Nestlé hat einem Zeitungsartikel zufolge Appetit auf den Nutella-Hersteller Ferrero.
28 süße Marken gehören zu Ferrero, Nutella ist die bekannteste. Auch Überraschungs-Eier, Mon Chéri, Duplo und Hanuta stammen aus dem italienischen Schokoladenimperium.
Wer kennt diese Produkte nicht?
Ferrero ist Dachmarke für eine Produktpalette von Einzelmarken und Markenfamilien
- Bueno
- Brioss
- Duplo
- Estathé (Schwarztee-Getränk)
- Ferrero: Die Besten von Ferrero, Ferrero Cappuccino, Ferrero Garden, Ferrero Küsschen
- Fiesta
- Garden
- Giotto
- Hanuta
- Kinder: Kinder Bueno, Kinder Choco Fresh (früher: Prof. Rino), Kinder Country, Kinder Délice, Kinder Freude, Kinder Friends, Kinder Happy Hippo, Kinder Happy-Hippo Crocky, Kinder Joy (nur zwischen Mai und Juli), Kinder Maxi King, Kinder Paradiso, Kinder Pinguí, Kinder Pinguí Cocos + Kakao, Kinder Riegel, Kinder Schokolade, Kinder Schoko-Bons, Kinder Überraschung (umgangssprachlich: Überraschungsei / Ü-Ei; weltweit wird der Begriff „Überraschung“ jeweils in die Landessprache übersetzt)
- Milch-Schnitte
- Mon Chéri
- Nutella, Nutella & go
- pan e chioc
- Pocket Coffee
- Raffaello
- Rocher
- Rondnoir
- tic tac, tic tac Icegloo
- Tronky
- Yogurette
Ferrero ist zwar in Luxemburg als Aktiengesellschaft eingetragen, hat seinen Stammsitz mit der operativen Leitung aber im norditalienischen Alba. Zum Konzern gehören mehr als 30 Einzelgesellschaften in 30 Ländern, die insgesamt 15 Produktionsstätten betreiben. Schwerpunkt ist dabei der europäische Raum. In Deutschland steht der Hauptsitz in Frankfurt. Ein Werk befindet sich im mittelhessischen Stadtallendorf. Bis heute ist der Konzern komplett im Familienbesitz und wird in der dritten Generation von Giovanni Ferrero und Pietro Ferrero junior geführt.
Nestlé, das Wasser abgräbt – Kinderarbeit u. v. m. steht zurzeit heftig in der Kritik: Wie gestern berichtet, traten letzte Woche Nestlé-Arbeiter in Kolumbien in den Hungerstreik, um den Nahrungsmittelkonzern an den Gesprächstisch zu bringen. Nestlé verweigert seit Monaten Gespräche mit der Gewerkschaft. Statt nach einer Lösung des Konflikts zu suchen, hat Nestlé die Situation mit gefährlichen Anschuldigungen gegen die Gewerkschaft weiter angeheizt. Am Samstag wurde nun ein Gewerkschafter ermordet.
Dazu haben wir zu einer Protestmail-Aktion aufgerufen s. Nestlé blockiert Protestmails – 154 Stunden im Hungerstreik und der Kampf geht weiter!
Nestle will zudem Ferrero, den italienischen Produzenten des Schokoladenaufstrichs Nutella, schlucken. Die Übernahmegespräche seien noch in der Anfangsphase, berichtet die italienische Tageszeitung „La Repubblica“. Der Schweizer Lebensmittelriese sei bereit, dem piemontesischen Familienunternehmen ein Angebot vorzulegen, das wegen des Betrags nicht abgelehnt werden könne, berichtete das Blatt.
Zwar beharrt das italienische Familienunternehmen seit seiner Gründung nach dem Zweiten Weltkrieg 1946 auf seiner Eigenständigkeit, doch könnte sich diese Haltung bald überholt haben: Michele Ferrero, der Besitzer des Schokoladenimperiums und reichster Mann Italiens, ist bereits 88 Jahre alt. Allein deshalb stellt sich nun die Nachfolgefrage bei dem in Piemont ansässigen Konzern, der in deutschen Haushalten mit Kinderschokolade, Ferrero Rocher, Raffaello, Mon Chéri, dem Überraschungsei und Tic Tac omnipräsent ist. Wie Reuters schreibt: Der als Micheles Erbe vorgesehene Sohn Pietro starb vor zwei Jahren beim Fahrradfahren in Südafrika im Alter von 47 Jahren an einem Herzinfarkt. Dadurch kam Giovanni an den Posten als Ferrero-Chef. Ihm sagen allerdings Branchenbeobachter nach, weniger an der Geschäftsführung interessiert zu sein als sein Bruder. „Entweder der Vater öffnet sich für ein externes Management-Team oder er verkauft das Unternehmen“, heißt es in Finanzkreisen. Aus Industriekreisen erfuhr Reuters, dass Nestlé nun durchaus daran interessiert ist, Ferrero zu kaufen.
Nun stellen Sie sich das vor – Nestlé und Ferrero – das ist ein Schokoladenmonopol.
Auch Ferrero steht in der Kritik, zum Beispiel wegen Palmöl. Der Konzern verwendet nach eigenen Angaben Palmöl, das von der Organisation RSPO (Runder Tisch für nachhaltiges Palmöl) zertifiziert wird. Der RSPO war 2004 auf Initiative der Umweltschutzorganisation WWF gegründet worden; Mitglieder sind neben Naturschutzorganisationen Ölpalmenpflanzer, Palmölverarbeiter, Händler sowie Banken und Investoren. Allein der Name „Runder Tisch für Nachhaltiges Palmöl“ ist zum Lachen, beziehungsweise Weinen: Erstens gibt es nachhaltiges Palmöl praktisch nicht. Der Ölpalmenanbau und die Verarbeitung sind eine höchst umweltschädliche Industrie. (Hier erfahren Sie mehr dazu “Die Grüne Rendite” – Auf Kosten des Regenwaldes und Greenwashing durch Unterstützung von WWF – ein Skandal!)
Ferrero setzt im Jahr übrigens Im Jahr zuletzt fast acht Milliarden Euro um. Nestlé allein in den ersten neun Monaten 55,43 Mrd. Euro.
Kampf der Giganten – Wenige Konzerne beherrschen die weltweite Lebensmittelproduktion und die Konzerne werden immer weniger, dafür größer, denn die großen schlucken die „kleinen“.
Dazu auch: Bittere Schokolade – eine Nestlé – Geschichte
Netzfrau Doro Schreier
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