Snowden-Leak: Handygate weltweit – und andere Enthüllungen

nsa12Ein neuer Datenskandal der NSA wurde veröffentlicht. Dank Edward Snowden wurde bekannt, dass die NSA nicht nur im Internet kräftig Daten sammelt, sondern auch keinen Halt vor anderen Gerätschaften macht. Die NSA speichert jeden Aufenthaltsort unserer Mobiltelefone. Auch andere Länder wie Australien und Schweden müssen sich mit Enthüllungen auseinandersetzen. 

Nach Angaben der Zeitung werden täglich bis zu fünf Milliarden Daten über den jeweiligen Aufenthaltsort von Handy-Besitzern in verschiedenen Ländern, darunter auch in den USA, in den NSA-Datenbanken erfasst.

Analysten können Mobiltelefone überall auf der Welt orten, ihre Bewegungen verfolgen und die Beziehungen zwischen den Personen, die sie nutzen, aufdecken”, schreibt die Washington Post. Zudem sei die NSA in der Lage, auf Karten Bewegungsprofile darzustellen und auch Details wie Reisezeiten und Geschwindigkeiten zu ermitteln.

Die Verarbeitung der Daten übernimmt ein “CO-TRAVELER” genanntes Programm. Dabei soll es sich um ein Analytics-Tool handeln, das bekannte Ziele der NSA mit bisher unbekannten Personen verknüpfen kann. Es verfolge die Bewegungen von mehreren Hundert Millionen Menschen weltweit und gebe beispielsweise Auskunft über den Ort geschäftlicher Treffen oder Krankenhausbesuche.

Nach Angaben der Zeitung werden täglich bis zu fünf Milliarden Daten über den jeweiligen Aufenthaltsort von Handy-Besitzern in verschiedenen Ländern, darunter auch in den USA, in den NSA-Datenbanken erfasst. NSA sammelt und hält so viele Speicherkapazitäten wie möglich – 27 Terabyte pro Account, mehr als das Doppelte der Drucksammlung.der Bibliothek des Congress ( Library of Congress’s print collection). (S: NSA-Überwachungsaffäre: Wir bekommen eine eigene Festplatte! )

Dies ist ein Auszug aus einem National Security Agency Trainingshandbuch :

Snoden

Wie die NSA die Standortdaten sammelt, ist indes nicht bekannt.

Auch Australien zittert vor neuen Snowden-Enthüllungen

Australien – Indonesien : Der „Whistleblower“ Edward Snowden soll über Computer der Agentur für nationale Sicherheit der USA (NSA) Zugriff auf 20 000 Geheimdokumente des Aufklärungsdienstes Australiens gehabt haben, wie AFP am Donnerstag unter Berufung auf australische Medien meldet.

Anfang November hatten sich die Beziehungen zwischen Australien und Indonesien drastisch verschlechtert, als die Presse über die Nutzung der diplomatischen Missionen Australiens und der USA in Indonesien zur Überwachung der Führung des Landes, darunter von Präsident Susilo Bambang Yudhoyono und seiner Gattin, sowie über das Abhören der  Telefongespräche indonesischer Bürger berichtet hatte. Diesbezügliche  Informationen waren von Snowden an australische Medien weitergegeben worden.

Die Zeitung „Australian“ schließt am Donnerstag nicht aus, dass noch viele neue Details zur Tätigkeit der australischen Geheimdienste an die Öffentlichkeit gelangen könnten. Snowden hatte vermutlich Zugang zu 15 000 bis 20 000 streng geheimen Dateien. Deren Veröffentlichung  würde der Außenpolitik Australiens massiv schaden, so das Blatt.

In Indonesien finden derzeit Proteste gegen die Politik Australiens statt. Die Teilnehmer fordern von den australischen Politikern eine Entschuldigung für die Spähtätigkeit ihrer Geheimdienste. Die australischen Behörden haben inzwischen ihre Mitbürger, die sich in Indonesien als Touristen aufhalten, aufgefordert, wachsam  zu bleiben und sich von Unruhen fernzuhalten.

Schweden spionierte für die USA in Russland

Schweden hat einem Medienbericht zufolge dem US-Geheimdienst wertvolle Informationen über die russische Führung geliefert. Der schwedische Geheimdienst FRA sei ein „führender Partner“ bei der Überwachung der Internet- und Telefonkommunikation aus Russland, zitierte der schwedische Rundfunk SVT am Donnerstag aus Dokumenten des US-Geheimdiensts NSA.

Und Frankreich ist empört

Für Empörung sorgt diese Woche ein Bericht der französischen Tageszeitung „Le Monde“, wonach die NSA allein innerhalb eines Monats – zwischen dem 10. Dezember 2012 und dem 8. Januar 2013 – 70,3 Millionen Telefonverbindungen in Frankreich überwachte. Bereits Anfang Juli hatte der britische „Guardian“ berichtet, der Geheimdienst habe unter anderem Frankreichs diplomatische Vertretungen in Washington und bei den Vereinten Nationen in New York ausgespäht. Im September berichtete der „Spiegel“ auch von Spähangriffen gegen das französische Außenministerium in Paris.

NSA spionierte bei G20-Gipfel

Der US-Geheimdienst NSA hat nach Informationen des kanadischen Senders CBC Teilnehmer des G20-Gipfels 2010 im kanadischen Toronto bespitzelt. Das gehe aus geheimen Unterlagen des früheren NSA-Mitarbeiters Edward Snowden hervor, berichtete CBC Ende November. Die NSA-Aktivitäten bei dem Gipfeltreffen im Juni 2010 seien von der Regierung des kanadischen Premiers Stephen Harper genehmigt gewesen. Aus NSA-Notizen gehe zudem hervor, dass die US-Spione den Einsatz «eng mit ihren kanadischen Partnern koordiniert» hätten. Welche Teilnehmer von dem amerikanischen und möglicherweise auch kanadischen Geheimdienst belauscht und überwacht wurden, geht laut CBC aus den Dokumenten nicht hervor.

Die Fortsetzung folgt

Vom brisanten Geheimdienst-Material des US-Informanten Edward Snowden ist nach Angaben der Zeitung „Guardian“ erst ein Bruchteil an die Öffentlichkeit gelangt. Man selbst habe erst ein Prozent der erhaltenen Dokumente veröffentlicht, sagte Chefredaktor Alan Rusbridger am Dienstag in London vor einem Ausschuss des britischen Unterhauses.

Snowden, ehemaliger Mitarbeiter des US-Geheimdienstarms NSA und derzeit im Exil in Russland, hat rund 58 000 Dokumente an mehrere Medien weltweit weitergegeben, darunter der „Washington Post“, so Rusbridger. Die Dokumente seien derzeit über vier Kontinente verteilt und an sicheren Orten.

„Einen Staat, der mit der Erklärung, er wolle Straftaten verhindern, seine Bürger ständig überwacht, kann man als Polizeistaat bezeichnen.“ Ernst Benda, ehem. Präsident des Bundesverfassungsgerichts

Netzfrau Doro Schreier

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