Jahrzehntelang galt die Wasserversorgung als wichtige Staatsaufgabe. Erst in den 1990er-Jahren privatisierten viele Länder die Versorgung mit dem lebensnotwendigen Nass.
Heute beherrschen eine Reihe multinationaler Konzerne die globalen Wassermärkte, angefangen bei der Produktion der nötigen Anlagen für die Wasserproduktion über Abfüllanlagen für Flaschenwasser bis hin zu privaten Wasserversorgern und Großhändlern.
Wasser ist nicht nur Grundlage alles Lebens, sondern besitzt auch große Bedeutung für die Industrie. Im 20. Jahrhundert wurden Kriege um Erdöl geführt, im 21. Jahrhundert könnten uns Kriege ums Wasser drohen.
Und da sind sie, die Spekulanten. Viele Anbieter von Finanzprodukten haben sich deshalb – z. T. bereits vor vielen Jahren – entschlossen, Spezialfonds zum Thema Wasser in all seinen Perspektiven aufzulegen, um Anlegern zu ermöglichen, von der noch immer steigenden Nachfrage nach hochwertigem Trink- und Prozesswasser zu profitieren.
Fazit: Wasser ist zu einem Handelsgut verkommen, mit welchem sich viel Geld verdienen lässt.
Das Recht auf Wasser ist ein Menschenrecht! Doch Nestlé-Verwaltungsratschef Peter Brabeck macht kein Geheimnis daraus, dass Wasser in seinen Augen kein öffentliches Gut sein sollte, sondern auch einen Marktwert wie jedes andere Lebensmittel benötige.
In Algerien erwarb Nestlé die Wassernutzungsrechte und lässt die Fabriken bewachen und einzäunen. In Pakistan das Gleiche. In diesen Ländern wird das Wasser angezapft und für viel Geld in Plastikflaschen verkauft, während die Bevölkerung keinen Zugang mehr zu diesem Wasser hat.
Nestlé hat gut lachen, denn sechs Milliarden Euro verdienen die Schweizer mit ihren weltweit 73 Wassermarken. Die bekannteste heißt “Pure Life” und wird vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern verkauft.
Doch Nestlé ist nicht der alleinige Herrscher über Wasser. Vier Handels-Konzerne dominieren den globalen Markt für Flaschenwasser!
Das intensive Marketing globaler Getränke- und Lebensmittelkonzerne beschränkt sich durch eine immer stärkere Marktkonzentration auf inzwischen vier multinationale Konzerne.
Nestlé (z. B. Vittel, Pure Life) und Danone (z. B. Evian) haben sich lange auf Europa und die USA konzentriert. Doch gerade in den letzten Jahren wurden diese beiden Konzerne auch in Asien und Lateinamerika zu den weltweiten Marktführern.
Coca-Cola (z. B.Apollinaris, Dasani, Vitamin Water) und Pepsi (z. B. Aquafina) besitzen besonders in den USA hohe Marktanteile und bemühen sich, auf den internationalen Märkten zu Nestlé und Danone aufzuschließen. Fazit:
Was Nestlé und Danone noch nicht an sich gerissen haben, wird nun von Coca-Cola und Pepsi übernommen.
In den nächsten Jahren dürften die Umsätze von Flaschenwasser weiter stark wachsen. Behilflich dürfte zum einen die Vermarktung der Flaschenwasser sein, aber auch die zunehmende Verunreinigungen des Trinkwassers oder einfach die Aufkäufe von Wasserquellen.
Sauberes Wasser für über 1 Mrd. Menschen keine Selbstverständlichkeit
Nach Schätzungen des UN-Entwicklungsprogramms besitzen weltweit über 1 Mrd. Menschen keinen Zugang zu gesundem Trinkwasser. Die UN will die Zahl der Menschen ohne Zugang zu sauberem Wasser bis 2015 halbieren. Allerdings führen die Privatisierung der Wasserversorgung und der Siegeszug des Flaschenwassers dazu, dass Wasser für die Armen immer unerschwinglicher wird. Die UN betrachtet das Recht auf Wasser nur als „Menschenrecht der 3. Generation“, u. a. weil zahlreiche globale Konzerne auf eine verstärkte Privatisierung im Wasserbereich drängen.
Viele Informationen beziehen wir aus verschiedenen Börsennachrichten.
Einige Banken sollen sich angeblich aus den Spekulationen mit Nahrungsmitteln zurückgezogen haben. Wir bezweifeln dies, da die bestehenden Fonds nach wie vor gehandelt werden.
Wir fragen uns, warum bislang keiner darauf aufmerksam gemacht hat, dass mit „dem wertvollen Nass“, so die Investmentbanker, spekuliert wird?
Ein Text aus einer Börsenseite:
„Bedarf an Wasserstruktur steigt“
Wasser gehört zu einem der kostbarsten Güter. Zwar sind zwei Drittel der Erdoberfläche mit Wasser bedeckt, aber gerade einmal 2 bis 3 Prozent davon sind Süßwasser. Der überwiegende Teil davon entfällt auf das Polkappen-Eis, das nicht zur freien Verfügung steht. Doch die Menschheit wächst nach UN-Prognosen von derzeit rund 7 Mrd. auf 8,9 Mrd. im Jahre 2050. Sie alle müssen mit Trinkwasser versorgt werden.
Mit steigendem Wohlstand ändern sich auch die Ernährungsgewohnheiten. Erhebliche Anstrengungen im Bereich Infrastruktur müssen unternommen werden, um diesen wachsenden Wasserbedarf zu decken, und dies nicht nur in den Schwellenländern, sondern auch in den Industriestaaten. So geht nach Meinung von Analysten in einigen Ländern jeder zweite Liter Wasser auf dem Transport zum Verbraucher aufgrund maroder Kanalsysteme verloren. Die Deutsche Bank bezifferte in einer Studie den weltweiten Investitionsbedarf der globalen Wasserwirtschaft auf 400 bis 500 Mrd. EUR. So fließt beispielsweise in China ein Fünftel der Milliarden-Infrastrukturinvestitionen in diesen Bereich.“
Man könnte nun schreiben: Danke an den Analysten für diese Informationen. Dass zwei Drittel der Erdoberfläche mit Wasser bedeckt ist, aber gerade einmal 2 bis 3 Prozent davon Süßwasser sind. Dass der überwiegende Teil davon auf das Polkappen-Eis entfällt, das nicht zur freien Verfügung steht, war vielen von uns sicher nicht so bekannt, jedoch den Spekulanten. Sobald es um die Maximierung der Gewinne geht, kennen sie kein Pardon.
Hinzu kommt, dass der steigende Konsum von Flaschenwasser nicht nur zu wachsenden Bergen leerer Plastikflaschen führt, sondern auch zu Wasserverschwendung: Über 1,39 l Wasser werden verbraucht, um 1,0 l Flaschenwasser abzufüllen, vom Energiebedarf und Treibhausgasemissionen für die Produktion der Flaschen und dem Transport zum Händler ganz zu schweigen.
Das Recht auf Wasser ist ein Menschenrecht und gehört nicht in die Hände von nur einigen wenigen multinationalen Konzernen.
Wasserfonds locken mit hohen Renditen. Die Wasserknappheit beheben sie nicht.
Daher: Spekulationen mit Wasser stoppen – Hände weg vom Trinkwasser!
Netzfrau Doro Schreier
Nestlé erfindet Wasser für Reiche neu – Arbeit bei Nestlé, aber nicht ausreichend Wasser
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