Auf den Feldern hat Vielfalt keine Chance: Im 20. Jahrhundert sind drei Viertel aller Nutzpflanzen ausgerottet worden. Alleine auf den Philippinen gab es in den 1960er-Jahren über 3000 verschiedene Reissorten, heute sind es 2. Hinter den Kulissen unseres Ernährungssystems herrscht erschreckende Einfalt und Machtkonzentration.
Kampf der Giganten – Wenige Konzerne beherrschen die weltweite Lebensmittelproduktion
Die wenigen Pflanzensorten, die noch angebaut werden, kommen nämlich zusätzlich noch von wenigen Firmen:
Die drei größten Saatgutproduzenten haben beim Saatgut für Zuckerrüben 90% Marktanteil, bei Mais 57% und bei Sojabohnen 55%. Damit das Paket rund wird, beherrschen die gleichen Firmen natürlich auch den Pestizid-Markt. Auch in anderen Teilen der Produktionskette ist die Konzentration hoch: Vier Handelskonzerne teilen 75% des Soja- und Getreidehandels unter sich auf. Über Joint-Ventures arbeiten die Getreidehändler eng mit den Saatgut- und Pestizid Produzenten zusammen.
In der Tierzucht sieht es nicht besser aus: Jungküken für die Mast werden weltweit noch von vier Firmen produziert, bei Legehennen sind es noch drei Firmen. Ein Zuchthahn kann bis zu 28 Millionen Nachkommen haben.
Verschwendung! Während die einen hungern, ist anderen die Nahrung nicht perfekt genug
Die Hälfte aller Lebensmittel landet auf dem Müll und dies bei 870 Millionen hungernden Menschen. Einer von acht Menschen weltweit muss jeden Abend hungrig schlafen gehen.
Jährlich werden vier Milliarden Tonnen Lebensmittel produziert. Bis zu 50 Prozent davon landen auf dem Müll. Während die einen hungern, ist anderen die Nahrung nicht perfekt genug.
Tiermast: 20 Millionen Schweine landen pro Jahr im Müll
58 Millionen Schweine werden jährlich in Deutschland geschlachtet. Bis zu einem Drittel davon landen niemals in einer Bratpfanne, sondern auf dem Müll. Trotzdem boomt die industrielle Schweinezucht, es entstehen riesige neue Tierfabriken. Und die sind politisch offensichtlich gewollt. EU, Bund und Länder fördern eine industrielle Massentierzucht, die zu Überproduktion führt. Für die großen Züchter lohnt sich dieses Geschäft selbst dann noch, wenn der Markt längst übersatt ist.
Pestizide – “Mord auf Raten” ! Die Macht der Agrarlobby!
Wenn wir es zulassen, dass die Weltmarktführer der Pestizidproduktion, nämlich Monsanto, Dow und DuPont aus den USA, Syngenta aus der Schweiz oder Bayer und BASF aus Deutschland wie bisher ihre Giftbrühe auf den Feldern versprühen, so ist es “Mord auf Raten”.
Weihnachtszeit ist Spendenzeit, viele helfen dann gerne. Doch kaum einer ahnt, dass seine Spenden verpuffen, weil er gleichzeitig über seine eigenen Geldanlagen, durch Spekulationen mit dem Nahrungsmittel und mit seinem eigenen Handeln, zum Hunger in der Dritten Welt beiträgt.
Hunderte von Millionen Tonnen Nahrungsmitteln auf einem Planeten zu verbrennen, wo alle fünf Sekunden ein Kind verhungert, ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
Wenn wir in unserem echten Leben „Monopoly“ spielen, dann bedeutet das für die Verlierer den sicheren Tod!
Wer ist Eigentümer der Lebensgrundlagen der Menschen? – Das ist die wichtigste Frage des Lebens, denn wer die Lebensgrundlagen der Menschen besitzt, kontrolliert deren gesamtes Leben, entscheidet über Krieg und Frieden, über Leben und Tod.
Netzfrau Doro Schreier