Meeresschildkröten – eine hochentwickelte Tierart ist vom Aussterben bedroht!
Dynamit, Langleinen und Krankheit sind die wahrscheinlichen Ursachen für den Tod von etwa hundert Meeresschildkröten, die vor der nordwestlichen Küsten Costa Ricas in dieser Woche gefunden wurden. Experten schlossen die Radioaktivität aus der Fukushima Katastrophe als Ursache aus.
Mehrfach wurden in den letzten Monaten tote Meeresschildkröten ohne sichtbare körperliche Verletzungen an den Küsten von Mexiko und ganz Mittelamerika entdeckt. Massive Todesfälle traten auch in Guatemala und El Salvador auf.
Obwohl anfangs vermutet wurde, dass die Strahlung aus der AKW Katastrophe Fukushima schuld sei, sagten Fonseca-Experten, dass diese These nicht weiter verfolgt wird. Basierend auf der Forschung der Universität von Massachusetts Dartmouth und des Woods Hole Oceanographic Institute schätzen Wissenschaftler, dass es mindestens fünf Jahre dauern wird, bis die Strahlung sich an der westlichen Hemisphäre verbreiten würde, was bedeutet, dass Meerestiere nicht vor 2016 betroffen sein werden. Fakt ist, dass die Meerestiere betroffen sein werden, aber laut heutiger Nachfrage beim GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel weiß zur Zeit keiner etwas Genaueres; denn aktuelle Werte über Radioaktivität im Ozean liegen nicht vor. Weitere Infos über Fukushima erhalten Sie hier .
Da die verendeten Schildkröten keine sichtbaren körperlichen Verletzungen aufweisen und es sich nur um die Green Turtles handelt, obwohl sich auch Olive-Ridley-Schildkröten in diesem Bereich aufhalten, wird nun die Vermutung laut, dass es sich um eine chemische oder natürliche Ursache handelt.
Meeresschildkröten gibt es schon seit ca 250 Mio Jahren. Zur Zeit der Dinosaurier bevölkerten Meeresschildkröten die Weltmeere als friedliche Tiere. Sie haben sich in Form und Verhalten fast nicht verändert und überstanden Hitzeperioden und Eiszeiten problemlos. In der ganzen Evolution der Erde gibt es kaum eine weitere höhere Tierart, die so anpassungsfähig war.
Schildkrötenstrand Costa Rica: Tortuguero Nationalpark – In Costa Rica schleppen sich Millionen Meeresschildkröten an den Strand und legen Eier ab. Doch nicht nur natürliche Feinde bedrohen das Überleben der Art, sondern auch der Mensch.
Erinnern Sie sich? Der Schildkrötenstrand?
Die Schildkröten haben gerade eine gigantische Arbeit hinter sich, wenn sie den Strand erreichen. Genau das, was ihre Vorfahren seit Millionen von Jahren tun: Sie schleppen sich den Strand hinauf und suchen hier, wo sie selbst vor mindestens 20 Jahren geboren wurden, eine Stelle zur Sicherung ihrer Art. Sie buddeln mit den hinteren Flossen ein Loch in den Sand und lassen 100 bis 120 weiße Pingpongball-große Eier hineinplumpsen. Dazwischen unternehmen die Schildkröten ausgedehnte Wanderungen, die sie ohne weiteres in ein anderes Meer führen können und kommen dann Jahr für Jahr zurück.
Früher kamen allein in den Monaten Juli bis Dezember etwa 1 Million von ihnen an den Küstenstreifen von Costa Rica. Insgesamt sieben Arten von Meeresschildkröten nutzen gerade diesen Küstenstreifen für die Eiablage. Mittlerweile ein richtiges Touristenspektakel; denn viele Reisende beginnen nach ihren ersten Tagen in San José ihre Rundreise mit einem Highlight in Costa Rica: Tortuguero. Dieser Nationalpark ist an der karibischen Küste gelegenen und nur per Boot erreichbar. In erster Linie kommen sie wegen der Schildkröten hierher: Von Juni bis Oktober können sie beobachten, wie die Green Turtle ihre Eier am Strand ablegen.
Green Turtle, auch Suppenschildkröte genannt wegen ihrer Verwendung als Zutat für Schildkrötensuppe. Ihr Gewicht beträgt bis zu 185 Kilogramm. Die Schildkröte wird 40 bis 50 Jahre alt und erreicht die Geschlechtsreife mit 10 bis 15 Jahren. Seit 1988 steht sie durch das Washingtoner Artenschutz-Übereinkommen unter internationalem Schutz. Doch was nützt der Artenschutz, wenn sich nur wenige daran halten? Denn Trotz dieser Tatsache werden die Meeresschildkröten auf der ganzen Welt verfolgt und gejagt. Wegen ihres wertvollen Panzers, der das Schildpatt liefert, um daraus Brillengestelle, Schmuckstücke und Souvenirs herzustellen.
Vor allem in asiatischen Ländern werden auch noch die Eier der Meeresschildkröte als Aphrodisiakum verzehrt. Aber auch die anderen Arten werden durch Menschen dezimiert, sei es durch Schleppnetze, welche die Tiere ertränken, oder durch die Verschmutzung der Gewässer mit Chemikalien und Plastik. Durch die Expansion der Touristenanlagen werden die Schildkröten von ihren angestammten Brutplätzen vertrieben und können sich nicht mehr fortpflanzen.
Hunderte von toten Meeresschildkröten an der Küste Costa Ricas
Mindestens 70 Tote Schildkröten wurden nun an der Pazifikküste von Costa Rica gesichtet. Berichte von Fischern weisen darauf hin, dass die Anzahl der toten Schildkröten weit aus höher sei. Viele herumschwimmende Kadaver wurden gesichtet.
Da schwimmen die Meeresschildkröten durch den weiten Ozean, um genau dahin zu kehren, wo sie einst geboren wurden, und ohne sich um Meeresströmungen und Stürme zu kümmern, finden sie aus allen Himmelsrichtungen immer wieder zurück! Niemand hat es ihnen vorgemacht, sie können es einfach. Doch da gib es Menschen, die wissen, dass sie kommen, und töten diese wunderbaren Tiere auf brutalste Weise.
In Costa Rica untersuchen jetzt die UNA-Tierärzte einige der toten Schildkröten, um die Todesursache zu bestimmen. Mitarbeiter der Courtesy of Widecast haben schon bestätigt, dass einige der toten Schildkröten mit Langleinenhaken im Mund gefunden wurden und andere erlitten Schläge auf dem Kopf, und wie nun heute die ersten Untersuchungen ergaben, wie schon oben berichtet, könnte auch eine Krankheit, die „roten Tiden“ zu diesem Massensterben geführt haben. Diese Krankheit trat aber noch nie vor den Küsten von Cosa Rica auf.
Nach Angaben der Organisation Courtesy of Widecast ist die Population der Green Turtle an der östlichen Pazifikküste in den letzten Jahren um 40 Prozent zurückgegangen. An der südlichen Pazifikküste wurden im Januar mindestens 280 tote Olive-Ridley-Schildkröten angeschwemmt. Auch die Oliv-Bastardschildkröte gehört heute zu den bedrohten Meeresschildkröten. Die Art wird daher in der Roten Liste der IUCN als gefährdet (VU, Vulnerable) geführt. Die Massenanlandungen in einigen Regionen der Erde während der Paarungszeit können nicht darüber hinweg täuschen, dass die Populationen in den letzten Jahrzehnten dramatisch gesunken sind.
Die Schildkrötenschützer fanden auch hier Haken und Leinen in den toten Schildkröten am Strand und Untersuchungen ergaben anhand von schäumendem Schleim und Wasser in den Lungen der Tiere, dass sie elendig ertrunken sind.
Was tun die Langleinen den Meeresschildkröten an?
Viele Arten von Meeresschildkröten fallen den tödlichen Haken der Langleinen zum Opfer. 20 000 Karettschildkröten werden jedes Jahr von der spanischen Langleinenfischerei im Mittelmeer gefangen, und wahrscheinlich sterben 4000 davon, weil sie mit dem Haken in der Kehle ins Meer zurückgeworfen werden.
Die Sea-Shepherd-Crew hat von Dutzenden Schildkrötenkadavern entlang der Pazifikküste von Zentralamerika berichtet. Bei der Untersuchung fand man bei allen toten Schildkröten Haken in der Kehle verankert.
Nach Aussage des National Marine Fisheries Service (NMFS) werden 75% der Karettschildkröten und 40% der Lederschildkröten, die von den US- amerikanischen Hochsee-Langleinern im Atlantik gefangen werden, an den Grand Banks im Nordatlantik gefangen.
Die United Nations Food and Agriculture Organization (FAO) berichtet, dass jährlich 40 000 Meeresschildkröten von den weltweiten Langleinenfischern getötet werden.
Die Hauptgefahren gehen von der Verfolgung des Menschen und verschiedener Prädatoren, vom Beifang in Fischernetzen, von der Vernichtung der natürlichen Lebensräume sowie von der allgemeinen Wasserverschmutzung aus. Der Mensch hat es vor allem auf die Eier abgesehen, die weitflächig nach der Eiablage abgesammelt werden. Im Wasser wurde neben Ölen vor allem Pestizide, Schwermetalle und PCB nachgewiesen. Aber auch Plastikabfälle und anderer Unrat wurden in den Mägen der Tiere schon nachgewiesen. In Küstengewässern kommt es zudem nicht selten zu Kollisionen mit Schiffen und Booten.
Hunderte Schildkröten an Flughafen von Bangkok beschlagnahmt
Der thailändische Zoll hat am internationalen Flughafen von Bangkok hunderte geschützte Schildkröten beschlagnahmt. Mehr als 420 Strahlenschildkröten seien in zwei aus Bangladesch kommenden Koffern auf einem Gepäckband gefunden worden, teilten die Behörden am Suvarnabhumi-Flughafen am Donnerstag mit. Zudem hätten sich 50 weitere Schildkröten einer noch unbekannten Art in dem Gepäck befunden.
Indonesien Schildkrötenmörder Nr. 1
Dieses Land, selbst Mitglied der CITES, verstößt seit jeher gegen die internationalen Vorschriften. Auf Bali werden jährlich immer noch 20 000 Schildkröten auf brutalste Art und Weise getötet. Das von der Regierung immer wieder vorgebrachte Argument, die Bevölkerung verzehre aus Tradition an den rituellen Festen große Mengen Schildkrötenfleisch, stimmt nicht. Das Fleisch der Meeresschildkröten spielt eine verschwindend kleine Rolle und wurde bei den Festen der Hindus weitgehend durch Schweinefleisch ersetzt. Tatsache ist, dass die Produkte aus Meeresschildkröten, aber auch lebende Tiere, in asiatische Länder exportiert werden.
Jede zweite Schildkrötenart, die im Süßwasser lebt, ist vom Aussterben bedroht
Fast jede zweite Schildkrötenart, die im Süßwasser lebt, ist nach Ansicht von Naturschützern vom Aussterben bedroht. „Damit gehören sie zu den bedrohtesten Tieren auf unserem Planeten“, schreibt Peter Paul van Dijk von der Naturschutzorganisation Conservation International in seiner Studie. Die Untersuchung veröffentlichte er anlässlich der Weltwasserwoche in Stockholm. Gefährdet seien insgesamt mehr als 40 Prozent der Arten.
„Das Schlüsselproblem, dem diese Tiere ausgesetzt sind, ist die Veränderung ihrer Lebensräume – insbesondere wegen des Baus von Dämmen in den Flüssen, in denen sie leben“, sagte van Dijk. Hinzu komme, dass die Schildkröten gegessen oder als Haustiere gehalten werden. Besonders gefährdet sei die Jangtse-Riesenweichschildkröte (Rafetus swinhoei). Von diesen Tieren, die einen weichen, lederartigen Panzer haben, gebe es weltweit nur noch vier Exemplare.
Es gibt sie seit etwa 250 Millionen Jahren. Doch jetzt könnte die Zeit der Schildkröten zu Ende gehen. Der wehrhafte Panzer der Tiere hat sich im Lauf der Evolution nicht – oder kaum – verändert. Damit überstanden die Reptilien Millionen Jahre natürlicher Selektion. Zur Zeit der Dinosaurier bevölkerten Meeresschildkröten die Weltmeere als friedliche Tiere. Sie haben sich in Form und Verhalten fast nicht verändert und überstanden Hitzeperioden und Eiszeiten problemlos. In der ganzen Evolution der Erde gibt es kaum eine weitere höhere Tierart, die so optimal anpassungsfähig war. Bis der Mensch entdeckte, dass man sich mit diesen Tieren Profit machen lässt.
Ohne entschiedene internationale Zusammenarbeit werden viele Schildkröten laut Studien in den nächsten paar Jahrzehnten aussterben. Das ist ein für Menschen durchaus langer, für Arten aber extrem kurzer Zeitraum, kaum mehr als ein Wimpernschlag. Aber wenn man diesen Artikel bis hierher gelesen hat, dann fragt man sich, ob diese Tiere die nächsten Jahrzehnten überhaupt überstehen werden.
„Eine der blamabelsten Angelegenheiten der menschlichen Entwicklung ist es, dass das Wort „Tierschutz“ überhaupt geschaffen werden musste.“ Albert Schweitzer
Die Schildkröte ist ein Symbol für den Weg, für das Lernen, für Unermüdlichkeit und Unerschütterlichkeit – und ist vom Aussterben bedroht.
Netzfrau Doro Schreier
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