Nachdem Biotechnologietitan Monsanto am Mittwoch angekündigt hatte, dass die Gewinne des ersten Quartals die Erwartungen übersteigen würden, stiegen Monsantos Aktien am Vormittag um 2 Prozentpunkte.
Das Unternehmen bestätigte, dass für das am 30. November 2013 endende Quartal ein Gewinn in Höhe von 368 Millionen US$ oder 69 Cents pro Aktie eingefahren wurde. Laut Assiociated Press (AP) hatte Monsanto im Jahr zuvor in diesem Zeitraum nur 339 Millionen US$ verdient.
Im letzten Quartal stiegen Monsantos Gesamteinnahmen auf 3,1 Billionen US$, ergänzt AP. Analysten von FactSet hatten einen Gewinn von nur 64 Cents pro Aktie oder 3,069 Billionen Umsatz für diese Zeitspanne vorhergesagt.
Laut Geschäftsleitung erwartet Monsanto 2014 weiteres Wachstum.
„All unsere Indikatoren deuten auf weiteres Wachstum des Betriebsgewinns im mittleren bis oberen zweistelligen Prozentbereich hin“, teilte Geschäftsführer Hugh Grant Reportern anlässlich einer Telefonkonferenz am frühen Mittwoch mit, berichtet das Wall Street Journal.
Experten meinen, dass weitere Gewinne durchaus zu erwarten seien, weil Monsanto nach wie vor einen Anstieg im Verkauf seines Intacta Sojabohnen-Saatguts verzeichnet, das vom Unternehmen eigens für den Verkauf im Ausland kreiert wurde. Intacta Samen wurden von Monsantos Wissenschaftlern gentechnisch verändert, um dem firmeneigenen beliebten Herbizid Roundup ebenso standzuhalten wie dem Befall durch Raupen. Das Unternehmen ließ am Mittwoch verlauten, dass der Verkauf von Sojabohnen im kürzlich abgeschlossenen Quartal um 16 Prozent auf 267 Millionen US$ angestiegen sei.
Monsanto erwartet mit seinem Intacta Saatgut ungefähr 3 Millionen acres (Anmerkung der Netzfrauen: mehr als 1,2 Millionen Hektar) in Brasilien und weitere 100 Millionen acres (Anmerkung der Netzfrauen: ca. 40,46 Millionen Hektar) abdecken zu können.
Anderswo werden sie weniger Glück haben, denn die Behörden in Deutschland, Frankreich und Italien haben bereits nationale Handelsverbote für GVOs beantragt. Mehr als ein Dutzend Länder der Europäischen Union verlangen eine Kennzeichnung gentechnisch veränderter Produkte. Sambia, Benin und Serbien haben sich gemeinsam auf ein vollständiges Verbot dieser Produkte geeinigt.
Dessen ungeachtet sagte Grant in einer Erklärung, die am Mittwoch von Reuters veröffentlicht wurde: „Das erste Quartal hat gezeigt, dass unser Geschäftsverlauf mit den wesentlichen Meilensteinen auf einem guten Weg ist und dass wir die richtige Wachstumsstrategie haben.“
Aber nicht nur Grant denkt, dass sein Unternehmen auf dem richtigen Weg ist. Michael Cox, Analyst von Piper Jaffray Cos, erzählte Bloomberg News am Mittwochmorgen, dass sich Intacta während der nächsten zwei Jahre als „Monsantos wichtigster Ertragsbringer herausstellen wird“.
Sogar China, das amerikanische Exporte noch vor Kurzem aus Angst mit GVO-Produkten besudelt zu werden, abgelehnt hatte, hat im letzten Juni der Zulassung der Intacta Sojabohnen zugestimmt. Monsantos Präsident und kaufmännischer Leiter Brett Begemann nannte dies „einen wichtigen Meilenstein“ für das Unternehmen. Dieser präsentiere „die nächste Welle von Innovationen, bereit, Monsanto in die nächste Dekade der Sojabohne zu treiben.“
Derweil verzeichnen andere von Monsanto hergestellte GVO-Produkte Umsatzeinbußen. Während der Verkauf genmanipulierter Sojabohnen im letzten Quartal um 16 % anstieg, sind die Verkäufe von Mais und Baumwolle im selben Zeitraum rückläufig. Dies stellt allerdings nur einen geringfügigen Rückschlag für die Gewinne dar, zumal sich das Glyphosatherbizid des Unternehmens um 24 % beser verkauft hat als zuvor.
“Glyphosat hat alles niedergemacht”, erklärte der in New York ansässige Analyst Chris Shaw von Monness Crespi Hardt & Co Bloomberg am Mittwoch. “Alles in allem war das ein recht ordentliches Quartal“, sagte er.
Recht ordentlich bestimmt, aber nicht hinsichtlich des Ansehens. Im selben Quartal fanden in weltweit knapp 500 Städten in Dutzenden Ländern Anti-GVO Demonstrationen als Teil des koordinierten “March Against Monsanto” (Marsch gegen Monsanto) im Oktober statt. Wie RT kürzlich berichtete, ermittelten zahlreiche, in den letzten Jahren durchgeführte Studien, dass eine überwältigende Mehrheit der Amerikaner — in einigen Fällen nahezu 100 Prozent — von Gesetzesbeschlüssen profitiert, die von Unternehmen, die auf genmanipulierte Feldfrüchte angewiesen sind, eine entsprechende Auszeichnung ihrer Produkte als solche verlangen.
Aus dem englischen Original übersetzt von Netzfrau Andrea Wlazik