Update: Nestlé blockiert Protestmails – 154 Stunden im Hungerstreik und der Kampf geht weiter!

Nest9Wie gestern berichtet, traten letzte Woche Nestlé-Arbeiter in Kolumbien in den Hungerstreik, um den Nahrungsmittelkonzern an den Gesprächstisch zu bringen. Nestlé verweigert seit Monaten Gespräche mit der Gewerkschaft. Statt nach einer Lösung des Konflikts zu suchen, hat Nestlé die Situation mit gefährlichen Anschuldigungen gegen die Gewerkschaft weiter angeheizt. Samstag wurde nun ein Gewerkschafter ermordet.

Zurzeit werden die Protestmails von der Organisation MultiWatch durch Nestlé blockiert.

Bereits in der Vergangenheit wurden 14 Nestlé-Arbeiter ermordet. Auf weitere wurden Attentate verübt oder sie mussten auf Grund von Drohungen die Region verlassen. Mit der Ermordung von Oscar López ist die Zahl der ermordeten Nestlé-Gewerkschafter auf 15 gestiegen.

Nach Beginn des Hungerstreiks hat die Menschenrechtsorganisation MultiWatch einen offenen Brief an Nestlé-CEO Paul Bulcke gerichtet und ihn aufgefordert, dafür zu sorgen, dass Nestlé Kolumbien unverzüglich mit Sinaltrainal Gespräche aufnehme und alles unternehme, um das Leben und die Integrität der bedrohten Gewerkschafter und ihrer Familien zu schützen.

MultiWatch arbeitet an der Lösung dieses Problems und bat uns, weiterhin für das Verteilen der Protestmails behilflich zu sein.

Sie können den Brief an Nestlé kopieren und an folgende Adressen schicken:

Facebook: https://www.facebook.com/Nestle.DE?ref=ts&fref=ts  Twitter: Nestlé (Nestle) on Twitter

Nestlé Kontakt: https://www.nestle.de/METANAVIGATION/KONTAKT/Pages/default.aspx

Nestlé Schweiz: http://ww1.nestle.ch/de/Kontakt/Pages/default.aspx

Bitte senden auch an: Sr Paul Bulcke, Nestle Chief Executive officer: eco.information@nestle.com; Manuel Andrés k., Presidente de Nestlé de Colombia S.A.: Manuel.andres@co.nestle.com; Manuel Muñoz, Gerente de Relaciones Laborales: manuel.munoz@co.nestle.com; María José Quiceno: mariajose.Quiceno@CO.nestle.com

Dringend: Nestlé – Arbeiter in Kolumbien im Hungerstreik

Sehr geehrter Herr Bulcke,

Wir haben erfahren, dass Arbeiter von Nestlé Kolumbien in den Hungerstreik getreten sind. Dies, nachdem frühere Formen des Protests keine Wirkung gezeigt haben. Nestlé Kolumbien weigert sich seit mehreren Monaten, Gespräche mit Sinaltrainal zu führen. Gleichzeitig hat sie den Druck auf die Gewerkschaft erhöht. Die Gewerkschaft Sinaltrainal wird gezielt geschwächt und das Recht auf Gewerkschaftsfreiheit verletzt. Falsche Bezichtigungen durch Manuel Andrés K., Präsident von Nestlé Kolumbien, bringen die Gewerkschafter zudem in eine gefährliche Situation, weil sie dadurch zu einer Zielscheibe für Paramilitärs werden können.

Wir fordern deshalb:

– dass Nestlé Kolumbien unverzüglich mit Sinaltrainal Gespräche aufnimmt;

– dass Nestlé Kolumbien den mit der Gewerkschaft Sinaltrainal ausgehandelten und unterschriebenen Gesamtarbeitsvertrag vollumfänglich erfüllt;

– dass Nestlé Kolumbien aufhört, die Gewerkschaft Sinaltrainal zu delegitimieren und diffamieren – dies ist für die Gewerkschafter lebensgefährlich;

– dass Nestlé Kolumbien gewerkschaftsfeindliche Maßnahmen gegenüber Sinaltrainal unterlässt;

– dass Nestlé Kolumbien die in Gesetzen und internationalen Konventionen verankerte Gewerkschaftsfreiheit vollumfänglich garantiert;

– dass Nestlé Kolumbien alles unternimmt, um das Leben und die Integrität der bedrohten Gewerkschafter zu schützen;

– dass Nestlé sich von den Morddrohungen gegen Gewerkschafter in Nestlé-Betrieben öffentlich distanziert und sie verurteilt.

Mit freundlichen Grüßen

Zusätzlich gibt es eine Online Petition: Online Petition von Sinaltrainal bei Avaaz externer Link (spanisch)

ARBEITSKONFLIKT MIT NESTLÉ IN KOLUMBIEN UND HUNGERSTREIK:
MITGLIED DER LEBENSMITTELGEWERKSCHAFT SINALTRAINAL ERMORDET

oscarAm Samstag, den 9. November, wurde in der Stadt Bugalagrande um 20:30 OSCAR LÓPEZ
TRIVIÑO mit 4 Schüssen ermordet. OSCAR LÓPEZ TRIVIÑO (s. Foto) war seit 25 Jahren Arbeiter bei der Firma NESTLÉ und Mitglied der Lebensmittelgewerkschaft SINALTRAINAL.

Zu den Vorfällen

Seit einigen Tagen führen Gewerkschaftsaktivisten von SINALTRAINAL in Bugalagrande einen Hungerstreik gegen die Firma NESTLÉ durch. Sie fordern die Einhaltung der Tarifverträge für die Beschäftigten, und dass die Hetze gegen die Gewerkschaft eingestellt wird. Dieser Streik begann am 10. Oktober in Bugalagrande und wurde auf Grund von Drohungen gegen die Gewerkschaft unterbrochen, jedoch am 5. November wieder aufgenommen.

Die Drohungen

Wie schon in der Vergangenheit ließen die Drohungen der Paramilitärs nicht auf sich warten: Am Freitag, dem 8. November um 16:42 Uhr, wurde eine SMS vom Handy mit der Nummer 3145550150 an die Gewerkschaftsaktivisten JOSE ONOFRE ESQUIVEL und ALVARO VARELA PÉREZ abgeschickt. Sie enthielt folgenden Wortlaut: „Guerilleros Hurensöhne die ihr NESTLÉ belästigt es gibt kein Pardon wir zerstückeln euch Tod allen Kommunisten von SINALTRAINAL Urabeños“ .

Am 28. April 2013 hatten diese gleichen Paramilitärs die folgende Drohung ausgesprochen: „Vernichtungserklärung. Guerilleros Missgeburten, Hurensöhne macht weiter damit, euch in SINALTRAINAL dem ideologischen Arm der Subversion zu tarnen. Die Proteste in der Firma NESTLÉ in Bugalagrande teilen wir nicht wie auch nicht die schlechte Behandlung der Firmenchefs und die konstante Verleumdung einer guten Firma die soziale Entwicklung bietet… von den Urbanen Kommandos der Rastrojos“.

Reaktionen

Wie auch in der Vergangenheit machte SINALTRAINAL die Vorfälle bei den kolumbianischen Behörden, insbesondere beim Generalstaatsanwalt LUIS EDUARDO MONTEALEGRE LYNETT bekannt. SINALTRAINAL forderte, dass die Vorfälle untersucht und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen würden. Weiterhin wurden vom kolumbianischen Staat der notwendige Schutz und Sicherheitsgarantien für alle Gewerkschaftsmitglieder von SINALTRAINAL, die bei NESTLÉ arbeiten, gefordert, insbesondere für die aktiv am Hungerstreik Beteiligten.

Auf Grund des möglichen Hungerstreiks wies Nestlé wie in der Vergangenheit alle Vorwürfe zurück und veröffentlichte am 31. Oktober 2013 das Schreiben „NESTLÉ !letzte Stunde!“. Hierin wandte sich der Präsident von NESTLÉ KOLUMBIEN MANUEL ANDRÉS KORNPROBST an SINALTRAINAL und verurteilte gewaltsame Demonstrationen und Aktionen, wie sie im Laufe der anstehenden Proteste von SINALTRAINAL gegen den guten Namen der Firma und die Qualität der Produkte geplant würden. Die Aktivitäten, auf die sich die Firma bezieht, ist der Hungerstreik, den die Arbeiter vor der Fabrik von Nestlé in Bugalagrande aktuell durchführen. (http://www.multiwatch.ch/cm_data/Sinal101113_Oscar_Lopez_Trivino.pdf)

20 Schweizer ParlamentarierInnen wandten sich ebenfalls in einem dringlichen Schreiben an Herrn Bulcke. Sie unterstützten diese Forderungen und forderten ein Treffen mit dem Konzern.

Mehr zum Hungerstreik und Korrespondenz mit Nestlé

154 Stunden im Hungerstreik und der Kampf geht weiter und an jedem Tag, der vergeht, verlieren  diese Männer 1 Kilo an Gewicht  und ihr Gesundheitszustand verschlechtert sich!

Unterstützen Sie die  Kampagne und schicken Sie eine Protest-Mail an die Verantwortlichen!

Netzfrau Doro Schreier

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