Die Globalisierung im Magen

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Im Fernsehen wird ohne Ende gekocht und in den meisten Kühlfächern der Nation findet sich trotzdem gern die Tiefkühl-Lasagne.

Man schaut dem Lafer zwar gerne über die Schulter und ergötzt sich an den Horror-Restaurants von Restauranttester Rach, doch selbst brennt einem gern das Fleisch in der Pfanne an. Sauerkraut kommt bei uns doch bestenfalls noch aus der Dose.

Eine Minderheit der Deutschen kauft den frischen Bärlauch auf dem Markt und die Mehrheit sucht sich das abgepackte Fleisch im Supermarkt nach dem entferntesten Haltbarkeitsdatum aus. Auf der internationalen Raumstation essen die Astronauten wahrscheinlich gesünder.

Mich beunruhigt die Globalisierung im Magen. Wie Globalisierung im Magen? Erst kürzlich sah ich auf einer Packung “After Eight” und das Logo von Nestle. Oh! Das gehört denen also auch schon?

Marabou Schokolade kommt von Kraft Suchard Jacobs und Mars stellt neben Schokoriegeln auch Katzenstreu und Hundefutter her. Viele Körper samt Fettschichten dürften also mittlerweile zu zehn Prozent aus Procter&Gamble-Produkten bestehen.

Bionade – in kurzer Zeit eine der beliebtesten Limonaden der Deutschen weckte das Interesse von Coca Cola. Mit ihnen liefert sich Bionade sogar ein juristisches Scharmützel.

Die „Ökolimo“ ging dann letztlich an die Radeberger-Gruppe, einen Teil des Oetker-Konzerns.

Insgesamt kommen die vielen Waren im Discounter von immer größeren Firmen. Denke ich als Kunde noch vielleicht an eine Konkurrenz zwischen den Kaugummis an der Kasse, so beherrscht Wrigley’s diesen Markt seit einiger Zeit komplett.

Da könnten wir doch auch gleich hundert Euro im Monat an Nestle überweisen und dafür freien Zugriff auf die Produkte erhalten?

Oder alle Biertrinker/innen: Dauerauftrag an Oetker und schon hat man eine große Auswahl an Biersorten frei Haus, incl. Tiefkühlpizza und als Nachspeise gibt es dann noch einen Pudding.

Denn Oetker beherrscht weitestgehend die Tiefkühltruhe und die verschiedenen Biermarken sind nur noch verschiedene Geschmacksrichtungen internationaler Brauereikonzerne.

Übrigens: Dunkles oder Schwarzbier ist in vielen Fällen einfach nur umgefärbtes Helles.

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Einzig und allein die Tankstellen drücken durch ihre Marken noch eine spürbare Konkurrenz für den Kunden aus. Hier sind aber noch schlimmere Preisabsprachen der Grund und nicht die Konkurrenzsituation.

Schweinerei! Da hat das Kartellamt gründlich versagt.

Doch zurück zu der Globalisierung im Magen.

Ich finde diese Entwicklung bedenklich. Um mehr Profit zu generieren, sterben immer mehr Arbeitsplätze und Firmen und am Ende bleibt im Großkonzern die Marke als Logo übrig.

Das erinnert immer mehr an das Spiel Monopoly. Gibt es noch große Unterschiede zwischen REWE, Plus, Edeka und Penny? Bestenfalls im Outfit und Marketing. Neuerdings mit dem Thema Nachhaltig, dazu geht man Kooperationen mit zum Beispiel dem WWF ein. Klingt doch gut, wen interessiert da noch, welche Produkte sie größtenteils im Regal horten?!

Lebensmittel Zeitung

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Ansonsten mutieren diese Märkte zu einer neuen Version des Konsum-Marktes.

Erinnert an Oligopol – auch Angebotsoligopol – wird in der Mikroökonomik eine Marktform bezeichnet, bei der viele Nachfrager wenigen Anbietern gegenüberstehen.

Nur mit schöneren Aufdrucken der Verpackungen und einer angeblichen Vielfalt für den Verbraucher. Pustekuchen!

© Netzfrau Doro Schreier

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