Update – Warum die Katastrophe von Fukushima verharmlost wird – Reaktoren sollen hochgefahren werden – Neue Petition aus Japan

Fuku12150 000 Menschen flohen 2011 nach der atomaren Katastrophe aus dem Gebiet. Die Arbeiter im Werk riskieren ihre Gesundheit und geben alles. Während die Atom-Ruine von Fukushima Daiichi weiter eine unabsehbare Gefahr für ganz Japan und für die ganze Welt ist, meldet die Betreiber-Firma einen Milliarden-Gewinn. Derzeit sind sämtliche 50 Atomkraftwerke im Land abgeschaltet.

Die Regierung will die ersten Reaktoren aber so schnell wie möglich wieder hochfahren, sobald diese die verschärften Sicherheitsbestimmungen erfüllt haben. In den betroffenen Regionen herrscht jedoch starker Widerstand.

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Am vergangenen Sonntag auf einer Gartenparty des japanischen Kaisers Akihito tat ein Gast etwas „Unerhörtes“. Der Schauspieler Taro Yamamoto traute sich nicht nur, den Kaiser anzusprechen, er übergab ihm sogar einen Brief.

Yamamoto ist Anti-Atomkraft-Aktivist. In dem Brief geht es um Fukushima. Die japanische Öffentlichkeit ist empört. Kollegen fordern den Rücktritt Yamamotos. Dazu später mehr.

Fukushima-Update 3. November 2013

Eine Rückkehr aller Flüchtlinge der Atomkatastrophe von Fukushima in ihre Heimat ist nach Ansicht eines führenden Vertreters der japanischen Regierungspartei kaum möglich. „Es wird die Zeit kommen zu sagen: Ihr könnt dort nicht mehr leben, aber ihr erhaltet Entschädigung'“, sagte der Generalsekretär der Liberaldemokraten, Shigeru Ishiba, einer Zeitung des Landes.

Die Regierung müsse die Gebiete benennen, die wegen der radioaktiven Verseuchung niemals mehr bewohnbar sein würden. Damit stellte er einen offiziellen Plan der Regierung zur Rückkehr der Bewohner der Region rund um Fukushima in Frage.

Das ist in Japan politisch brisant: Bislang hatte die Regierung allen Vertriebenen Hoffnung auf eine Rückkehr in ihre Heimatorte gemacht. 150 000 Menschen flohen 2011 nach der atomaren Katastrophe aus dem Gebiet um das nördlich von Tokio gelegene Atomkraftwerk Fukushima.

Die japanische Regierung überlegt, die Elektrizitätswerke von Tokio (Tepco) in zwei Gesellschaften aufzuspalten. Tepco ist die Betreibergesellschaft der havarierten Atomreaktoren in Fukushima. Wie die beiden Zeitungen „Nikkei“ und „Yomiuri“ am Mittwoch berichteten, gibt es entsprechende Pläne der regierenden Liberaldemokraten (LDP). Demzufolge sollen diejenigen Abteilungen des Konzerns abgespalten werden, die für die Stilllegung der beschädigten Reaktoren, die Entsorgung der Brennstäbe in Reaktor 4 und den Umgang mit dem radioaktiv belasteten Kühlwasser zuständig sind. Entsprechende Überlegungen bestätigte Kabinetts-Staatssekretär Yoshihide Suga, einer der engsten Vertrauten von Regierungschef Shinzo Abe.

Die Reaktoren, in denen es im März 2011 zur Kernschmelze kam, müssen noch jahrelang mit täglich rund 300 Tonnen Wasser gekühlt werden. Tepco versucht seit zweieinhalb Jahren, Herr der Lage auf dem Gelände der Atomruine zu werden, doch die Pannenserie am havarierten Atomkraftwerk Fukushima reißt nicht ab. In dem Kraftwerk, das 200 Kilometer nördlich von Tokio liegt, war es im März 2011 nach einem Erdbeben und einem Tsunami zur schlimmsten Atomkatastrophe seit Tschernobyl im Jahr 1986 gekommen.

Tepco wurde vergangenes Jahr de facto verstaatlicht

Die Energieexperten der LDP begründen ihren Vorschlag damit, dass eine abgespaltene Gesellschaft unter stärkerem Einfluss des Staates bei den Aufräumarbeiten effektiver arbeiten könne. Tepco steht wegen seines Krisenmanagements heftig in der Kritik. Dem Konzern wird vorgeworfen, unprofessionell und zu langsam zu reagieren. Tepco wurde vergangenes Jahr bereits mit Steuermitteln vor der Pleite gerettet und damit de facto verstaatlicht. Die Regierung lässt das alte Management aber weiterhin ungehindert agieren – zu eng sind auch nach der Atomkatastrophe die Bindungen zwischen Energiewirtschaft, Ministerialbürokratie und Politik.

Hinter dem Vorschlag der LDP steckt auch die Überlegung, dass nach einer Abspaltung die Spielräume für Tepco wieder größer würden, den von Regierungschef Shinzo Abe vertretenen politischen Kurs der weiteren Nutzung der Atomkraft zu stützen. Die Pannen in Fukushima und der Eindruck, das Tepco-Management sei sich des Ernsts der Lage noch immer nicht bewusst, haben nämlich dazu geführt, dass die japanische Atomaufsicht ihre Genehmigung für Tepco hinauszögert, die anderen Atomreaktoren wieder in Betrieb zu nehmen.

Eine Aufspaltung des Konzerns würde es der Atomaufsicht erleichtern, diese Genehmigung schneller zu erteilen, hoffen sich die Atombefürworter in der LDP. Tepco will seine Atomreaktoren in der westlichen Präfektur Niigata spätestens im April 2014 wieder ans Netz gehen lassen. Derzeit sind alle 50 japanischen Atommeiler abgeschaltet.

Der von Tepco betriebene Neustart des weltgrößten Kernkraftwerks Kashiwazaki Kariwa in der Präfektur Niigata dürfte aber auch nach einer Aufspaltung des Konzerns auf Widerstand stoßen. Tepco sei nicht vertrauenswürdig, sagte der Gouverneur von Niigata, Hirohiko Izumida, der Nachrichtenagentur Reuters kürzlich. Er hat faktisch ein Vetorecht, da Kashiwazaki in seiner Provinz liegt. Tepco habe eine „Firmenkultur des Lügens“ entwickelt, sagte Izumida. Dass der Konzern erst nach Jahren Lecks in Fukushima eingeräumt habe, zeige, dass sich nichts geändert habe.

Der Gouverneur unterstützte aber Überlegungen der Regierungspartei, Tepco die Zuständigkeit für den Abriss der Fukushima-Ruine zu entziehen. Der Konzern müsse dabei einen staatlich finanzierten Konkurs einleiten. Es sei notwendig, eine Situation zu schaffen, in der sich „80 bis 90 Prozent ihres Denkens“ um Atomsicherheit drehten, sagte Izumida. Die mehr als 6000 Mitarbeiter im verunglückten Kraftwerk sollten in den Staatsdienst übergehen.

„Die Arbeiter im Werk riskieren ihre Gesundheit und geben alles“, erklärte er,  „Die Regierung muss ihre Leistung respektieren und sich der Situation annehmen.“ Japans Finanzminister Taro Aso ließ bereits durchblicken, dass der japanische Steuerzahler für die Aufräumarbeiten in Fukushima stärker zur Kasse gebeten wird, wenn der Konzern aufgespalten werden sollte.

Während die Atom-Ruine von Fukushima Daiichi weiter eine unabsehbare Gefahr für ganz Japan ist, meldet die Betreiber-Firma einen Milliarden-Gewinn. Nun soll das Unternehmen aufgespalten werden: Für die Entsorgung der Katastrophe sind dann die Steuerzahler zuständig, für den Profit die Firma Tepco.

TEPCO wurde im vergangenen Jahr mit Steuermitteln gerettet und damit de facto verstaatlicht. Über die Frage, inwieweit die Regierung sich direkt in die Firma einmischen soll, wird in Japan aber kontrovers debattiert. Zwischen Juli und September konnte TEPCO einen Nettoertrag von 178,3 Milliarden Yen (rund 1,32 Mrd. Euro) verbuchen. Möglich wurde das Gewinnplus hauptsächlich durch drastische Kostensenkungen und die Aufschiebung von Wartungsarbeiten, hieß es.

Japan will Reaktoren wieder hochfahren

Derzeit sind sämtliche 50 Atomkraftwerke im Land abgeschaltet. Die Regierung will die ersten Reaktoren aber so schnell wie möglich wieder hochfahren, sobald diese die verschärften Sicherheitsbestimmungen erfüllt haben. In den betroffenen Regionen herrscht jedoch starker Widerstand.

Nach Angaben von Abe sagte Tepco-Präsident Naomi Hirose zu, wenigstens das Grundwasserproblem in Fukushima bis spätestens März 2015 gelöst zu haben.

Die japanischen Behörden haben am Mittwoch die Bergung der Brennstäbe aus dem Reaktorraum 4 als Hochsicherheitsrisiko eingestuft. Diese Bergung der Brennstäbe aus dem Abklingbecken ist der erste Schritt in einem Dekontaminierungs-Prozess, von dem man annimmt, dass er Jahrzehnte dauern wird.

Die nukleare Aufsichtsbehörde sagte in seiner wöchentlichen Sitzung, dass der Vorschlag des Anlagenbetreibers TEPCO angemessen ist und die Beseitigung im November wie geplant beginnen kann, nach einer Vor-Ort-Inspektion durch die Regulierungsbehörden. Der japanische öffentlich-rechtliche Sender NHK hat die Aktion für den 8. November angekündigt. aber TEPCO sagte, dass dieser aus Gründen der Sicherheit nicht im Voraus angekündigt werden wird.

„Es ist ein großer Schritt in Richtung Stilllegung,“ sagte Toyoshi Fuketa, einer der fünf Kommissare der Behörde. „Die Bergung der Brennstäbe aus dem Reaktor Nr. 4 kann das Risiko der Anlage erheblich reduzieren.“

Der Reaktor Nr. 4 war abgeschaltet, als die Anlage von den Katastrophen getroffen wurde, aber das Gebäude wurde durch Wasserstoff-Explosionen und Brände beschädigt. Aber die Brennstäbe im Reaktorbecken würden seitdem ordentlich gekühlt und seien sicher genug, um entfernt zu werden, sagten Beamte.

TEPCO hat die Befestigungen um den Pool herum verstärkt und sagt, das Gebäude kann ein schweres Erdbebens überstehen, aber das offene Becken im obersten Stockwerk, das 1533 Brennstäbe enthält, hat internationale Besorgnis verursacht. Etwa 200 der Stäbe, die unbenutzt und sicher sind, werden voraussichtlich als erste entfernt werden.

Das Abklingbecken im Reaktor Nr. 4 hat internationale Aufmerksamkeit erregt, da es früh in der Krise hieß, es läge trocken, wenn In Wahrheit stets genügend Wasser vorhanden war, die Brennstäbe ausreichend zu kühlen. Im letzten Jahr barg TEPCO zwei unbenutzte Brennstäbe aus dem Becken, von denen keiner Korrosionsspuren oder Beschädigungen aufwies.

Der NRC-Vorsitzende Shunichi Tanaka warnte jedoch davor, dass die Brennstab-Entfernung aus dem Reaktor Nr. 4 schwierig werden könnte, weil viele Gebäudetrümmer während der stattgefundenen Explosion ins Kühlwasserbecken gefallen seien.

„Dies ist eine ganz andere Operation als die Beseitigung von ungebrauchten Brennstäben aus einem Reaktor-Becken „, sagte Tanaka auf einer regulären Pressekonferenz. „Sie müssen sehr sorgfältig behandelt und genau überwacht werden. Sie sollten nie in Eile oder zwanghaft herausgebracht werden, damit sie nicht brechen“.

Er sagte, es wäre eine Katastrophe, wenn Brennstäbe gewaltsam geborgen würden, sie könnten beschädigt werden, aufbrechen oder, im Falle, man ließe sie aus 30 m Höhe fallen – all das könnte zur Freisetzung von Radioaktivität führen.“ Und darüber mache ich mir noch mehr Sorgen als über das kontaminierte Wasser“, sagte Tanaka.

TEPCO hat eine massive Stahlkonstruktion vorbereitet, die mit einem ferngesteuerten Kran die Brennstäbe entfernt, die in einen schützenden Transportbehälter gehoben werden, der dann in ein anderes Kühlungsbecken in ein nahes Gebäude verfrachtet wird. Um Platz für die Brennstäbe zu schaffen, hat das Unternehmen alle, die sich bereits dort befunden haben, in eine sicherere Lagerung in trockenen Behältern an einen separaten Standort gebracht.

Das Dienstprogramm plant, diese Arbeiten bis Ende 2014 zu beenden und auch die Brennstäbe aus drei anderen Reaktoren im Laufe der folgenden Jahre, ehe man sich bis 2020 an die durchgeschmolzenen Kerne herangearbeitet hat.

Die Fukushima-Anlage hatte eine Reihe von Pannen in den letzten Monaten, einschließlich radioaktiv kontaminierte Wasser-Lecks von Lagertanks, die dazu beitrugen, Zweifel an der Fähigkeit TEPCOs zu entwickeln, was ihre Aussage anlangt, in der Lage zu sein, die Stilllegung der Anlage sicher bewerkstelligen zu können

Vergangenen Sonntag auf einer Gartenparty des japanischen Kaisers Akihito hat ein Gast etwas Unerhörtes getan. Der Schauspieler Taro Yamamoto traute sich nicht nur den Kaiser anzusprechen, er übergab ihm sogar einen Brief. Yamamoto ist Anti-Atomkraft-Aktivist, in dem Brief geht es um Fukushima. Die japanische Öffentlichkeit ist empört. Kollegen fordern den Rücktritt Yamamotos.

Yamamoto rechtfertigte sich vor den Journalisten: “Ich musste dem Kaiser persönlich den Brief übergeben. Ich habe über meine Ängste geschrieben. Die Kinder im Osten Japans sind krank – radioaktiv verstrahlt – und keiner redet davon. Ich wollte ihm das mitteilen.
Ob der Kaiser den Brief gelesen hat? Auf der Gartenparty reichte er ihn jedenfalls sofort an einen Diener weiter. Dass Fukushima immer noch eine Gefahr darstellt, scheint die Japaner wenig zu interessieren, viel schlimmer ist, was dem Kaiser auf seiner Gartenparty passierte.

Taro Yamamoto ist ein sehr bekannter Schauspieler, der in einem Interview allerdings sagt, dass er, nachdem er aus Tschernobyl und Weissrussland wiederkam und seine Stimme immer lauter gegen Atomkraft ertönen ließ, immer weniger Auftritte hatte und die Angebote immer weniger wurden. Trotzdem tritt er mutig und unverdrossen gegen die Atomlobby an und so tut er es auch dieses Mal.

Es gibt natürlich die Möglichkeit, Yamamoto zu unterstützen:

mit einem selbstverfassten Text an die Regierung: https://www.kantei.go.jp/foreign/forms/comment_ssl.html

oder durch Avaaz: https://secure.avaaz.org/en/petition/WORLD_SUPPORT_FOR_TARO_YAMAMOTOS_REMITTING_HIS_LETTER_TO_JAPAN_EMPEROR/

WORLD SUPPORT FOR TARO YAMAMOTO’S REMITTING HIS LETTER TO JAPAN EMPEROR

Why this is important

We Citizens of the world, of many nationalities, support the earnest sincere action of the young Japanese lawmaker Taro Yamamoto, breaking customary protocol to remit a letter to the Emperor of Japan, wishing to draw the Emperor’s attention on the plight of his people, Fukushima’s people and children left to live in an environment heavily contaminated by the ongoing 2 years and 8 months catastrophe of Fukushima Daiichi Nuclear plant.

我々多くの国々からの、世界の市民は、若き日本の山本太郎参議の、慣例的作法を破りながらも天皇に手紙を手渡し た、真剣で誠実な行動を支持します。福島第一原発事故は二年八ヶ月経った今も収束されていません。高度に汚染された地域に取り残されている福島の人々の悲 惨な現実があります。彼の行動はこの窮状を伝えたいという真摯なものであったからです。

3sat nano: Warum die Katastrophe von Fukushima verharmlost wird

Wie immer auf Beobachtungsstation. Fukushima Diary:

Es ist zu gefährlich, es anzugreifen, sagt Iori Mochizuki, aber es kann auf Dauer nicht unangetastet bleiben. TEPCO beabsichtigt, schon bald mit der Entfernung der Brennstäbe zu beginnen. Sie werden 13 Monate brauchen, die 15 000 Brennstäbe heraus zu holen. Einen nach dem anderen, das heißt, sie bewegen 5000 mal so viel Cäsium 137, als die Hiroshima-Bombe hatte.

Sie haben 6 speziell darauf trainierte Teams, jedes besteht aus 6 Mitgliedern, eines davon kommt von TEPCO, 5 von einer anderen Firma, deren Name TEPCO geheim hält. Und der Grund dieser Geheimhaltung ist ebenfalls geheim.

Die geborgenen Brennstäbe kommen in das normale Reaktorbecken und was danach damit geschieht, liegt ebenfalls noch nicht offen.

Der Kran, der die Brennstäbe herausholt, liegt über dem Becken, sodass durch die Live-Kamera nicht beobachtet werden kann, was geschieht.

Durch den im Becken befindlichen Schutt von der Explosion wird diese Aktion noch gefährlicher.

Man hat versucht, diesen Schutt herauszusaugen, aber möglicherweise ist doch noch einiges davon vorhanden, was das Ergreifen der Brennstäbe vom Kran aus behindern könnte.

In dem Fall könnte der Kran den Brennstab fallen lassen. TEPCO behauptet, davon gehe keine Gefahr aus, selbst wenn ein Brennstab auf andere fällt, hätte dies keinen Effekt nach außen.

TEPCOs Angaben waren stets korrekt.

Auch über die Frage des verunreinigten Wassers sagten sie, es regne nur einmal in zehn Jahren so heftig, wie heuer, als die Tanks überliefen. Tatsächlich sind sie aber bei jedem der Regenfälle, die in der Taifun-Saison seit September über Japan herein brachen, übergeflossen.

Tepco soll als Sofortmaßnahme die Menschen rund um den Bereich der Anlage mittels Transceiver (Sende-Empgangsgerät) warnen, wie es im März 2011 geschah – das würde jeden retten.

Alles wir tun können, ist darauf zu hoffen, dass es in den nächsten 13 Monaten kein Erdbeben geben wird (erst letzte Woche gab es wieder eines mit der Stärke 7,1).

Sogar nach Tepcos Einschätzung veröffentlicht am 31. 10. 2013 wird bis Juni 2015 weiterhin kontaminiertes Wasser austreten.

TEPCO plant heuer monatlich 15 neue Tanks zu bauen. Für 2014 war ursprünglich geplant, die Lagerkapazität von 500 000 m³ auf 700 000 m³ zu erhöhen, erweiterte diesen Plan dann aber auf 800 000 m³. Trotz alledem: Die Zunahme kontaminierten Wassers steigt schneller an, als TEPCO neue Tanks bauen kann. Diese Simulation basiert auf der Annahme, dass sie kein Grundwasser aus den Bypass-Brunnen pumpen und auch das Sammelleitungs-System für das Grundwasser nicht entleeren.

Sollte es hingegen einen neuen Taifun und/oder Starkregen geben und sie das kontaminierte Regenwasser auffangen müssen, könnten ihnen vor Juni 2015 die Tanks dafür ausgehen.

Fukushima Diary wird weiterhin Augen und Ohren offen halten, was den Reaktor 4 angeht.

David Ropeik, ein Experte der Risiko-Wahrnehmung und Risiko-Kommunikation, spielt die Rolle der wissenschaftlichen und medizinischen Literatur herunter, die zu beweisen sucht, dass ionisierende Strahlung ein starkes Karzinogen ist und dass keine Dosis zu niedrig sein kann, um nicht doch Krebs auslösen.

Helen Caldicott, australische Ärztin und erklärte Atomkraft-Gegenerin nimmt zu seinem Artikel Stellung:

Große Gebiete der Welt werden durch langlebige nukleare Elemente verunreinigt, die auf Kernkraft-Unfälle zurück gehen: 40% Europas durch Tschernobyl, ein Großteil von Japan durch Fukushima.

Ein Bericht der New York Academy of Sciences von 2009 mit dem Titel „Tschernobyl“ schätzt, dass fast 1 Million Menschen bereits auf Grund dieser Katastrophe gestorben sind. In Japan befinden sich 10 Millionen Menschen in stark kontaminierten Standorten. Kinder sind 10 bis 20 Mal mehr radiosensitiv als Erwachsene und Föten Tausende Male mehr; Frauen sind empfindlicher als Männer. Strahlung auf die reproduktiven Organe induziert Genmutationen in den Spermien und Eiern, mehr genetische Krankheiten wie Diabetes, Mukoviszidose, Hämochromatose und Tausende anderer und zwar über Generationen hinweg. Rezessive Mutationen brauchen bis zu 20 Generationen, um aufzutreten. Auch der Nuklearfachmann Mycle Schneider sieht in der Fukushima-Atomruine eine Riesengefahr für Japans Bevölkerung. Nötig sei jetzt eine internationale Taskforce, sagt er.

Netzfrau Lisa Natterer

Alle unsere gesammelten Informationen finden Sie hier: Fukushima 

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