Fleisch-Monopoly auf Kosten der Steuerzahler

EntenBei Geflügelfleisch greifen Verbraucher statt zu Hühnchen oder Pute oft zu Ente – in dem Glauben, keine Massentierhaltung zu unterstützen. Dem Fleisch sieht man seine Herkunft nicht an. Und damit deutsche Firmen investieren können, denn für Massentierhaltung benötigt man z. B. auch große Ställe, wird dieses mit Exportkreditgarantien schmackhaft gemacht. Zahlt der ukrainische Auftraggeber nicht, springt der deutsche Staat ein, mit Steuergeldern, also mit Ihrem Geld. 

Entenfleisch wird  immer begehrter und so wird es vom Saisonprodukt zum Ganzjahresangebot. So wurden mit diesen Exportgarantien Deutsche Hersteller unterstützt, die Material zur Errichtung einer Entenfarm für 860 000 Tiere im Wert von 35 Mio. Euro in die Ukraine liefern durften. Die schlechten Haltungsbedingungen der Tiere in der Ukraine wurden außer Acht gelassen. Was nicht hier „produziert “ werden darf, wird dann woanders gemacht.

Damit jedoch haben Bauern, die auf artgerechte Entenhaltung Wert legen, kaum eine Chance, sich gegen Billigfleisch aus Massentierhaltung behaupten zu können. Denn gute Entenhaltung hat ihren Preis.

Nichts anderes gilt auch bei Legehennen. Es hat Jahre gedauert, bis die Legehennen in Deutschland zumindest so weit befreit waren, dass ihnen nun 890 Quadratzentimeter Platz zustehen und nicht mehr nur 550 Quadratzentimeter. 2009 wurde die Haltung von Legehennen in Käfigbatterien in Deutschland endgültig verboten.

Seit diesem Jahr dürfen Hühner in der gesamten Europäischen Union nicht mehr nur auf der Größe eines DIN-A-4-Blattes gehalten werden. Doch das hindert die deutsche Exportkreditversicherungsagentur Euler-Hermes nicht daran, den Aufbau von Käfigbatterien in Nachbarländern der EU zu unterstützen. Dem Fleisch und den Eiern sieht man die Herkunft nicht an.

Besonders absurd ist die Wirkung dieser Investitionen beispielsweise der EBRD in der Ukraine. Dort sind von zwei großen Agrarkonzernen, an einem davon ist die Weltbank-Tochter IFC sogar direkt beteiligt, große Ställe für die Produktion von Hühnerfleisch und für Eier aufgebaut worden. Die Legebatterien gleichen aufs Haar denjenigen, die weiter westlich in den vergangenen Jahren abgebaut werden mussten. Gleichzeitig begann die EU bereits 2008, mit der Ukraine über ein Freihandelsabkommen zu verhandeln, das in diesem Jahr abgeschlossen werden sollte.

Die Ukraine könnte oder kann Käfigeier, wie sie in der EU nicht mehr produziert werden dürfen, für die Herstellung von Fertigprodukten – Nudeln, Kekse – in die EU einführen. EU-Bauern, die sich an die neuen Haltungsauflagen für Legehennen halten, müssen demnach mit Produzenten konkurrieren, die ihre Eier mithilfe europäischer Finanzierungsinstitutionen wie der EBRD oder Euler-Hermes aufgebaut haben.

Wie hoch die offiziellen staatlichen Bürgschaften der Euler-Hermes ist, durfte laut dortigem Mitarbeiter nicht gesagt werden, somit können nur die Recherchen aus dem Netz verwendet werden.

Die Ukraine braucht finanzielle Hilfe vom Internationalen Währungsfonds, der jedoch Bedingungen stellt. Im Falle einer IWF-Hilfe ist auch die EU zu Zahlungen bereit, laut Diplomaten könnten es bis zu 600 Millionen Euro sein. Die EU gab der Ukraine seit 1990 bisher 3,3 Milliarden Euro; dazu kommen Darlehen der Europäischen Investitionsbank (EIB) und bilaterale Hilfen und Darlehen der EU-Mitgliedstaaten.

Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung ist der größte Finanzinvestor in der Ukraine. Mit Stand vom 1. Januar 2013 hat die Bank mehr als 8,2 Milliarden EUR (10,7 Milliarden USD) für 318 Projekte bereitgestellt. 2012 hat die EBRD 934 Millionen EUR (1,2 Milliarden USD) in 35 Projekte in der Ukraine investiert.

In unserem Bericht Agrar-Monopoly in der Ukraine – Monsanto realisiert Großprojekt schilderten wir Ihnen, dass das Agrarland Ukraine für das internationale Agrarbusiness immer attraktiver wird. Diese Informationen hatten wir aus einer aktuellen Mitteilung der Germany-Trade-and-Invest–Gesellschaft für Außenwirtschaft und Standortmarketing mbH (GTAI) – bis zum 1. Januar 2009 Bundesagentur für Außenwirtschaft (bfai), sie ist eine GmbH, die vollständig im Eigentum des Bundes ist. Sie ist dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie zugeordnet. Nun folgt eine Fortsetzung, denn auch die Fleischindustrie erlebt einen regelrechten Boom.

Ukraine: Größter Fleischriese APK-Invest macht fast 50 Mio. € Umsatz

Im vergangenen Jahr hatte das Schlachtunternehmen mit seiner Fleisch- und Wurstproduktion in Höhe von 31 700 t einen Anteil von 15 % an der gesamten kommerziellen Schweinefleischerzeugung in der Ukraine erreicht. Nach Angaben von APK-Invest konnte das vertikal integrierte Unternehmen zuletzt jährlich 400 000 Schweine mästen und hat im ersten Halbjahr 2013 die eigene Futtermittelproduktion gegenüber dem Vorjahreszeitraum um ein Drittel auf 74,1 Mio. t ausgebaut.

In der Ukraine ist die Fleischerzeugung in den ersten fünf Monaten dieses Jahres deutlich gesteigert worden. Von Januar bis Mai 2013 insgesamt gut 1,3 Mio. t Fleisch produziert; das waren 8,5 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Produktion steige sowohl in den landwirtschaftlichen Unternehmen als auch in den Hauswirtschaften, hob der Minister hervor. Derweil berichtete die Nachrichtenagentur ukragroconsult.com, dass der Bestand an Rindern seit Jahresbeginn bis Ende Mai um gut 3 % auf 5,4 Mio. Stück aufgestockt worden sei, während die Zahl der Schweine um etwa 5 % auf 8 Mio. Tiere zugenommen habe. Die Geflügelzüchter hätten mit insgesamt rund 240 Mio. Stück fast 8 % mehr Tiere in ihren Ställen gehabt. Prisjashnjuk verwies mit Blick auf die positive Bestandsentwicklung auf die staatlichen Förderungen in den vergangenen Jahren.

Aber um Fleisch produzieren zu können, müssen auch die Rahmenbedingungen geschaffen werden, denn Fleisch ist längst zu einem lukrativen Handelsgut geworden. Es bedarf nicht nur ausreichender Ackerflächen, Futtermittel, also Saatgut und eines dementsprechend landwirtschaftlichen Fuhrparks.

Im Rahmen der bilateralen Gremienarbeit der Arbeitsgruppe Agrarwirtschaft gab es im Berichtzeitraum Treffen zur Weiterentwicklung der Zusammenarbeit im Bereich Landtechnik, Saatgut, Tierzucht sowie zu Fragen der Förderpolitik und der Agrarmärkte.

Ukraine

Mitglieder der Arbeitsgruppe:

  • Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tierzüchter e.V. (ADT)
  • AHT Group AG
  • Alfred C. Toepfer International GmbH
  • BASF SE
  • Bayer CropScience AG
  • Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e.V. (BDP)
  • Bundesverband der deutschen Fischindustrie und des Fischgroßhandels e.V.
  • Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse e.V. (BVEO)
  • BVVG, Bodenverwertungs- und verwaltungs GmbH Berlin
  • Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH
  • Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft e.V. (DLG)
  • DMK Deutsches Milchkontor GmbH
  • Deutscher Raiffeisen und Genossenschaftsverband e.V. (DGRV)
  • EkoNiva
  • GEA Farm Technologies GmbH
  • German Seed Alliance GmbH
  • GFA Consulting Group GmbH
  • KTG Holding GmbH
  • KWS Saat AG
  • OSI International GmbH
  • Riela Karl-Heinz Knoop e. K.
  • Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), Fachbereich Landtechnik
  • Verein der Zuckerindustrie e.V.

Der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Agrarwirtschaft ist Dr. Thomas Kirchber, der auch im Vorstand der Südzucker AG ist.

Aus der Arbeitsgruppe: Entwicklungsperspektiven der Agrar- und Ernährungswirtschaft in der Ukraine 

„Trotz des politischen »auf und ab« der letzten Jahre konnte die deutsche Agrar- und Ernährungswirtschaft stabile und vertrauensvolle Beziehungen zur Ukraine aufbauen. Gemeinsam mit der ukrainischen Seite teilen wir die Überzeugung, dass die guten naturräumlichen Voraussetzungen der Ukraine zusammen mit der gemeinsamen Herausforderung, bis 2050 rund 9 Mrd. Menschen weltweit ernähren zu können, gute Entwicklungsperspektiven für eine Zusammenarbeit bei der Modernisierung des Sektors bieten.“ Mehr Infos hier:  Entwicklungsperspektiven der Ukrainischen Agrarwirtschaft

Ukrainische Agroholdings realisieren Großprojekte

Die Agrarstrukturen der Ukraine werden weiterhin von den großflächigen Nachfolgebetrieben der Kolchosen mit einer Durchschnittsgröße von 1200 Hektar geprägt, die dieses Land zu einem gesetzlich festgelegten Mindestpachtpreis »en bloc« von den Landeigentümern pachten. Daher wird die ukrainische Agrarlandschaft trotz der kleinteiligen Besitzstruktur weiterhin von großen Schlägen von bis zu 100 Hektar geprägt. Die Landwirtschaftsbetriebe sind meist als GmbH oder AG organisiert und bewirtschaften mit 17 Millionen Hektar mehr als die Hälfte des ukrainischen Ackerlandes.

Eine Reihe von großen Agrarholdings konnten auf Grund des signifikanten Ertragssteigerungspotenzials und den mittel- bis langfristig erwarteten steigenden Agrarpreisen weltweit erfolgreich Kapital an den internationalen Finanzmärkten für Modernisierung und Wachstum ihrer Unternehmen aufnehmen.

Mit ca. 6,6 Mrd. US-Dollar haben deutsche Investitionen in der Ukraine einen Anteil von 16,5 Prozent an den gesamten ausländischen Investitionen und lagen damit hinter Zypern auf dem zweiten Platz. Unter den derzeit knapp 400 in der Ukraine vertretenen deutschen Unternehmen finden sich zahlreiche Mitgliedsunternehmen des Ost-Ausschusses, so etwa die Leoni AG, die Metro Group, die Knauf Gips KG, die Claas KGaA mbH und die Deutsche Messe AG.

Perspektiven für die ukrainische Agrarwirtschaft

20. März 2010

Ukraine könnte mit ihren fruchtbaren Schwarzerde-Böden eine wichtige Rolle bei der Sicherung der Welternährung übernehmen

„Die Ukraine bietet gute Voraussetzungen für den Pflanzenanbau und ist traditionell ein wichtiger Agrarexporteur, jedoch liegen die Getreideerträge weit unter dem westeuropäischen Niveau. Ein Mangel an Kapital und Know-how sind hier als Gründe zu nennen. Im Bereich der internationalen Kooperationen spielt Deutschland eine herausgehobene Rolle und arbeitet mit der Ukraine zu Beispiel im Rahmen der Arbeitsgruppe Agrarwirtschaft beim Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft und des Deutschen Agrarzentrums in Tscherkasi zusammen.“ http://www.ost-ausschuss.de/perspektiven-f-r-die-ukrainische-agrarwirtschaft

Laut  Germany Trade and Invest – Gesellschaft für Außenwirtschaft und Standortmarketing mbH (GTAI) erschließt sich auch ohne das Abkommen in die Agrarindustrie neue Absatzmärkte. Seit Sommer 2013 dürfen die ersten vier ukrainischen Unternehmen Hähnchenfleisch in die EU liefern. Derzeit exportiert die Ukraine das Hühnerfleisch in fast 30 Länder, darunter die GUS-Länder, Iran, Jordanien, Syrien, Libyen, Saudi-Arabien und andere.

Einen regelrechten Investitionsboom erlebt das Land bei Schweinezuchtkomplexen.

„Noch vor drei Jahren wurden nur neun Komplexe modernisiert und zwei neu errichtet. Im Jahr 2013 soll die Anzahl auf 58 beziehungsweise 16 steigen, meldete das Agrarministerium im April 2013. Solche Projekte haben viele Agrarkonzerne in petto. Die größten Vorhaben planen Ukrlandfarming (740 Mio. Euro), Danosha (63 Mio. Euro) und KSG Agro (45 Mio. Euro). Verhandlungen zwischen der zweitgrößten ukrainischen Agrarholding Kernel (420.00 ha) und Seaboard Foods aus den USA über ein Joint Venture zur Herstellung von Schweinefleisch meldete im Oktober 2013 das Portal GlobalMeat. Dabei seien Investitionen von 700 Mio. $ im Gebiet Charkiw im Gespräch.“

Wie Sie anhand von diesen Zahlen sehen können, geht es um viel Fleisch ,Geld und natürlich Profit!

„Der größte Hersteller von Schweinefleisch in der Ukraine, APK-Invest (15% Marktanteil) mit Sitz in Donezk, verfolgt laut Kommersant (November 2013) ein Projekt zur Errichtung eines Zuchtkomplexes für 1,2 Mio. Tiere im Gebiet Kursk. Die Investition soll ein Volumen von 900 Mio. $ erreichen. Dies wäre doppelt so viel wie der Fleischriese für sein Vorhaben in der Ukraine ausgeben will. Von den insgesamt 329 Mio. Euro für den Aufbau einer Kapazität von 600.000 Tieren im Komplex Donezk sind bereits 241 Mio. Euro geflossen. Jährlich plant APK-Invest Investitionen von 50 Mio. Euro. Das vertikal integrierte Unternehmen wird 2013 nach eigenen Angaben 400.000 Schweine mästen und hat im 1. Halbjahr die Futtermittelproduktion um ein Drittel auf 74,1 Mio. t ausgebaut. Nach Angaben des Verbandes der Geflügelzüchter in der Ukraine steigt die Produktion von Hühnerfleisch von Jahr zu Jahr: 2013 sollen 150.000 t erreicht werden (ein Plus von knapp 15%). Der Abschluss des Assoziierungs- und Freihandelsabkommens Ende November 2013 in Vilnius hätte die Agrarexporte sicherlich beschleunigt. Laut ukrainischem Landwirtschaftsministerium hätten zunächst 50.000 t Hähnchenfleisch pro Jahr in die EU geliefert werden können.“

Aber auch ohne das Abkommen erschließt sich die Agrarindustrie neue Absatzmärkte. Seit Sommer 2013 dürfen die ersten vier ukrainischen Unternehmen Hähnchenfleisch in die EU liefern. Sie erfüllen damit bereits heute die europäischen Standards in der Lebensmittelhygiene sowie die sonstigen für den Agrarsektor und die Ernährungswirtschaft einschlägigen Normen, was den Absatz auch in andere Länder fördert. Derzeit exportiert die Ukraine das Hühnerfleisch in fast 30 Länder, darunter die GUS-Länder, Iran, Jordanien, Syrien, Libyen, Saudi-Arabien und andere.

Hermesbürgschaften für Legehennenställe in der Ukraine

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie übernahm bereits 2012 für den Bau von zwei gigantischen Käfiganlagen für acht Millionen Legehennen in der Ukraine Exportkreditgarantien. Durch die Bürgschaft würde sowohl der deutsche Hersteller als auch der mächtige ukrainische Eier-KonzernAvangardco IPL profitieren, der nach eigenen Angaben Marktführer im europäisch-asiatischen Raum ist. Das Unternehmen hält derzeit über 25 Millionen Hennen in 19 ukrainischen Farmen und will noch gewaltig expandieren. Wie Sie anhand der folgenden Liste ersehen können.

Ausgewählte Großprojekte in der Landwirtschaft in Ukraine
Projektbezeichnung Investitions- summe (Mio. Euro) Projektstand Anmerkung
Errichtung eines Schweinezuchtkomplexes und Fleischverarbeitungsbetriebes in der Region Mykolajiw oder auf der Krim 740 Projekt von Ukrlandfarming in Entwicklung, Fertigstellung bis 2015 geplant Schweinezuchtkomplex für 2 Mio. Tiere, zudem Biogasanlage, und Fleischverarbeitung. Standort noch offen, Region Mykolajiw ist Favorit
12 Silokomplexe zur Verarbeitung und Speicherung von Getreide sowie Betrieb zur Produktion von Futtermitteln in der ganzen Ukraine bis zu 363 Ukrlandfarming hat einige Projekte bereits 2013 begonnen. Fertigstellung soll bis 2014 erfolgen Kapazität zur Speicherung von bis zu 150 000 t je Komplex; Futtermittelbetrieb mit einer Kapazität von bis zu 40 t pro Stunde
Schweinezuchtkomplex im Gebiet Donezk 329 bisher wurden 241 Mio. investiert APK-Invest will jährlich 50 Mio. Euro in den Kapazitätsausbau investieren
Bau eines Getreideterminals im Hafen von Odessa 250 Projekt angelaufen; zwei Ausbauphasen geplant Investor: Brooklyn-Kiew; 11 Silos fertig; 22 sollen dazukommen; Fassungsvermögen insgesamt 240 000 t
Fabrikation von Saatgut im Gebiet Vinnyzja 104 Grundstück von 80 ha vorhanden; Fertigstellung für August 2015 vorgesehen Herstellung von Mais-Saaten durch US-amerikanischen Konzern Monsanto
Geflügelfarm und Betriebe zur Fleischverarbeitung, für Futter- und Düngemittel im Gebiet Cherson 79 Inbetriebnahme für 2017 geplant; Verarbeitungskapazität von 7000 t Fleisch pro Jahr kündigte Arvi an 38 Mio. für Fleisch- und 26 Mio. Euro für Düngermittelfabrikation Vorhaben; laut Tochter Arvi-Ukraina zu 70% kreditfinanziert
Zwei Schweinefarmen in der Region Iwano-Frankiwsk 63 Danosha, eine Tochter der Danish Axzon, plant Expansion für 2014/15 EBRD prüft die Vergabe eines Kredites über 35 Mio. Euro an Danosha; Kapazität der Farm: 36 000 Schweine
Bau eines Mühlen- und Silo-Komplexes im Gebiet Kiew 45 Projektdokumentation laut ukrainischer Firma Kulinitschi in Ausarbeitung Im Komplex sollen bis zu 300 t Weizen und 50 t Roggen pro Tag vermahlen werden
Errichtung einer Milchfarm im Gebiet Dnipropetrowsk 22 Fertigstellung für Ende 2014 vorgesehen Investor: Wes Swit Generalauftragnehmer: deutsche GEA Farm Technologies
Bau einer Schweinezuchtanlage im Gebiet Poltawa 10 Projektierungsarbeiten standen im Oktober 2013 kurz vor Abschluss Zuchtkomplex für 30 000 Tiere; ukrainische Tochter der deutschen Firma Haka Planen und Bauen

Quellen: Pressemeldungen, Recherchen von Germany Trade & Invest

Führende Schweinfleischproduzenten im Jahre 2012
Unternehmen Region Schweinebestand zum 1.1.2013 (in Stück) Verkauftes Schweinefleisch zur Weiterverarbeitung, Lebendgewicht (in t)
TschAO APK-Invest Donezk 238 164 35 697,5
OOO Danoscha Iwano-Frankiwsk 126 298 22 995,2
TschAO Agropromyslowa Kompania Saporischschja 109 533 16 942,0
OOO Globznsky Swynokompleks Poltawa 108 833 10 075,5
PAO Bahmutsky Agrarny Sojus Donezk 89 848 13 777,4
OOO SP Nywa Perejaslawtschyny Kiew 85 301 13.366,5
PAO Agrokombinat Kalyta Kiew 59.712 10 091,3
OOO Galytschyna-Sapad Lwiw 57 893 12 147,0
OOO Belgrankorm-Poltawtschyna Poltawa 51 339 11 000,0
TschAP Agroprodservis Ternopil 45 047 4080,0
OOO Agro-Owen Dnipropetrowsk 39 029 6518,0
TschAO Agro-Sojus Dnipropetrowsk 27 867 6474,0
OOO Solotonisky Bekon Tscherkassy 27 319 3177,0
OOO Weles-Krym AR Krim 27 161 4463,0
IP Liga Kirowohrad 27 048 6102,9

Quellen: Assoziation der Schweinezüchter der Ukraine, Zeitung „Kommersant“

Angeblich fördert das BMELV (Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz) gesundes Genießen mit Lebensmitteln, die in ihrer Bandbreite heute vielfältiger und hochwertiger denn je sind. Ganz oben auf der Agenda steht der stetige Einsatz für die Sicherheit unserer Lebensmittel in der gesamten Kette vom Acker und Stall bis auf den Teller. Sind Sie immer noch der Meinung? Der Jurist Hans-Peter Friedrich (CSU) wird neuer Landwirtschaftsminister, Gerd Müller, bisheriger Staatssekretär im CSU-geführten BMELV, soll das Bundesministerium für Entwicklung und wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) leiten. Horst Seehofer zählte während seiner Amtszeit als Agrarminister zu den großen Lobbyisten der grünen Gentechnik.

„Nur durch eine innovative Landwirtschaft, durch moderne Technologie und weltweite Kooperation, insbesondere im Bereich der Ausbildung und Fortbildung, können wir das Welthungerproblem gemeinsam lösen.“ Gerd Müller

Entwicklungshilfe in privater Hand – Hand in Hand mit Bayer und Bill Gates

Im Zentrum der deutschen Entwicklungszusammenarbeit steht seit 2009 die Förderung von ländlicher Entwicklung und Ernährungssicherung. Im Juni 2012 hat eine Gruppe führender deutscher Unternehmen und Verbände in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) die „Deutsche Initiative für Agrarwirtschaft und Ernährung in Schwellen- und Entwicklungsländern“ (DIAE) gegründet.

Sie wurde im Januar 2013 in German Food Partnership (GFP) umbenannt. Die GFP ist ein Netzwerk, in dem deutsche und internationale Unternehmen der Agrar- und Ernährungsindustrie, Verbände und Stiftungen, der öffentliche Sektor sowie Unternehmen aus Schwellen- und Entwicklungsländern gemeinsam daran arbeiten, die Nahrungsmittelsicherung zu verbessern.

Die Gründungsteilnehmer der GFP seit Juni 2012 sind AGCO International GmbH, BASF, Bayer CropSience AG, BioAnalyt GmbH, DEG, GIZ, Gemeinschaft zur Förderung der privaten deutschen Pflanzenzüchtung e. V., K+S Kali GmbH, LEMKEN GmbH & Co KG, Mars Incorporate, METRO Group, Syngenta Agro GmbH und der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA). Inzwischen sind weitere Teilnehmer der Initiative beigetreten.

Monsanto will 140 Mio. Dollar in die Ukraine investieren. Der weltweit größte Saatgut-Hersteller plant den Bau einer Saatgut-Anlage für konventionellen Mais in der Ukraine.

Die Bundesregierung hat mit millionenschweren Hermesbürgschaften den Aufbau riesiger Tierfabriken in der Ukraine gefördert und ist daher mitverantwortlich für die Haltung von Millionen von Legehennen in nach EU-Recht verbotenen Käfigen.

Agrar

Das Spiel Monopoly ist schon längst Realität.

Und übrigens: Tiermast: 20 Millionen Schweine landen pro Jahr im Müll

Netzfrau  Doro Schreier

Teil 1: Agrar-Monopoly in Ukraine – Monsanto realisiert Großprojekt

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