Am 29. 12. 2013 riefen Landwirtschaftsvertreter und NGOs zu einer Massen-Protestdemonstration in Kathmandu auf, um gegen den Eintritt Monsantos nach Nepal zu demonstrieren. Monsanto, eine umstrittene amerikanische Samen-Firma, hat Hybrid-Mais nach Nepal gebracht. Nepal National Right to food Network, ein Netzwerk aus Bauern-Gruppierungen und NGOs, verlangt, dass die Regierung die Firma mit sofortiger Wirkung aus Nepal verbannt. Diese Demo in Shanty Batika brachte alle Bevölkerungsgruppen zusammen.
Prem Dangal, Generalsekretär der All Nepal Peasants’ Federation (Bauern-Vertretung von Nepal) warf Monsanto in seiner Rede bei der Kundgebung vor, das Nahrungsmittelsystem Nepals übernehmen zu wollen. Er warnte die Regierung gleichzeitig vor Straßenblockaden durch die Bauern, falls es Zustimmung für irgend eine multinationale Samen-Firma gäbe. Ein Zeitungsinserat, in dem Vertriebspartner für Monsantos Hybrid-Mais gesucht wurden, heizte die Diskussion an und schürte die Wut. Währenddessen betonte die Firma, eine Tochtergesellschaft der Chaudhary Gruppe, den Mais vor einem Jahr importiert zu haben, dieser Import würde aber nicht mehr stattfinden.
Trotzdem zeigt die Bevölkerung inklusive Aktivisten, Bauern-Vetrteter und Experten Bestürzung über diesen Import von GMO-Samen, da die Regierung keine legale Autorisierung für diese Art von Importen hat. Inzwischen hat die derzeitige Regierung ihre Bedenken zu dieser Kontroverse geäußert.
In einer Presseaussendung des Landwirtschftsministeriums nach der Protestkundgebung wurde veröffentlicht, dass derzeit kein GMO-Import möglich ist. Das Samen-Qualitäts-Kontroll Zentrum (Seed Quality Control Center SQCC) bleibt in Alarmbereitschaft, um die illegale Verbreitung dieser Samen-Varianten zu verhindern.
Gleichzeitig sagt Mahendra Khanal, oberster Saatgutentwickler bei der SQCC, dass Nepal als Mitglied der Welthandelsorganisation (World Trade Organisation, WTO) nach dem internationalen Vertrag für genetisches Pflanzenmaterial für Lebensmittel und Futter, der Konvention für Pflanzenvielfalt (International Treaty on Plant Genetic Resources for Food and Agriculture, Convention on Bio-diversity) den Einzug von GMO-Saatgut durch multinationale Konzerne nicht verhindern kann.
Mitten in den steigenden Bedenken über den Import von gentechnisch veränderten Organismen (GMO), Samen des umstrittenen Monsanto Konzerns, hat die Firma CG Seeds and Fertilisers (Samen und Dünger) klargestellt, dass sie keine GMO-Samen importiert hat.
Die Tochtergesellschaft der Chaudhary Gruppe gab aber zu, dass sie vor einem Jahr Monsanto Hybrid-Mais importierte, diese Einfuhr aber bereits eingestellt hätte.
“Wir haben den Import von Monsanto Hybrid Samen eingestellt und arbeiten jetzt mit einer Firma aus Bangladesh zusammen, um selbst Hybrid-Samen mit internationalem Standard in Nepal produzieren zu können”, sagt Abinash Pant, ein Sprecher von CG. “Wir möchten nicht mehr mit Monsanto in Verbindung gebracht werden”.
Allerdings gab die Firma keine weiteren Details über Art und Menge der importierten Samen preis, dies würde zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben.
Eine Anzeige von CG, in der um Angebote interessierter Händler für den Vertrieb von Monsantos Hybrid-Mais gebeten wurde, hat die Kontroverse angeheizt und weitgestreute Wut erzeugt. Pant erklärte, dass dieses Zeitungsinserat ein Fehler eines Händlers war, und betonte, dass CG keine Monsanto-Samen mehr im Lager hätte.
Das Monsanto-Fiasko
In der Kontoverse um Monsanto wurden neue Details des Samenimports bekannt. Quellen zufolge ist eine der fünf durch die Regierung zertifizierten Samenarten international verboten. Es handelt sich um Kargil 900M, der in Nepal unter der Bezeichnung Super 900M firmiert.
Am 25.April 2012 hielt das parlamentarische Kommittee für natürliche Ressourcen, das in der Zwischenzeit abgeschafft wurde, das Agrarministerium dazu an, vor der Registrierung dieser Hybrid-Samen einen zweijährigen Feldversuch über ganz Nepal mit Versuchsfeldern durchzuführen. Die derzeitige Vorschrift verlangt eine einjährige Feldversuch-Periode vor der Registrierung. Das Komittee hatte dem Ministerium auch empfohlen, ein Verbot für den Verkauf und Vertrieb nicht registrierter Import-Samen auszusprechen.
Unter Übergehung dieses Verbots hat der Chef der Samen-Qualitäts-Kontrolle im Agrarministerium, Dilaram Bhandari, vor zwei Jahren diese Monsanto Hybrid-Samen zertifiziert.
“Unregistrierte Hybrid-Samen finden auf Grund laxer Gesetze und fehlender Kontrollmechanismen ihren Weg nach Nepal”, meint ein Landwirt.
Nepals Samen-Gesetz schreibt die verpflichtende Registrierung von Import und Vertrieb von Pflanzen mit nicht kontrollierter Bestäubung und Hybrid-Samen vor. Aber der Import von allen GMO-Samen-Varianten ist illegal.
Bisher besitzt Nepal nur verbesserte Samen-Arten. “Gaurav” ist der einzige Hybrid-Mais, der bereits von Agrowissenschaftlern Nepals getestet wird.
Die Verhandlungen gehen weiter
In vielen Verhandlungsrunden zum Fertigstellen des landwirtschaftlichen Entwicklungsplanes (Agricultural Development Strategy– ADS) – einer Richtlinie für die nächsten 20 Jahre sowie einer 10-Jahres-Planung für die Landwirtschaft Nepals – hat sich die Bauernkammer gegen das Engagement multinationaler Konzerne und gegen GMO-Samen für Nepals Felder ausgesprochen. Einige Beamte hingegen sagen, die Regierung würde gerne einigen dieser Firmen auf selektiver Basis den Zugang erlauben, die Qualitätssamen liefern, welche die landwirtschaftliche Produktivität ankurbeln. Ein Regierungssprecher gibt an, dass es viele Sitzungen gegeben habe, um den ADS auf den Weg zu bringen, aber konkrete Ergebnisse lägen noch nicht vor, da sich die Bauernkammer für ein absolutes Verbot von multinationalen Firmen stark macht. Die Regierug möchte das ADS noch in diesem Rechnungsjahr abschließen, da der letzte Entwicklungsplan keine Erfolge aufzuweisen hatte.
Bereits im November 2011 hatten etwa 300 Menschen, Bauern, Jugendliche und Experten an einem Schweigemarsch in Kathmandu teilgenommen.
Sie forderten von der US-Agentur für Entwicklung (USAID), das Übereinkommen mit Monsanto zu stornieren, die an 20 000 Bauern in Nepals Bezirken Kavre, Nawalparasi und Chitwan Hybrid-Mais liefern wollten.
Sie zogen von der Tribhuvan Universität zum Tor der US-Botschaft in Maharajgunj und protestierten dort eine Stunde lang. Nach Aussage von Brabim Kumar KC, dem Sprecher der Gruppe “StopMonsanto in Nepal“ reagierte USAID nicht auf die Bedenken der Bevölkerung, die Angst vor den GMO-Saaten äußerten.
Während das Landwirtschaftsministerium und Kooperativen (MoAC) es ablehnen, einen Vertrag mit Monsanto zu unterzeichnen, kann man in der offiziellen Pressemitteilung auf der Homepage von USAID lesen, dass MoAC, USAID und Monsanto eine Vereinbarung getroffen haben, um die Hybrid-Samen-Verwendung voranzubringen und Trainings-Möglichkeiten für Nepals Bauern einzurichten.
Zu einer Zeit, in der “Stop Monsanto in Nepal“ an Gangart zulegt, hat die All Nepal Peasants Federation (Alle Bauern Nepals Verbindung) Monsanto den Krieg erklärt, um dessen Einzug in Nepal zu verhindern. Bei einer Veranstaltung, organisiert durch die SAFSN (South Asian Food Sovereignity Network) wurde erneut betont, dass GMO-Samen in Nepal nicht erwünscht sind.
Klageschrift wurde vor dem Obersten Gerichtshof eingereicht
Am 30. 12. 2013 brachte Rechtsanwalt Arjun Aryal eine Klageschrift beim Obersten Gericht ein, in der um Intervention gegen den geplanten Import von GMO-Saaten von Monsanto gebeten wird. Unter Hinweis auf Erhaltung der lokalen Saaten und dem Verdacht, GMO-Saaten könnten die Gesundheit gefährden.
Das Landwirtschaftsministerium beeilte sich in einer Presseaussendung darauf hinzuweisen, dass es an einer Bio-Sicherheits-Regulierung arbeite, die den Import von GMO-Saaten, die der Umwelt und der Gesundheit schaden könnten, abwenden. Eine Studie soll erarbeitet werden, in der GMOs, transgene Pflanzen und Gewebekulturen, hergestellt durch Bio-Technologie und Genmanipulation, untersucht werden.
Weil Nepal GMO Nahrungsmittel und Saatgut importiert hat, ist das Versprechen auf Kontrolle durch die Regierung wohl als Schutzbehauptung zu sehen, da das dafür nötige Gesetz fehlt.
Dila Ram Bhandari, Chief of Seeds Quality Control Centre under the MoAD (Saatkontrolle) gibt an, dass nach der Saatgutverodnung von 2012 ohnehin nur Samen für den Import in Frage kommen, die das Terminator-Gen nicht tragen (das sind solche, die nicht für die Wieder-Aussaat verwendet werden können).
Von 556 Sorten Saatgut wurden 215 in Nepal entwickelt, 341 importiert (davon 17 Reis; 32 Mais und 292 Gemüse)
MoAD-Sprecher Prabhakar Pathak weist Angriffe wegen zu Unrecht importierter GMO-Saaten zurück und teilt mit, dass nur Hybrid-Samen von Monsanto für den Verkauf freigegeben worden sind, und zwar vier Arten von Gemüse und fünf Arten Mais.
Jetzt heißt es aber von MoAD, dass die Regierung zu Kompensationszahlungen bereit ist an Bauern, die wegen der „verbesserten Saaten“ Ernte-Einbussen erlitten haben. Die Regierung verlangt die Kompensationszahlungen von Monsanto und hat die Unterlagen dem Finanzministerium übermittelt.
Netzfrau Lisa Natterer
Original und Hilferuf aus Nepal- dem Wunsch diese Nachrichten zu übersetzten und zu veröffentlichen sind wir gern nachgekommen. Gruß an unsere Netzfrau in Nepal.
http://ennnepal.com/2013/12/29/support-our-nepali-genuine-farmers/
Kathmandu, Dec. 29 : A group of civil society organizations and farmers staged a mass rally in the Capital on Friday to protest against the entry of Monsanto, a controversial US-based seed company that has supplied hybrid seeds to Nepal. National Right to Food Network, a network of NGOs, and farmers’ groups demanded that the government immediately ban the company. The protest brought together people from all walks of life at Shanti Batika. Speaking at the protest programme, Prem Dangal, secretary general of All Nepal Peasants’ Federation, blamed Monsanto for trying to take hold of the food system in Nepal. He also warned the government that farmers will hit the streets if it gives consent to the entry of any multinational seed company to work in the country. The recent notice of CG Seeds and Fertiliser, seeking proposals from interested suppliers for selling Monsanto ’s hybrid corn seeds, had stoked controversy and fuelled widespread furore. While the company, a subsidiary of Chaudhary Group, has stated that though it had imported Monsanto -manufactured hybrid corn seeds a year ago, the import has been discontinued. However, the general public, including activists, farmers groups and experts, have shown a concern over the import of genetically modified organism (GMO) seeds unofficially, as the government has no policy to allow the entry of such seed varieties. Meanwhile, the government for the time made public its concerns regarding the controversy on the import of Monsanto seeds by CG Seeds and Fertilisers. Issuing a press statement on Friday, the Ministry of Agriculture Development made it clear that the import of genetically modified seeds is not possible in the present scenario. The ministry, however, the Seed Quality Control Center (SQCC) has stayed alert to control the illegal entry of these seed varieties inside the country. Similarly, according to Mahendra Khanal, senior seed development officer at SQCC, as Nepal has been a member of the World Trade Organisation, International Treaty on Plant Genetic Resources for Food and Agriculture, Convention on Bio-diversity, the country cannot ban the entry of GMOs produced by multinational companies.
Update Dec.30 http://www.ekantipur.com/2013/12/30/business/sc-moved-against-import-of-gmo-seeds/383150.html
KATHMANDU, DEC 30 –
A writ was filed in the Supreme Court on Sunday seeking the court’s intervention to prevent the import of genetically modified (GM) seeds developed by Monsanto Company, a USA-based chemical and agricultural biotechnology company.
Advocate Arjun Aryal, who filed the writ, has maintained that GM seeds hamper local verities of seeds and is also harmful to the public health. The plaintiff has also maintained importing seeds from a foreign firm results in a huge outflow money.
The petition has come at a time when protests are being staged against the entry of the controversial multinational company in Nepal’s seed business. A group of civil society organisations and farmers staged a mass rally in the Capital on Friday against Monsanto. National Right to Food Network, a network of NGOs and farmers’ groups, has demanded the government immediately ban the company.
The Office of the Prime Minister, Ministry of Agriculture, and National Agriculture Research Council, among others, have been named defendants in the writ.
Meanwhile, the Ministry of Agriculture Development (MoAD) said in a press meet on Sunday it found no evidence such products in its sample tests. The ministry said it has started homework to formulate a bio-safety regulation to prevent the import of GM seeds that threaten environment and public health.
According to the ministry, the government will initiate a study on GMOs, transgenic plants and tissue culture produced through bio-technology and genetic engineering.
Although the country has been importing GMO edibles and seeds, absence of necessary law is impeding the government’s effort to control such imports.
Dila Ram Bhandari, chief of Seeds Quality Control Centre under the MoAD, said the government recently started providing approval for selling only those seeds that ensures bio-safety measures. “As per the Seeds Regulation-2012, only the seeds that do not use the terminator technology (non-transferable gene) are allowed to sell,” said Bhandari, adding GMO seeds using the terminator technology can be used for producing crops only once and cannot be reproduced. Bhandari said companies selling such seeds violating the norms will be taken action as per the regulation.
Although regulation has provisioned registration of only those GMO products that do not threaten the ecology and human health, absence of a strong legal framework and lack of an implementing agency has been a challenge for the public authority to control selling such products in the domestic market.
Both the Seeds Act 1988 and Seeds Regulation-2012 has permitted import of only those hybrid seeds that do not pose risk to the environment and public health after fulfilling necessary legal procedures.
Highlighting the need for using hybrid seeds, Dil Bahadur Gurung, executive director of Nepal Agricultural Research Council (NARC), said the use of such seeds could help enhance the productivity. “But enough precaution should be taken while importing GMO seeds,” he said.
Out of 556 types of crops seeds, 215 are developed in the country, while rest 341 are imported. According to NARC, of the imported ones, 17 are paddy seeds, 32 maize and 292 vegetables.
Rejecting claims GMO seeds developed by Mosanto are being sold in the country, MoAD Spokesperson Prabhakar Pathak said only hybrid seeds of the company have been permitted for selling in the local market. According to the ministry, four types of vegetables and five types of maize seeds developed by Monsanto are sold in Nepali.
Meanwhile, the MoAD said the government will provide compensation to farmers who suffered from the use of “improved seeds” that gave poor yield. MoAD Secretary Jay Mukunda Khanal said they have initiated talks with the company that sold the seeds for compensation. He said the ministry has also forwarded a file of the investigation committee to the Finance Ministry.
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