Wenn wir uns die EFSA näher anschauen, dann müssen wir uns fragen, wie unabhängig die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit ist!
Wirtschaftsinteressen: Besonders der Ausschuss für Diätprodukte, Ernährung und Allergien (NDA) ist mit 17 von 20 Mitgliedern betroffen. 460 Interessenskonflikte existieren bei der EFSA. In zehn Fällen hat die EFSA bei der Auswahl der Mitglieder die eigenen Regeln ignoriert, dazu später mehr.
EFSA: Monsanto MON863 ist sicher
Nach Angaben der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) vom 12. 11. 2013 ist die gentechnisch veränderte (GV) Maislinie von Monsanto, MON863, so sicher wie jeder andere herkömmliche Mais auch. EFSA wies somit die neuesten wissenschaftlichen Argumente Österreichs für eine dreijährige Verlängerung der nationalen Schutzmaßnahme, die ein Verbot des Inverkehrbringens von MON863 in Österreich rechtfertigt, zurück. Der Mais ist in der EU für Lebens- und Futtermittel zugelassen, aber nicht für den Anbau.
Einfuhr von MON863 und Verwendung als Futtermittel (nach 2001/18) wurden am 10. August 2005 durch Beschluss der EU-Kommission genehmigt.
Ergebnisse Sicherheitsbewertung –
Gutachten des Wissenschaftlichen Gremiums für gentechnisch veränderte Organismen (GMO Panel der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA) | |
angenommen | 02. April 2004 |
Ergebnis | MON863-Mais ist genau so sicher wie konventioneller Mais. Bei der vorgesehenen Verwendung ist es unwahrscheinlich, dass es zu negativen Auswirkungen auf die Gesundheit von Mensch und Tier oder die Umwelt kommt. |
gv-Lebens- und Futtermittel | Es wurde eine 90-Tage Fütterungsstudie mit Ratten durchgeführt. Bei männliche Ratten, welche die MON863-Diät erhalten hatten, zeigte sich eine leicht erhöhte Anzahl weißer Blutkörperchen. Außerdem lag bei diesen Versuchstieren das Gewicht der Leber unter dem der mit konventionellem Mais gefütterten Vergleichsgruppen.Nach längeren Beratungen, bei denen weitere Gutachten hinzugezogen wurden, stuften die EFSA-Experten die Befunde nicht als Hinweise auf gesundheitliche Schädigungen durch MON863-Mais ein. Nach Auffassung der EFSA liegen die Ergebnisse innerhalb der üblichen biologischen Variabilität.Die EFSA-Gutachter verlangten, dass für den im Antrag einbezogenen Hybridmais MON863xMON810 diese Fütterungsstudie an Ratten wiederholt werden musste: Auch hier waren keine Anzeichen auf akute toxikologische Effekte zu erkennen. |
Pressemitteilung Landwirtschaftskammer Österreich:
„Am 13. 03. 2013 bat die Europäische Kommission die EFSA um eine Stellungnahme bezüglich der von Österreich im November 2012 vorgelegten neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse. Damit sollte die Entscheidung des Landes, das nationale Verbot des Inverkehrbringens von GVO zu verlängern, legitimiert werden. In einer Stellungnahme des EFSA-Gremiums für gentechnisch veränderte Organismen (GVO) hielten die Experten aber fest: Angesichts der neuen Daten und aller relevanten, auf neuestem Stand befindlichen wissenschaftlichen Publikationen seien die EFSA-Gutachten aus 2004 und 2009 zugunsten der Marktzulassung für dieses GVO oder die Erneuerung der Zulassung von März 2010 nicht zu ändern.
Die EFSA hat immer angenommen, dass der betreffende GV-Mais kein Risiko für die menschliche und tierische Gesundheit oder für die Umwelt darstellt, berichtet die EU-Nachrichtenagentur Agence Europe. Österreichische Bedenken beziehen sich hauptsächlich auf Mängel in der toxikologischen Risikobewertung von MON863 und auf die Möglichkeit der Cross-Übertragung des nptII-Gens aus diesem GVO.
Im November 2012 teilte Österreich der EU-Kommission von der Verlängerung ihrer Schutzklausel für weitere drei Jahre mit. Trotz Einwänden von 14 Mitgliedstaaten wurde die Vermarktung von Mais MON863 für Lebens- und Futtermittel von der Kommission im August 2005 zugelassen. Gegner kritisierten die Entscheidung scharf und warnten vor negativen Auswirkungen auf die Gesundheit, wie sie bei Ratten beobachtet wurden. MON863 ist resistent gegenüber dem Maiswurzelbohrer und bestimmten Parasiten wie Lepidoptera (Schmetterlingsarten beziehungsweise Falter).“
Die EFSA hielt die vorgebrachten Argumente jedoch entweder für nicht stichhaltig oder für nicht relevant. Die Europäische Kommission muss die Stellungnahme jetzt prüfen. Sie könnte Österreich dazu auffordern, das Vermarktungsverbot aufzuheben.
Wenn wir uns die EFSA näher anschauen, dann müssen wir uns schon fragen, wie unabhängig die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit ist!
Aktuell wurde nun auf Grund einer Invasion von Pestizid-resistenten Insekten auf den Soja-, Mais- und Baumwollfeldern Brasiliens für zwei Bundesstaaten in Brasilien durch das dortige Landwirtschaftsministerium am Montag der Notstand ausgerufen. An die hohe Belastung mit Pestiziden haben sich die Schädlinge mittlerweile angepasst – das Gift bleibt wirkungslos. S. unser gestriger Artikel: Die Natur schlägt zurück- Pestizid-resistente Insekten kehren zurück- Brasilien ruft Notstand aus!
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) ist im Bereich der Lebensmittel- und Futtermittelsicherheit der Grundpfeiler der Risikobewertung der Europäischen Union (EU). In enger Zusammenarbeit mit nationalen Behörden und offenem Austausch mit betroffenen Interessengruppen stellt die EFSA wissenschaftliche Beratung zur Verfügung.
Die EFSA ist nach eigenen Angaben eine unabhängige europäische Behörde, die aus dem EU-Haushalt finanziert wird, aber nach eigenen Angaben unabhängig von der Europäischen Kommission, dem Europäischen Parlament und den EU-Mitgliedstaaten arbeitet.
Lobbyverflechtungen in der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) nehmen kein Ende
Der Report „Unhappy Meal“ der CEO weist dies für 122 der 209 EFSA-Experten nach.
Ziel des Berichts: Darstellung der neuen Strategien zur Sicherstellung der Unabhängigkeit der EFSA-Mitglieder von Wirtschaftsinteressen. Hauptaussage: Interessenkonflikte der Ausschussmitglieder sind noch immer vorhanden.
Grundproblem: Nach Streit um die Abhängigkeit der EFSA-Mitglieder von der Wirtschaft, führte die EFSA eine Prüfung zur Sicherstellung der Unabhängigkeit der Mitglieder ein. Dieses Ziel sei laut dem Autors nicht erreicht worden: 122 von 209 Wissenschaftlern haben noch immer direkte oder indirekte Bindungen zur Wirtschaft (2013). Alle Ausschussvorsitzenden (außer zwei) und 14 von 21 Vizepräsidenten haben Interessenskonflikte
122 von 209 Experten haben laut dem Autor noch immer starken Kontakte zur Wirtschaft (das sind 58,37%). Diese Experten dominieren alle Ausschüsse außer einem (Plant Health), alle anderen werden von ihnen dominiert. 22 Informationen von Mitgliedern wurden von dem Autor nicht bewertet, da unvollständig.
Besonders der Ausschuss für Diätprodukte, Ernährung und Allergien (NDA) ist mit 17 von 20 Mitgliedern betroffen..460 Interessenskonflikte existieren bei der EFSA. In zehn Fällen hat die EFSA bei der Auswahl der Mitglieder die eigenen Regeln ignoriert.
Das ILSI-Problem
Eine Kategorie der Unabhängigkeitserklärung der Wissenschaftler von EFSA lautet „Gemischtes„.
In dieser werden ILSI-Aktivitäten angegeben (Laut dem Autors: 18). Roland Franz ist Mitglied des Ausschuss CEF (Food contact materials, Enzymes, Favourings and Processing Aids), zudem ist er Gutachter für einen ILSI Europa Report zum Thema „mehrlagige Verpackungen für Lebensmittel und Getränke“. Claudia Heppner, Vorstand der „Lebensmittelbestandteile und Verpackungseinheit“ erklärt: Franz sei nur Berater. Roland Franz ist Mitglied im wissenschaftlichen Ausschuss 2012 von ILSI Europäischen Essensverpackungen gewesen. Zudem hielt er dort eine Präsentation. Claudia Heppner verteidigt: Er habe nur Ratschläge erteilt und Ergebnisse präsentiert. Roland Franz ist nur von den Ausschüssen ausgeschlossen, wenn es um PET geht, da dies einer seiner Forschungsbereiche ist. EFSA sortierte 10 Mitglieder 2009 aus und gab ihnen die Möglichkeit zwischen ILSI und EFSA zu entscheiden.
Das International Life Sciences Institute (ILSI) ist eine einflussreiche Lobbyorganisation im Lebensmittelbereich.
Finanziert wird sie weitgehend durch Unternehmen der Lebensmittel-, Chemie- und Gentechnikindustrie wie Coca-Cola, Nestlé und Monsanto . Sie ist wegen ihrer Industrienähe und der Verflechtungen mit staatlichen Aufsichtsbehörden in die Kritik geraten.
Beispiel: ILSI Health and Environmental Sciences Institute – Sponsoring
The HESI Assembly currently consists of 55 companies from the United States, Europe, and Japan. These companies represent the chemical, agrochemical, petrochemical, pharmaceutical, biotechnology, and consumer products industries.
Es gibt nicht nur Ilsi in Europa, sondern auch in Nordamerika, Argentinien, Brasilien, Mexiko, Nordafrika, in der Golfregion, in Südafrika, fast über all auf der Welt und nicht nur für Nahrungsmittel, sondern auch die Chemie- und Pharmabranche.
Ilsi soll die maßgebliche Instanz bei zentralen Festlegungen sein, die alle Verbraucher betreffen: Beispielsweise über den Bedarf an Nährstoffen als Basis für Ernährungsempfehlungen (Projekt-Kürzel: EURRECA).Aktuelle Liste der EURRECA wissenschaftlichen Publikationen (Stand: August 2013) .
Als die Europäische Kommission eine konzentrierte Aktion zur Lebensmittelsicherheit in Europa startete war Ilsi mit dabei (Food Safety in Europe).
Und auch Wasser ist ein Thema – Sponsoring u. a. Coca Cola Thema: „Water Recovery and Reuse: Guideline for Safe Application of Water Conservation Methods in Beverage Production and Food Processing“
Bei der Sicherheitsbewertung von Gentechnik soll die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde EFSA beispielsweise Passagen aus Ilsi-Stellungnahmen wörtlich übernommen haben. Bei vielen EFSA-Entscheidungen sollen viele Ilsi-Experten mitwirken, wie auch Der Report „Unhappy Meal“ der CEO bestätigt. Eine Kategorie der Unabhängigkeitserklärung der Wissenschaftler von EFSA lautet „Gemischtes“. In dieser werden ILSI-Aktivitäten angegeben. laut de Bericht sollen es 18 sein.
Die EFSA hält Monsanto, MON863, so sicher wie jeden anderen herkömmlichen Mais auch und befindet, dass die vorgebrachten Argumente jedoch entweder nicht stichhaltig oder nicht relevant sind. Sie könnte Österreich dazu auffordern, das Vermarktungsverbot aufzuheben.
Bei der Risikobewertung von Nahrungsmitteln und Zusatzstoffen ist Ilsi aktiv und von denen die gesponsert werden, haben Sie in diesem Beitrag erfahren. Was als gesund gilt, was als ungesund, wird von den Lobbyisten aus dieser Organisation maßgeblich beeinflusst.
Die EFSA ist nach eigenen Angaben eine unabhängige europäische Behörde, aber ist sie das wirklich?
Netzfrau Doro Schreier
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