Achtung: 4 Beben nahezu zeitgleich. Zwei direkt vor Fukushima an einer Tsunami kritischen Stelle! Eastern honshu!
Fukushima Update 14. November 2013 Deutsch – Englisch Mehrere Brennstäbe im betroffenen Fukushima Werk wurden schon vor dem Beben im März 2011 beschädigt. Diese Brennstäbe können in keinen Transportbehälter verfrachtet werden. Fische bluten aus Kiemen, Bäuchen und Augäpfeln – Bei Kernschmelze müssten mit Tokio 35 Mio. Menschen evakuiert werden
Der Plan, Strahlungs-Lesungen herabzusetzen
Um die Rückkehr der Evakuierten zu erleichtern, hat die nukleare Aufsichtsbehörde eine Änderung in der Art genehmigt, wie Strahlendosen rund um das beschädigte Kernkraftwerk Fukushima Nr. 1 überwacht werden, die effektiv zu niedrigeren Messwerten führen, aber Beobachter aufschrecken und warnen, sodass das öffentliche Misstrauen steigen könnte.
Die Änderung erfordert datenmäßig gestütztes Beobachten von Dosimetern im Besitz einzelner Bewohner. Dies wurde in einer Sitzung am Montag von der Regulatory Commission vorgeschlagen und stieß auf breiten Konsens. Dosimeter-Lesungen tendieren dazu, weniger als die Hälfte anzuzeigen im Vergleich mit der bestehenden Methode von Luft-Messungen, die davon ausgehen, dass die Bewohner acht Stunden am Tag im Freien bleiben, lt. NRA-Sekretariat. Der Vorschlag kommt daher, weil die Regierung beabsichtigt, die Sperrzonen-Regelung aufzuheben für die Gebiete, wo man die Strahlung auf 20 Millisievert oder weniger schätzt.
Die neue Methode soll helfen, die Rückkehr der Evakuierten zu bewerben sowie die Kosten für die Dekontaminierung (¥2.53 trillion to ¥5,13 trillion, das sind in etwa € 18 775 130 bis € 38 064 600) zu senken, die durch den Fallout aus dem Tokyo Electric Power Co. Werk entstand.
Aber eine Änderung in der Messmethode könnte das Misstrauen der Bewohner gegenüber der Regierung noch erhöhen, sagen Beobachter. In der Stadt Fukushima bat Ichiro Kowata, 77, ein Aussiedler aus Iitate, die Regierung, die vorgeschlagene Änderung ausführlicher zu erklären. „Jüngere Leute sagen, sie können den Aussagen nicht glauben, die plötzlich behaupten, dass Gebiete sicher seien, die bisher als gefährlich galten.
Mehrere Brennstäbe im betroffenen Fukushima Werk wurden vor dem Beben im März 2011 beschädigt
Drei der abgebrannten Brennelemente müssen besonders sorgfältig geborgen werden, da sie bereits vor 2011 beschädigt wurden. Ein Werksbetreiber Tepco gab zu, dass die beschädigten Teile, 4,5 m hohe Halterungen 50 – 70 dünne hoch radioaktive abgebrannte Brennstäbe, nicht mittels der großen Transportbehälter aus dem Reaktor 4 geborgen werden können, die für die Bergung der 1500 Stäbe vorgesehen sind.
Einer der Teile war bereits 1982 während eines Austausches beschädigt worden, wobei er in einem Winkel von fast 90° verbogen wurde, bestätigte Tepco in einer knappen Mitteilung am Ende eines 11-seitigen Informationsbulletins im August.
In einer Erklärung vom April 2010 sagte Tepco, dass sie zwei weitere Brennstäbe im Reaktor-Becken fanden, die aussahen, als wären sie mit Drähten umwickelt. Brennstäbe in diesen Halterungen haben kleine Löcher und geben radioaktive Gase ab, sagte der Tepco-Sprecher Yoshikazu Nagai gegenüber Reuters am Donnerstag.
Die Existenz der beschädigten Halterungen, berichtete eine Fukushima Lokalzeitung, wurden bekannt, da Tepco die Stilllegung des Kraftwerkes in Angriff nimmt, indem die Brennstäbe aus dem Reaktor 4 entfernt werden.
„Die drei Brennstäbe können in keinen Transportbehälter verfrachtet werden“ gab Tepco-Sprecher Mayumi Yoshida in einer E-Mail-Antwort auf eine Anfrage am Donnerstag zu und bezog sich auf die große Stahlkammer, die dafür benutzt werden wird, um die Brennstäbe aus dem Becken hoch oben im Reaktor heraus zu heben und an einen sicheren Ort zu transferieren. “Derzeit beraten wir noch darüber, wie wir dieses Problem lösen können.”
TEPCO dürfte innerhalb von Tagen damit beginnen, mehr als 400 Tonnen gefährliche abgebrannte Brennelemente in einem äußerst schwierigen und beispiellosen Vorgang unter höchstem Risiko zu bergen. Jede dieser Einheiten enthält Radioaktivität, die dem 10fachen der Atom-Bombe entspricht, die 1945 auf Hiroshima niederging.
Mit der Erschwernis, dieses ohnehin schon schwierige Unterfangen noch gefährlicher zu machen, wird auch der 12-monatige Zeitrahmen für diese Operation gefährdet.
Boots-Roboter sucht Lecks im Fukushima-Reaktor
Erstmals hat ein Roboter genau herausgefunden, woher das aus dem Reaktor auslaufende radioaktive Wasser stammt. Dem Anlagenbetreiber Tokyo Electric Power Company oder TEPCO gelang es am Mittwoch, einen ferngesteuerten Roboter nahe am unteren Rand des Containment-Behälters von Reaktor Nr. 1 einzusetzen. Der untere Bereich ist gefüllt mit kontaminiertem Wasser, das eingeleitet wurde, um die geschmolzenen Brennelemente zu kühlen. Extrem hohe Strahlungswerte haben Bemühungen, diesen Abschnitt zu überprüfen, bisher verhindert. Eine Kamera auf dem Roboter erkannte zwei Löcher am Containment-Behälter in dem Gebäude, wo der Reaktor untergebracht ist.
TEPCO Ingenieure sagen, dass sie sich nicht sicher sind, wie viel Wasser ausläuft. Aber sie sagen, eines der Lecks sehe aus, als ob Leitungswasser heraussprudeln würde.
Die Strahlungswerte in diesem Bereich waren mit 0,9 bis 1,8 Sievert pro Stunde extrem hoch. Ingenieure befürchten, dass die Schäden an den Sicherheitsbehältern in den Reaktoren Nr. 2 und 3 auch ähnliche Lecks sein könnten, aus denen hochradioaktives Wasser austritt. Man sagt, diese Erkenntnisse vom Mittwoch seien nicht nur wichtig in Bezug auf das Austreten von kontaminiertem Wasser, sondern auch für die zukünftige Stilllegung. TEPCO wird weiterhin Roboter benutzen, um andere Lecks zu suchen.
Den Tepco-Bericht der ersten Untersuchung mit dem Boots-Roboter finden Sie hier.
Cyber-Attacke auf Anti-AKW-Gruppen
Anti-Atom-Bürger-Gruppen um Japan wurden von einer Flut von E-Mails niedergewalzt. Mehr als 2,53 Millionen Nachrichten, ein Kennzeichen einer koordinierten Cyber-Attacke. Von Mitte September bis Anfang November wurden mehr als 33 Anti-AKW-Gruppen attackiert. Experten sagten, es gibt kaum Zweifel darüber, dass ein Computerprogramm ausschließlich zu diesem Zweck entwickelt wurde. Es wird als Japans erster Cyber-Angriff auf bestimmte Bürger Zielgruppen eingestuft. Rechtsanwalt Yuichi Kaido, der diese Gruppen vertritt, sagte The Asahi Shimbun dass er erwägt, gegen die Absender der E-Mails Strafanzeige zu erstatten wegen gewaltsamer Behinderung der Wirtschaft, das heißt, wenn die Täter gefunden werden können. Kaido ist auch Co-Repräsentant der „Datsu-Genpatsu Bengodan Zenkoku Renrakukai“ (bundesweites Verbindungsbüro für Gruppen von Anwälten, die für die Anti-Atom Gerichtsverfahren arbeiten).
Die angegriffenen Gruppen beinhalten auch das Frauen-Aktiv-Museum für Krieg und Frieden sowie die Metropolitische Koalition gegen Atombomben.
Das E-mail-Gewitter begann gleichzeitig am 18. oder 19. September. In den 13 Tagen bis zum 30. September wurden mehr als 2,1 Millionen E-mails an die Gruppen gesendet.
Eine E-Mail sagte: „Solange wir nicht alle Anti-Atom-Gläubigen getötet haben, kann es keinen Weltfrieden geben“.
Im Zeitraum 24. Oktober bis 4. November erhielten alleine zwei dieser Gruppen mehr als 430 000 E-Mails. Einige der Gruppen stellten die E-Mails und andere Informationen The Asahi Shimbun zur Verfügung, die dann ihrerseits mehrere Computer-Sicherheits-Unternehmen um deren Analysen baten. Es wurde bekannt, dass die Absender der E-Mails ein Computersystem verwendeten, das Anmelde-Bestätigungs-E-Mails zurückschickt, wenn Menschen ihre E-mail-Adressen registrieren, um E-Magazine zu bestellen oder eine Anfrage zu tätigen.
Und so schaut die Attacke aus:
Jemand erhält eine E-mail-Adresse einer Anti-Atomkraft-Gruppe von deren Website. Die Person registriert dann die E-mail-Adresse auf der Website von einer anderen Anti-Atom-Gruppe von zweimal bis zu 300-mal pro Minute mit Hilfe eines speziellen Computerprogramms, indem er vorgibt, dass er oder sie E-Magazine beziehen will oder eine Anfrage stellen.
Dann retourniert die Website die gleiche Anzahl von Anmelde-Bestätigungs-E-Mails der ehemaligen Anti-Atom-Gruppe. Die Computer-Sicherheitsfirmen versuchten, die IP-Adresse der Person zu finden, die die E-Mail-Adressen registrierte. Jedoch waren sie nicht in der Lage, dies zu tun, da die Person, die die „Tor“-Anonymität verwendete, es unmöglich macht, die IP-Adressen ausfindig zu machen. Diese Art von Cyber-Angriff wird als „Denial of Service“ ( DoS-Attacke) bezeichnet, deren Ziel es ist, die Aktivitäten der anvisierten Organisation zu behindern. Das Tor-System wurde 2010 auch verwendet, um die von der Polizei in Tokio gesammelten Informationen zum Thema internationaler Terrorismus zu leaken.
In vorhergehenden Cyber-Angriffen versuchten die Täter, auf einzelne Internet-banking-Konten zuzugreifen, oder sie versuchten, an vertrauliche Informationen von privaten Unternehmen und staatlichen Organisationen heranzukommen bzw. ihre Aktivitäten zu behindern. Bis jetzt gibt es keine offensichtlichen Spuren derer, die für die Cyber-Attacke gegen die Anti-Atom-Gruppen verantwortlich sind.
„Der Absender hat möglicherweise versucht, eine interne Fehde zwischen Anti-Atom-Gruppen zu säen“, sagte Shuichi Yanagimachi, Mitglied des „Genpatsu-Mondai Roquette-rückgängig Zenkoku Renraku Center“.
Radioaktive Wasserblase aus Fukushima treibt zur amerikanischen Westküste
Die Situation im Atomkraftwerk Fukushima gerät zunehmend außer Kontrolle. Die Betreiberfirma Tepco hat wegen Problemen die Bergung der 1300 Brennelemente aus Reaktorblock 4 verschoben. Gleichzeitig hat sich im Pazifik eine Blase mit radioaktiv verseuchtem Wasser gebildet, die auf die kalifornische Küste zutreibt.
Die riesige radioaktive Wasserblase, die sich im Pazifik gebildet hat, treibt auf Kaliforniens Küste zu und hat offenbar im Meer schon für erhebliche Schäden gesorgt. 300 Tonnen verseuchtes Wasser fließen täglich ins Meer. Das Wasser aus den leckenden Tanks auf dem Kraftwerksgelände hat nach Angaben des Kraftwerksbetreibers Tepco Strahlenbelastungen von 100 Millisievert pro Stunde. Das ist der Strahlungswert, den ein Mitarbeiter in einem japanischen Atomkraftwerk innerhalb von fünf Jahren abbekommen darf. In Fukushima ist man dieser Strahlenbelastung in nur einer Stunde ausgesetzt.
Das ausgetretene Wasser enthält unter anderem Strontium, das Wissenschaftler gerne als „Knochenkiller“ bezeichnen. Strontium schädigt das Knochenmark und kann Leukämie auslösen. Hält sich ein Mensch nur eine Stunde direkt neben diesem Wasser auf, treten nach zehn Stunden erste Anzeichen der Strahlenkrankheit auf: Übelkeit und ein Rückgang der weißen Blutkörperchen.
Blase mit radioaktivem Wasser erreicht im März Kalifornien
Wie Wissenschaftler herausgefunden haben, hat dieses stark belastete Wasser eine riesige Blase gebildet, die im Pazifik auf die USA zutreibt. Nach Untersuchungen der Strömungsverhältnisse im Pazifischen Ozean hat das gravierende Folgen für die US-amerikanische Westküste. Nuklearingenieur Arjun Makhijani, Präsident des Instituts für Energie- und Umweltforschung IEER mit Sitz in Takoma Park in Maryland, erwartet, dass die Blase im März 2014 die US-Küste erreicht. Der Höchststand dieser vor allem mit Cäsium 137 verseuchten Wasserblase wird für das Jahr 2016 erwartet.
Fische bluten aus Kiemen, Bäuchen und Augäpfeln
„Wir müssen Lebensmittel besser überwachen. Ich glaube nicht, dass der US-Umweltschutz und die Lebensmittelbehörde einen guten Job machen“, so Makhijani. Offenbar gibt es schon jetzt Schäden durch die Radioaktivität in den US-Gewässern. So sind vor Südkalifornien rund 45 Prozent aller Seelöwen-Jungtiere gestorben. Normalerweise sterben weniger als ein Drittel der Jungen. Entlang der Pazifikküste Kanadas und Alaskas ist die Population des Rotlachses auf ein historisches Tief gesunken. Entlang der kanadischen Westküste erkranken Fische aus unbekannter Ursache. Sie bluten aus Kiemen, Bäuchen und Augäpfeln.
Experten schätzen, dass sich die Radioaktivität der Küstengewässer vor der US-Westküste in den nächsten fünf bis sechs Jahren verdoppeln wird. In Kalifornien stellten Wissenschaftler bei einer Untersuchung von 15 Blauflossen-Thunfischen fest, dass alle durch radioaktiven Fallout aus Fukushima kontaminiert waren.
Experten haben im Plankton zwischen Hawaii und der Westküste der USA sehr große Mengen von Cäsium 137 gefunden. Plankton ist der Beginn der maritimen Nahrungskette. Nach einer Simulation des Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel werden bis zum Jahre 2020 auch die entlegendsten Winkel des Pazifischen Ozeans mit größeren Mengen von Cäsium 137 verseucht sein.
100-mal so viel Strahlung freigesetzt wie Tschernobyl
Die Angaben der Experten und des Betreibers Tepco zur Menge der ins Meer geratenen radioaktiven Strahlung weichen zwar voneinander ab, liegen aber allesamt auf einem sehr hohen Niveau. Forscher am Meteorologischen Forschungsinstitut der japanischen Behörde für Meteorologie schätzen, dass täglich radioaktives Cäsium und Strontium mit einer Aktivität von jeweils 30 Milliarden Becquerel in den Pazifik gelangen.
Tepco gibt an, dass seit Beginn der Fukushima-Katastrophe radioaktives Tritium mit einer Aktivität zwischen 20 und 40 Billionen Becquerel ins Meer gelangt ist. Es wird geschätzt, dass durch Fukushima bis zu 100 Mal so viel radioaktive Strahlung in den Ozean freigesetzt wurde wie während der gesamten Katastrophe von Tschernobyl.
Bergung der Brennelemente gestoppt
Nicht weniger beunruhigend ist die Nachricht, dass der Versuch, die 1300 beschädigten Brennelemente aus Reaktorblock 4 zu bergen, vorerst gescheitert ist. Ein Riesenproblem bei der Bergung ist das Chaos der Brennelemente: Sie haben durch die Kräfte der Naturgewalten Mikado gespielt und sind entsprechend durcheinander gebracht worden. Tepco wollte die Brennelemente ursprünglich manuell bergen. Laut dem Nuklearexperten Arnie Gundersen ist aber die einzige Möglichkeit eine computergesteuerte Bergung.
Bei Kernschmelze müsste Tokio mit 35 Mio. Menschen evakuiert werden
Es besteht offenbar eine sehr große Gefahr bei diesem Bergungsprojekt. Richard Broinowsky von der Universität Sydney sagte im australischen Radiosender ABC, dass die Gefahr bestehe, dass die Brennelemente im Fall einer Kernschmelze ungeheure Mengen von Radioaktivität in die Atmosphäre abgeben würden. Im Falle ungünstiger Winde müsste Tokio evakuiert werden, so Broinowsky.
Das geht aber kaum. In der Metropolregion um Tokio leben über 35 Millionen Menschen. Und deshalb haben die japanischen Behörden jetzt den Bergungsplan erst einmal verschoben, in der kühnen Hoffnung, dass sie weiter die Brennelemente mit Wasser kühlen und so das Schlimmste verhindern können. Es ist eine Wette auf die Zukunft. Denn Tepco hat bereits 1000 Tanks auf dem Gelände der Atomruine und in den Bergen um Fukushima errichtet, in denen das verseuchte Kühlwasser gespeichert wird. Und der Zustand dieser Tanks ist eine einzige Katastrophe.
„Ich muss klar sagen, dass wir schludrig gearbeitet haben.“
Was kein Wunder ist, denn es musste ja schnell gehen nach der Atomkatastrophe am 11. März 2011. Ein Zeuge dieser Flickschusterei ist der Automechaniker Yoshitatsu Uechi, der im Auftrag von Tepco im vergangenen Jahr sechs Monate am havarierten AKW Fukushima gearbeitet hat. Seine Aufgabe: Tanks zusammenbauen, im Eiltempo. „Ich muss klar sagen, dass wir schludrig gearbeitet haben. Wahrscheinlich lecken die Tanks deshalb schon jetzt“, sagte der 48-Jährige freimütig gegenüber der Nachrichtenagentur AP und ergänzt. „Jedes Mal, wenn hier die Erde ein bisschen bebt, bricht mir der Schweiß aus.“
Wenn er dann erzählt, dass etwa der Rostschutz auf Nieten und Schweißnähten nicht wie vorgeschrieben unter trockenen Bedingungen aufgebracht wurden, sondern bei Regen und Schneefall, versteht man die Sorge des Automechanikers. Sein Bericht geht so weit, dass Tanks mit radioaktiv verstrahltem Wasser in die Tanks gefüllt worden ist, bevor diese fertig waren.
„Ihre Qualität ist an der absoluten Untergrenze.“
Ebenso unglaublich: Die Dichtheitsprüfungen der Tanks wurde bei Regen durchgeführt. „Wir waren in einer Notsituation und mussten viele Tanks so schnell wie möglich bauen“, rechtfertigt Teruaki Kobayashi von Tepco die unorthodoxe Dichtheitsprüfung der Tanks und gibt zu: „Ihre Qualität ist an der absoluten Untergrenze.“
Auf dem Gelände des Kraftwerks werden derzeit rund 370 000 Tonnen radioaktiv kontaminierten Wassers gelagert. Etwa ein Drittel davon befindet sich in Stahltanks mit gummierten Nähten, die mit Bolzen geschlossen werden. Ein absolutes Provisorium. Bis März 2016 will Tepco diese Provisorien komplett gegen robustere Tanks austauschen. Dazu will das Unternehmen die Speicherkapazität für das kontaminierte Wasser auf 800 000 Tonnen erhöhen.
Opferverbände überreichen Petition
Die Betroffenen der AKW-Havarie fordern, ihre Ansprüche auf Hilfe länger geltend machen zu können. Ein Senator wandte sich damit sogar an den Kaiser.
Am Dienstag überreichten Vertreter der von den Folgen der Fukushima-Katastrophe Betroffenen beiden Häusern des japanischen Parlamentes eine Petition, die unter anderem die Verlängerung der Fristen zur Geltendmachung von Entschädigungsansprüchen fordert. Umweltverbände und Anwälte der Opfer bezeichnen die im kommenden März auslaufende Frist angesichts zu erwartender Spätschäden als völlig unzureichend und hoffen auf eine Verlängerung um weitere 18 Jahre.
Die Petition hat mit fast 80 000 Unterschriften das Quorum, das nötig ist, um eine Beschäftigung in der zuständigen Parlamentskommission zu erzwingen, weit überschritten. Abgeordnete aller Parteien waren bei der formalen Übergabe nach einer Demonstration durch das Tokioter Regierungsviertel anwesend und zeigten sich dem Anliegen der Opferverbände gegenüber aufgeschlossen.
Wie wir bereits berichteten, hatte Ende Oktober der Atomenergie-kritische Senator Taro Yamamoto für Aufsehen gesorgt, als er unter Bruch des strengen höfischen Protokolls Kaiser Akihito auf einem Empfang einen Brief mit Informationen zur Lage der Opfer von Fukushima und der Bitte um Unterstützung überreichte. Yamamoto war erst im Juli mit Unterstützung der Sozialisten ins Oberhaus gewählt worden, nachdem er lange als Schauspieler tätig gewesen war.
Da Yamamoto mit seiner direkten Bittschrift an den Kaiser die verfassungsmäßig verankerte, rein repräsentative Rolle des Monarchen in Frage gestellt hat, wird er nicht nur von der regierenden LDP, sondern auch seitens der Opposition scharf kritisiert. Bis auf weiteres ist der Senator von der Teilnahme an Terminen bei Hofe ausgeschlossen.
Englisch
Plan to lower radiation readings
To facilitate the return of evacuees, the Nuclear Regulation Authority has approved a change in the way radiation doses are monitored around the crippled Fukushima No. 1 nuclear power station that will effectively result in lower readings, but observers warn this could raise public mistrust.
The change calls for basing monitoring on data from dosimeters held by individual residents.
It was proposed by the regulatory commission’s secretariat at its meeting Monday and gained broad-based consensus.
Dosimeter readings tend to be less than half of those using the existing method based on air dose rates, which assume that residents stay outdoors for a total of eight hours a day, according to the NRA Secretariat.
The proposal comes as the government is aiming to lift the evacuation advisory for areas where annual radiation doses are estimated at 20 millisieverts or lower.
The new method is expected to help promote the return of evacuees as well as reduce costs for decontaminating areas tainted by radioactive fallout from the Tokyo Electric Power Co. plant.
But a change in the monitoring method could heighten local residents’ mistrust of the government, observers said…… In the city of Fukushima, Ichiro Kowata, 77, an evacuee from Iitate, called for the government to more fully explain the proposed method change. “Younger people say they can’t trust statements that suddenly declare areas to be safe when they have been called dangerous until now,” he said.
Several fuel rods at stricken Fukushima plant damaged before 2011 quake
THREE of the spent fuel assemblies due to be carefully plucked from the crippled Japanese nuclear plant at Fukushima in a hazardous year-long operation were damaged even before the 2011 earthquake and tsunami that knocked out the facility.
The plant’s operator, Tokyo Electric Power Co, or Tepco, said the damaged assemblies – 4.5 metre high rack scontaining 50-70 thin rods of highly irradiated used fuel – can’t be removed from Fukushima’s Reactor No. 4 using the large cask assigned to taking out more than 1,500 of the assemblies.
One of the assemblies was damaged as far back as 1982, when it was mishandled during a transfer, and is bent out of shape in an angle of nearly 90°, Tepco said in a brief note at the bottom of an 11-page information sheet in August.
In a statement from April 2010, Tepco said it found two other spent fuel racks in the reactor’s cooling pool had what appeared to be wire trapped in them. Rods in those assemblies have pin-hole cracks and are leaking low-level radioactive gases, Tepco spokesman Yoshikazu Nagai told Reuters on Thursday.
The existence of the damaged racks, reported in a Fukushima regional newspaper on Wednesday, came to light as Tepco prepares to begin decommissioning the plant by removing all the spent fuel assemblies from Reactor No. 4.
„The three fuel assemblies … cannot be transported by cask,“ Tepco spokeswoman Mayumi Yoshida said in an emailed response to queries on Thursday, referring to the large steel chamber that will be used to shift the fuel assemblies from the pool high up in the damaged reactor building to safe storage.
„We are currently reviewing how to transport these fuel assemblies to the common spent fuel pool,“ she said.
Tepco is due within days to begin removing 400 tonnes of the dangerous spent fuel in a hugely delicate and unprecedented operation fraught with risk. Each assembly contains radiation equivalent to around 10 times that of the atomic bomb dropped on Hiroshima in 1945.
Having to deal with the damaged assemblies is likely to make that task more difficult and could jeopardise a 12-month timeframe to complete the removal that many have already called ambitious.
Robot locates leaks on Fukushima reactor
A robot at the damaged Fukushima Daiichi nuclear plant has for the first time identified exactly where highly radioactive water is leaking from a reactor.
Plant operator Tokyo Electric Power Company, or TEPCO, on Wednesday succeeded in sending a remote-controlled robot close to the lower part of the No.1 reactor’s containment vessel.
The lower section is filled with contaminated water injected to cool molten nuclear fuel. Extremely high radiation levels have hampered efforts to probe that section.
A camera on the robot captured 2 leaks around the containment vessel in the building housing the reactor.
TEPCO engineers say they’re not sure how much water is leaking. But they say one of the leaks looks as if tap water is gushing out.
Radiation levels in the area were extremely high at 0.9 to 1.8 sieverts an hour.
Engineers suspect that damage to containment vessels at the No. 2 and 3 reactors is also causing similar leaks of highly radioactive water.
They say Wednesday’s finding is important not only in solving water contamination problems but also in carrying out decommissioning. TEPCO will continue to use robots to look for other leaks.
TEPCO report on the first inspection with the boat robot in English.
Cyber attack against anti-nuclear citizen-groups
Anti-nuclear citizens groups around Japan were left reeling from a blizzard of e-mail traffic–more than 2.53 million messages–that had all the hallmarks of a coordinated cyber-attack.
At least 33 groups were targeted in the campaign carried out from mid-September to early November.
Experts said there was little doubt that a computer program developed exclusively for the purpose was used in the attack. It ranks as Japan’s first cyber-attack to target specific citizens groups.
Lawyer Yuichi Kaido, who is acting on behalf of those groups, told The Asahi Shimbun he is considering filing a criminal complaint against the senders of the e-mails on grounds of forcible obstruction of business–that is, if the perpetrators can be found.
Kaido is also a co-representative of “Datsu-genpatsu Bengodan Zenkoku Renrakukai” (Nationwide liaison office for groups of lawyers working for the anti-nuclear lawsuits).
The groups targeted include the Women’s Active Museum on War and Peace and the Metropolitan Coalition Against Nukes.
The e-mail blitz started simultaneously on Sept. 18 or 19. In the 13 days up to Sept. 30, more than 2.1 million e-mails were sent to the groups.
One e-mail read, “Unless we kill all of the anti-nuclear believers, world peace will be never achieved.”
During the period from Oct. 24 to Nov. 4, two groups were singled out for more than 430,000 e-mails.
Some of the groups provided the e-mails and other details to The Asahi Shimbun, which then asked several computer security companies to analyze them.
It emerged that the senders of the e-mails used a computer system that returns registration confirmation e-mails if people register their e-mail addresses to receive e-magazines or make inquiries.
The method of the attack is as follows:
Someone obtains an e-mail address of an anti-nuclear group from its website. Then, the person registers the e-mail address on the website of a different anti-nuclear group from twice to 300 times per minute using a special computer program by pretending that he or she wants to receive the e-magazine or make an inquiry.
Then, the website returns the same number of registration confirmation e-mails to the former anti-nuclear group.
The computer security firms tried to find the IP address of the person who registered the e-mail addresses. However, they were not able to do so as the person used the “Tor” anonymity system that makes it impossible to uncover IP addresses.
This type of cyber-attack is known as “Denial of service” because its aim is to obstruct the activities of the targeted organization.
The Tor system was also used in a 2010 incident in which information on international terrorism that had been gathered by Tokyo’s Metropolitan Police Department was leaked to the Internet.
In previous cyber-attacks, perpetrators tried to access individual Internet banking accounts, or attempted to get hold of confidential information of private companies and government organizations or obstruct their activities.
As of now, there are no obvious leads into who is responsible for the cyber-attack against the anti-nuclear groups.
“The sender may have tried to sow an internal feud among anti-nuclear groups,” said Shuichi Yanagimachi, a member of “Genpatsu-mondai Jumin-undo Zenkoku Renraku Center” (Nationwide liaison center on citizens movements on nuclear power generation issues).
Netzfrau Lisa Natterer
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