Heute morgen um 7 Uhr wurde das Camp der „Madres de Ituzaingó” und anderer Aktivisten in Malvinas, Argentinien, von circa 60 jungen Männern brutal angegriffen, wurden die Frauen geschlagen und mit Steinen beworfen.
Auch ihre Zelte wurden verbrannt. Die Aktivisten klagen die „Unión Obrera de la Construcción de la República Argentina” (Union der Bauarbeiter Argentiniens) an, dafür verantwortlich zu sein. Diese können nämlich auf Grund der Proteste nicht auf Monsantos Fabrikbaustelle.
In einem Vorort der Provinzstadt Córdoba hat Monsanto begonnen, eine Fabrik zur Herstellung von Saatgut für Gen-Mais zu bauen. Die lokale und die nationale Regierung unterstützen das Projekt, aber Umweltschützer und die meisten Einwohner laufen seit Monaten dagegen Sturm.
„Wir sind gegen die Monsanto-Fabrik und gegen den massiven Einsatz von Unkrautvernichtungsmitteln in Argentinien.“
Unter den Aktivisten gab es mindestens 20 Verletzte. Sie verurteilen, dass die Polizei nicht einschritt, sondern tatenlos blieb.
Um 10 Uhr 40 gab es noch eine weitere Auseinandersetzung mit der Polizei, wobei auch Gummigeschosse gegen die Aktivisten eingesetzt wurden.
Monsanto erklärt: „Die Autos einer Gruppe von Arbeitern wurden am Morgen vor dem Fabriktor mit Steinen beworfen. Danach kam es zu Auseinandersetzungen.”
Unterdessen rufen verschiedene soziale Organisationen zu Demonstrationen auf und bitten um Unterstützung im Camp.
Sofía Gatica ist eine der „Mütter von Ituzaingó”, Argentinien, die seit 10 Jahren darum kämpfen, die Wahrheit über die große Anzahl von Krebs und anderen Krankheiten in dem gleichnamigen Viertel von Córdoba zu erfahren.
Vor 14 Jahren brachte sie eine Tochter zur Welt, die 3 Tage später an einem Nierenversagen verstarb. Sofía entschied, die Ursache dafür herauszufinden, und begann mit einer Tür-zu-Tür-Aktion in ihrem Wohnviertel. Córdoba hat 6000 Einwohner, die von Sojaanbauten umzingelt sind.
Viele der Nachbarn waren krank – ohne Erklärung! Die Krebsrate ist 41 mal höher als im Durchschnitt des Landes und einige Ärzte vermuten, dass es noch viele mehr sind, diese aber nicht gemeldet werden. Leukämie, Allergien, neurologische und Atemwegserkrankungen, Geburtsfehler und Säuglingssterben kommen gehäuft vor.
Daraufhin gründete sie zusammen mit 16 anderen Frauen aus ihrem Viertel die Organisation „Madres de Ituzaingó” und ohne finanzielle Unterstützung erreichten sie, auf das Thema des ungeheuren Einsatzes von Chemie in der Agroindustrie aufmerksam zu machen.
Sie untersuchten ihr Trinkwasser und die Blutwerte der Kinder: in beiden befanden sich Rückstände von Pestiziden und anderen Giften.
Pressekonferenzen folgten und damit Druck auf sie, sie ihre Arbeit aufzugeben. Doch das hielt die „Mütter von Ituzaingó” nicht ab. 2008 ordnete die argentinische Präsidentin das Gesundheitsministerium auf, eine Studie zu veranlassen, die die schlimmen Vermutungen nur bestätigte.
Die Frauen erreichten, dass mittlerweile in einem Umkreis von weniger als 2,5 km keine Flugzeuge Agrochemie (Pestizide) versprühen dürfen.
2012 erhielt Sofía Gatica den Goldmann Umweltschutzpreis für ihren Kampf.
Seit mehr als 2 Monaten blockiert Sofía gemeinsam mit ihrer Gruppe und anderen Demonstranten die Straßen zu dem Platz, auf dem Monsanto seine größte Fabrik in Lateinamerika bauen will.
Am 20. September wurden sie mit brutaler Polizeigewalt von ihrem Camp vor der Monsantoinstallation vertrieben.
Am 19. November wurde sie in einem Taxi von einem Mann bedroht, der ihr eine Pistole an den Kopf drückte. Er sagte: „Es gibt viele Formen zu sterben. Wir werden dein Gehirn über die argentinischen Malvinen verstreuen. Hör mit dem Mist auf!”.
Drei Tage später wurde Sofía von 2 Männern auf der Straße überfallen und brutal verprügelt.
Da sie ihr nichts wegnahmen bzw. stahlen, wird angenommen, dass Monsanto hinter diesen Attacken steckt.
Natürlich erstattete sie Anzeige und ruft nun Mediziner und Journalisten auf, die Wahrheit zu sagen. Dass sie sich wegen ihres Berufes verpflichten, die Stimmen der Opfer zu hören und die furchtbaren Folgen der genmanipulierten Anbauten anzuzeigen.
Im Jahr 2012 hatte der Konzern Monsanto die Absicht bekanntgegeben, in der Provinz Córdoba eine Anlage zur Aufbereitung von Maissamen zur Weiterverarbeitung in der Lebensmittel- und Düngerindustrie zu bauen. Die Realisierung des Vorhabens hatte in diesem Jahr auf einer Fläche von 27 Hektar in der Ortschaft Malvinas Argentinas begonnen, zwölf Kilometer von der Provinzhauptstadt Córdoba entfernt.
Netzfrau Birgit Steinmeyer – aus Chile
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