Was geht in Fukushima vor? Anstieg an Schilddrüsenkrebs beträgt bereits das Zehnfache- Erhöhte Strahlenwerte in den USA

Update Fukushima: Die Kinder von Fukushima haben bereits Krebserkrankungen

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Fund von radioaktiven Abfällen an Kinderspielplätzen in öffentlichen Parks: Seit Oktober liefen in der Stadt Shirakawa Dekontaminationsarbeiten. Nun scheint es so, als ob durch nachlässige Kontrollen radioaktiv belastetes Erdreich in öffentlichen Parks nicht weggeräumt wurde. Dort spielen gerne Kinder, sodass sich Einwohner nun um ihre Sicherheit sorgen.

Bereits Mitte November informierte eine Einwohnerin der Stadt die Präfekturverwaltung, nachdem sie beobachtet hatte, dass Kinder im Park eines öffentlichen Wohngebiets auf einem Haufen von Plastiksäcken herumkletterten. In diesen wird kontaminiertes Erdreich gelagert. Nach Angaben der Frau, Mitte 70 ist, reagierten die Behörden nicht auf ihren Hinweis.

Das Auftürmen der Säcke im Kinderspielbereich des Parks begann Anfang November. Die Präfekturverwaltung Fukushima hatte vertraglich gebundenen Unternehmen die Entsorgung von Abfällen, die bei der Dekontamination anfallen, überlassen. Offenbar wurde weder das Vorgehen der Firma, noch der Verbleib der Säcke von den Behörden überprüft.

Nach dem Bekanntwerden der Vorkommnisse unternahmen Reporter der Mainichi Shimbun einige Nachforschungen.

Im aktuellen Fall ergab eine Dosimeter-Messung in unmittelbarer Nähe der Plastiksäcke, auf denen Kinder gespielt hatten, eine Strahlung von 2,23 Mikrosievert pro Stunde – eine zehnfache Überschreitung der offiziellen Grenzwerte.

Im Abstand von mehreren Metern verringerten sich die gemessenen Werte auf 0,23 Mikrosievert pro Stunde.

In Folge wurden weitere Wohnkomplexe untersucht. Bei Befragung von Kindern erklärten diese, ihnen sei die Gefahr durch die Säcke nicht bewusst gewesen.

Obwohl die Wohnkomplexe von Familien mit kleinen Kindern bewohnt werden, wurde in keinem der Schreiben an die Mieter auf Gefahren oder notwendige Sicherheitsmaßnahmen im Bezug auf die Müllsäcke hingewiesen. An einem anderen Standort wurden sie unmittelbar neben den Geräten eines Spielplatzes gestapelt.

Da zwei Parks von eisernen Zäunen umgeben sind, wurde offenbar in Ermangelung anderer Lagermöglichkeiten die Säcke im Park belassen. Außerhalb der Tore des Zauns wurde Strahlung in Höhe von einem Mikrosievert pro Stunde nachgewiesen.

Lediglich in einem Fall erfolgte zumindest eine teilweise Sicherung. An einer der Lagerstätten, an denen die Belastung mehr als zwei Mikrosievert pro Stunde betrug, wurde der Bereich um die Säcke durch Metallzäune abgegrenzt. An anderen Standorten wurden bis zu 0,7 Mikrosievert pro Stunde nachgewiesen.

Ein Vertreter der Präfekturverwaltung erklärte, der größte Teil des anfallenden kontaminierten Materials werde vergraben. Daher stellten die oberirdisch aufgestapelten Abfallsäcke lediglich eine Übergangslösung dar. Er erklärte, die örtlichen Gemeinden würden bald provisorische Lagermöglichkeiten bieten.

Ein anderer Mitarbeiter räumte jedoch ein, dass die Fertigstellung erst im kommenden Fiskaljahr erfolge, sodass die radioaktiv belasteten Säcke vorerst noch dort verbleiben werden. Über die Funde berichtete die Mainichi Shimbun.

Ruiko Mutoh, Repräsentant der Geschädigten des Fukushima-Atomunfalls sagte am 17. 12. 2013 in einer Pressekonferenz, dass das vermehrte Auftreten von Schilddrüsenkrebs bei Kindern in Fukushima beängstigend sei. Auch wenn die Gesundheitsbehörde Fukushimas keinen kausalen Zusammenhang erkennt, hat Tepco doch zugegeben, Fehler gemacht zu haben, die dazu führten, dass die Bewohner der Präfektur Schaden genommen haben, und dies werde man zur Anzeige bringen.

Arnie Gundersen, Chief Engineer at Fairewinds sagt am 16. 12. 2013, dass das japanische Parlament das Staatsgeheimnis-Gesetz erlassen hat, was bedeutet, dass ein „Eiserner Vorhang errichtet wird, der verhindert, dass das japanische Volk erfährt, welcher Belastung es ausgesetzt wurde und ist. Die steten Quellen der Strahlung werden verschwiegen, nur damit man das Volk im Glauben belassen kann, dass Atomkraft sicher sei. Die Belastungen, die weder von den Japanern, noch der IAEA eingerechnet werden, sind tatsächlich aber enorm. Fukushima war dreimal so arg wie Tschernobyl, was die Nobelgase (z. B.: Xenon, Krypton) betrifft. Die Höhe der Belastung wird herunter gespielt. Der Anstieg an Schilddrüsenkrebs beträgt bereits das Zehnfache und das ist erst der Beginn einer Epidemie. Die Auswirkungen der Belastung werden unterschätzt.

Verseuchter Fisch

2 km vor der Küste von Fukushima wurde ein “Banded dogfish”. gefangen. Er wies 1070 Bq/Kg Cäsium 134/137 auf, was dem Zehnfachen des zulässigen Limits entspricht. Die Untersuchungen der Fische und Meeresfrüchte wird von Tepco regelmäßig vorgenommen. Was davon an die Öffentlichkeit kommt, weiß man nicht und auch nicht, ob es Kontrollen durch Dritte gibt.

Am Freitag sollten die neue Regelungen für Fukushima-Flüchtlinge in Kraft treten, sodass sie vermehrten Anspruch auf Hilfsleistungen des Staates erhalten. Die für den Betreiber des AKW Fukushima heute gewährten Finanzmittel hätten allerdings auch die aktuellen Probleme nicht verhindern können.

So gab es an der Anlage erneut Austritte von Wasser und Leichtöl, sodass es nicht den Eindruck erweckt, als könne TEPCO alleine die Krise bewältigen. Anhaltendes Wasserleck an Leitung: Gestern entdeckte der Angestellte eines Partnerunternehmens bei einem Kontrollgang im Tankbereich F gegen 22:20 Uhr an einem Dichtflansch der Verbindungsleitung zwischen den Lagertanks C5 und C6, dass Wasser mit einer Geschwindigkeit von einem Tropfen pro Minute heraustropfte.

Das heraus getropfte Wasser hatte sich auf einer Fläche von etwa 30 x 5 Zentimetern ausgebreitet, gelangte jedoch auf Grund der Barrieren nicht in den Ozean. Das Verbindungsstück wurde mit Vinyl gesichert. In den Tanks wird Grundwasser aus den Kellern der Turbinengebäude 5 und 6 gelagert.

Heute veröffentlichte TEPCO weitere Informationen. Demnach wurde am 19. 12. 2013 um 12:48 Uhr der Flansch fester angezogen, allerdings änderte sich die Tropfrate dadurch nicht. Man werde das Wasser in dem Tank nun ableiten und eine Untersuchung des betroffenen Teils durchführen.

Eine Strahlungsmessung des Wassers in diesem System ergab folgende Werte:

  • Cäsium-134: 22 Becquerel pro Liter
  • Cäsium-137: 97 Becquerel pro Liter
  • Cobalt-60: 18 Becquerel pro Liter

Austritt von Leichtöl bei Baufahrzeug: Am Dienstag kam es bei den Arbeiten zur Schaffung der wasserdichten Schutzwand auf der Seeseite gegen 14:17 Uhr zu einem Zwischenfall mit einem Radlader. Gegen 14:22 Uhr entdeckte der Angestellte eines Partnerunternehmens, dass etwa ein Liter Leichtöl austrat. Sechs Minuten später wurde die Feuerwehr Futaba informiert.

Bei dem Zwischenfall wurde niemand verletzt, auch an dem Fahrzeug traten keine Schäden auf. Gegenwärtig werde die Ursache ermittelt.

Durch Anbringung einer Spezialmatte konnte das Öl entfernt werden und auch der Radlader wurde wieder in Normalposition gebracht. Die Feuerwehr Futaba bestätigte, dass bei dem Zwischenfall keine gefährlichen Substanzen ausgetreten waren.

Letzte evakuierte Bürger verlassen bis Jahresende Auffangeinrichtungen: Wie der Bürgermeister von Futaba (Präfektur Fukushima) Anfang der Woche mitteilte, werden die letzten Bewohner von Auffangeinrichtungen diese bis Ende des Jahres verlassen.

Bereits am Dienstag fanden sieben frühere Einwohner des Ortes eine neue Bleibe und konnten das Zentrum in Kazo (Präfektur Saitama) verlassen, berichtete die Kyodo unter Berufung auf Angaben der Präfekturleitung.

Kontamination an Baustelle für Katastrophenopfer: Wie die Verwaltung von Otsuchi (Präfektur Iwate) gestern mitteilte, wurden auf einem alten Schulgelände, auf dem Wohnmöglichkeiten für die Opfer der Tohoku-Katastrophen untergebracht werden sollten, Arsenwerte nachgewiesen, die das 7,4-fache über dem zulässigen Grenzwert lagen.

Da der Bereich zuvor als temporäres Lager für Katastrophentrümmer gedient hatte, hat man die Präfekturleitung um eine Prüfung des Erdbodens gebeten. Dabei waren die erhöhten Arsenwerte entdeckt worden. Man geht davon aus, dass die Ursache möglicherweise nicht die Katastrophentrümmer sind.

Die Kontamination könnte bereits beim Bau des Schulgeländes im Jahr 1974 durch die Aufschüttung des Geländes in den Boden gelangt sein, berichtete eine Präfekturzeitung. Die Verwaltung von Otsuchi plant nun die Entfernung und Entsorgung des kontaminierten Erdreichs.

Was geht in Fukushima vor?

Derzeit ist die stereotype Aussage Tepcos “Das werden wir nicht weiter untersuchen”, berichtet Fukushima Diary. Auf die Rückfrage eines Journalisten bei der Pressekonferenz wurde vom Tepco-Sprecher geantwortet: „Weil wir das so entschieden haben“. Atomkraft muss sicher sein, also muss alles, das nicht so klingt, verschwiegen werden. Und immer, wenn es heißt, „wir werden nicht“ – ist die Rede vom Grundwasser., genauer gesagt, vom steigenden Grundwasser.

Vieles deutet darauf hin, dass an verschiedenen Stellen in Fukushima der Grundwasserspiegel steigt. Aus nicht nachvollziehbaren Gründen wies niemand von der Presse oder anderen Medien, noch Experten darauf hin oder vereinte die vorhandenen Punkte zu einer Linie. Alles begann damit, dass eine unterirdische Mauer entlang der Küstenlinie gebaut wurde. Die hätte verhindern sollen, dass das kontaminierte Grundwasser in den Ozean fließen kann.

Dies ließ den Grundwasserspiegel ansteigen. Also wurden Pumpen installiert, die dieses aufgestaute Grundwasser zurück in die Gebäude bringen sollte. Einige Monate später untersuchte man die unterirdischen Tanks und fand heraus, dass sie schwammen. Sie liegen etwa 800 m von der Küstenlinie entfernt, sie schwammen also auf Grund des gestiegenen Grundwasserspiegels, Tepco hingegen erklärte, dies wäre sp wegen der starken Regenfälle. Aber auch jetzt, nach Ende der Regenperiode, steigt der Grundwasserspiegel beständig an. Weder der wahre Grund des Anstiegs noch das Ausmaß des Steigens wurden seitens Tepco bekannt gegeben.

Aber das ist noch nicht alles. Im Oktober gab es am Hang neben der Hauptstraße des AKW einen Hangrutsch, vermutlich durch den Taifun verursacht. Aber wenn eine Atomkraftanlage derartige Geländeformen aufweist, dass ein Taifun, den es mehrmals im Jahr in Japan gibt, eine Mure auslöst, ist das nicht normal. Es rückt aber in den Fokus, dass dies erst nach der Errichtung der Staumauer und dem Anstieg des Grundwassers geschah.

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Tepco sah, dass der Grundwasserspiegel bis auf 40 cm an den Tank mit kontaminiertem Wasser herangekommen war, genau dort, wo das Leck gefunden worden war, aus dem 300 m³ kontaminiertes Wasser ausgetreten waren. Darunter ist die Bodenbefestigung schon unter den Grundwasserspiegel abgesunken. Auch hier wird nicht mehr weiter untersucht, wie Tepco bekannt gab. Niemand von den Medien fragte nach.

Zurück zur Küstenlinie: wegen des steigenden Grundwasserspiegels steigt auch die Strahlung. Das Grundwasser dort zeigt stark erhöhte Werte. Die Arbeiter stehen auf Bleiplatten, um sich gegen die Strahlung vom Boden her zu schützen. Auf der Ostseite steht der Reaktor 2, wo der Grundwasserspiegel sich im Rhythmus von Ebbe und Flut bewegt, wie man in einem der Bohrlöcher beobachten kann. Auf Grund der unterirdischen Mauer muss sich das Grundwasser vom Meereswasser getrennt haben. Wie auch immer, Tepco hat beschlossen, diese Beobachtungen nicht mehr durchzuführen, ohne dies zu begründen.

Jemand mit einfachen Gedankengängen könnte jetzt annehmen, dass das Grundwasser sich wegen des gestiegenen Drucks einen neuen Abfluss gesucht und dabei die unterirdische Mauer durchstoßen hat.

Was versucht Tepco zu verbergen? Die im August vereinbarten Treffen zum Thema Wasser, zu denen auch der NRA (Nuclear Regulation Authority erschien, haben seit mehr als vier Wochen nicht stattgefunden.

Wir könnten auf die nächste Katastrophe zusteuern – die „Wasser-Schmelze“ („water meltdown“) und das wiederum ohne Vorwarnung.

Radioaktives Material wurde meerseitig in einem Grundwasserbohrloch in 25 m Tiefe zwischen Reaktor 3 und 4 gefunden. Bisher hatte Tepco ja immer behauptet, Strahlung würde sich nicht so tief hinunter bewegen, weil es vom Untergrund aufgenommen werde. Sogar nach dem Filtern wurden Cs-134/137 und allen ß Nukliden inkl. Strontium-90 gemessen und zwar:

Cs-134 : 1,600 Bq/m3
Cs-137 : 2,800 Bq/m3

Β-Nuklide : 67,000 Bq/m3

Unter dem Kraftwerk gibt es zwei durchlässige Schichten. Das ist das erste Mal, dass in der unteren Schicht erhöhte Strahlung festgestellt wurde. Diese Messungen wurden am 10. d. M. gemacht und auf die Frage, wieso sie dies erst zehn Tage später bekannt gegeben haben, antwortete der Tepco Sprecher “weil wir damit beschäftigt waren, andere Proben zu analysieren”. Er gab an, dass die Proben 130 bis 150 m vom Ufer entfernt vorgenommen wurden und man daher nicht damit rechne, dass die Kontaminierung den Ozean bereits erreicht hätte. Man werde die Ursache dafür suchen, aber erst Mitte Januar.

Verlorene Pläne

Tepco gibt an dem Tag, an dem aus einer Leitung Wasser austrat, an, keine Pläne für das Netz der Leitungen zu haben. Diese wären im Direktionsbüro aufbewahrt worden, das im zerstörten Gebäude liegt und so könne man nicht mehr an sie herankommen, weil die Strahlung dort lebensgefährlich sei.

Von jedem Kraftwerk muss in der Zentrale ein Duplikat des Planes liegen. Im Büro, wo um Genehmigung/Bewilligung eingereicht wurde, ebenfalls. Bei der örtlichen Feuerwehr, die Notfallspläne hat, auch. Bei der Polizei, die evtl. den Notstand ausruft ebenso. In jedem AKW ist in jedem Abschnitt ein Sicherheitskasten mit Abschnittsplänen.

Alles nicht sehr glaubhaft.

Erhöhte Strahlenwerte in den USA

Nicht nur in Grand Junction, Colorado! Im Schnee sind radioaktive Partikel enthalten, d. h. der Kinderspaß, Schnee zu essen, ist dort keiner mehr. Quer über die Staaten sind viele Orte, die erhöhte Werte aufweisen.

Screenshot

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Da der Wind meist von Japan in Richtung USA bläst, werden damit auch Schadstoffe befördert. Je nach Strömung landen diese weiter nördlich oder südlich. Man kann dies auf einer Karte mitbeobachten (real time).

Es gibt eine gute Seite, auf der man viele Informationen nachlesen kann samt einer Umrechnungstabelle von amerikanischen zu europäischen Messeinheiten.

Wa“, der Ring

JaKanji-Schriftzeichen des Jahres 2013: “Wa” (Ring) Grafik: pd

Das in diesem Jahr gewählte Kanji lautet “Wa“, was sich mit “Ring” oder “Rad” übersetzen lässt.

Dabei geht es dann auch nicht um die sich scheinbar endlos wiederholenden Probleme am AKW Fukushima Daiichi, sondern das Zeichen wurde insbesondere auf Grund seiner Affinität zur Stimmvergabe an Japan als Gastgeber der Olympischen Spiele 2020 gewählt.

Der Hauptpriester des Tempels sieht in dem Kanji-Schriftzeichen, das auch als “Rin” gelesen werden kann, darüber hinaus auch ein Symbol für die gegenseitige Unterstützung und die fortschreitenden Bemühungen zum Wiederaufbau nach dem Tohoku-Erdbeben 2011.

Die Reaktoren 5 und 6 werden umfunktioniert

Minister werben für Zwischenlagerstandorte: Die Minister für Umwelt und Wiederaufbau planen für Samstag einen Besuch der Präfektur Fukushima, um bei den dortigen Behörden für die Akzeptanz von Zwischenlagern auf ihrem Gebiet zu werben. Neben einem Gespräch mit dem Gouverneur der Präfektur, Yuhei Sato, werden auch die Bürgermeister von drei Gemeinden einbezogen.

Bei den drei Gemeinden handelt es sich um die Ortschaften Futaba, Naraha und Okuma, die auf Grund ihrer räumlichen Nähe zum AKW Fukushima Daiichi als Wunschkandidaten der Regierung für die Errichtung von Zwischenlagern für Material gelten, das bei Dekontaminationsarbeiten anfällt.

Die Bürgermeister hatten die von Experten bescheinigte Eignung der Ortschaften akzeptiert.

Teile der Gemeinden liegen innerhalb der Sperrzone, die als langfristig unbewohnbar gilt.

Das radioaktiv kontaminierte Material soll in den fertigen Anlagen für 30 Jahre gelagert werden, bis das Material außerhalb der Präfekturgrenzen entsorgt werden könne. Allerdings soll auch an anderer Stelle zur Bewältigung der anfallenden Abfälle beigetragen werden.

So wünscht sich das Umweltministerium von der Gemeinde Tomioka eine Erlaubnis zur lokalen Entsorgung von radioaktiv kontaminierter Asche mit Werten bis zu maximal 100 000 Becquerel pro Kilogramm sowie von Klärschlamm. Die Substanzen fallen bei der Verbrennung von Trümmern und der Reinigung von Gebäuden an.

Bis die erhoffte Zustimmung der Ortsverwaltungen erfolgt, könnte jedoch noch einige Zeit ins Land gehen – möglicherweise noch über den anvisierten Einigungstermin vom Januar 2015 hinaus.  Einige Verwaltungen machen ihre Entscheidung von der Zustimmung der Bevölkerung abhängig, sodass noch entsprechende Überzeugungsarbeit geleistet werden muss.

Die bereits erfolgte Anerkennung der Eignung als Lagerstätte bedeutet noch keine Zustimmung zum Bau derselben.

Das Umweltministerium hat sich derweil bereits zum Kauf von 18 Quadratkilometern Land auf dem Gelände der Gemeinden entschlossen.

Nach Berechnung von Experten sind zwischen drei bis fünf Quadratkilometer Fläche notwendig, um etwa 15 bis 28 Millionen Kubikmeter an radioaktiven Trümmern einzulagern.

Das Ministerium geht nach eigenen Angaben für das Fiskaljahr 2014 von Projektkosten in Höhe von 100 Milliarden Yen aus. Diese Summe deckt dabei lediglich die Kaufsumme ab. Schätzungsweise eine Trillion Yen sind für Bau und Betrieb der Lagerstätten erforderlich. Im Fiskaljahr 2013 waren bereits 14,6 Milliarden Yen für die Bodenuntersuchungen kalkuliert worden.

Leck am sekundären Kühlsystem: Am Mittwoch entdeckte ein Angestellter gegen 10:20 Uhr, dass am sekundären Kühlsystem für das Abklingbecken von Reaktor 3 gefiltertes Wasser aus dem Verbindungsstück eines biegsamen Schlauchs drang.

Die Leckstelle stellt die Verbindung zwischen dem Ansaugventil des Wärmetauschers und dem Wärmetauscher selbst dar. Das Wasser trat nach Angaben von TEPCO zunächst mit einer Geschwindigkeit von einem Tropfen alle fünf Sekunden aus.

Das Wasser breitete sich in einem Bereich von etwa 50 x 40 Zentimetern aus und versickerte dort im Boden. Nachdem das System A um 11:05 Uhr von der übrigen Anlage getrennt wurde, trat auch kein Wasseraustritt mehr auf. Die Kühlung des Abklingbeckens sei durch den Zwischenfall nicht beeinträchtigt worden, da das alternative Kühlsystem B störungsfrei laufe.

Gegenwärtig untersuche man die Umstände vor Ort, um die möglichen Ursachen für das tropfende Leck ermitteln zu können.

TEPCO will kommende Woche das Reaktorschicksal bekannt geben: Kraftwerksbetreiber TEPCO will im Verlauf der kommenden Woche eine endgültige Entscheidung über das Schicksal der Reaktoren 5 und 6 des AKW Fukushima Daiichi bekanntgeben.

Es ist geplant, die beiden Reaktoren, in Forschungseinrichtungen umzuwandeln. Einen Abriss der Gebäude wird es daher nicht geben.

Zuvor hatten sowohl örtliche Behörden als auch Premierminister Shinzo Abe eine Stilllegung der Reaktoren gefordert.

Sie waren beim Tsunami des Tohoku-Erdbebens 2011 dem Schicksal einer Kernschmelze entgangen, da sie zum Zeitpunkt des Unglücks auf Grund von Routinekontrollen heruntergefahren waren.

Über die aktuellen Absichten berichtete die Kyodo unter Berufung auf Regierungsquellen.

Ein Schwerverletzter bei Dekontaminationsarbeiten: Bereits am Montag rutschte ein 23 Jahre alter Mann gegen 9:05 Uhr bei Dekontaminationsarbeiten aus und stürzte von einem Dach. Bei dem Unfall erlitt er einen Genickbruch und ist in kritischem Zustand. Dies berichtete heute eine Lokalzeitung.

Während im Rahmen von Japans Außenpolitik Kronprinz Naruhito den Gedenkfeierlichkeiten für Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela in Südafrika beiwohnte und Premierminister Shinzo Abe in der südafrikanischen Botschaft sein Beileid bekundete, gab es vom AKW Fukushima neue Meldungen.

  • Neben einem Stromausfall-Alarm gehören auch Forderungen eines Regierungsausschusses nach schnellen Sicherheitsmaßnahmen gegen radioaktiv kontaminiertes Wasser zu den aktuellen Fukushima-Nachrichten

Schnelle Sicherheitsmaßnahmen gegen kontaminiertes Wasser gefordert: Ein Regierungsausschuss forderte die schnelle Einführung von unterstützenden Maßnahmen, die parallel zu den Versuchen der unterirdischen Grundwasserbarriere durch Bodenfrostung und der Küstensicherung vor radioaktivem Wasser durchgeführt werden sollen.

Zu den vom Ausschuss empfohlenen Schritten gehört die Abdichtung der Risse in Gebäuden durch den Einsatz von Beton, um die Kontamination von Grundwasser aus den Strukturen einzudämmen. Außerdem solle das gesamte Gelände der Anlage asphaltiert werden, um Regenwasser vom Erdboden fernzuhalten.

Für eine besser gesicherte Lagerung sei der Bau von doppelwandigen Wassertanks erforderlich. Das bisher ungelöste Problem von radioaktivem Tritium, das sich selbst durch die ALPS-Anlagen nicht filtern lässt, müsse Thema eines Expertenteams werden. Diese sollen bis Ende März zu einem Ergebnis kommen. Das berichten Kyodo und NHK.

Die anvisierten Hauptmaßnahmen – Bodenfrostung und Küstensicherung – werden von Kritikern als zu zeitaufwändig und in ihrer Wirksamkeit fraglich angesehen. Insbesondere die Bodenfrostung hat in der Tat einen stark experimentellen Charakter, da keine vergleichbaren Anlagen über mehrere Jahre hinweg betrieben wurde

Alarm an Schaltanlage des AKW Fukushima: Am Montag kam es gegen 16:29 Uhr zu einem Alarm, der auf einen Fehler an der 66 kV Schaltanlage der Versorgungslinie Okuma 3L hinwies. Der Alarm wiederholte sich um 17:24 Uhr. In beiden Fällen konnte  jedoch keine Störung der Stromversorgung festgestellt werden.

Wissenschaftler haben den Eindruck, dass Japan hilflos ist

Während des City of Berkeley City Council Meetings am 17. 12. 2012 sagte ein Sprecher “Wie Sie wissen, habe ich 13 Jahre als Ingenieur in der Atomindustrie in Kalifornien gearbeitet und kenne mich deswegen mit der Konstruktion dieser Kraftwerke aus. Die Fukushima-Reaktoren sind nicht gut konstruiert und auch die Art und Weise der Errichtung ist nicht gut. Japan kann mit der Katastropghe nicht umgehen, das Problem nicht alleine lösen. Wir brauchen die Vereinten Nationen, alle Staaten dieser Welt – Fukushima ist wirklich ein großes Problem. Die Reaktoren versinken im Untergrund, die Fundamente sinken ab, es gibt ein massives Problem mit dem Austritt von kontaminiertem Wasser und Japan scheint hilflos“.

Es regnet Tritium

Am 3. Dezember regten Experten der japanischen Regierung, die sich über das Wasserproblem in Fukushima austauschten, an, eine eigene Kommission zu bilden, die sich damit beschäftigen soll, was mit den großen Mengen an Tritium geschieht, das nicht herausgefiltert werden kann. In Three Mile Island wurde nach dem Reaktorunglück 1979 das Verfahren des Verdampfens angewendet. Für Fukushima empfielt sich das nicht, weil es dort zu viel davon gibt und es als Tritium-Regen wieder zurückkommen könnte.

Und doch wurde eine solche Empfehlung ausgesprochen.

Joonhong Ahn, Professor in UC Berkeleys Nuklearabteilung sagt, dass Wasser, das so behandelt wurde, dass die Radionuklide entfernt werden – alle außer Tritium, das nicht herausfilterbar ist, verdunstet. Der Anteil von Tritium ist gering, d. h., was in die Atmosphäre gelangt, sei akzeptabel, das leicht kontaminierte Wasser könnte in den Pazifik geleitet werden, man könnte aber zusätzlich bzw. alternativ dazu über eine Verdunstung nachdenken.

Arjun Makhijani, President of the Institute for Energy and Environmental Research, at the Community Symposium on Decommissioning San Onofre betont, dass bei allen Reaktoren, die vom Leichtwasser-Typ sind, Tritium in die Atmosphäre abgeben, so ist in deren Umgebung radioaktiver Regen normal. Der NRC wurde um Messungen gebeten, weil viele Menschen dort Brunnen haben, aber dies wurde abgelehnt.

Der kanadische Nuklear-Experte Gordon Edwards sagt in einem Interview, dass der Gentilly-Reactor [in Quebec, Canada] jährlich 200 Milliarden Becqerel Tritium auslässt – was ein Teil jedes Körpers und jedes Lebens wird, ß-Partikel abgibt, die Schaden anrichten und sogar zu Krebs führen können.

Außenkontrollen der Reaktor-Gebäude

Tepco kommt zu dem Schluss, dass seit der letzten Kontrolle des Reaktorgebäudes keine Verschlechterung des Gebäudezustands und der damit verbundenen Sicherheit eingetreten ist.

TEPCO betont in seinem Bericht, dass mit Prof. Kazuo Tamura vom Chiba Institute of Technology und Prof. em. Takiguchi Katsumi vom Tokyo Institute of Technology auch externe Experten die Kontrollen überwachten. Die Untersuchungen fanden vom 26. November bis zum 18. Dezenber 2013 statt

An Reaktor 4 läuft seit November die Bergung von Brennelementen aus dem Abklingbecken des Reaktors in ein nahe gelegenes Gemeinschaftsbecken.

Einem Bericht des Unternehmens vom 11. Dezember zufolge soll der Arbeitsbereich stärker gegen Reaktor 3 abgeschirmt werden, da die von dort stammende Strahlung die Angestellten bei der Bergung zusätzlich belaste.

 

Zweite Untersuchung der Meeresboden-Kontamination begonnen: Am Montag begannen Wissenschaftler der Universität von Tokyo mit der Ermittlung der radioaktiven Belastung im Meeresboden vor der Küste der Präfektur Fukushima. Eine entsprechende Untersuchung war bereits im vergangenen Fiskaljahr durchgeführt worden.

Im Verlauf der jetzt angelaufenen Untersuchungen, die 20 Kilometer vor der Küste durchgeführt werden, soll ein Messgerät von einem Boot aus in das Wasser herabgelassen und langsam über den Meeresboden bewegt werden, um die Höhe an radioaktivem Cäsium zu ermitteln.

Bei den letzten Untersuchungen dieser Art waren 40 stark kontaminierte Stellen am Meeresboden nachgewiesen worden. Im aktuellen Fall soll die untersuchte Fläche auf 700 Kilometer und damit die fünffache Fläche der vorangegangenen Kontrolle ausgedehnt werden.

Verantwortliche der japanischen Atomaufsichtsbehörde NRA hatten die Wissenschaftler um ihre Mitarbeit gebeten, um ermitteln zu können, wie sich radioaktives Material auf dem Meeresboden ausbreitet. Mitglieder der Forschungsgruppe gehen davon aus, dass die Erkenntnisse auch zur Ermittlung von Strahlungsbelastung von Fischen, die am Boden leben, beitragen könnten.

Über die aktuellen Maßnahmen berichtete die NHK.

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AKW Fukushima Daiichi: Blick auf Reaktor 3 am 29. September 2011 (Foto: TEPCO)

Tepco veröffentlicht Analyse zum Reaktor 3

Dass die Krise von Fukushima heute, fast drei Jahre nach dem Ausbruch, immer noch nicht gänzlich geklärt ist, mag manchen Personen nicht mehr bewusst gewesen sein. Die Veröffentlichungen eines aktuellen Berichts, der sich mit den Umständen eines Reaktors im März 2011 befasst, dürfte diese Erkenntnis nun nachholen.

  • Auch wenn dieser Bericht sicher noch nicht alle Rätsel lösen wird, so kann man sich doch zumindest ein paar Details zu den bereits bekannten Fakten erhoffen

Neue Ergebnisse zur Fukushima-Katastrophe veröffentlicht: Kraftwerkbetreiber TEPCO ist bis zum heutigen Tag mit Nachforschungen und Untersuchungen zu den Vorgängen der Kernschmelzen nach dem Tohoku-Erdbeben vom 11. März 2011 beschäftigt. Der letzte öffentliche Bericht stammt vom Juni 2012.

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Fukushima-Reaktor 3 am 21. März 2011 (Foto: TEPCO)

Die bisherige Untersuchung stellte fest, dass sich die Kernschmelze an Reaktor 3 am 13. März 2011 gegen 10:40 Uhr ereignet hatte. Die für den heutigen Freitag zur Veröffentlichung angekündigten Ergebnisse umfassen eine Analyse über den Beginn der Kernschmelze.

So hätten beispielsweise die Daten der Wasserstandsanzeige ergeben, dass der Pegel bereits früh am Morgen niedrig genug gewesen sei, um zumindest einen Teil der Brennelemente ungekühlt an die Wasseroberfläche gelangen zu lassen. Dies sei ein Hinweis darauf, dass bereits zu diesem Zeitpunkt das Kühlsystem ausgesetzt hatte.

Der Versuch der Wassereinspeisung zur externen Kühlung über die Pumpen von Feuerwehrfahrzeugen habe zwar kurz nach 9:00 Uhr begonnen, könnte sich jedoch auf Grund von Schäden an den Leitungen als ineffektiv gezeigt haben. Das Unternehmen kündigte an, auch nach der heutigen Veröffentlichung weitere Untersuchungen anzustellen.

So sei etwa noch unklar, weshalb große Mengen an radioaktivem Material freigesetzt wurden und auf welchem Wege es dazu kam, berichtet die NHK. Ob sich diese Aussage auf den Zustand vor der Wasserstoffexplosion bezieht, blieb zunächst unklar.

TEPCO meldet fast täglich die Sichtung von Dampf im Bereich des fünften Stocks, erklärt dies jedoch mit Kondensation und Verdunstung auf Grund des Wärmeunterschieds am Reaktor und dem von außen kommendem Regenwasser.

Weiterhin Fettleibigkeit bei Fukushima-Kindern: Wie Zahlen des Bildungsministeriums belegen, weisen Kinder der Präfektur Fukushima nach wie vor eine höhere Fettleibigkeit auf als Gleichaltrige in anderen Teilen des Landes. Das Ministerium legte heute entsprechende Daten vor.

Der Anteil an Kindern mit Übergewicht ist der landesweit höchste. Durchschnittlich weisen sie ein um 20 Prozent höheres Gewicht auf, als bei Alter und Größe zu erwarten wäre. Ursächlich dafür sind nach Meinung der Behörden vor allem der Lebensstil unmittelbar nach Ausbruch der Fukushima-Katastrophe im März 2011.

Auf Grund der zunächst verhängten Beschränkungen beim Aufenthalt im Freien und der später anhaltenden Besorgnis vieler Eltern kam es bei den Kindern der Präfektur zu Stressreaktionen und Bewegungsmangel, die als Ursache des Übergewichts gelten.

Bei der Feststellung der Zahlen gliederte das Bildungsministerium nach Schuljahrgängen und wies durchgehend überhöhte Werte nach. Das berichtete die jiji.

Bürgermeister begrüßen Stilllegung von Fukushima-Reaktoren: Die Bürgermeister der Gemeinden Futaba und Okuma, auf deren Gelände sich Teile der Anlage des AKW Fukushima Daiichi befinden, begrüßten die Entscheidung zur Stilllegung der verbleibenden Reaktoren 5 und 6.

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Der Fukushima-Reaktor 5 am 15. September 2011 (Foto: TEPCO)

In der Vergangenheit war die Überlegung aufgekommen, die beiden Reaktoren wieder hochzufahren und für die Generierung von Elektrizität zu nutzen. Dies hatte zu Protesten geführt und zuletzt hatte sich sogar Premierminister Shinzo Abe für eine Stilllegung ausgesprochen. Die Reaktoren 1 bis 4 sind auf Grund der Kernschmelzen bereits im Prozess der Stilllegung.

Die jetzt vom Unternehmen beschlossene Aufgabe der Reaktoren und die Umwandlung der Gebäude in Forschungseinrichtungen wurde von den Vertretern beider Ortschaften positiv gewertet. Nach Einzelgesprächen mit Vertretern des Unternehmens gaben die Bürgermeister von Futaba und Okuma grünes Licht für das Vorhaben von TEPCO.

Toshitsuna Watanabe, Bürgermeister von Okuma, drückte sein Einverständnis aus und auch sein Amtskollege in Futaba, Bürgermeister Shiro Izawa erklärte, er habe keine Einwände gegen das weitere Vorgehen des Elektrizitätsanbieters in dieser Angelegenheit. Hierüber berichteten Kyodo und jiji.

Netzfrau Lisa Natterer

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