UPDATE – 05. Dezember 2013 – Tag 1001 der Katastrophe von Fukushima und kein Ende in Sicht!
Neue Sicherheitsregeln für Japans Atom-Anlagen wurden abgeschlossen, parlamentarische Zustimmung wird im nächsten Monat erwartet. Die neuen Normen werden auf alle AKW des Landes – einschließlich der Gemischt-Oxid (MOX)-Anlage, die sich in Rokkasho im Bau befindet – und seine Wiederaufbereitungsanlagen angewendet werden.
Auch die Frage der Lager (Zwischen- bzw. Endlager) für abgebrannte Brennstäbe und Abfall sind Gegenstand der überarbeiteten Regeln, ebenso wie Forschungs-Reaktoren (inkl. des Monju-Prototyps, Schneller Brüter) und Aufbereitungsanlagen.
Die Anforderungen sind von Anlage zu Anlage unterschiedlich, aber im Allgemeinen schließen sie Verstärkungs-Maßnahmen gegen Naturkatastrophen wie Erdbeben und Tsunamis, und in einigen Fällen Tornados, Vulkane und Waldbrände mit ein.
Bei der Brennstab-Herstellung ist richtige Entbindung von radioaktivem Material erforderlich, ebenso wie Gegenmaßnahmen für potenzielle kritische Unfälle. Wiederaufbereitungsanlagen müssen diese nachweisen sowie Gegenmaßnahmen speziell für Terroranschläge, Wasserstoff-Explosionen, Brände durch Flüssig-Lecks und Verdampfung von flüssigen Abfällen.
Die Regeln werden voraussichtlich bis 18. Dezember nach ihrer Genehmigung durch Vertreter im Parlament in Kraft treten.
Die Vorstellung eines post-nuklearen Japan
Der ehemalige Premierminister Junichiro Koizumi hat im politischen Establishment Schockwellen ausgelöst mit seinem Wunsch nach dem Ende der Kernenergie in Japan. „Es gibt nichts Teureres als die Kernkraft“, so wurde er aus einem Interview mit Tokyo Shimbun zitiert, was die japanischen Steuerzahler sehr gut verstanden.
Koizumi mag ein spät konvertierter Kernkraftwerksgegner sein, aber er bleibt beliebt, überzeugend und in dieser Frage total richtig liegend. Ministerpräsident Shinzo Abe könnte 2014 wieder einige Reaktoren ans Netz bringen, riskiert damit aber öffentliche Rückendeckung, weil das Volk die Lehren aus Fukushima nicht ignoriert.
Koizumi sagt richtig, dass die meisten Politiker Abe zustimmen würden, wenn er vor dem nuklearen Dorf die Zivilcourage zeigte, und „Abenomics“ erklärte, indem er das grüne Wachstum- Potenzial der smarten, erneuerbaren Energie anerkenne. Dies ist ein nachhaltiges und bezahlbares Niedrig-CO²-Modell, das weit besser geeignet ist für Japan und sich weiter entwickelnde Nationen als teure Kernkraft-Reaktoren.
Das alte Motto der Nuklearwelt – „sicher, billig und zuverlässig“ – erscheint jetzt wie ein schlechter Scherz. Es ist schwer, ein Preisschild auf die allgemeinen Folgen der Kernschmelzen in Fukushima und die Kostenexplosion des Rettungsplans für die Tokyo Electric Power Co. zu hängen, aber nach einigen Schätzungen könnten es $100 Milliarden sein, Tendenz steigend.
Es gibt immer noch mehr als 100 000 „nukleare“ Flüchtlinge, die durch die Katastrophe aus ihren Häusern vertrieben wurden. Anfang November räumte die Regierung schließlich ein, dass viele nicht mehr in die Heimat ihrer Vorfahren zurückkehren können. Bauern und Fischer haben ein tiefes Loch, aus dem sie sich hinausarbeiten müssen, um das Vertrauen der Verbraucher zurückzugewinnen, während der Tourismus eingebrochen ist und vor ungewissen Zukunftsaussichten steht. Anhaltende Stigmatisierung und Gesundheits-Bedenken fordern auch eine schwierige psychologische Betreuung der Bewohner.
Im globalen Lexikon ist Fukushima die Abkürzung für Atomkatastrophe geworden, in derselben Art und Weise wie Tschernobyl davor. Es steht unauslöschlich für die Marke Japan und wird trotz Abes Versicherungen, dass die die Situation unter Kontrolle sei, ominös bleiben. Es hilft nicht, dass Umfragen zeigen, dass nur 11 Prozent der Japaner Abe glauben und Naoki Inose angeprangert hat, dass Abe das Internationale Olympische Komitee irregeführt hat. Die Lehre von Fukushima, Mr. Abe, ist nicht die Notwendigkeit einer besseren Öffentlichkeitsarbeit.
Es ist Zeit, die Kernkraft zu überwinden, eine fehlerhafte „Wunder“-Technologie des 20. Jahrhunderts, und in Richtung 21. Jahrhundert-Technologie zu gehen mit erneuerbaren Energien und radikalen Effizienzsteigerungen, die durch Information und Kommunikationstechnik zu schaffen sind. Und Japan tut dies bereits in atemberaubender Geschwindigkeit.
Nobelpreisträger und Gelehrte bilden Protestgruppe gegen Geheimhaltungsgesetz.
Einunddreißig Gelehrte in Japan, darunter Nobelpreisträger, haben eine Protestgruppe gegen einen umstrittenen Gesetzentwurf für verschärfe Sanktionen gegen Verräter von Staatsgeheimnissen gegründet, um damit auf die Gesetzgebung aufmerksam zu machen und einer von ihnen verglich dies mit einem Nazi-Gesetz.
In einer Erklärung, veröffentlicht am Donnerstag, sagten Nobel-Preisträger Toshihide Masukawa und Hideki Shirakawa mit ihren Wissenschaftler-Kollegen, dass durch das Gesetz „die pazifistischen Prinzipien und grundlegenden Menschenrechte, die durch die Verfassung verankert sind“, bedroht werden.
„Im Namen der Wissenschaft und Vernunft, wir sind gegen das Gesetz, das den Weg für die Schaffung eines geheimen militärischen Staates ebnet“, sagte er.
Die Gruppe besteht aus Wissenschaftlern aus einer Vielzahl von akademischen Gebieten. Masukawa ist Generaldirektor des Kobayashi-Maskawa-Instituts für die Herkunft der Partikel und des Universums an der Nagoya Universität. Shirakawa ist emeritierter Professor an der Tsukuba-Universität.
Dazu gehören auch Yoichi Higuchi, emeritierter Professor für Verfassungsrecht an der Universität Tokio, Yoko Kato, Professor für Geschichte an der Universität von Tokio, und Kang Sang Jung, Professor für Politikwissenschaften an der Seigakuin Universität. Es stehen noch 304 Unterschriften als Unterstützer der Gruppe auf der Liste.
Das Gesetz wurde am Dienstag mit der Unterstützung der Regierungskoalition durch das Unterhaus gejagt, es ebnet den Weg für Beratungen im Oberhaus. Oppositionelle Abgeordnete fordern eine genauere Prüfung.
„Die Haltung des herrschenden Blocks zu versuchen, das Gesetz trotz Ausweitung der Kritik in der Öffentlichkeit um jeden Preis zu erlassen, erinnert an die Vorkriegs-Regierung, welche die Presse- und Denkfreiheit eliminierte und die Nation in den Krieg dirigierte“, sagte er.
„Das Gesetz entspricht dem Ermächtigungsgestz der Nationalsozialisten, die alle Informationen kontrollierten“, sagte Akira Kurihara, ein emeritierter Professor für politische Soziologie an der Rikkyo University, auf einer Pressekonferenz am Donnerstag.
Atsushi Sugita, Professor für Politikwissenschaft an der Hosei University, sagte, das Gesetz wurde plump erstellt und es fehlt ein Überprüfungs-Mechanismus auf die Machthaber, um deren Regierungsinformationen zu klassifizieren. „Es könnte darauf ausgelegt sein, Macht im administrativen Bereich zu konzentrieren und anderen die Redefreiheit zu rauben“, sagte er.
Yoichi Komori, Professor für Literatur an der Universität Tokio, sagte, dass ein Teil des offiziellen Gesetzes-Namens, nämlich „himitsu hogo“, was so viel bedetet wie Schutz von Geheimnissen, irreführend ist. „Im Wesentlichen ist es ein Gesetz, um Staatsgeheimnisse zu vertuschen, Dem Volk wird im Grunde die Souveränität genommen. Er wird eindeutig dazu führen, die Verfassung neu zu interpretieren“ sagte er.
Seit Bekanntwerden dieses Gesetzes überschlagen sich die Medien in ihrer Berichterstattung darüber und befürchten zu Recht, zu den am meisten Geschädigten zu gehören.
Japans neues Gesetz droht Presse und Whistleblower mundtot zu machen, sagt eine Überschrift.
“Neues japanisches Geheimhaltungs-Gesetz wird von den USA begrüßt, japanische Bürger befürchten die Rückkehr des Vorkriegs-Regimes, welches die Freiheit unterdrückte“, eine andere.
Die USA begrüßen den Schritt Japans, wünschen sie sich doch ein starkes Japan, um dem Aufstieg des chinesischen Militärs etwas entgegen halten zu können. Dies jedoch schürt Angst in Japan vor einem Rückschritt in seine militärische Vergangenheit, als die Behörden die Meinungsfreiheit einschränkten.
Regierende Liberaldemokratische Partei-Gesetzgeber sagen, Washington hat wiederholt gesagt, dass sie sich auf Grund mangelndem Geheimnisschutzes unsicher darüber fühlen, Japan in alles mit einzubinden. Die USA fürchten, China könne so an Geheimdaten kommen.
Einer der angeblichen Gründe der Regierungskoalition (LDP, Komei), dieses Gesetz so zu forcieren, ist, dass kein fremdes Land mehr Zugang zu sensiblen Informationen aus Japan mehr erhalten soll.
Wetten, dass die Atommülllager auch Staatsgeheimnisse in Japan werden?
NUMO (Nuclear Waste Management Organisation of Japan) bereitet derzeit einen Dokumentarfilm vor von Deponien in Schweden, Finnland, Frankreich, Schweiz, die im März veröffentlicht wird.
Da keine Stadt oder Region Japans die nukleare Abfall-Deponie aufnehmen will, hat die Regierung beschlossen, einfach einen Ort zu bestimmen. Alles deutet darauf hin, dass es geheim bleibt, da die Regierung jetzt in der Lage sein wird, es so zu halten.
In der Stadt Fukushima sind schon jetzt die radioaktiven Mülldeponien (kontaminierte Böden etc.) Geheimnisse, wie ich Ende Oktober erfuhr, um mich im Rathaus zu erkundigen.
Geheimnisse gibt es ja jetzt schon viele. Und wie sich herausstellt, kommen längst nicht alle an die Öffentlichkeit.
Das Geheimnis von MOX
Die Bergung der Brennstäbe aus Reaktor 4 begann – wie auch Tepco bekannt gab, mit den ungebrauchten Brennstäben. Wieso waren dort aber überhaupt 202 neue Brennstäbe, die üblicherweise immer separat gelagert werden?!
Wie jetzt durchsickerte, waren zum Unglückszeitpunkt Techniker dabei, die Ummantelung durch eine hitzebeständige Metallabschirmung im Reaktor-Inneren zu verstärken.
Die Installation einer neuen Verkleidung war offensichtlich nicht nur Ersatz für einen verschlissenen Vorgänger, der ja nur 15 Monate in Verwendung gewesen war. Es war ein Upgrade. Die Nachrüstung von Reaktor 4 wurde daher ähnlich wie die 2010-Konvertierung von Reaktor 3 in Pluthermal oder MOX-Brennelementen vorgenommen. Das gleiche Modell des GE Mark i-Reaktors wurde auf Vordermann gebracht, um MOX-Brennelemente (Mischoxid Uran und Plutonium) verwenden zu können.
Das Abklingbecken im Reaktor 4 Pool enthält schätzungsweise 400 Tonnen Uran und Plutoniumoxid, verglichen mit nur 6,2 Kilogramm Plutonium im Fat Man, der Wasserstoffbombe, die Nagasaki 1945 ausgelöschte. (Während Prognosen von Experten und Bloggern die Strahlung davon benennen, gibt es keine zuverlässige Methode zur Berechnung der potenziellen Summe oder Strömung der freigesetzten Strahlung nach einem Unfall in Becquerel oder Sievert-Einheiten gemessen. Die jeweilige Tonnage-Menge zeigt nur, dass es etwas Großes wird und eine Katastrophe nicht ausgeschlossen werden kann.).
Wie es in den Rest-Ruinen der anderen Reaktoren aussieht? Will man es wissen?
Unser Freund weiß folgendes aus Fukushima zu berichten:
25. Nov. 2013 Der bisher höchste Messwert für alle β-Isotope im Meer nahe des Reaktor 2 gefunden / 1 100 000 000 Bq/m3
Das ist das 36 000fache des erlaubten Höchstwertes
Selbst nachdem Tepco die undurchlässige Mauer an der Küstenlinie gebaut hat, ist die Strahlung im Grundwassers dort hoch.
Am 28. 11. 2013 wurde der höchste Wert von allen β-Nukliden (einschließlich Strontium-90) erkannt. Sie lag bei 1 100 000 000 Bq/m3.
Noch am 25. 11. 2013 lag sie bei 910 000 000 Bq/m3 für die β-Nuklide, das bedeutet einen
Anstieg auf 120 % innerhalb von 3 Tagen.
Über die mögliche Ursache hat sich Tepco noch nicht ausgesprochen. 1000 Tage nach dem Unglück untersucht eine Studie den hohen Strontium-Gehalt im Wasser. Und vergleicht dies auch mit Tschernobyl.
Nach Abbildung 1a bleiben die Strontium-90 Ebenen nahe Null für die ersten 1000 Tage, danach spitzt es sich drastisch zu und scheint für die nächsten 50 000 (oder so) Tage erhöht zu bleiben. Obwohl Fukushima mehr als 3 X näher am Wasser ist als der Reaktor in dieser Studie, ist es mehr als 3 X langsamer (0,133 Meter/Tag vs. 0,5 m). Und natürlich hat Fukushima drei geschmolzene Reaktor-Kerne, nicht nur einen.
Am 29. Nov. begann Tepco, die abgebrannten Brennstäbe zu bergen und hat dazu ein Video freigegeben. [URL]. 22 Brennstäbe wurden transferiert. Das Verbringen in den neuen Kühlbehälter wurde nicht gezeigt.
Um Schutt aus dem Reaktor 3 bergen zu können, benützte Tepco eine Unterwasserkamera, die 5,5 kg wiegt, wobei sie in das Becken fiel. Tepco betonte, das geringe Gewicht der Kamera könne keinen Schaden an Brennstäben im Becken anrichten.
Die Substanz, die aus dem Reaktor 2 PCV entnommen wurde, hat sich als Zirkonium herausgestellt. Dieses wird verwendet als Brennstoffe-Verkleidung und in der Kanal Box.
Die Substanz wurde zufällig innerhalb der PCV gefunden, 9,6 m unter der Oberfläche. Dies beweist, dass es auch im Reaktor 2 zur Schmelze kam. TEPCO erklärt, sie wird nicht die zusätzliche detaillierte Analyse vornehmen und weitere Untersuchungen ablehnen.
Am 29. 9. berichtete Fukushima Diary, dass Tepco die Möglichkeit prüft, die Reaktoren mit Luft zu kühlen. Seitdem sind zwei Monate verstrichen und am 28. 11. gab Tepco bekannt, dass sich dieser Plan wegen mangelnder Technik nicht realisieren lässt. Um die Reaktoren 1 – 3 kühlen zu können, müssten 5000 bis 9000 m³/h Luft in jeden Reaktor gebracht werden. Nachdem aber nichts über die Bedingungen in diesen Reaktoren bekannt ist, könnten auch 4 oder 5 Blasdüsen nicht reichen. Die einzig vorhandene ist zu weit weg. Also müssten welche innerhalb installiert werden, was beim derzeitigen technischen Stand eine ziemliche Herausforderung darstellt.
An den Küsten Australiens und Neuseelands wurden in den letzten Wochen geschätzte 5 Millionen Zugvögel verendet aufgefunden. Alle waren abgemagert und sind vermutlich verhungert. Wissenschaftler rätseln darüber, stellen aber keinen Zusammenhang mit Fukushima her.
Währenddessen ist der Vulkan Sakura Jiima wieder höchst aktiv. 1000 km südlich von Tokyo hat sich durch intensive Vulkantätigkeit eine neue Insel aus dem Meer gehoben.
Neuer Ärger beim Dekontaminierungs-Versuch
Ein beständig für Ärger sorgendes System, um das radioaktive Wassers zu dekontaminieren, musste am Sonntag wegen einer undichten Stelle erneut abgeschaltet werden, gab Tepco zu. Wegen chemischer Lecks wurde das Kernkraftwerk abgeschaltet, sagte der Anlagenbetreiber.
Salzsäure, zum Neutralisieren alkalischen Wassers verwendet, sickerte aus einem Rohr-Gelenk. Das Gelenk wurde mit einer Vinyl-Tasche umwickelt, um das Leck zu schließen. Tepco versicherte, die Ursache des Problems untersuchen zu wollen. In der Tasche fand sich 1 l Salzsäure. Dieses Dekontaminierungs-System soll eine Schlüsselfunktion einnehmen bei der Bearbeitung der ungeheuren kontaminierten Wassermassen, die gelagert sind.
Wo das Leck im Rohr-Gelenk auftrat, ist eines von zweien, die am Sonntag in Vollbetrieb hätten gehen sollen.
Brief an die Helden von Fukushima
An die Arbeiter im Atomkraftwerk Fukushima!
An all jene, die als erste in den fürchterlichen Stunden der Atomkatastrophe zugepackt haben!
An all jene, die Tag für Tag gegen die sich ständig verschlechternde Situation kämpfen!
An all jene, die euch in den kommenden Jahren noch nachfolgen werden – und an deren Familien und geliebte Angehörige!
Dieser Brief kommt aus Frankreich – er kommt in Dankbarkeit und in Sympathie.
Es mag sein, dass Ihr euch nicht auf eure Arbeitgeber und nicht auf die politisch Verantwortlichen verlassen könnt – das soll aber nicht heißen, dass ihr mit den Problemen, mit denen ihr zu kämpfen habt, ganz allein seid, auch wenn ihr von den Medien nur Kritik einstecken müsst.
Es mag für euch vielleicht nur ein schwacher Trost sein – aber wir möchten euch sagen, dass es Tausende Kilometer entfernt Menschen gibt, die ihr nicht kennt und die wie ihr einfache Bürger sind, die an euch denken und die dankbar sind für euren Mut und euren Einsatz.
Ihr seid wichtige Menschen, die allen Respekt verdienen – angesichts der enormen Verantwortung, die ihr ständig auf euch nehmt, ohne dass Ihr dafür irgendeine Beachtung oder irgendeine Anerkennung bekommt.
Niemand darf einen Arbeiter verurteilen, wenn er das falsche Rohr entfernt, den falschen Knopf gedrückt oder einen Wassertank zum Überlaufen gebracht hat, weil es so gut wie keine Schulung, keine klare Anweisung oder Kontrolle gibt.
Niemand darf einen Arbeiter verurteilen, wenn er angesichts dieser schweren Arbeitsbedingungen, die seine Gesundheit und sein Leben bedrohen, in Depressionen verfällt.
Auf der ganzen Welt gibt es Millionen Menschen, die auf eurer Seite stehen und die auf euch zählen, die euch vertrauen, euch moralisch unterstützen und die nicht vergessen, dass es euch gibt.
Wir kennen euch nicht persönlich, aber wir sind – wie Ihr – Menschen und Bürger dieser Erde. Wir können euch nicht unmittelbar helfen, aber wir wollen euch sagen:
Danke für das, was Ihr tut, danke für all die Risiken, die Ihr für uns alle auf euch nehmt. Ihr habt unsere von Herzen kommende Unterstützung.
Unser Dank geht an euch, die „50 von Fukushima“, und an alle mutigen Menschen, die von Anfang an nicht gezögert haben, ihr Leben zu riskieren, um eine noch schrecklichere Situation zu verhindern.
Nochmals herzlich Dank an all jene, deren Name nie erwähnt werden wird, die aber jeden Tag an der gewaltigen Aufgabe mitwirken, die radioaktive Gefahr in der Atomanlage von Fukushima unter Kontrolle zu halten.
Mögen unsere Wünsche und Gedanken euch erreichen, eure Lieben und all die Familien der Opfer, die ihre Gesundheit und ihr Leben in diesem ewigen Kampf verloren haben.
Diesen Brief, auf einer französischen Bloggerseite gefunden, gibt es auch in anderen Sprachen.
Es gibt auch die Adresse der Personalunterkunft im Wohndorf des AKW, sodass man einen richtigen Brief dorthin senden kann – die meisten der Arbeiter werden keinen Internetzugang haben.
〒979-0513福島県双葉郡楢葉町大字山田岡字美シ森8番Jヴィレッジ内
福島復興公社
福島第一原発の作業員の皆様へ
Fukushima Revitalization Headquarters at J-Village
8, Utsukushi-mori, Yamada-oka azaNaraha-machi oaza,
Futaba-gun
979 – 0513, Fukushima
Japan
Und: Bitte helfen Sie mit, diesen Brief zu verbreiten!
Those first moments, the most terrible nuclear catastrophe.
Those who daily continue to fight against the worsening situation.
Those who will replace them for many years.
To the families and their relatives.
Here is a message of gratitude and sympathy that comes from France .
If you can not count on your employers and managers to treat you correctly, and you ‘re not only provided for and discredited in the face of insurmountable problems that you face.
Although this is a small consolation to thousands of kilometers , strangers, ordinary people like you , are with you in thought and thank you from the bottom of their hearts for your courage and determination .
You are important people who deserve respect, by the responsibilities that rest on your shoulders, and because of that you do not really get in return recognition or rewards.
You can not blame the worker who disconnected the wrong pipe, pressing the wrong button or overfilled tank , due to a lack of training, specific instructions, or means of control.
You can not blame the worker who loses morale because he is faced with difficult working conditions and dangerous .
People like us, who are on your side , who rely on you , which offer you their trust and moral support that you do not forget , there are thousands and even millions surely worldwide .
We do not know you , but we are human beings like you , citizens of the Earth. We know the difficulty of your situation, and if we can not do much for you, we would like to say thank you for what you do , thank you for the risks you take for all of us . We are with you .
Thank you to the “Fukushima 50″ and all the courageous people who from the first day of the disaster did not hesitate to put their lives at risk to prevent a more serious situation occuring.
Thank you to all the people that we never talk about that every day at their level, involved in the huge task of curbing the radioactive risk to the Fukushima nuclear plant .
Our moral support and our thoughts are with you and your families, and to the relatives of the victims who lost their health or their lives in this struggle.
Here is the same text as PDF , translated into several languages. My first goal is that the message reaches the Japanese Fukushima workers . Post this text, pass it , for it has a chance to reach its recipients. (Please share the links below, not the files themselves or their direct links , so that I can maintain visibility into their use . )
Japonais | 福島原発で働く皆さんへ | http://goo.gl/re5822 |
Allemand | An die Arbeiter im Atomkraftwerk Fukushima | http://goo.gl/0LtHXo |
Anglais |
To the workers of Fukushima |
http://goo.gl/zCEpg0 |
Espagnol |
A los trabajadores de Fukushima |
http://goo.gl/nNukUA |
Espéranto | Al la laboristoj de Fukushima | http://goo.gl/JBp9MF |
Français | Aux travailleurs de Fukushima | http://goo.gl/br0Mi2 |
Italien | Ai lavoratori di Fukushima | http://goo.gl/7XOmX8 |
Néerlandais | Aan de werknemers van Fukushima | http://goo.gl/rOMnfB |
Portugais | Aos trabalhadores de Fukushima | http://goo.gl/B1E3i1 |
Russe | Работникам на Фукусиме | http://goo.gl/s3wGze |
Autre | À vous de jouer … |
Harvey Wasserman hat beinahe 200 000 Unterschriften bei den UN abgegeben, wie er in diesem Video erzählt.
The Real News bringt am 2. Dez. 2013 ein Interview mit Arnie Gundersen, einem Atomkraftwerks-Experten, der u. a. in 70 US-amerikanischen AKWs Projekte koordinierte.
Zum Video gibt es ein (englisches) Transskript des Gespräches.
Der Verantwortliche für die Aufräumarbeiten im japanischen Fukushima Kernkraftwerk sagt, die wachsenden Mengen an kontaminiertem Wasser am Standort werden letztlich im Meer entsorgt werden müssen.
In einem exklusiven Interview mit der ABC gab der Vorsitzende des Fukushima-Begleitausschusses, Dale Klein, auch zu, dass es in den kommenden Monaten und Jahren höchstwahrscheinlich mehr Fehler und Ausrutscher im Werk geben wird.
„Ich denke, das beste Wort im Zusammenhang mit Fukushima ist „Herausforderung,“, sagte der ehemalige Chef der nuklearen Aufsichtsbehörde in den USA.
Herr Klein sagt, dass die größte Herausforderung für TEPCO ist, mit dieser stetig wachsenden Menge verunreinigten Wassers, das dort gelagert ist, umzugehen.
Er glaubt, wenn das Wasser behandelt und von den meisten radioaktiven Elementen befreit ist, kann es in den Pazifik geleert werden.
„Am Ende des Tages, wenn das Wasser abgelassen wird, es erscheint in einer Weise, die bis zur Unkenntlichkeit verwässert ist“ meint er.
Mit dieser Ansicht steht er nicht alleine da!
Der Kopf einer Mission der International Atomic Energy Agency (IAEA) in Japan zum Überwachungsprozess der Stilllegung von Fukushima Daiichi sagte Mittwoch, dass die Entsorgung des verunreinigten Wassers in den Pazifik eine Option für den Anlagenbetreiber wäre. Juan Carlos Lentijo, Leiter der Mission der IAEO sagte, dass kontrollierte Entsorgung eine regelmäßige Praxis in allen Atomanlagen der Welt sei. Lentijo sagte, dass TEPCO die mögliche schädliche Auswirkung des Entsorgens ins Wasser gegen alle Risiken im Gesamtprozess der Stilllegung abwägen sollte.
Dr. Charles Perrow, emeritierter Professor der Yale Universität stimmt der Ansicht zu, dass der Ozean die Kontaminierung verwässern wird, meint aber, dass noch immer Radioaktivität in die Atmosphäre entweicht und dass das noch tausend Jahre anhalten wird, es sei denn, alles wird mit einem Zement-Sarkopharg zugedeckt wie in Tschernobyl. Er betont, dass die Radioaktivität die USA und Kanada erreicht und die Menschen total verängstigt hat. Die japanischen Behörden haben beim Notfall panisch reagiert und die Menschen nicht rechtzeitig evakuiert und sie noch in die falsche Richtung abgesiedelt.
Die atomkritische Ärzteorganisation IPPNW warnt unterdessen erneut vor den verharmlosenden Einschätzungen der Strahlenschutzkommission (SSK). Demnächst berät die Innenministerkonferenz über eine Veränderung des Katastrophenschutzes bei atomarer Freisetzung. Die von der SSK vorgeschlagenen Erweiterungen der Evakuierungszonen sind zu kleinräumig. Die radioaktive Belastung wird nicht bei 10 Kilometer oder 20 Kilometer halt machen. Laut einer Studie des Ökoinstituts Darmstadt wäre im Maximalfall eine Evakuierung in Gebieten bis in eine Entfernung von etwa 600 Kilometern und einer Breite von bis zu 50 Kilometern erforderlich.
Die SSK ignoriert auch, dass die radioaktive Freisetzung bei Atomunfällen mehrere Tage und Wochen lang andauern kann und durch wechselnde Windrichtungen und Niederschläge höchst unterschiedlich verteilt wird. „Mit diesen Vorgaben werden die Hilfskräfte im Ernstfall völlig überfordert sein und vermutlich Menschen in Gegenden evakuieren müssen, die genauso oder noch stärker radioaktiv belastet sind“, erklärt die IPPNW-Ärztin Dr. Angelika Claußen.
Am schwersten wiegt jedoch für die IPPNW, dass die von der Strahlenschutzkommission vorgeschlagenen Eingreifrichtwerte für Evakuierungen und langfristige Umsiedlungen mit 50 Millisievert viel zu hoch angesetzt worden sind. „Wenn die Innenminister diesen Empfehlungen der SSK folgen, dann nehmen die Politiker gesundheitliche Langzeitschäden mit hohen Opferzahlen in Kauf, so IPPNW-Arzt Reinhold Thiel.
Typische Langzeitschäden bei der betroffenen Bevölkerung wären z. B. ein Anstieg von Krebserkrankungen und genetischen Schäden, aber auch vieler anderer internistischer Erkrankungen. „Nur wenn man sich die Ignoranz der Behörden gegenüber Langzeitstrahlenschäden bewusst macht, begreift man die menschenverachtende Haltung, die in diesen Katastrophenschutz-Regularien zum Ausdruck kommt“, kritisiert Claußen.
Es gibt auch ein Gesetz in Japan, das besagt, dass es beim Transport von radioaktivem Material illegal ist, Material zu transportieren, das eine höhere Dosis als 40 000 Becquerel pro Quadratmeter hat.
Würde dieses Gesetz tatsächlich befolgt werden, dann liegt der Evakuierungs-Radius bei ca. 20 000 km – mit anderen Worten sollten 20 000 Quadratkilometern völlig frei von Menschen sein.
Es gibt eine Studie, die besagt, dass 20% von Japan inkl. Tokyo mit hoch toxischen radioaktiven Stoffen verseucht ist. Es ist daher anzunehmen, dass Landwirtschafts-Produkte ebenso belastet sind. Und das wird voraussichtlich 300 Jahre so bleiben.
Währenddessen sind Experten und Bürger in Korea über die katastrophalen Auswirkungen des Fukushima-Unglücks auf die Gesundheit und Sicherheit besorgt. Aber die japanische Regierung und Tokyo Electric Power, haben noch nicht wirklich ihre ernsthafte Besorgnis zum Ausdruck gebracht.
Kim Ik-Joong, Professor für Biologie an der Dongguk University, sagte, dass die Strahlung im Kernkraftwerk Fukushima mindestens sieben Mal so hoch war, wie in Tschernobyl.
Neuer Rekord liegt beim 43 000-Fachen des zulässigen Grenzwertes
In Proben, die am 3. Dezember aus einem Testbrunnen nahe der Meeresküste entnommen worden waren, wurde eine Konzentration des Isotops Strontium 90 von 1,3 Millionen Becquerel pro Liter nachgewiesen. In dem selben Brunnen war am 28. November bereits eine Radionuklidkonzentration von 1,1 Millionen Becquerel pro Liter festgestellt worden.
Bei einem zulässigen Grenzwert für den Betastrahler Strontium 90 beträgt 30 Becquerel pro Liter – dieser Wert ist um mehr als das 43 000-Fache überschritten.
Das Problem des radioaktiv verseuchten Wassers bleibt in Fukushima 1 aktuell. In den unterirdischen Räumlichkeiten des Kraftwerks und den Zisternen haben sich rund 440 000 Tonnen kontaminiertes Wasser angesammelt. Laut Experten kommen weitere 15 000 Tonnen im technischen Tunnel des AKW hinzu. Täglich steigt die Menge des radioaktiven Wassers aufgrund des steigenden Grundwasserspiegels um weitere 400 Tonnen.
Netzfrau Lisa Natterer
Das könnte Sie auch interessieren:
Alte, marode Atommeiler werden zu „Kartenhäusern“ – Leck in AKWs in USA und Frankreich!
Der gefährlichste Moment in der Geschichte der Menschheit: “Bei der Sicherung der Brennelemente im Lagerbecken der Einheit 4 in Fukushima geht es um unser aller Überleben!”
Fukushima – Radioaktives Wasser – Was die Medien uns verschweigen…
Pingback: christian louboutin paris