Die EU-Kommission hat den gentechnisch veränderten Mais MIR 162 des Schweizer Syngenta-Konzerns zum Import und zur Verarbeitung in Futter- und Lebensmitteln Ende 2012 zugelassen. Auch NK 603 Mais von Monsanto hat eine gültige Zulassung nach derzeitigem EU-Recht.
Drei neue Sorten von gentechnisch verändertem Saatgut wurden vom Landwirtschaftsministerium in Paraguay zugelassen. Die vom Gesundheitsministerium benötigte Unbedenklichkeitsbescheinigung wurde bereits ausgestellt und übergeben.Nach Aussage des Agronomen Santiago Bertoni, Planungsdirektor im Landwirtschaftsministerium, handelt es sich um Mais NK 603 von Monsanto, Mais MIR 162 von Syngenta und eine Herbizid-resistente Sorte Soja von BASF. Die kleinen selbstständigen Bauern bleiben auf der Strecke, ganz zu schweigen von den zu erwartenden Schäden der Umwelt.
EU-Entwicklungszusammenarbeit mit Paraguay
Mit einem Gesamtbetrag von 130 Mio. € hat die EU die bilaterale Zusammenarbeit mit Paraguay im Zeitraum 2007-2013 gefördert. Für den Bildungssektor (89 Mio. €), die Verringerung der Armut (31 Mio. €) und die Unterstützung der paraguayischen Wirtschaft (10 Mio. €). Die EU ist der viertgrößte Handelspartner von Paraguay nach Brasilien, China und Argentinien. Sind die 130 Mio € eine moderne Form der Kolonialisierung?
Paraguay exportierte 2012 Fleisch im Wert von 1054 Milliarden US-Dollar während des kompletten Jahres. Damit sicherte sich Paraguay den neunten Platz weltweit auf der Liste derer, die Fleisch exportieren.
Im Jahr 2010 wurden Fleisch und Unterprodukte für 940 Millionen US-Dollar verkauft. Das Tierhygieneinstitut (Senacsa) nimmt sich für das nächste Jahr vor, den Status von Aftosa-frei zurückzugewinnen, um auch Rindfleisch in die EU exportien zu können. Allein im vergangenem Jahr wurden sieben neue Samenarten von Monsanto in Paraguay zugelassen, die gentechnisch verändert sind.
Im September hatte in mehreren Staaten Lateinamerikas eine Aktionswoche gegen Monsanto stattgefunden. Der Schwerpunkt der Proteste, an denen sich zahlreiche soziale Organisationen und Umweltschutzgruppen beteiligten, lag in Südamerika, vor allem in Argentinien und Paraguay. In diesen beiden Staaten wehren sich Kleinbauern und Umweltaktivisten gegen den Vormarsch des Saatgutmultis, der die nationalen Märkte in zunehmendem Maße mit transgenen Sorten flutet.
Die Menschen in den betroffenen Staaten befürchten dadurch die Kontamination und spätere Verdrängung traditioneller Sorten sowie gesundheitliche Folgen. Vor allem in Bezug auf den für die Ernährung in Lateinamerika bedeutenden Mais wird die Debatte in den vergangenen Jahren verstärkt geführt.
Todbringender Genmais?
Die Studie schlägt wie ein Bombe ein: französische Forscher fanden heraus, dass mit Genmais gefütterte Ratten früher sterben.
Die Fotos zeigen Laborratten der Forschergruppe von Gilles-Eric Séralini mit gewaltigen Geschwüren. Es ist die erste wissenschaftliche Langzeituntersuchung zu einem hochsensiblen Thema: eine französische Forschergruppe der Universität Caën untersuchte unter Leitung von Professor Gilles-Eric Séralini, wie eine bestimmte Sorte von gentechnisch verändertem Mais sowie das Pestizid ‚Roundup‘ auf Ratten wirkt. Das Ergebnis ist niederschmetternd: Die Lebenserwartung der Versuchstiere nimmt signifikant ab, das Krebsrisiko dramatisch zu. Die Ergebnisse wurden am 19. September 2012 von der wissenschaftlichen Fachzeitschrift „Food and Chemical Toxicoligie“ veröffentlicht. Quelle: ARTE JOURNAL – 21/09/12 (Sh.auch Essen wir uns demnächst auch zu Tode?)
Monsanto lässt grüßen
Séralini und sein Team hatten vor über einem Jahr Ergebnisse einer langen Untersuchung publiziert, wonach die Fütterung mit dem Gentechnik-Mais NK603, der gegen das Totalherbizid Roundup (Glyphosat) resistent ist, bei Ratten zu schweren Gesundheitsschäden führt. Die Studie fand viel Beachtung in der Öffentlichkeit – laut Verleger Elsevier ist sie die am häufigsten heruntergeladene des Journals – und stieß bei Monsanto, dem Hersteller von NK603, Biotechnologie-Verbänden und auch einigen Wissenschaftsbehörden auf Kritik. Unter anderem bewertete die EU-Lebensmittelbehörde EFSA Séralinis Untersuchung als mangelhaft. Die Hauptvorwürfe wiederholte auch Hayes, der Chefredakteur von Food and Chemical Toxicology, in seinem Brief an Séralini. Brief des Chefredakteurs von FCT an Séralini (19.11.13)
Der Verlag Elsevier schuf damals eigens die Stelle eines „Associate Editor for Biotechnology“. Der Haken: Goodman ist zwar Professor an der Universität Nebraska. Doch er war auch mehrere Jahre bei Monsanto beschäftigt, nämlich von 1997 bis 2004. Noch im letzten Jahr hielt er einen Vortrag bei einer Veranstaltung des International Life Sciences Institute (ILSI), einer Lobbygruppe der Gentechnik-Industrie. ILSI wirbt auf EU-Ebene für die Zulassung von transgenen Pflanzen – und unterhält beste Kontakte zu den EFSA-Wissenschaftlern, die für die Risikobewertung eben jener Pflanzen zuständig sind. Gilles-Eric Séralini kritisierte am 28. 11. 2013 das Journal Food and Chemical Toxicology, das seinen Artikel zurückziehen will.
Zum ersten Mal überhaupt zieht Ende November die EU-Lebensmittelbehörde EFSA ihre Bewertung einer gentechnisch veränderten Maissorte zurück. Der Gen-Mais „Herculex“ scheint doch nicht sicher. Noch im März hatten ihre Experten behauptet, der transgene Mais 59122 der US-Agrochemiekonzerne Dow und Dupont sei genauso sicher wie konventionelle Pflanzen. Doch nun gebe es „neue wissenschaftliche Informationen“, teilte die EFSA auf ihrer Website mit. Die Annahme, Schmetterlinge und Bienen würden durch den Mais nicht geschädigt, könne daher nicht so stehen gelassen werden. Sie empfiehlt nun, weitere Studien durchzuführen. (Sh. Unfassbar! EFSA – Monsanto ist sicher- Lobbyverflechtungen in der EFSA)
- Weitere Studien:
- Studie – GVO verursacht Glutenunverträglichkeit – 18 Millionen Amerikaner betroffen, aber nicht nur die!
- Forscher finden Pflanzengift in Mensch und Tier – Glyphosat
- Wir sind entsetzt!! Hohe Rückstände von Glyphosat in argentinischem Soja entdeckt
Die Gier nach Futter – Europas Appetit auf Fleisch
Dazu aus unserem Artikel Fleisch-Monopoly auf Kosten der Steuerzahler
„Und Entenfleisch wird immer begehrter und so wird es vom Saisonprodukt zum Ganzjahresangebot, so wurden mit diesen Exportgarantien Deutsche Hersteller unterstützt, die Material zur Errichtung einer Entenfarm für 860 000 Tiere im Wert von 35 Mio. Euro in die Ukraine liefern durften. Die schlechten Haltungsbedingungen der Tiere in der Ukraine wurden außer Acht gelassen. Was nicht hier “produziert ” werden darf, wird dann woanders gemacht.“
In Europa werden kaum noch Eiweißpflanzen angebaut. Einheimische Hülsenfrüchte wie Erbsen, Ackerbohnen oder Lupinen sind teurer und als Tierfutter nicht so gut geeignet wie Soja. Die Sojabohne hingegen wird in Europa einzig in Italien und Rumänien in größeren Mengen geerntet. Die EU deckt ihren Bedarf an Eiweißpflanzen zu 80 Prozent aus Importen. Auch wollen die Europäer keinen genmanipulierten Mais.
So auch aus Paraguay, die aktuell Mais NK 603 von Monsanto, Mais MIR 162 von Syngenta und eine Herbizid-resistente Sorte Soja von BASF erlaubt haben.
Die EU-Kommission hat den gentechnisch veränderten Mais MIR 162 des Schweizer Syngenta-Konzerns zum Import und zur Verarbeitung in Futter- und Lebensmitteln Ende 2012 zugelassen. Auch NK 603 Mais von Monsanto hat eine gültige Zulassung nach derzeitigem EU-Recht. Und wenn nicht Tierfutter, dann wird Agrarland zunehmend zur Erzeugung von Treibstoff und Heizenergie verwendet, ungenutzte Flächen gibt es kaum noch. Die kleinen selbstständigen Bauern bleiben auf der Strecke, ganz zu schweigen von den zu erwartenden Schäden der Umwelt. Was nicht hier “produziert” werden darf, wird dann woanders erzeugt.
Netzfrau Doro Schreier
Die Natur schlägt zurück- Pestizid-resistente Insekten kehren zurück- Brasilien ruft Notstand aus!
Pestizide – “Mord auf Raten” ! Die Macht der Agrarlobby!
VOTING: Syngenta, Bayer, BASF ! – “The bee-killers” für den “Negativpreis” nominiert!