In Barton Moss, einem kleinen Ort im Südwesten von Manchester, versucht eine kleine Gruppe Demonstranten, die Firma IGas von Testbohrungen nach Schiefergas abzuhalten.
Die Demonstranten campen am Rande der Straße, die zur Bohrstelle führt, und verzögern durch friedliche Blockaden die Zulieferungen durch LKWs. Täglich stellen sie sich mutig vor die LKW-Kolonnen und werden langsam von einer Armee Polizisten vorwärts getrieben. Dies geschieht seit Mitte November und hat in der Zwischenzeit zu fast 40 Festnahmen geführt. Die Polizei, die offensichtlich von IGas bezahlt wird, behandelt die Demonstranten wie Kriminelle und versucht regelmäßig, die Leute durch kleine Aktionen zu verunsichern.
Hier könnt Ihr Euch die fast täglichen Berichte von diesem Camp, aber auch generell über den hydraulischen Frackingprozess, anschauen:
http://www.youtube.com/watch?v=oslB9D54VZo&feature=share&t=1s
Bisher fanden drei größere Demonstrationen an Wochenenden statt. Zu der Letzten kamen nahezu 1000 Menschen. Seit Beginn des Camps beobachte ich das Verhalten der Polizei dort mit großer Sorge, aber was am 20. Januar geschah, spottet jeglicher Beschreibung.
In diesem Video wird gezeigt, wie einer der Demonstranten versucht, der Polizei zu melden, dass einer der LKWs kein vorschriftsgemäßes Nummernschild hat und daher aus dem Verkehr gezogen werden sollte. Keiner der Polizisten, die er anspricht, reagiert. Bis er am Ende der Straße an einen Chief Inspector gerät, der ihn warnt, die Polizei nicht länger aufzuhalten, und ihn auffordert, zügig weiterzugehen. Der Mann ist behindert und kann nur so schnell gehen, wie es ihm möglich ist. Nichtdestotrotz versucht er immer noch, den LKW zu melden.
An diesem Punkt wird der Mann, Kris O´Donnell, von der Polizei überwältigt und sein Telefon, mit dem er gefilmt hat, fällt zu Boden. Kris O´Donnell wird gewaltsam festgenommen und zur nächsten Polizeiwache gebracht. Er hat die Polizei nicht einmal provoziert und sich bei der Festnahme nicht gewehrt. Trotzdem wird er zu Boden geworfen, bricht sich dabei Rippen, verletzt sich die Augenhöhle und hat blaue Flecken am ganzen Körper.
Ihm ist es nun verboten, zum Camp zurückzugehen oder an der Demonstration am nächsten Sonntag teilzunehmen. Während er in der Polizeiwache war, wurde seinem Rechtsanwalt verweigert, ihn zu sehen und auch Freunde, die ihn besuchen wollten, wurden nicht durchgelassen. Als sie ihn um 2 Uhr nachts rauswarfen, gaben sie ihm nicht einmal seine Medikamente mit, die ihm im Krankenhaus gegeben wurden.
Am 27. Januar wird sein Rechtsanwalt, der noch 35 andere Demonstranten vertritt, eine Klage gegen die GMP (Greater Manchester Police) einreichen. Bei jeder einzelnen Gerichtsverhandlung wurden die Angeklagten bisher freigesprochen und die Richter verwarnten die Polizei mehrere Male, aber deren Verhalten hat sich bisher nur verschlimmert.
Netzfrau Heike G.- England
Wasserverschmutzung durch Fracking
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