Wir veröffentlichen weitere sehr beunruhigende Meldungen über die Gefahren, die von dem havarierten japanischen Kernkraftwerk Fukushima für die ganze Erde ausgehen.
Die Folgen für Menschen und Umwelt bei einer Kernschmelze sind verheerend
Was ist eine Kernschmelze?
Wenn das Kühlwasser in Atomkraftwerken absinkt, überhitzt der Reaktorkern und die Brennstäbe werden beschädigt. Das kann zur Schmelze führen: Dabei überhitzen die Brennstäbe eines Atomreaktors – und zwar so sehr, dass sie sich verflüssigen und in eine unkontrollierbare, radioaktive Schmelze verwandeln.
Die Folgen sind schwer kalkulierbar: Physiker sprechen in diesem Zusammenhang von einem nicht mehr umkehrbaren Prozess. Die Brennstäbe, in denen sich radioaktiver Brennstoff befindet, erhitzen sich derart stark, sodass sie ihre ursprüngliche Form verlieren und schmelzen. Bei einem solchen sehr kritischen Vorgang kann hochradioaktives Material unkontrolliert aus dem Atomreaktor in die Umwelt gelangen und die Gesundheit von Mensch und Tier in hoher Weise gefährden. Denn die schmelzende Masse kann sich durch die Stahlwände des Reaktorbehälters förmlich fressen. Eine große Gefahr besteht zum Beispiel deshalb, weil die radioaktive Masse bis in das Grundwasser gelangen kann, da sich die Masse in den Boden brennt. Sind die Behälter und das Gebäude beschädigt, gelangen radioaktive Stoffe auch in die Atemluft und kontaminieren somit den Sauerstoff. Ähnliches hatte sich bei der atomaren Katastrophe in Tschernobyl ereignet.
Fazit: Ein bis zu 2000 Grad Celsius heißes Gemisch aus Spaltmaterial und Metall kann sich durch die Schutzhülle des Reaktorkerns fressen und in die Umwelt gelangen. Möglich sind auch heftige Explosionen. Bei der Kernschmelze kommt es zu physikalischen Prozessen, die nicht mehr zu stoppen (!) sind. Bitte lesen Sie dazu auch: Warum ist die Bergung so schwierig?…wenn der Reaktor tatsächlich einstürzen sollte, müsste Japan und alle Bewohner der Westküste Nordamerikas evakuiert werden.
Gestern erhielten wir diese schockierende Meldung: Japan will eine Kernschmelze herbeiführen. Ein Bericht von Henry Austin, NBC.
Wie NBC berichtet, planen Nuklear-Wissenschaftler eine kontrollierte Kernschmelze in der Hoffnung, daraus zu lernen, wie man Unfälle wie in Fukushima 2011 vermeiden kann, berichtet die Lokalpresse.
Tomoyuki Sugiyama, ein erfahrener Wissenschaftler am IAEA Japan, sagte zu MSN Sankei, indem man einen maßstäblich verkleinerten Reaktor verwendet, könnte aus diesem Experiment die Analyse des Fukushima Unfalls fehlerfreier gestaltet werden.
“Wir wollen genau studieren, wie Kernschmelzen vor sich gehen und anwenden, was wir lernen, damit wir in Zukunft mit derartigen Unfällen besser umgehen können” sagte ein anderer Sprecher einer Regierungs-Agentur zu Agence France Presse.
„Das Experiment soll mit einem kleinen Brennstab in einem sehr schnellen Spaltungs-Prozess stattfinden. Das Projekt wird später in diesem Jahr beginnen“, sagte ein anderer Sprecher.
Das Fukushima-Atomkraftwerk wurde teilweise zerstört nach einem Erdbeben der Stärke 9, auf das ein riesiger Tsunami folgte, was drei Kernschmelzen verursachte. Mehr als 300 000 Menschen waren gezwungen zu fliehen oder ihre Häuser vorübergehend freiwillig zu verlassen.
Der Kraftwerksbetreiber, Tokyo Electric Power Company (Tepco), gab auch zu, dass kontaminiertes Wasser in den Ozean gespült wurde. Wissenschaftler messen immer noch die Strahlung um das Kraftwerk und im Wasser.
Der Tsunami spülte kontaminierten Schutt weit ins Land hinein und in das Meer hinaus – wovon einiges nach Monaten und Jahren die Westküste der USA erreicht.
Mehr als 18 000 Menschen starben in diesem dreifachen Desaster.
(Wir haben den Beitrag komplett übersetzt. Anschließend drucken wir den Originaltext ab.)
Japan plans nuclear reactor meltdown to help prevent another Fukushima disaster
http://worldnews.nbcnews.com vom 09.01.2014
As Henry Austin, NBC News contributor, reports, Nuclear scientists in Japan are planning a controlled reactor meltdown in the hope of learning how to prevent disasters like the one at the Fukushima power plant in 2011, according to local media reports.
Using a scaled down version of a nuclear reactor, Tomoyuki Sugiyama, a senior scientist at the Japan Atomic Energy Agency, told MSN Sankei that scientists „want to help improve the accuracy of the Fukushima accident analysis“ using the data from their experiment.
„We want to study exactly how meltdowns happen and apply what we will learn to help improve ways to deal with severe accidents in the future,“ another spokesman for the government-backed engineering agency told Agence France Presse.
The experiment will test a small fuel rod in a very rapid fission process. The project will begin sometime later this year, the spokesman said.
The Fukushima nuclear plant was crippled after a magnitude-9 earthquake followed by a huge tsunami sparked three nuclear meltdowns. As many as 300,000 people were forced to flee or voluntarily left their homes.
The plant’s operator, Tokyo Electric Power Company or TEPCO, also said nuclear-contaminated water spilled into the sea. Scientists are still recording nuclear radiation surrounding the plant and in the water.
The tsunami swept debris far inland and also out to sea — with some reaching the west coast of the U.S. months and years later.
More than 18,000 people died in the triple disaster.
Netzfrau Lisa Natterer
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