Im vergangenen Jahr haben 3529 europäische Banker jeweils mehr als eine Million Euro verdient!
Zur Erinnerung: Von Irland bis Spanien, von Großbritannien bis Zypern: Die Banken nehmen mit ihren Problemen ganz Europa in Geiselhaft. Die Steuerzahler blechen dafür – mit 1 600 000 000 000 Euro.
1,6 Billionen: das ist so, als müsste jeder einzelne Deutsche 20 000 Euro zahlen, zwei Drittel eines durchschnittlichen Jahreslohns. Oder als müsste jeder Deutsche, ob Kleinrentner oder Milliardär, ein Drittel seines Geldvermögens abgeben.
Die Finanzkrise ist eine gigantische Umverteilung vom Steuerzahler zu jener Minderheit von Bonibankern und Bankaktionären, die in guten Zeiten von den gefährlichen Geschäften profitierten, für die sie im Nachhinein selten haften. Im Gegenteil, während die Bürger sparen müssen, lassen sich die Zocker AG diese mit Millionen versüßen.
Die Banken haben in Europa eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Wenn die Steuerzahler nicht weiter die nützlichen Idioten sein wollen, müssen sie endlich aufwachen.
Die EU-Bankenaufsicht erfasst, wie viele Einkommensmillionäre in Kreditinstituten der Europäischen Union arbeiten. Die meisten finden sich in Großbritannien, gefolgt von Deutschland.
Deutschland beheimatet die zweit meisten Einkommensmillionäre
Deutschland liegt nach Großbritannien auf Platz zwei, was die Zahl der Top-Verdiener in den Banken anbelangt. 2012 arbeiteten dort insgesamt 212 Einkommensmillionäre, 42 mehr als im Jahr davor. Die meisten arbeiten als Investmentbanker, 17 gehören dem Geschäftsbereich Asset-Management an – im Vorjahr verdienten in diesem Segment nur sechs Banker mehr als eine Million Euro. Im Durchschnitt erhielten die für Deutschland gemeldeten Top-Verdiener 2012 rund 1,6 Millionen Euro.
In Österreichs Banken gab es 2012 insgesamt 19 Einkommensmillionäre – nach nur zehn im Jahr davor. Einer dieser Top-Verdiener war in beiden Jahren dem Asset-Management zuzuordnen. Im Schnitt erhielten die Einkommensmillionäre in Österreichs Banken im vergangenen Jahr 1,8 Millionen Euro.
„Der Bankraub ist eine Initiative von Dilettanten. Wahre Profis gründen eine Bank.“ Bertolt Brecht
Bei Europas größten Banken sind seit Beginn der Finanzkrise mehr als 57 Milliarden Euro an Kosten im Zusammenhang mit rechtlichen Auseinandersetzungen angefallen. Die Summe ist ungefähr fünf Mal so hoch wie ihr gemeinsamer Gewinn im vergangenen Jahr.
Entstanden sind diese Kosten unter anderem deshalb, weil die Finanzkonzerne früher einigen Kunden offenbar dabei geholfen haben, Geld zu waschen und Steuerzahlungen zu vermeiden. In anderen Fällen wurde über die Risiken von bestimmten Produkten nicht richtig aufgeklärt oder die Märkte wurden zum eigenen Vorteil manipuliert.
Die folgende Tabelle bildet die Aufwendungen der 18 Banken ab: die gesamten Kosten aus der Beilegung von Klagen, Ermittlungen von Aufsichtsbehörden und anderen Streitigkeiten seit September 2008, Rücklagen für rechtliche Auseinandersetzungen sowie Regress-Ausgaben für britische Kunden. Die Zahlen sind auf Millionen gerundet und in Euro angegeben.
Seit September 2008 haben die 18 Banken mit den höchsten Kosten mindestens 18,4 Milliarden Euro aufgewendet, um Klagen oder regulatorische Untersuchungen beizulegen. Zudem legten sie 23,3 Milliarden Euro für Zahlungen an britische Kunden zur Seite, denen unsachgemäß Hypothekenversicherungen oder auch andere Produkte verkauft worden sind. Weitere 15,4 Milliarden Euro sind für künftige Strafen vorgesehen. Summa summarum ergibt das etwas mehr als stolze 57 Milliarden Euro – ungefähr fünf Mal so viel wie der gemeinsame Gewinn dieser Banken im vergangenen Jahr. Das geht aus Daten hervor, die „Bloomberg News“ auf Basis von Gerichts- und Unternehmendsdokumenten zusammengestellt hat.
Die Gesamtsumme entspricht Ausgaben von durchschnittlich 31 Millionen Euro pro Tag. Der Betrag ist aller Wahrscheinlichkeit nach noch höher, da viele Vergleiche und Einigungen nicht öffentlich bekanntgemacht werden.
Landesbanken: Im Sog der Krise
Zu den Instituten, bei denen die Krise besonders tiefe Spuren hinterlassen hat, gehören etliche Landesbanken. Hart getroffen hat es nicht zuletzt die WestLB, die Mitte 2012 in drei Teile aufgespalten wurde:
• Das Sparkassen- und Mittelstandsgeschäft (Verbundbank) wurde von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) übernommen.
• Papiere mit einem Volumen von rund 100 Mrd € und die Tochter Westimmo wurden auf die Erste Abwicklungsanstalt (EAA) übertragen. Diese „Bad Bank“ wurde 2009 aus der WestLB herausgelöst, um deren Problemengagements abzuwickeln.
• Den restlichen Teil der früheren WestLB übernahm deren Rechtsnachfolgerin Portigon AG, deren Aufgabe unter anderem die Verwaltung und Verwertung von Wertpapieren und Krediten ist
Vergrößern in turbulenten Zeiten
Zu den Banken, die trotz der Finanzmarktturbulenzen stark expandierten, gehören insbesondere Institute, die im Privatkundengeschäft aktiv sind. So die Autobanken: Zwischen 2007 und 2012 kletterte die Volkswagenbank im Top 100 Ranking von Position 45 auf 29 und die Mercedes-Benz Bank von 55 auf 43. Einen besonders großen Sprung machte die BMW Bank (93 / 44). In den Top 100 erstmals vertreten ist die Toyota Kreditbank (97). Zu den wachstumsstarken Kreditinstituten im Retailgeschäft gehört außerdem die Santander Consumer Bank (von 56 auf 31). Beachtlich ist auch der Aufstieg einiger Direktbanken / Online Broker. ING-DiBa verbesserte sich im Fünf Jahres-Vergleich von Rang 24 auf 15, die DKB Deutsche Kreditbank von 32 auf 21, und die 2007 noch gar nicht gelistete Comdirect Bank liegt inzwischen im Mittelfeld (Position 59). Quelle „die-bank.de“.
Zusatz: Die Santander Consumer Bank AG ist eine hundertprozentige Tochter der spanischen Banco Santander S.A..
Die Deutsche Kreditbank Aktiengesellschaft (DKB) ist ein Kreditinstitut und eine Tochtergesellschaft der BayernLB mit Firmensitz in Berlin.
Verlieren wir den Überblick?
- Allianz kauft 2001 Dresdner Bank für 30 Milliarden Euro
- 2008: Die Commerzbank hatte als erste große private Geschäftsbank die Staatshilfe angenommen: Staatseinlage von 8,2 Milliarden Euro
- 2008: Allianz verkauft Dresdner Bank an Commerzbank und wird größter Aktionär der neuen Bank
- (Gesamtpreis von 9,8 Milliarden Euro für Dresdner Bank einschließlich eines Beitrags für einen Trust zur Risikoabdeckung spezieller ABS-Anlagen der Dresdner von bis zu 975 Millionen Euro – Allianz erwirbt Commerzbank-Fondstochter Cominvest )
- 2011 Die Allianz hilft der Commerzbank teilweise aus der Kapitalnot. (750 Mio EUR)
Die Dresdner Bank musste plötzlich Allianz-Produkte verkaufen … durch den Kauf der Dresdner durch die Commerzbank hatte die Commerzbank plötzlich Allianz-Produkte.
Die Commerzbank will ihren Vorstand um zwei Mitglieder verkleinern. Da der Bund Anteile der Krisenbank hält, müsste der Steuerzahler Abfindungen mitfinanzieren.
Im vergangenen Jahr haben sie jeweils gut 1,2 Millionen Euro verdient. Schließlich wäre sein Vertrag eigentlich noch bis zum Jahr 2017 gelaufen. Damit der Aufhebungsvertrag zustande kommt, sollen diese Herren nur noch 2,8 Mio. Euro verlangen anstatt der verlangten 3,5 Mio. Ob Immobilien- oder Schuldenkrise – die Commerzbank ist immer dabei. Auch mit Schiffskrediten hat sich die Bank verhoben.
Die vergangenen Jahre haben gelehrt, dass die Commerzbank immer in besonderem Maße betroffen war, wenn irgendwo in der Bankenwelt ein Problem auftauchte – das war beim amerikanischen Subprime so, das war bei europäischen Staatsanleihen so, und nun eben bei den Schiffen. Übrigens bestätigte sich dieses Phänomen auch bei dem vierten Thema, mit dem das Blessing-Haus zuletzt Schlagzeilen schrieb: Rund 400 Millionen Euro hat die Commerzbank Finanzkreisen zufolge der US-Pleitestadt Detroit geliehen. .
Börsencrashs
Börsenturbulenzen gibt es so lange wie die Börse selbst. Am „Schwarzen Freitag“, dem 25. Oktober 1929, ereignete sich der wohl spektakulärste Börsencrash aller Zeiten. Doch wie in den Jahrzehnten danach, sind auch schon in den Jahrhunderten davor viele Spekulationsblasen geplatzt.
- 1637: Spekulationsobjekt Tulpenzwiebel
- 1720: Spekulationsobjekt Gold
- 1929: Der „Schwarze Freitag“
- 1931: Bankenkrise in Deutschland
- 1987: Sorgen um den Welthandel
- 1997: Die Asien-Krise
- 2000: Die Dotcom-Blase
- 2007/2008: Die Hypothekenkrise
Fünf Jahre nach dem Lehman-Crash scheint für viele die Krise schon wieder vergessen. Doch man sollte sich jederzeit der Gefahr einer weiteren Finanzkrise bewusst sein – Die Lehman-Krise hat sich von Amerika rund um den Globus ausgebreitet und letztlich die gesamte Weltwirtschaft lahmgelegt und der nächste Crash kommt bestimmt, denn wenn dieser gigantischen Zocker AG der Treibstoff ausgehen sollte, droht ein böses Erwachen.
4,1 Billionen Dollar Verlust durch Finanzkrise (2009)
Die weltweiten Verluste infolge der Finanzkrise werden sich laut dem Internationalen Währungsfonds (IWF) auf rund 4,1 Billionen Dollar summieren, umgerechnet rund 3,1 Billionen Euro. Allein in den USA sei durch faule Kredite und Schrottpapiere mit einem Minus von 2,7 Billionen Dollar zu rechnen, schrieb der IWF. In Europa liege der Verlust durch faule Wertpapiere bei 1,2 Billionen Dollar, in Japan bei 149 Milliarden Dollar.
Der IWF ging davon aus, dass viele Finanzinstitute das wahre Ausmaß ihrer Verluste noch nicht eingeräumt haben. Rund 2,5 Billionen Dollar entfallen demnach auf Banken, der Rest auf Versicherungen und Pensionsfonds. Die Banken müssten aber zwei Drittel ihrer Verluste erst noch abschreiben. Besonders für europäische Geldinstitute prognostizierte der IWF schwierige Zeiten. Vor allem in Osteuropa seien weitere massive Kreditausfälle zu erwarten. Das war das Ergebnis aus 2009 – alles vergessen?
Im vergangenen Jahr verdienten 3529 europäische Banker mehr als eine Million Euro – elf Prozent mehr als im Jahr 2011. In den Zahlen erfasst sind auch Fondsmanager, die bei Bank-Töchtern arbeiten. Sie durften sich insbesondere in Großbritannien über ein sattes Gehaltsplus freuen.
Originellerweise sind es immer dieselben, die profitieren und die Zocker AG macht weiter: Zinsmanipulationen und Geldwäsche, Razzien und Steuerbetrug – im Jahr 2012 nahmen Ermittler fast alle großen Geldhäuser ins Visier. So viele Gefängnisse haben wir gar nicht, wie wir für Bankvorstände bräuchten!
Netzfrau Doro Schreier
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