; the world community must step in!

Zur Petition: http://petitions.moveon.org/sign/the-world-community-must/

Bitte weiterlesen, denn dann verstehen Sie auch den Aufruf dieser Petition.

Die Japaner kommen nicht zur Ruhe: Ein Erdbeben der Stärke 7,3 hat am 25. 10. 2013 erneut die Region Fukushima erschüttert. Berichte über Schäden oder Verletzte gab es jedoch zunächst nicht. Nach Auskunft des Betreibers Tepco gab es auch an der Atomruine Fukushima Daiichi keine neuen Auffälligkeiten. Die Arbeiter in der Atomruine Fukushima wurden aufgerufen, die Bereiche an der Küste zu verlassen, meldete Kyodo. Sie sollten höher gelegene Gebiete aufsuchen. Unterdessen rückt ein heftiger Taifun heran. „Francisco“ bedroht Japan mit weiterem starken Regen. Als Vorsichtsmaßnahme pumpen die Reparaturtrupps in der Atomruine Fukushima Auffangbecken für Tanks mit hochgradig strahlendem Wasser in unterirdische Zwischenlager ab. Wie schon berichtet, hatte der vorherige Taifun „Wipha“ die Auffangbecken in der vergangenen Woche zum Überlaufen gebracht.

AKW-Arbeiter pumpen radioaktives Wasser ab
Nach einer kurzzeitigen Evakuierung der Anlage pumpten Reparaturtrupps aber hochgradig strahlendes Wasser aus Auffangbecken in unterirdische Zwischenlager ab. Es handele sich dabei um eine reine Vorsichtsmaßnahme, hieß es.

Die nukleare Säuberung ist eine Mammutaufgabe – der der AKW-Betreiber TEPCO nicht gewachsen ist. Die Folge: dubiose Firmenkonstrukte und ausgebeutete Arbeiter.

Für das Abbauen der AKW-Reaktoren und die Säuberung der Umgebung ist ein dubioses, undurchschaubares Geflecht aus Hunderten Firmen und Subunternehmen verantwortlich, viele von ihnen ohne jegliche Erfahrung mit nuklearer Arbeit und mit zum Teil Verbindungen ins organisierte Verbrechen. Das ergab eine Recherche der Nachrichtenagentur Reuters, die mit über 80 Arbeitern, Arbeitgebern und Beamten, die an der Sanierung beteiligt sind, gesprochen hat.

Die Atomkatastrophe ist für die japanische Regierung ein Desaster, das sie wohl noch mindestens die nächsten 30 Jahre beschäftigen wird und rund 150 Milliarden Dollar verschlingen soll. Rund 800 Firmen, schätzt Reuters auf Grundlage von TEPCO-Unterlagen, sind allein auf dem AKW-Gelände selbst in die Arbeiten verflochten, viele von ihnen nicht registriert. Hunderte weitere sind an der Dekontamination in den umliegenden Gebieten beteiligt. AKW-Betreiber TEPCO ist nur die Spitze der Pyramide – die Firmenverflechtungen gehen zum Teil über sieben oder mehr Ebenen.

Der AKW-Betreiber gesteht, den Überblick verloren zu haben: „Wir setzen Verträge mit Firmen auf, basierend auf den Kosten, die nötig sind, um die jeweilige Aufgabe zu erfüllen“, so Masayuki Ono, ein TEPCO-Manager. Diese Firmen stellten dann selbst ihre Arbeiter ein. „Es ist sehr schwierig für uns, da in die genauen Verträge reinzusehen.“

Mittlerweile berichtet auch CNN über die katastrophalen Zustände in Fukushima:

http://youtu.be/bn9AczZnWWg?t=1s

Dutzende Mafia-Gangs tief verstrickt

Die illegalen Gebaren dieser Subunternehmen dürften jedoch noch viel weiter gehen: Reuters zufolge hat die japanische Mafia, genannt Yakuza, ihre Finger im Spiel. Bis zu 50 Gangs mit über 1000 Mitgliedern sollen an den Fukushima-Arbeiten beteiligt sein. Die Polizei ermittelt.

In einem Fall ist es bereits zu einer Verurteilung gegen einen Chef einer Yakuza-Gang gekommen. Der Mann soll 60 000 Dollar verdient haben, indem er zwei Jahre lang ein Drittel des Gehalts von Fukushima-Arbeitern abgezweigt hatte. Der Verurteilte soll Arbeiter an eine der größten beteiligten Firmen verliehen haben. Dort heißt es, man habe nicht gewusst, dass man Arbeitskräfte von einem Kriminellen gestellt bekomme.

Aktuelle Nachricht aus China: Tepco bereitet alles für das gefährliche Verfahren vor

Der Betreiber des Fukushima Dai-ichi AKW steht vor den letzten Vorbereitungen des heikelsten und gefährlichsten Verfahren im zerstörtem AKW, seit drei Reaktoren im März 2011 vom Erdbeben und Tsunami zerstört wurden.

Ingenieure von Tokyo Electric Power Co (Tepco) müssen 1533 Stangen hochstrahlende Brennelemente aus dem beschädigten Speicherbecken neben dem Reaktor Nummer 4 entfernen, ohne dass sie mit der Luft in Berührung kommen. Die Stangen müssen dann vorsichtig an einen sichereren Ort für eine langfristige Lagerung transportiert werden.

Das 18-monatige Projekt soll Anfang November beginnen.

Nichts Ähnliches in diesem Ausmaß ist je versucht worden – Atomexperten, Regierungsbeamte, Umweltgruppen und die Öffentlichkeit – sind damit einverstanden, dass die Stangen, um sicher gelagert zu werden, bewegt werden müssen. Es ist zu befürchten, dass jede Fehleinschätzung zu einer massiven Freisetzung von Strahlung in die Atmosphäre führen könnte.

Tepco sagt das Gebäude rund um den Reaktor wurde verstärkt und ein Kran eingebaut, damit die Stangen aus dem Becken gehoben werden können.

Reaktor 4 enthält alarmierende 10 Mal mehr Cäsium-137 wie einst in Tschernobyl war, sagen Experten.

Ob die Brennelemente (Stangen) beschädigt wurden oder Schmutz im Becken die Bergung erschweren wird, kann zur Zeit nicht beurteilt werden.

„Conditions in the unit 4 pool, 100 feet from the ground, are perilous, and if any two of the rods touch it could cause a nuclear reaction that would be uncontrollable,“ said Perrow.

„The radiation emitted from all these rods, if they are not continually cool and kept separate, would require the evacuation of surrounding areas including Tokyo,“ he said. „Because of the radiation at the site the 6,375 rods in the common storage pool could not be continuously cooled; they would fission and all of humanity will be threatened, for thousands of years.“

Die Informationen wurden aus dem Japanischen und Englischen übersetzt!

Netzfrau Doro Schreier

Dazu auch: Der gefährlichste Moment in der Geschichte der Menschheit:“Bei der Sicherung der Brennelemente im Lagerbecken der Einheit 4 in Fukushima geht es um unser aller Überleben!”

Alle bislang zusammengetragenen Infos zu Fukushima finden Sie hier

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