Neue Labortests bestätigen den schlimmen Verdacht: Die von den Unternehmen Tom Tailor und Drogeriemarkt Müller vertriebenen Mützen mit angeblichen Kunstpelzbommeln sind nachweislich aus
Katzenfellen gefertigt
Millionen Hunde und Katzen sterben jährlich in China für die grausame Pelzindustrie. Und trotz des EU-Importverbots vom 1. 1. 2009 gelangen immer noch (bewusst falsch etikettierte) Hunde- und Katzenfelle nach Europa und werden z. B. als Kunstpelz verkauft. Dies wird aus Kostengründen so praktiziert, da selbst ein echtes Hundefell aus China billiger in der Produktion ist als ein gut gemachter Webpelz.
Obwohl der Handel mit Katzen- und Hundefellen EU-weit verboten ist und auch der Verkauf von Kleidungsstücken aus solchen Fellen illegal ist, werden jährlich allein in den östlichen Ländern, vor allem in Nordchina, 2 000 000 Katzen und Hunde von der Pelzindustrie ermordet, um ihr Fell als gefärbten und geschorenen Pelz zu verkaufen.
Neben Pelzjacken und -mänteln wird aus diesem Fell auch der Pelzbesatz an Winterstiefeln, an Handschuhen und Hüten hergestellt. Hierfür werden Katzen grausam erwürgt, Hunde werden mit einem Knüppel totgeschlagen oder am Hals aufgeschlitzt und ausbluten gelassen. Für die Herstellung von nur einem Mantel werden so ca. 10 – 12 Hunde und 25 Katzen grausam ermordet. Auch kleine Spielsachen und Accessoires bestehen, entgegen aller Behauptungen, es handele sich hierbei um Kaninchenfell, aus Katzen und Hundefell! Zum größten Teil werden diese Artikel in Asien hergestellt. Verkauft aber werden sie in der ganzen Welt. Auch in Deutschland!
Heute erfuhren wir von der Webseite „Kunstpelz ist ECHT“ dass die Laborbefunde eindeutig sind:
Die untersuchten Pelzbommeln an den Mützen der Marken TOM TAILOR und Müller Drogeriemarkt bestehen aus echten Tierhaaren. Die mit „100 Prozent Polyester, Kunstfell bitte separat waschen“ gelabelten Mützen haben 100 Prozent Tier im Bommel. Es handelt sich in beiden Fällen um KATZENFELL.
Animals‘ Liberty (sh. http://www.kunstpelz-ist-echt.de) informierten die zuständigen Veterinärämter und erstatteten dort Anzeige. Der Import von Haustierfellen ist seit 2009 EU-weit verboten. Tom Tailor und Drogerie Müller verstoßen somit gegen EU-Gesetze.
Vor 14 Tagen wurden beide Unternehmen aufgefordert, bis zum Winter 2014 aus dem Geschäft mit Kunstpelz auszusteigen, damit in keiner Weise mehr die Chance besteht, dass die grausame Pelzindustrie in China weiterhin unterstützt wird und der Verbraucher unwissentlich echten Pelz kauft.
Leider hat TOM TAILOR bisher noch nicht auf das Schreiben reagiert und von der Drogerie Müller erhielten die Organisation lediglich eine Standard-Antwort.
Kunstpelz ist echt: Wer bisher dachte, er sei mit Kunstpelz auf der sicheren Seite, hat sich daher getäuscht. Denn trotz der Einfuhrverbote gelangen auf Grund der fehlenden Kennzeichnungspflicht für Echtpelzprodukte jährlich Hunderttausende Katzen- und Hundefelle „made in China“ auf den deutschen Markt. Hintergrund hierfür ist, dass Echtpelze von Hund oder Katze stammend teilweise auf dem globalisierten Markt billiger angeboten werden können als Kunstpelze.
Flächendeckende Verbrauchertäuschung mit falschen oder fehlenden Bezeichnungen
Der Verbraucher wird nicht ausreichend informiert und damit in der Folge flächendeckend getäuscht. Echtpelzprodukte sind häufig gar nicht oder nur schlecht oder auch für den Verbraucher nicht nachvollziehbar mit Fantasienamen gekennzeichnet (z.B. „Maopee“, „Genotte“, „Bergkatze“oder „Gayangi“ für Katzenfell; „Asiatischer Wolf“, „Dogue de Chine“ oder „Loup d`Asie“ für Hundefell).
Die bisher fehlende Kennzeichnungspflicht von Echtpelzprodukten ist als wichtiges Instrument der Verbraucherinformation zu sehen. Vorbild für eine gesetzliche Verpflichtung zur Kennzeichnung von Echtpelzen ist die Deklarationspflicht in der Schweiz. Dort müssen Pelze und Pelzprodukte mit dem wissenschaftlichen und zoologischen Namen der Tierart, der Herkunft des Felles und der Art der Gewinnung (d. h. ob ein Tier gejagt wurde oder aus welcher Art von Zucht es stammt) deklariert werden.
Produktionsbedingungen der Pelze sind unmenschlich
Neben der Verbrauchertäuschung sind die Produktionsbedingungen der chinesischen Hunde- und Katzenfelle ein großes Problem. Zusammengepfercht auf engstem Raum, vegetieren die Tiere bis zur Schlachtung vor sich hin. Die Hunde und Katzen werden unter schlimmsten Bedingungen gehalten, bis sie erdrosselt, vergast, erschlagen oder abgestochen werden. Um das Fell nicht zu beschädigen, wird z. B. ein Stich in die Leiste gesetzt, um das Tier auszubluten. Manchmal ist es daher noch nicht tot, wenn die Häutung beginnt.
Mit der Kampagne „Kunstpelz ist ECHT“ will die Initiative von Tierschutzorganisationen mit der gleichnamigen Website und Facebook-Seite den Verbraucher aufklären und den Pelzhandel anhand der dadurch sinkenden Nachfrage stoppen.
Die Organisation hat derzeit noch weitere Proben von verschiedenen Unternehmen im Labor. Es handelt sich bei diesen Fällen also NICHT um Einzelfälle.
Wir bitten Sie als Tierfreunde auf Grund der aktuellen Umstände, auch Kunstpelz zu meiden. Denn nur so können Sie sicher sein, die Pelzindustrie nicht unwissentlich zu unterstützen.
Wir wünschen der Kampagne „Kunstpelz ist ECHT“ weiterhin viel Erfolg und bedanken uns für die gute Zusammenarbeit.
Netzfrau Doro Schreier
Knallharte Chemie in unserer Kleidung – Textilverfeinerungen à la carte