Dampf aus Reaktor 3 – Fukushimas Radioaktivität erreicht die US-Westküste

Fuku3-300x182Fukushima Update: Japan bekommt die Atomkatastrophe in Fukushima offenbar nicht in den Griff. Seit dem 24. Dezember hat die Betreiberfirma Tepco zum wiederholten Mal eine Dampfsäule über Reaktor 3 gemeldet. Der Dampf geht vom 5. Stock in der Nähe des Zentrums aus, wie Tepco bestätigte.

Es ist allgemein bekannt, dass Personen das total zerstörte und hochradioaktive Reaktorgebäude Nr. 3 nicht betreten können.

Reaktor3 - Tepco

Reaktor3 – Tepco

Bereits im Juli stieg vom zerstörten Gebäude des japanischen Atomkraftwerkes Fukushima Dampf auf. Damals teilte Tepco mit, dass  eine erhöhte Radioaktivität in der Umgebung aber nicht gemessen worden sei. Die Ursache der Dampfentwicklung werde untersucht. Möglicherweise sei Regenwasser in das Reaktorgebäude eingedrungen und auf die Reaktorhülle aus Stahl gefallen.  Da diese Hülle heiß sei, sei das Wasser verdampft.

Auch im September stieg erneut Dampf aus Reaktor 3 auf, sogar Experten verstanden nicht, was im Reaktor vor sich geht.

In unserem Beitrag Warum ist die Bergung so schwierig?…wenn der Reaktor tatsächlich einstürzen sollte, müsste Japan und alle Bewohner der Westküste Nordamerikas evakuiert werden, veröffentlichten wir sehr beunruhigende Meldungen über die Gefahren, die von dem havarierten japanischen Kernkraftwerk Fukushima für die ganze Erde ausgehen. Die Strahlung, die im Falle eines weiteren Erdbebens von den abgebrannten Brennelementen ausgehen könnte, würde die Westküste der USA innerhalb von Tagen erreichen. Das macht die sichere Bergung und Lagerung dieser Brennelemente zu einem Sicherheitsproblem auch für die USA.

Fu33In dem aktuellen Artikel Fukushima: Es gibt keine Rettung! Es wird Hunderte von Jahre dauern!, teilten wir Ihnen mit, dass Fukushima  auch in San Francisco strahlt.  Das schockierende Video wurde am 23. Dezember 2013 mit einem Qualitätsgeigerzähler bei Pacifica State Beach (Surfers Beach), Kalifornien aufgenommen.

Ort: http://bit.ly/1g26Zjm

Verwendeter Geigerzähler http://www.geigercounters.com/Inspector.htm und in dem Artikel zu sehen.

Das folgende Video wurde vor einigen Monaten von TEPCO aufgenommen.  Es zeigt, dass das Dach vom Reaktorgebäude Nr. 3 völlig zerstört wurde. Außerdem wird in dem Video gezeigt, wie ein ferngesteuerte Roboter versucht, Schutt aus dem Reaktor Nr. 3 im Abklingbecken zu löschen. Ferngesteuerte Roboter sind notwenig, da die dortigen radioakiven Strahlungen Menschen innerhalb einer Stunde töten würden.

http://youtu.be/CxiQwGYDO-w?t=1s

28 Belege dafür, dass die ganze Westküste der USA durch radioaktiven Fallout aus Fukushima belastet ist

Am 29. Oktober berichteten wir Netzfrauen über die 28 Belege, die Michael Snyder, der Betreiber der US-Website “The Truth”, gesammelt hatte, um zu zeigen, dass bereits die ganze Westküste Nordamerikas durch radioaktiven Fallout aus Fukushima belastet ist. (S. 28 Belege dafür, dass die ganze Westküste der USA durch radioaktiven Fallout aus Fukushima belastet ist)

Lesen Sie dazu die Zusammenfassung vom 28. Dezember 2013 Fukushima: Es gibt keine Rettung! Es wird Hunderte von Jahre dauern! und unseren Beitrag vom 21. Oktober 2013 Fukushima – Der gefährlichste Moment in der Geschichte der Menschheit: Wir zählen auf, was noch nie in Medien berichtet wurde

Weitere aktuelle Updates

fuku0Am Wochenende kam es an insgesamt vier Stellen zu Lecks an den Betonbarrieren um die Lagertanks. Tepco bemüht sich nun um Schadensbegrenzung und versucht, weiteren Zwischenfällen vorzubeugen

AKW Fukushima: Riss an Barriere im Norden des Lagertankbereichs G6 am 22. Dezember 2013 (Foto: TEPCO)

Nachdem die Lecks an zwei dieser Stellen auf eine Abnutzung des Abdichtungsmaterials der Betonfugen zurückgeführt werden konnte, wurden diese mit Kunstharz versiegelt. Danach endete auch der Wasseraustritt an dieser Stelle. Es gibt aber dreißig Tanklagerstätten und ein Sprecher von Tepco gab in der Pressekonferenz am 25. 12. 2013 zu, Tepco habe bisher keine regelmäßigen Kontrollen auf Risse im Beton vorgenommen.

Am 26. 12. ergab aber die Messung einer Grundwasser-Bypass-Bohrung den seit Januar 2013 höchsten Wert an Tritium, nämlich 1 000 000 Bq/m³ Tritium, wie Fukushima-Diary berichtet. Am 26. 12. 2013 ergaben Messungen, dass alle ß-Nuklide (inkl. Strontium-90) am Ufer beim Reaktor 2 neue Rekordwerte aufwiesen. Drei Tage zuvor waren 24 000 Bq/m³ gemessen worden, am 26. Dez. zeigten die Messwerte 2 300 000 Bq/m³. Tepco gab als Begründung an, das Grundwasser könnte in Bewegung sein, ein neues Leck wurde seitens Tepco nicht erwähnt.

Diese ß-Nuklide sollten Strontium-90 inkludieren, die Tepco-Daten zeigen dies aber nicht. In den meisten Ländern werden Lebensmittel nicht auf Strontium-90 getestet, auch wenn es in Verdacht steht, am Entstehen von Leukämie beteiligt zu sein. Auch Tepco gibt seit sechs Monaten keinerlei Messdaten von Strontium-90 in Grund- oder Seewasser an und erklärt dies damit, mit anderen Analysen beschäftigt zu sein.

Fuku00Leck nach Bolzenschaden an Lagertank: Am  Donnerstag entdeckte ein Angestellter bei einer Reparaturkontrolle eines Verbindungsstücks gegen 11:00 Uhr, dass Wasser zwischen zwei Seitenplatten an einem Behälter im Bereich C5 austrat. Dies sei mit einer Geschwindkeit von einem Tropfen alle drei Sekunden geschehen.

Aufgrund von Planen die dort ausgebracht waren, sei das Wasser nicht in die Umgebung gelangt. Allerdings wurde aufgrund des Lecks ein Teil des Wassertransfers zwischen Behältern eingestellt. In den Behältern des Bereichs C5 wird Wasser aus den Turbinengebäuden der Reaktoren 5 und 6 gelagert.

Am 28. Dezember bekannt gegebene Strahlungskontrollen ergaben Werte an radioaktivem Cäsium-134 und Cäsium-137 von 34 bzw. 93 Becquerel pro Liter. Auch Cobalt-60 konnte nachgewiesen werden und erreichte eine Konzentration von 26 Becquerel pro Liter. Zusätzlich zu den Testergebnissen wurde auch bekanntgegeben, dass an einem Bolzen nahe der Leckstelle Schäden festgestellt werden konnten. Diesbezügliche Untersuchungen dauerten noch an.

Verwerfung unter AKW Oi als nicht aktiv beurteilt: Japans Atomaufsichtsbehörde NRA legte heute sieben Experten, die nicht mit der Beurteilung der Anlage in Zusammenhang stehen, einen Bericht vor, in dem die Behörde zu dem Schluss kommt, die geologische Verwerfung F6 unter der Anlage sei nicht aktiv.

Zu dieser Überzeugung war die NRA nach mehrfachen Untersuchungen der Verwerfung gelangt. Die heute befragten externen Experten hatten keine Einwände im Bezug auf diese Einschätzung. Einige forderten lediglich, die Erklärungen zu technischen Daten, beispielsweise von Bohrungen und den Ausformungen vulkanischer Asche, besser nachvollziehbar zu formulieren.

Insgesamt werden sechs Kernkraftwerke durch geologische Untersuchungen auf ihre Anfälligkeiten gegenüber Erdbeben geprüft. Sollte sich bei ihnen eine der kritischen Verwerfungen auf dem Gelände der Anlage oder dessen Nähe als aktiv erweisen, hätte dies praktsch die endgültige Stilllegung der Anlage zur Folge.

Das AKW Oi (Präf Fukui) ist damit das erste dieser Kraftwerke, an denen diese Untersuchungen zu einem positiven Ergebnis für den Betreiber kamen. Damit ist eine wichtige Bedingung für einen Neustart von Reaktoren erfüllt. Nach Meldung der NHK will die Atomaufsicht zu Beginn kommenden Jahres einen Endbericht vorlegen.

Fukushima aktuell: Neujahrsbesuche in evakuierten Ortschaften genehmigt

Fuku000

Einsatzkarte für Katastrophenhilfe nach der Fukushima-Katastrophe (Copyright by Andreas Teichert, DTRG e.V.)

Eine ungewöhnliche Entscheidung der Behörden betrifft die früheren Bewohner von Ortschaften, die auf Grund der Fukushima-Krise evakuiert wurden. Auch bei den übrigen Meldungen gibt es aus Fukushima heute eine eher ungewohnte Tendenz – auch wenn sich Probleme bei den Arbeiten am gleichnamigen AKW nach wie vor nicht leugnen lassen.

Die Regierung macht für die einstigen Bewohner von Gebieten mit vergleichsweise geringer Strahlung anlässlich der Neujahrstage eine Ausnahme von der Regelung zum Aufenthalt in Ortschaften der Präfektur Fukushima.

Einwohner dieser Gegenden dürfen auf Antrag bis zum siebten Januar in ihre Häuser zurückkehren. Dies stellt eine deutliche Abweichung von den gesetzlichen Vorschriften dar, die zwar einen Besuch gering belasteter Gebiete, jedoch im Normalfall keine Übernachtung dort erlauben.

Wie die NHK berichtet, haben nach Behördenangaben bislang 1700 Personen aus 556 Haushalten in sechs Gemeinden in der Präfektur um eine entsprechende Erlaubnis gebeten.

Luftbelastung um AKW Fukushima stark abgenommen:

Wie aus den Daten für den September diesen Jahres hervorgeht, die heute von der Atomaufsicht veröffentlicht wurden, sank die ursprüngliche Strahlungsdosis in einem 80 Kilometer messenden Gebiet um das AKW seit November 2011 fast um die Hälfte.

Die Strahlungshöhe gehe kontinuierlich zurück, erklärte die Atomaufsicht. Im November 2012 war im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres bereits ein Rückgang von 40 Prozent festgestellt worden. Dieser Rückgang habe sich jetzt auf 47 Prozent fortgesetzt.

Die Behörde führt den Rückgang der Werte einen Meter über dem Boden, die auf Basis von Messungen aus der Luft errechnet wurden, sowohl auf natürlichen Zerfall, als auch auf Auswaschungen durch Regen zurück. Das berichtet die Asahi Shimbun.

Erfolge bei testweiser Dekontamination in Fukushima: Eine im Oktober begonnene testweise Dekontamination in stark verstrahlten Wohngebieten der Orte Namie und Futaba ergab nach Meldung des Umweltministeriums, dass die Strahlung dort um mehr als die Hälfte gesenkt werden konnte.

Fuku0000Dekontamination mit Gebläse am 25. Juni 2012 (Foto: TEPCO)

Erste Zwischenergebnisse der Maßnahme zeigen, dass in drei Wohnbereichen der Ortschaft Namie Senkungen auf Werte zwischen 3,51 und 6,56 Mikrosievert pro Stunde erreicht werden konnten. Dies entspricht mehr als einer Halbierung der ursprünglichen Werte vor Ort. Als besonderer Erfolg wird ein Kindergarten in Futaba angesehen, dort sank die Strahlung um 70 Prozent.

Doch auch wenn in den als “langfristig unbewohnbar” klassifizierten Gebieten mit Belastungen von mehr als 50 Millisiert pro Jahr stellenweise eine Reduzierung auf Werte erreicht werden konnte, die sogar einer Herabstufung des Bereichs entsprächen, so liegen auch diese Bereiche immer noch deutlich über dem Sicherheitsgrenzwert der Regierung.

Damit liegt der Erfolg dieser testweisen Dekontamination auch nicht in der Wiederherstellung der Bewohnbarkeit als vielmehr der Erkenntnisfindung für Anpassungen im weiteren Verlauf der groß angelegten Dekontamination von Gebieten der Präfektur Fukushima. Hierüber berichtete die NHK.

Japans quälender Image-Kampf – Die Fischerei kämpft ums Überleben

Es ist ein stolzer Fisch, dieser Lachs, der da auf dem Tisch liegt. Gut 70 Zentimeter lang, bringt er 3,3 Kilogramm auf die Waage. Flinke Hände nehmen ihn aus, zwei grosse Portionen orange-rot glänzenden Rogens kommen aus dem Bauch. Das scharfe Tranchiermesser schneidet die Filetstücke heraus. Mit einer Pinzette werden die kleinen Gräten entfernt. Doch dann werden die pfannenfertigen Lachsfilets zerhackt. Und der Rogen landet nicht auf einem Toastbrot, sondern im Mixer.

Radioaktivität im Meer

Rund fünfzig Lieferungen fangfrischer Meeresprodukte − neben Fischen auch Schalentiere, Tintenfische, Algen, Wirbellose oder Krabben − werden pro Tag im Forschungsinstitut Meri des japanischen Fischereiministeriums angeliefert, das im Dorf Onjuku in der Präfektur Chiba liegt, zwei Stunden außerhalb von Tokio. Diese Meeresprodukte landen normalerweise in den Schalen und folglich den Bäuchen der Japanerinnen und Japaner. In Onjuku wird kontrolliert, ob und wie stark sie radioaktiv belastet sind. Seitdem der Tsunami vom März 2011 zu einer dreifachen Kernschmelze und der größten Atomkatastrophe seit Tschernobyl geführt hat, ist dies ein heikles Thema in Japan. Denn die Reaktoren von Fukushima stehen direkt am Pazifik. Große Mengen Radioaktivität gelangen immer noch täglich ins Meer.

Wie groß die Belastung des Meeres genau sei, wisse man auch nicht, sagt Atsushi Suginaka, der Direktor der Abteilung für fischverarbeitende Industrien und Marketing der japanischen Fischereiagentur. «Aber man muss unterscheiden zwischen der Belastung des Meeres und der Sicherheit von Meeresprodukten». Das Wichtigste sei, dass kontaminierte Produkte nicht auf den Markt kämen. Darum hat Japan seit der Katastrophe ein Monitoringsystem aufgebaut. Die betroffenen Präfekturen und Fischereigenossenschaften schicken ihre Produkte in Labors wie das in Chiba. Auswahlkriterien: Fischsorten, die in der Vergangenheit erhöhte Werte gezeigt haben. Und, so Suginaka, jene Arten, die gerade Saison haben und entsprechend viel verspeist werden. Dazu gehört im Moment der Lachs.

Strenge Grenzwerte

Japans Vorschriften für Radioaktivität in Lebensmitteln, so betonen die Verantwortlichen immer wieder, zählten zu den strengsten der Welt. 100 Becquerel pro Kilogramm sind maximal erlaubt. In der EU sind es 500 Becquerel, der Codex Alimentarius der Uno empfiehlt als Grenzwert gar 1000 Becquerel. Während in den ersten Tagen nach der Katastrophe gut die Hälfte der rund ums havarierte Kraftwerk gefangenen und getesteten Fische Radioaktivität über dem Grenzwert aufwiesen, sind es heute nur noch gut 2 Prozent. Doch die Fischerei innerhalb eines Umkreises von 20 Kilometern bleibt verboten. In weiter entfernten Gebieten – insgesamt werden Produkte aus zehn Präfekturen getestet – liegt der Anteil der beanstandeten Proben noch viel tiefer.

Viele Konsumenten beruhigen diese Zahlen allerdings nicht. Erstens besteht das methodologische Problem, dass die Proben beim Testen zerstört werden. Darum sind genau jene Exemplare, die der Konsument als Sushi oder Sashimi vor sich findet, nicht getestet. Es kommt dazu, dass auch bald drei Jahre nach der Katastrophe die Behörden das Vertrauen nicht zurückgewonnen haben, das sie mit chaotischem Katastrophenmanagement, Verschleierung und Lügen verspielt haben. Die immer wieder neu auftretenden Pannen bei den Aufräumarbeiten und Lecks von radioaktiven Wasser in Fukushima tragen zu weiterem Misstrauen bei.

Radioaktives Wasser ablassen

Eine neue Empfehlung der Internationalen Atomenergieagentur (IAEA) könnte die Anstrengungen von Fischereibehörden und Laboratorien wie dem Meri wieder zunichtemachen. Eine Delegation der IAEA besuchte die zerstörte Anlage Anfang Dezember und beurteilte den Kampf des Kraftwerkbetreibers Tepco gegen die ständig steigenden Mengen radioaktiven Wassers. Die Kommission empfahl Tepco, in Betracht zu ziehen, das radioaktive Wasser mit einer Filteranlage zu reinigen und dann kontrolliert ins Meer abzulassen . Doch es gibt keine Methode, die alle Radionuklide herausfiltern kann. Auch wenn die abgelassenen Mengen an Radioaktivität laut Ansicht von Experten gefahrlos sind, sehen sich wohl viele Konsumenten in ihren Ängsten bestätigt. Und sie tun weiterhin das, was den Fischern an der Pazifikküste im Nordosten Japans das Leben schwermacht , nämlich vollständig auf Fisch aus der Region verzichten.

Netzfrau Lisa Natterer

Fukushima: Es gibt keine Rettung! Es wird hunderte von Jahre dauern!

Was geht in Fukushima vor? Anstieg an Schilddrüsenkrebs beträgt bereits das Zehnfache- Erhöhte Strahlenwerte in den USA

Großes Tokio-Erdbeben könnte 23.000 Menschen töten

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.