Die deutsche Polizei bekommt ein neues „Hilfsmittel der körperlichen Gewalt“ – schon sein Anblick soll Demonstranten in die Flucht schlagen. Es heißt „Wasserwerfer 10 000“.
Wasserwerfer, Tränengas und Gummigeschosse sind weltweit Bürgerkriegswaffen – nicht nur in der Türkei und in Brasilien, sondern überall auf der Welt..
Rosenbauer Wasserwerfer WAWE 10 000 basiert auf einem Mercedes Actros und schluckt bis zu 10 000 Liter Wasser. Aus drei Rohren schießen pro Minute 3500 Liter.
Fast zehn Meter lang, mit einem Tank für 10 000 Liter Wasser, offizielle Bezeichnung: „Wasserwerfer 10 000“. Es ist die Zukunft dessen, was Demonstranten auf deutschen Straßen und Plätzen erwartet.
Schon 2009 wurde bekannt, dass das Bundesinnenministerium sich eine neue Wasserwerfer-Flotte leistete. Der 30 Tonnen schwere Gigant wurde von Rosenbauer gebaut. Er fasst 10 000 Liter Wasser und hat drei Kanonenrohre. Radius: 115 Meter, Entfernungsmesser ab Werk, maximaler Wasserdurchsatz: 3500 Liter Wasser in der Minute. Das sind 1100 Liter mehr als das derzeitige Modell.
Der Koloss ist vollgestopft mit Technik: mit modernstem Digitalfunk, mit drei Kameras, mit einer Kopierstation für Audio- und Videomaterial; neu auch das Außenmikrofon, mit dem die Insassen die Verständlichkeit ihrer eigenen polizeilichen Durchsagen überprüfen können – kurzum, es ist das modernste und komfortabelste Fahrzeug dieser Art.
Stückpreis von knapp einer Million Euro
2009 wurden schon 50 neue „Wasserwerfer 10 000“ von der Polizei bereits bestellt. Bis 2019 sollen insgesamt 78 feuchte Minnas neu in Dienst gestellt werden.
Die Bereitschaftspolizeien in Hamburg und Sachsen erhielten als erste die Wasserwerfer des neuen Typs. Am 10. Februar 2011 übergab der Hamburger Innensenator Heino Vahldieck den Wasserwerfer an den Hamburger Polizeipräsidenten Werner Jantosch. In Sachsen wurde der Wasserwerfer am 28. April 2011 eingeführt.
Die Polizei in Bochum hat seit 2012 den neuen Wasserwerfer im Fuhrpark, dieser soll bei Demos und Fußballspielen eingesetzt werden.
Zwei Digidos-Zumischsysteme für teils gesundheitsschädliche Reizstoffe wie CN- oder CS-Tränengas erlauben Zumischraten von 0,1 bis 1,5 Prozent. Sie können als Beimengungen und als Aerosol ausgegeben werden. Im Geräteraum werden sechs Gas-Behälter à 20 Liter mitgeführt.
Einen Wasserwerfer ebenfalls der modernsten Generation stellte die Albert Ziegler GmbH und Co. KG vor. Nachdem sich die deutschen Behörden für das Modell der Firma Rosenbauer entschieden haben, geht dieses Fahrzeug in das Wüstenemirat Quatar.
Der Fahrer- und Mannschaftsraum ist mit einer Filter-/Überdruckbelüftungsanlage zur Absicherung der Besatzung vor eindringender, kontaminierter Außenluft ausgestattet. Diese Schutzbelüftungsanlage ist für Tränengas CN/CS und Imbentin geeignet und erzeugt mit dem Hochleistungsgebläse in der Kabine einen Überdruck von etwa 100 bis 300 Pascal.
Beim deutschen Rüstungskonzern Krauss-Maffei Wegmann (KMW) bestellt das Emirat Katar 62 Panzer vom Typ „Leopard 2“ und 24 Artilleriepanzer vom Typ „Panzerhaubitze“ Vorbereitungen für den großen Krieg?
Chile:
Der Spezialist für die imposanten polizeilichen Einsatzwagen Rosenbauer, der auch die deutsche Polizei eindeckte, bekommt jedoch nun Ärger und zwar auf höchster politischer Ebene.
Es geht um zehn Wasserwerfer im Wert von fünf Millionen Euro. Die chilenische Regierung orderte sie nach Angaben von Rosenbauer vor rund einem Jahr. Sie sollen der Polizei zur Bekämpfung der Unruhen dienen. Denn die Proteste gegen die Politik des Staatschefs Sebastián Piñera schwellen wieder an. Erst im April gingen in der Hauptstadt Santiago de Chile wieder zehntausende Studenten auf die Straße, um überwiegend friedlich gegen die Studiengebühren zu protestieren.
Der Haken am Auftrag für Rosenbauer: Das Millionengeschäft wurde ohne die gesetzlich geforderte Ausschreibung eingefädelt, also gleich direkt vergeben.
Proteste in der Türkei
Bei der gewaltsamen Räumung des Gezi-Parks setzte die türkische Polizei nicht nur Tränengas ein. Dem Wasser aus den Wasserwerfern sollen auch Chemikalien beigemischt worden sein. Demonstranten berichten von Hautverätzungen. Und kommt es in der Türkei zu Demonstrationen, reagiert die Polizei wie gewohnt: Mit dem Einsatz von Wasserwerfer mit Chemikalien versetztes Wasser.
Ägypten
2011 wurden deutsche Wasserwerfer werden gegen Demonstranten in Ägypten eingesetzt.
Bei ihrem Vorgehen gegen Demonstranten setzen ägyptische Sicherheitskräfte auch deutsche Technik ein. Auf Fotos war zu erkennen, dass die Polizei in Kairo mit Wasserwerfern operiert, die von der deutschen Firma MAN hergestellt wurden. Diese Wasserwerfer sind Bestandteil einer von der Bundesregierung genehmigten polizeilichen Ausstattungshilfe für das Mubarak-Regime. Welchen Umfang diese Ausstattungshilfe hat, wurde bislang nicht konkret aufgeschlüsselt. Bei den aktuellen Unruhen setzt die Polizei von Ägypten Wasserwerfer gegen Demonstranten ein.
Aus den Haushaltsberichten des deutschen Außen- und Innenministeriums sowie des Bundeskriminalamtes geht lediglich hervor, dass seit 2005 die Polizeien von 47 Ländern deutsche Technik im Umfang von insgesamt 17,9 Millionen Euro erhalten haben. Zu den Empfängern gehören neben Ägypten auch Tunesien, Jemen und Jordanien, wo es ebenfalls Anfang 2011 zu massiven Übergriffen der Sicherheitskräfte auf Demonstranten kam.
Deutschland – Anfang Juni 2013 Blockupy-Demonstrationen
Wasserwerfer, Tränengas und Gummigeschosse sind weltweit Bürgerkriegswaffen – nicht nur in der Türkei und Brasilien, sondern überall auf der Welt…
Immer wieder erleiden Demonstranten und Umstehende bei Wasserwerfer-Einsätzen Augen- und Ohrenverletzungen, Blutergüsse, auch Rippenbrüche . Das aktuelle Modell ist in der Lage, Angst und Schrecken zu verbreiten, aber wird trotzdem die Massen nicht davon abhalten zu demonstrieren.
Netzfrau Doro Schreier
Das, was wir nicht im TV sehen – Proteste in der Türkei: Wasserwerfer, Tränengas und Verätzungen
Es ist aber in Wirklichkeit NICHTS in Ordnung!
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