Zuerst die gute Nachricht: Nestlé leidet. In einer online vernetzten Welt springen Imageprobleme eines Produkts schnell auf andere über. Social Media nennen Bulcke „die neue Realität“, in der Nestlé nicht abwarten könne wie in vergangenen Jahrzehnten. Aha, auch Nestlé-Chef Paul Bulcke lassen die negativen Schlagzeilen über Nestlé im Netz nicht kalt.
Paul Bulcke kündigte bereits 2013 an, künftig weniger zu investieren, etwa in Fabriken. In den vergangenen drei bis vier Jahren hatte Nestle kräftig in den Kapazitätsausbau investiert, insbesondere in die Expansion von Schwellenländern. Nun wollen wir die Früchte ernten. Es ist schon länger bekannt, dass Nestlé sich von einigen nicht so profitablen Geschäftsbereichen trennen möchte.
Erst kürzlich hat das Schweizer Unternehmen bekannt gegeben, dass sein unter der Marke Joseph’s Pasta bekanntes US-Geschäft mit tiefgekühlten Ravioli, Manicotti und Tortellini an die Buyout-Firma Brynwood Partners, verkauft wurde.
Über Nestlé haben wir schon viele Beiträge veröffentlicht, leider keine erfreulichen. Nestlé, ein Unternehmen, das Wasser abgräbt, bekannt für Kinderarbeit ist, u. v. m., will sich Rechte an Schwarzkümmel sichern und auch für die Verbesserung der Psyche gibt es nun ein neues Patent von Nestlé.
Und schon kommt ein weiteres Geschäftsfeld dazu: Pizza mit Pillen
„Mithilfe von Genanalysen, die Pharmakonzerne derzeit zur Medikamentenentwicklung nutzen, will Nestlé weiterkommen. So ließe sich vielleicht herausfinden, ob bestimmte Nahrungszusätze bei nach genetischen Aspekten auswählbaren Kranken gezielt helfen. Praktisch, dass Bulcke im Verwaltungsrat von Roche sitzt. Dort kann er wichtige Kontakte für sein Vorhaben nutzen. Allerdings fokussiert sich Roche auf Krebsleiden – zu spezialisiert für Nestlé. Gespräche über eine Zusammenarbeit führe der Konzern daher etwa mit Novartis, heißt es. Der Pharmariese hat durch seine rezeptfreien Medikamente einen guten Draht zu Apotheken und mit seinem breiten Sortiment zugleich zu vielen Ärzten. Das könnte Nestlé nützen“, können wir der Wirtschaftswoche entnehmen.
Erst am 09. Januar berichteten wir darüber, dass der schweizer Nahrungsmittelkonzern Nestlé ein weiteres Standbein ausbauen will: Zu diesem Zweck ist der Konzern eine langfristige Zusammenarbeit mit der US-Biotechnologiefirma Cellular Dynamics International (CDI) eingegangen. Dieses Unternehmen besitzt 100 Patente und produziert menschliche iPS-Zellen – nun auch für Nestlé. (Siehe: In Frankensteins Küche wird weiter gekocht – Nestlé nimmt als Zutat menschliche Stammzellen)
Nun also kommt die Zusammenarbeit mit Novartis. Auch über Novartis berichteten wir bereits.
Novartis hat eine Zusammenarbeit mit Sanofi Pasteur und der Bill & Melinda-Gates-Stiftung gestartet und ist dabei, die ersten klinischen Versuche vorzubereiten. Sie sollen 2014 in Südafrika starten. Die Biotechnologiefabrik in Jaboatão dos Guararapes gehört zum brasilianischen Pharmaunternehmen Novartis Biociências und wird eine neue Technologie zur Herstellung von Impfstoffen einsetzen, die genetisches Material als Grundlage verwendet. Alle Proteine werden nach Italien exportiert, wo sie dem Impfstoff beigefügt werden.
Wer ist Novartis?
Die Novartis AG (von lat. novae artes «neue Künste») ist ein Biotechnologie- und Pharmaunternehmen mit Sitz in Basel (Schweiz). Novartis entstand 1996 aus einer Fusion der beiden ehemaligen Basler Pharma- und Chemieunternehmen Ciba-Geigy AG und Sandoz.
Die Novartis AG ist ein weltweit tätiger Pharmakonzern. Der Konzern erforscht, entwickelt und vertreibt Produkte zur Krankheitsbehandlung und Prophylaxe. Das Medikamentenportfolio setzt sich aus Spezialmedikamenten, Generika, Humanimpfstoffen, rezeptfreien Medikamenten zur Selbstmedikation und Produkten für die Tiermedizin zusammen. Zu den Therapiegebieten zählen vorwiegend Atemwegs- und Augenerkrankungen, Immunologie, Infektionskrankheiten, Onkologie (Krebs) und Hämatologie (Blutkrankheiten), Neurologie (Nervensystemerkrankungen)
Auch gibt es Verflechtungen von Syngenta und Novartis. (Siehe: Impfstoff-Versorgung: Bill & Melinda-Gates-Stiftung und Pharmagigant Novartis zusammen mit Brasilien)
Eine Zusammenarbeit mit Nestlé, Roche und Novartis – praktisch für die Lebensmittelproduktion inklusive Medikamente.
Forschungen entscheiden nun über den Erfolg von Bulckes Vorhaben, schonende Nahrung für Kranke zu entwickeln. So will Nestlé auch Pizza, Eis oder Süßgetränke mit weniger Fett, Zucker und Salz produzieren – etwa indem gesündere Stoffe den gleichen Geschmack erzeugen.
Nestlés Forscher untersuchen bereits, wie Fettsäuren aus Avocados und Olivenöl mit Nervenzellen interagieren. Der Konzern hofft, so Anwendungen in Nahrungsmitteln zu finden, die für ältere Menschen konzipiert sind. Die Zellen würden auch in Bezug auf mögliche Anwendungen bei an Fettleibigkeit, Diabetes oder Alzheimer leidenden Patienten untersucht.
Und sollten Sie sich nun nach diesen Nachrichten aufregen und Ihre Psyche wurde angekratzt, kein Problem, auch dafür hat Nestlé am 07. November 2013 ein Patent angemeldet. Es handelt sich um ein entcoffeiniertes Kaffeeprodukt. Das Verfahren könne, so Nestle, zum Beispiel zur Verbesserung der Aufmerksamkeit im Einzelnen und verbesserten Reaktionszeit, zur Verringerung der individuellen Nervosität, bei Verspannungen, Müdigkeit, psychischer Ermüdung und/oder Kopfschmerzen, verwendet werden.
Hier das Patent
Netzfrau Doro Schreier
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